Beiträge von Charles De Goal

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    Ich habe extra noch einen "Ordnungsdienst" organisiert. Ein Vorstandsmitglied von unserem JSG-Partner kam und hat ihm vorher noch ein paar Takte gesagt, er war danach ganz zutraulich und hat mit uns Trainern ordentlich gesprochen. Hat sich zwar nicht an die Kabinenbegrenzung gehalten, aber wir haben ihm gesagt, dass es seine Verantwortung ist und er die eventuellen Konsequenzen selbst tragen muss. Offenbar hatte er vorgestern einfach nur einen ganz ganz schlechten Tag.


    Wir kamen umgezogen zum Platz, haben unser Quartier draußen aufgeschlagen, Taktikbesprechung im Freien mit Hütchen statt Magneten gemacht und am Ende 6:1 gewonnen (hätte auch deutlich höher ausgehen können). Seine Spieler waren nach 30 Minuten schon genervt, weil er ihnen so hilfreiche Tipps wie "Spielt doch endlich mal Fußball" oder "das haben wir aber anders trainiert" reingerufen hat. Einen Torschuss hatten sie am Ende und sein Fazit war "ihr habt euch halt etwas cleverer angestellt". Seine "Dreierkette" war leider ein System mit Libero, der unzählige male das Abseits aufgehoben hat als letzter Mann. Taktisch unglaublich schlecht eingestellt. Dabei hat er mir ja gesagt, dass sie seit März schon normal ohne Einschränkungen trainieren, "weil es bei ihnen ja niemanden interessiert" - da habe ich mehr erwartet.


    Passt in das Bild, das ich nach dem Telefonat von ihm hatte. =)

    Morgen steht unser erstes Freundschaftsspiel nach Corona an, alle Jungs freuen sich auf das Derby gegen einen Ortsnachbarn.


    Ich habe dem gegnerischen Trainer heute unseren Corona-Infozettel geschickt (beinhaltet Lageplan der Anlage, die wichtigsten Regeln und QR-Codes zur Nachverfolgung). Direkter Rückruf und folgende Beschwerden:

    - Warum dürfen wir nicht mit allen Spielern in die Kabine/Dusche?

    - Wie sollen wir Mannschaftsbesprechungen machen? Etwa draußen?

    - Muss wirklich jeder bei der Nachverfolgung mitmachen?


    Tenor war, dass wir ihn "drangsalieren" (sein Wort) würden und es die Regeln bei seinem Verein ja überhaupt nicht geben würde. Er hätte sowieso seit März keine Regeln beachten müssen, hat mit allen Kids die Kabinen benutzt und normal trainiert (trotz Kleingruppentraining oder Kontaktverbot). Ich habe ihm gesagt, dass ich weder die Regeln gemacht habe, noch ihm was böses will. Aber wir sind nun mal verpflichtet, diese bekanntzugeben und einzuhalten.


    Das nimmt mir verdammt nochmal die Vorfreude auf das Spiel, weil ich weiß, dass ich morgen über Corona diskutieren muss und ständig ein Auge darauf haben muss, ob die sich an die Regeln halten oder das Ordnungsamt vorbeischaut.


    Werde jetzt mit dem Rest des Vorstands sprechen, ob sich einer darum kümmern kann, Ordnungsdienst machen kann und sich um das organisatorische kümmert.


    Abschließend noch zwei schöne Zitate von ihm: "Wenn die Jungs nur zu zweit duschen dürfen, sind wir ja nicht mal zum Länderspiel zu Hause" und "Wenn wir bei uns spielen würden, könnten wir machen was wir wollen. Aber wir haben es jetzt bei euch abgemacht und dann sagen wir es auch nicht ab".


    Wirklich wegen den "eigentlich" überall geltenden Corona-Regeln in Betracht zu ziehen, ein Spiel abzusagen, macht mich fassungslos. Wenn ich aber jetzt absage (was wahrscheinlich verständlich wäre), werde ich 20 unzufriedene Spieler am Platz haben.

