Beiträge von Kiriku

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    Wie lang so eine Sperre dauert bzw. dauern darf weiß ich nicht.


    Das mit dem Zweitspielrecht beantragen hat bei uns nie länger als zwei Wochen gedauert, man kann es jedoch nur bis 31.08. beantragen. Zumindest in unserem Verband.

    Kiriku Danke das du dir die Zeit genommen hast , euren Werdegang so aufzuschreiben. Irgendwie haben wir immer dieselben Erfahrungen. Der Unterschied ist nur , dass ihr überhaupt alternativen habt.

    Das stimmt, da haben wir wirklich Glück. Im Umkreis von 30 min Fahrtzeit gibt es hier einige Mädchenmannschaften.

    Ich möchte hier gerne mal über unsere Erfahrungen berichten was Mädchenfußball betrifft. Leider liest man ja immer wieder, dass die Mädchenmannschaften in den Vereinen nicht so wirklich ernst genommen werden und diese Erfahrung haben wir unter anderem auch gemacht. Es geht allerdings auch anders. Ich erzähle einfach mal den Werdegang meiner Tochter (*08/2007) in den Mädchenmannschaften.


    Von Juni 2015 bis Januar 2017 hat sie nur bei den Jungs gespielt, das mit dem Zweitspielrecht haben wir im Laufe der Zeit erst erfahren und haben dies deswegen erst seit Januar 2017 genutzt.


    1. Mädchenverein:

    Dies war ein reiner Frauenfußballverein, die 1. Mannschaft spielte 2. Bundesliga, was uns natürlich sehr beeindruckte. Aus diesem Grund, aber auch weil der Fußballverein bei uns vor Ort erst Mädchen ab 10 Jahren annahm, entschieden wir uns dort das Zweitspielrecht zu nutzen. Das Trainingsgelände war ca. 30 Minuten von unserem Wohnort entfernt, Training fand zwei mal pro Woche statt, wir gingen allerdings nur einmal pro Woche hin. Das war auch mit den Trainern so vereinbart und in Ordnung, da meine Tochter ja zusätzlich noch bei den Jungs trainierte. Dort gab es wie gesagt eine 1. Mannschaft in der 2. Bundesliga, eine 2. Mannschaft, B-Juniorinnen, C-Juniorinnen, D-Juniorinnen und E-Juniorinnen. Bei den E-Juniorinnen trainierten alle Mädchen bis zum älteren E-Jahrgang, also quasi von 5-10 Jahre alle in einer Mannschaft. Leider war in diesem Verein nichts wie es schien. Wir hatten aufgrund der 2. Bundesliga-Mannschaft hier Professionalität erwartet und wurden mehr als enttäuscht. Das Training fiel regelmäßig aus, besonders im Winter. Das Wintertraining fand in einer mini Gymnastikhalle statt, einmal pro Woche. Da dies dann auch noch oft ausfiel, fand im Winter teilweise 3 Wochen am Stück kein Training statt. Gespielt wurden nur die Punktspiele der Runde, keine zusätzlichen Freundschaftsspiele oder Turniere in der Winterpause o.ä. Im Training wurden die Kindergartenkinder und Anfänger NIE mal separiert von den erfahrenen Spielerinnen. Das heißt ab und zu waren die Anfänger überfordert, meist aber waren die Mädchen, die schon länger Fußball spielten komplett unterfordert. Mehrere Eltern beschwerten sich im Laufe der Saison hierüber, irgendwann auch bei der Jugendleiterin, aber es änderte sich absolut garnichts. Im Sommer 2018 beschlossen wir dann den Verein zu verlassen, sowie auch 2 der anderen 3 Leistungsträgerinnen der Mannschaft.