    Ich denke, dass kann man bei den drei Freistößen jeweils zweischen 18 und 25m zentral vor dem Tor jetzt keinem vorwerfen.


    Von da erwartet von uns hoffentlich niemand eine Flanke.

    Sane war für mich nicht zentral.

    Für mich wars schon okay, den direkt zu schießen, spielt aber keine Rolle. Wir reden dann hier über einen (!) Freistoß, den man direkt geschossen hat, anstatt eine Flanke zu bringen. Kann man kritisieren, aber finde ich unverhältnismäßig.

    Standards waren vor Spiel 1 schon Thema. Da gibt es irgendwie keine Weiterentwicklung. Immerhin sagte man vor Turnierbeginn man hätte das trainiert. Jeder Freistoß in Spiel 1 wurde direkt geschossen.

    Ich denke, dass kann man bei den drei Freistößen jeweils zweischen 18 und 25m zentral vor dem Tor jetzt keinem vorwerfen.


    Von da erwartet von uns hoffentlich niemand eine Flanke.

    Dementsprechend bleibt stehen, dass Frankreich zum einen die Tür selten bis nie öffnet, und gleichzeitig dann wenn Deutschland mal die Tür einen Spalt öffnete, sofort in der Lage ist etwas zählbares oder zumindest eine gefährliche Aktion daraus zu kreieren.

    Also wirklich repräsentativ sind da eigentlich nur die ersten 20 Minuten. Ab dem Zeitpunkt, ab dem eine Mannschaft treffen muss und die andere durch ein Eigentor in Führung ist, kann man diese Bewertung meiner Meinung nach nicht mehr vornehmen.


    Nach der "geschenkten" Führung (es ist natürlich müßig, darüber zu diskutieren: wird ein Eigentor erzwungen oder ist es ein individueller Fehler... Steht Hummels 20° mehr gedreht oder einen Meter weiter in einer Richtung, klärt er den Ball ins Toraus und es steht weiterhin 0:0) mussten die Deutschen ihre Tür quasi immer weiter öffnen, während die Franzosen mit allen Spielern die Tür zuhalten konnten. Hier eine faire Aussage zu treffen, wer wieviel zugelassen hat, ist nicht möglich, wenn beide Teams ihre Spielweise so sehr an den Zwischenstand bzw. ein glückliches Tor koppeln. Denn wäre das Tor genau so auf der anderen Seite gefallen (und das hätten die ersten 20 Minuten spielerisch hergeben können), hätten die Franzosen gemusst und die Deutschen nicht - dann hätten 10 Deutsche um ihren Strafraum verteidigt und die schnellen Stürmer (Gnabry, Werner, Sané) wären Varane und Kimpembe ein ums andere mal davongelaufen. Und wir würden hier dann genau über das Gegenteil sprechen müssen: machen die Franzosen zu oft die Tür auf und lassen die Deutschen nichts zu?

    Ein Spieler mehr oder weniger im Strafraum macht aus meiner Sicht einen großen Unterschied aus.

    Ganz richtig, sowohl für die Offensive als auch für die Defensive.


    Nachdem man 60 Minuten lang nicht durchkam, hätte man sicherlich umstellen können: einen zweiten Stürmer in den Strafraum bringen und mit zwei Stürmern im Zentrum die IVs beschäftigen. In einem 4-4-2 hätten wir hinten zwei Spieler zur Absicherung gehabt und auf den Flügeln Überzahl schaffen können. Kroos und Gündogan sind kreativ genug, um das Spiel auch mit diesen neuen Optionen zu lenken.


    Volland im Zentrum wäre interessant gewesen. So ein Stürmertyp Petersen (ehemals Klose) hat mir gefehlt.

    Charles De Goal: Wie unterschiedlich man ein Spiel sehen kann😅 Ich habe kaum Distanzschüsse - ausgenommen Freistöße - wahrgenommen und mir war das Offensivspiel nach dem Rückstand zu eindimensional (Aufbau durchs Zentrum -> Zuspiel in die Offensivreihe klappt nicht -> kurze Zirkulationsphase -> Verlagerung auf Kimmich/Gosens -> Versuch des 1gg1).


    Problem ist aus meiner Sicht weniger, dass die Spieler nicht vorhanden wären, sondern nicht auf die tieferstehende Abwehr reagiert wurde, um Gnabry/Havertz/Sane in Situationen zu bringen, die ein sinnvolles 1gg1 ermöglichen.

    Ich meinte auch nicht, dass das alles bis zum erbrechen probiert wurde. Aber ich empfand es schon als variabel, dennoch nicht erfolgreich.


    11 Schüsse (einmal im Fünfer, 6 mal im Strafraum und dreimal von außerhalb), 23 Flanken, (Goosens meist von der Grundlinie, von links auch aus dem Halbfeld), und 8 Dribblings rund um den Strafraum. Um den Strafraum herum mit Sicherheit an die 150 Pässe, im Strafraum selbst aber nur 7. (von whoscored)


    Der Spielverlauf wird auch von folgender Statistik nochmal unterstützt: Frankreich mit 24 Klärungen um den Strafraum, Deutschland nur mit 4. Der Strafraum war dicht und voller Franzosen, egal was man versucht hat.


    Allerdings hast du Recht, die drei Fernschüsse waren wirklich Freistöße, da hat mich meine Erinnerung getäuscht.

    An wen hast du da gedacht?

    Da sieht es im deutschen Kader wirklich mau aus. Younes, Musiala, Nmecha oder Wirtz wären solche Spieler gewesen, aber die sind ja aus unterschiedlichen Gründen nicht dabei (was größtenteils nachvollziehbar ist). Aber den vieren traue ich zu, im Dribbling mal zwei Spieler stehen zu lassen und mit einer Einzelaktion ein Spiel rumzureißen, bei dem zwei Ketten so eng stehen.

    Ich habe nur die Auswechslung Can/Volland - Ginter/Gosens (88 min.) nicht verstanden. Ich hätte Gündogan/Kroos erwartet - und eine Systemumstellung (mehr Risiko um den Ausgleich zu erzielen - und das obwohl ich mir immer überlegte, welcher deutsche Spieler ein Tor schießen könnte).

    Eine Systemumstellung hätte ich auch erwartet. Was genau da jetzt richtig gewesen wäre, möchte ich nicht beurteilen (vielleicht einen zweiten Stürmer im Strafraum parken und beide IVs binden). Aber mit dem gleichen System und mit anderem (und meiner Meinung nach schwächerem) Personal weiterzumachen, war für mich die schlechteste Option.

    Für mich war Frankreich klar besser (und da bin ich bei Coach1976 und den Abseitstoren).

    Die knappen Abseitstore gab es aber wohl nur aufgrund des Spielverlaufs. Frankreich (bzw. Hummels) macht das frühe 1:0 und kann sich hinten reinstellen und kontern. Deutschland wollte den Ausgleich und stand mit allen Spielern in der Hälfte der Franzosen. Es ist ja kein Wunder, das der schnelle Mbappé den deutschen Verteidigern wegläuft und wenn er 40 Meter freien Rasen vor sich hat, wird der auch nicht eingeholt. Das gleiche hätten aber Gnabry, Sané und Werner mit den französischen Verteidigern gemacht, wenn die Deutschen tief gestanden hätten und sich auf einer Führung ausgeruht hätten.

    Natürlich ist so ein alternativer Spielverlauf sehr spekulativ. Dennoch haben wir ja bis zum 0:1 solche Situationen nicht gesehen - weil die deutschen nicht so weit aufrücken mussten und die Franzosen nicht so tief standen.

    In der Zweiten Halbzeit war die erste Verteidigungslinie der Franzosen knapp 30 Meter vor dem Tor, in der ersten Halbzeit vor dem Tor wurde sogar in der deutschen Hälfte angelaufen.

    Bitte, es ist anscheinend auch für manchen schwer zu verstehen, das ein Problem gar nicht jeden betreffen muß, und trotzdem eine ändernswerte Realität darstellt. Das sich dann, anscheinend betroffene, rechtfertigen müssen, ist wahrscheinlich auch ein Grund, warum sich nicht viel ändert.

    Du hast meine Argumentation und meinen Standpunkt vollkommen falsch verstanden.


    Hier wird pauschalisiert, über das Umfeld anderer gerichtet und in Schubladen gesteckt. In meinem Umfeld gibt es sowas glücklicherweise nicht und deshalb muss sich dort gegenüber Frauen im Fußball nichts ändern. Ich lasse mir also nicht unterstellen, dass ich oder mein Umfeld Teil des Problems sind. Das ist aber hier geschehen bzw. vorgeworfen worden.


    Ich habe ziemlich eindeutig geschrieben, warum ich meinen Standpunkt vertrete und dass ich nicht behaupte, dass deutschlandweit alles richtig läuft und sich nichts ändern muss. Aber die Behauptung, dass das überall passiert, weil es im Umfeld der Userin geschieht, kann ich für meinen Teil nicht so stehenlassen. Genauso habe ich ganz eindeutig geschrieben, dass ich von meinem Umfeld nicht auf ganz Deutschland schließe, weil ich genau weiß, dass es nicht repräsentativ ist.


    Danke für dein Verständnis!

    Sag mal, gehts dir gut? Ich habe mir das mit der Erbsensuppe doch nicht ausgedacht! Die freundlichen Begleitwörter wie blöde Zicke, doofe Weiber oder olle Hippe inklusive.
    Das sind meine ganz persönlichen Erfahrungen, die ich selber oder meine Kolleginnen in meinem Beisein (!) machen durften. Was soll ich denn da bitte belegen?

    Ich finde es eher interessant, wie du abgehst.

    Es tut mir leid, dass du solche Erfahrungen machen musstest. Aber du verallgemeinerst das, schließt auf andere und tust so, als wäre das überall so. Ich habe dir lediglich aufgezeigt, dass das, was du da erlebt hast, nicht überall so ist. Und auch andere User haben bestätigt, dass sie solche Erfahrungen NICHT gemacht haben.


    Ja, ich finde es frech, dass du deine ganz persönlichen negativen Erfahrungen so verallgemeinerst und sogar von mir forderst, dass ich mein Umfeld befragen soll. Und es gibt sicherlich auch viele andere, die diese negativen Erfahrungen, wie du sie gemacht hast, nicht erlebt haben. Es steht mir nicht zu, zu entscheiden, was von beidem jetzt die Regel ist und was die Einzelfälle sind. Aber du lässt in deinen Beiträgen durchscheinen, dass du die Deutungshoheit hast, was Frauen auf deutschen Fußballplätzen erleben (und das wäre, dass Männer sie ständig unterdrücken und beleidigen). Und das finde ich nicht in Ordnung, weil du damit nämlich pauschal gegen ALLE Männer im Fußball schießt. Und den Schuh möchte ich mir nicht anziehen.


    Aber danke der Nachfrage, es geht mir super und ich gehe nicht ab.

    Ich fand Deutschland auch mindestens ebenbürtig.

    Wobei Frankreich auch nicht so richtig stark war.

    Sehe ich auch so. Ich empfand es als ziemlich ausgeglichen: Deutschland mit mehr Spielanteilen, Frankreich mit den besseren Chancen. Unterm Strich ebenbürtig und am Ende hat eben ein unglückliches Eigentor das Spiel entschieden.

    Bei Deutschland war ich eher spielerisch in der Offensive sehr enttäuscht.

    Sehr viele einfachste Fehlpässe am gegnerischen Strafraum und wenig Ideen.

    Ich war vom Ertrag enttäuscht, aber behaupte, dass Deutschland viele Wege ausprobiert hat. Pässe in die Tiefe, Einzelaktionen, kurze Kombinationen, Flanken von der Grundlinie, Flanken aus dem Halbfeld, Schnittstellenpässe, Fernschüsse... Gegen die beiden Viererketten der Franzosen, die sich eben auf dem 1:0 ausruhen konnte, war es eben nicht leicht. Wir dürfen nicht vergessen, dass da 11 Weltklasse-Spieler auf dem Platz standen und mindestens das Zentrum Kimpembe, Varane, Kanté und Pogba sucht in den letzten 20 Jahren seinesgleichen im Weltfußball. Dass es da schwierig ist, war vorhersehbar. Dass Deutschland eben vieles versucht hat, es aber nicht geklappt hat, ist schade. Aber sicherlich kein Weltuntergang.


    Mit der gestrigen Leistung hätte man sicherlich 22 andere Mannschaften im Turnier schlagen können. Nur eben den Auftaktgegner nicht.


    Ich hätte mir allerdings - und das ist wahrscheinlich das, was beobachter_1000 meint - andere und vor allem frühere Optionen auf dem Platz gewünscht. Leider gibt der Kader keinen bulligen kopfballstarken Stürmer her, maximal Volland. Schnelligkeit ist ja auch da, aber die feinen Dribbler, die sich im 1 gegen 2 auch mal durchsetzen und durch Einzelaktionen in den Strafraum kommen, fehlen im Kader. Durch die beiden tiefen Viererketten war Geschwindigkeit gestern kein Faktor.


    Was ich mit meiner Frage im zweiten Beitrag meinte: Was hätte denn anders gemacht werden sollen? Die Aufstellung soll schlecht sein und Löw soll ein schlechter Trainer sein - aber was genau hätte er denn anders machen sollen? Zumindest das hätte man ja mal niederschreiben können, um fundierte Kritik zu üben!

    Da freue ich mich doch mit, dass deine Kolleginnen keine negativen Erfahrungen machen mussten. :thumbup:

    Dafür, dass ich diesen Stimmenfang gemacht habe, um einen Gegenpol zu deiner unbelegten These zu bilden, könntest du zumindest noch meine Fragen von weiter oben beantworten.


    Denn aktuell ist das leider ganz schlechter Stil von dir: vorwurfsvolle Dinge in den Raum stellen, nichts davon belegen und Gegenfragen ignorieren. Wenn dir etwas an dem Thema liegt und du findest, dass Dinge da grundsätzlich falsch laufen, könntest du ja zumindest mal darauf eingehen. Wenn du willst, dass sich etwas ändert, wird es das garantiert nicht vom Schweigen.


    Und wo wir gestern ja ein Länderspiel der Herren-Nationalmannschaft schauen konnten: Wie viele Frauen hast du im Stadion gesehen? Wie viele Frauen und wie viele Männer haben das Spiel wohl vor dem Fernseher verfolgt? Im Stadion zumindest waren eindeutig mehr Männer. Sind Frauen nicht da, weil dort nicht gegendert wird? Oder vielleicht doch, weil Fußball sie einfach nicht so sehr interessiert?

    Nein darum geht es nicht. Ich wollte nur sagen , wenn es Dich persönlich ( Schwester, Tante ,Kind ) betreffen würde. Würdest du dazu eine anderen Bezug haben. Eventuell auch offen dafür sein.


    Zum verdeutlichen was ich meine , eine kleine Geschichte. Ich habe sehr viel mit Organtransplantierten Menschen zu tun. Vor einigen Jahren war eine Junge Frau bei mir, die absolut gegen die Organspende war !! Gründe sind hier egal. Durch eine schwere Krankheit war ihr Sohn Jahre später aber auf eine Organspende angewiesen. Was meinst Du wie sie sich entschieden hat ? Ich will nur sagen, der Blickwinkel auf eine Sache macht manchmal den Unterschied.

    Ich würde jetzt das gendern nicht mit einer offenbar lebensnotwendigen Organtransplantation vergleichen. Während es beim einen darum geht, ob es "Trainer" oder "Trainer*in" heißt, geht es beim anderen um Leben und Tod. Bei letzterem wird wohl jeder seine Meinung ohne große weitere Argumente ändern, um ein Leben zu retten.

    Lass uns doch den Spieß umdrehen: du fragst die Trainerinnen in deinem Umfeld, ob sie schon mal entsprechend beleidigt wurden.
    Ich bin sehr gespannt auf deinen Bericht...

    Ich bin gerade extra zum Platz gefahren und habe zwei Trainerinnen angetroffen:

    1) 18 Jahre alt, C-Lizenz vor einem Jahr gemacht und spielt selbst in der ersten Damenmannschaft. Hat alle männlichen Jugendteams durchlaufen: kann sich an keine Beleidigungen oder Sprüche erinnern. War bei der C-Lizenz eine der besten und absolut anerkannt. Hat jetzt zwei 15-Jährige Jungs aus der B-Jugend engagiert, die sie als Co-Trainer unterstützen.


    2) 33 Jahre alt, trainiert unsere zweite Damenmannschaft seit 2 Jahren und hat davor die Jugendmannschaft ihres Sohnes trainiert, den sie gerade zum Platz brachte: sie sagt mir, dass Männer ihr gegenüber immer zuvorkommend waren und sie unterstützt haben, wenn sie etwas nicht wusste.


    Des Weiteren fällt mir jetzt eine Torhüterin unserer U17-Mädchen ein, die bis zur D-Jugend mit den Jungen gespielt hat. Sie kommt nach wie vor zum TW-Training mit den Jungen und ich höre immer nur von meinen Spielern "Wow, ist die gut".

    In unserem Stützpunkt spielte ebenfalls eine Torhüterin, inzwischen spielt sie U-Nationalmannschaft. So war sowohl bei Trainern als auch Mitspielern hoch angesehen und beliebt. Beide Spielerinnen wurden in meinem Beisein nie beleidigt, provoziert oder diffamiert.


    Also mein Bericht bestätigt ehrlich gesagt jetzt nicht das, was du behauptest. Ganz im Gegenteil: Nummer 1 rekrutiert zwei Pubertierende Jungs, die sie unterstützen. Nummer 2 wurde immer und überall unterstützt, auch von gegnerischen Trainern. Die beiden Torhüterinnen waren voll akzeptiert und Stützen ihrer Teams.


    Das ist aber keine repräsentative Umfrage, weil sie nur zwei/vier Personen beinhaltet!! Genauso wenig sind aber deine Behauptungen eine repräsentative Umfrage. Ich würde mich aber freuen, wenn man in einer Diskussionskultur eher seine stürmischen Behauptungen belegt, anstatt Umfragen und Berichte der anderen Seite zu fordern.

    Denn obwohl es DIE Koryphäe heißt, denken so ziemlich alle an einen Mann. Ich auch!

    Ich nicht. Und einige andere vielleicht auch nicht. Und wie bringt uns das jetzt weiter? Hast du da eine repräsentative Umfrage?

    Und gerade im Fußball ist die Denkweise Frau = keine Ahnung wirklich noch sehr weit verbreitet, oder? Und gerade in der öffentlichen Wahrnehmung sind wir immer noch auf dem Niveau, dass wir Damen "feiern" wenn sie die Sportschau moderieren dürfen.

    Warum soll das so sein? Menschen sind unterschiedlich. Es gibt auch viele Männer im Amateur- und Profifußball, denen ich keine Ahnung attestiere. Es gibt auch Frauen, die in der Fußballwelt (auch bei mir im Jugend- oder Amateurbereich) respektiert werden. Nur eben weniger in der Anzahl. Ich könnte mir vorstellen, dass das Mischverhältnis zwischen Ahnung und keine Ahnung bei beiden Geschlechtern in etwa gleich ist. Ich habe noch nie über eine Frau gesagt, dass sie keine Ahnung hat. Nur über Männer.

    Und bis es soweit ist, lassen wir Frauen uns halt noch ein bißchen von den Ewiggestrigen beschimpfen, dass wir auf dem heiligen Rasen nix zu suchen hätten und besser Erbensuppe kochen gehen sollten! :)

    Wo ist das so? Nenn uns doch bitte mal konkrete Beispiele, bevor du so wahnsinnig freche Behauptungen aufstellst!!

    Holla, und in ARD / ZDF einmal im Jahr zum Pokalfinale... :thumbup: Klingt ein bißchen so wie: "so, und jetzt gib Ruhe" ^^
    Da nehme ich doch mal mein Lieblingsbeispiel Wintersport: da kommen um 10 Uhr im TV die Damen und um 12 Uhr die Herren. Gleich präsent! Bei der Forderung "Frauenfußball wöchentlich" kann ich mir eure Mienen bildlich vorstellen: " :wacko: - wer will das denn sehen? Interessiert doch keinen - :pinch: "
    Die dritte Liga interessiert aber auch nicht.

    Wer entscheidet denn, was gezeigt wird? Und werden nicht EM/WM und Länderspiele der Frauen im Free-TV gezeigt, während manche Herren-Länderspiele nicht für jeden frei empfangbar sind?


    Das geht hier übrigens inzwischen völlig in die falsche Richtung. Oder ist jemand der Meinung, dass diese Gendersternchen auf der DFB-Seite dazu beitragen, dass sich etwas an dieser Ungleichheit der Mitglieder, Trainer oder öffentlichen Wahrnehmung ändert?

    Weil die Koryphäe seine Mutter ist. Was beim Leser initial nicht ankommt, weil er beim Wort "Koryphäe" automatisch an einen Mann denkt.

    Hab ich jetzt ehrlich gesagt nicht. Ich habe gerade nach diesem Wort an eine Frau gedacht, weil es "die Koryphäe" ist. Sollen wir jetzt Artikel verbieten, weil männliche Koryphäen diskriminiert werden? Immerhin hat das Wort den weiblichen Artikel. Ich wäre lieber "der Koryphäer". :/

    Es ist wie in allen Bereichen des Lebens. Wer nicht betroffen ist findet es unnötig und desinteressiert !!

    Wow, das heißt im weiteren Sinne, Männer dürfen dazu nichts sagen? Weil sie durch ihr eigenes Geschlecht ja schon eine vorgefertigte Meinung zu dem Thema haben?

    Bei mir gibt es zwei Spieler, die mit dem Fußball jetzt erstmal pausieren wollen. Einer macht noch eine weitere Sportart und kommt in die Oberstufe. Der andere möchte einfach andere Sachen ausprobieren. Ich sehe da allerdings keine Korrelation zu Corona, sondern es ist einfach das Alter (B-Jugend). Zumindest beim ersten habe ich aber das Gefühl, dass er es sich nochmal überlegt.


    Dafür haben sich zwei ehemalige Spieler wieder angemeldet (haben die letzten drei Jahre überkreislich gespielt), ein weiterer ehemaliger Spieler (hat 5 Jahre NLZ gespielt) ist im Moment im Probetraining und noch ein weiterer ehemaliger Spieler kommt diese Woche zum Probetraining und möchte auch gerne zurückwechseln. Hier habe ich das Gefühl, dass ihnen während Corona einfach klar geworden ist, dass sie in den "fremden" Vereinen nicht zu Hause sind und dort mit Leuten zusammenspielen, mit denen sie ansonsten sozial gar keine Berührungspunkte haben. Dann doch lieber mit den Nachbarn, Mitspielern oder Kumpels in einer Mannschaft spielen, als den Aufwand Westfalenliga oder NLZ betreiben.


    Wird also schon ein wenig durcheinander gewürfelt, aber ich hätte dann einen größeren Kader als vor Corona (20 Spieler). Und dazu werden sicherlich alle von den Erfahrungen der Neuzugänge profitieren können!

    Die Koryphäe ist die Mutter...

    Okay, nach diesen ganzen komplizierten Formulierungen und verschachtelten Sätzen dachte ich, der "aufnehmende Arzt" wäre die Koryphäe.


    Ändern aber nichts an der Aussage.


    Erzähl die Geschichte mal 10 Leuten und dann erzähl sie 10 anderen Leuten mal andersrum: dass die Mutter beim Unfall gestorben ist, es eine aufnehmende Ärztin ist und es sich nicht um einen Sohn, sondern um eine Tochter handelt. Ich bin mir sicher, es kommt das Gegenteil dabei raus! Allein durch den Aufbau der Geschichte - in der es nur um Männer geht - wird der Leser schon in eine Richtung gelenkt und manipuliert. Ginge es vorher nur um Frauen, wäre es wahrscheinlich andersherum.


    Und Anschlussfrage: Warum heißt es eigentlich "die Koryphäe"? Wäre es nicht genderneutraler, wenn das einen neutralen Artikel hätte oder gegendert wird? :/

    Entweder hat der Junge zwei Väter (homosexuelles Paar?!) oder das ganze geht von der Formulierung her komplett am Thema vorbei.


    Du willst wahrscheinlich darauf hinaus, dass "der aufnehmende Arzt" die Mutter ist. Dann wäre es aber "die aufnehmende Ärztin", denn es wird ja im Singular geschrieben. Und das wird dir auch jeder hier bestätigen. Es geht hier im Ursprung nämlich nicht darum, dass weibliche Personen als Männer bezeichnet werden, sondern dass eine unbestimmte Gruppe von Personen eben mit dem gleichen Wort wie eine bestimmte männliche Gruppe bezeichnet wird (Plural). Das ist in der deutschen Sprache so verankert und absolut gängig.


    Wäre in deinem Beispiel jetzt die Rede von "Einer der aufnehmenden Ärzte" wäre, wäre das Problem einigermaßen getroffen. Allerdings wäre es auch zum Teil falsch, denn wenn es sich um eine Frau handelt, wäre es "Eine der aufnehmenden Ärzte".


    Ja, die deutsche Sprache ist eine schwierige Sprache und man kann viel falsch machen. Aber dieses Geschlechterproblem ist unmissverständlich erklärbar und meistens auch lösbar, ohne den Sprachgebrauch großflächig zu ändern.

    Die deutsche Sprache ist nunmal kompliziert. Es ist einfach so, dass die generische Form identisch mit der männlichen Form ist. Das grammatikalische Geschlecht hat mit dem biologischen Geschlecht oft einfach gar nichts zu tun. Es käme ja auch keine halbwegs vernünftige Person auf die Idee zu glauben, dass der Hubschrauber männlich ist, die Rakete aber weiblich. Und kein (halbwegs vernünftiger) Mann käme auf die Idee, sich diskriminiert zu fühlen, weil er in der Höflichkeitsform gesiezt wird.

    Den Punkt möchte ich unterstützen. Ich kann mir sicherlich vorstellen, dass es Menschen gibt, die in dem Bereich nicht so bewandert sind und nicht verstehen, dass es zwar das gleiche Wort ist, aber nichts mit dem Geschlecht zu tun hat.

    Ich für meinen Teil habe das nie hinterfragt und für mich sind "die Lehrer" einfach eine Gruppe von Lehrern und Lehrerinnen. Damit möchte ich keine Frauen exkludieren oder sie diskriminieren. Das ist nur einfach so in der deutschen Sprache, wenn die Gruppe unbestimmt ist. Und das ganz ohne böse Hintergedanken oder Ausgrenzung eines ganzen Geschlechts.


    Zumal - wenn "die Lehrer" Frauen diskriminieren - müsste ja "die LehrerInnen" Männer diskriminieren, oder? Immerhin suggerieren sowohl Aussprache und Schreibweise dem Unwissenden hier eher, dass es sich um Lehrerinnen exklusive Männer handelt. Wie man es macht, wird es für irgendwen immer falsch sein.