    2. Mädchenverein:

    Im Sommer 2018 wechselte meine Tochter zum Verein vor Ort zu den D-Juniorinnen. Beide 1. Mannschaften (sowohl Männer als auch Frauen) spielen Regionalliga, die Junioren-Mannschaften sind alle mindestens doppelt, teilweise sogar dreifach besetzt. Bei den Mädchen gibt es ab der D-Jugend jeweils eine Juniorinnen-Mannschaft. Hier merkte man schon nach kurzer Zeit, dass die Jungs extrem gefördert werden, die Mädchen aber nicht ernst genommen werden im Verein. Die D-Juniorinnen mussten im Käfig trainieren, wo ansonsten nur die Bambinis und die F-Junioren trainierten. Außerdem bekamen die Mädchen nur einmal pro Woche für 1,5 Stunden diesen Platz. Die Mannschaft bestand aus 16 Mädchen, wovon 10 ganz neu angefangen hatten. Obwohl die 2006er auch noch D-Juniorinnen waren, wurden sie komplett in die C hochgezogen, außerdem sogar ein sehr leistungsstarkes 2007er Mädchen. Dass nur einmal in der Woche Training angeboten wurde, störte uns persönlich jetzt weniger, da meine Tochter ja zusätzlich noch einmal pro Woche zu den Jungs ging und einmal pro Woche ins Stützpunkttraining. Allerdings finde ich es grundsätzlich für die anderen Mädchen definitiv zu wenig. Auch hier wurden die Mädchen nicht mal ab und zu getrennt trainiert, trotz extrem unterschiedlichem Können. Torwarttraining für die Torhüterin gab es auch nicht. In der Hinrunde wurde die Mannschaft garnicht gemeldet für die Runde, Freundschaftsspiele und Turniere wurden auch keine gespielt. Eine Halle bekamen wir nicht, also wurde ab und zu mal draußen trainiert, wenn das Wetter passte. Auch hier natürlich nur einmal pro Woche. In der Rückrunde wurde dann ohne Wertung in der Mädchenrunde mitgespielt. Hier muss man erwähnen, dass der Trainer wirklich sehr ambitioniert war und auch mehr wollte für die Mädchen, aber man merkte einfach, dass die Mädchen für den Gesamtverein wohl eher eine Last waren und er absolut keine Unterstützung bekam. Obwohl ich es mehr als praktisch fand, dass meine Tochter mit dem Fahrrad in 10 Minuten im Training war und die Mädchen in ihrer Mannschaft aus der Nähe kamen, entschieden wir uns den Verein zu verlassen, weil wir merkten, dass sie hier keine Fortschritte machen wird.


    Im Mai/Juni 2019 bekam meine Tochter dann eine Einladung von einem Bundesligaverein (sowohl Männer als auch Frauen 1. BL) zur Sichtung und machte dort dann mehrere Probetrainings und wurde auch genommen. Allerdings entschieden wir nach vielen Gesprächen und Überlegungen, dass der Aufwand zu groß wäre, vor allem weil meine Tochter auf keinen Fall bei den Jungs aufhören wollte. Der Weg zum Training des BL-Vereins wäre einfach mindestens 45 Minuten gewesen und das 2-3 mal pro Woche. Ich versprach meiner Tochter einen Verein zu finden, bei dem der Zeitaufwand nicht so groß sein würde, aber wo die Mädchen ernst genommen werden und sie gefördert wird. Und ich fand ihn! :)


    3. Mädchenverein:

    Seit Mai diesen Jahres trainiert meine Tochter in einem Verein ca. 30 Minuten von unserem Wohnort entfernt. Hier ist es so, dass die Männer und Jungs komplett von den Frauen und Mädchen getrennt sind. Es ist zwar alles ein Verein, aber die Frauen- und Mädchenabteilung macht so ihr eigenes Ding. Außerdem trainieren sie in zwei verschiedenen Stadien. Das Stadion der Frauen und Mädchen hat 3 Rasenplätze und einen Käfig. Es gab letzte Saison eine 1. Mannschaft (Oberliga), eine 2. Mannschaft, B-Juniorinnen (Oberliga), C-Juniorinnen, D-Juniorinnen und E-Juniorinnen. Jede Mannschaft hat mindestens zwei Trainer und alles ist sehr organisiert und strukturiert. Da die E-Juniorinnen letzte Saison aus vielen Anfängerinnen und jüngeren Mädchen bestand, wurden die 2008er bereits in der Winterpause in die D hochgezogen um hier mehr gefördert zu werden. Die D bestand also in der Rückrunde aus 2008, 2007 und 2006. Da es sehr viele Mädchen waren, wurde eine 7er und eine 9er Mannschaft gemeldet, beide in der Mädchenrunde. Es werden sehr viele Freundschaftsspiele und Turniere gemacht und auch ansonsten einiges unternommen (Wochenend-Trainingslager in der Sportschule, Zelten beim Turnier,......). Nächsten Mai fahren die Mädchen auf ein Turnier nach Österreich, die älteren Mädchen nehmen z.B. am Volkswagen Junior Masters Turnier in Wolfsburg teil usw. Training wird 3 mal pro Woche angeboten, die Mädchen sollten mindestens 2 mal pro Woche daran teilnehmen. Die beiden Torhüterinnen bekommen Torwarttraining zusammen mit den C-Juniorinnen. Weil die Mädchen sehr gut zusammen gewachsen sind, aber die 2006er nun in die C-Jugend wechseln müssten in der neuen Saison, wurde auch hier eine Lösung gefunden. Alle 2006er, 2007er und 2008er bleiben in der kommenden Saison zusammen mit den gleichen Trainern. Es sind 26 Mädchen. Der Verein hat eine D-Jugend gemeldet, die 9er Feld in der D-Juniorinnen-Runde spielt. Hier werden die 2008er spielen plus einige 2007er. Außerdem wurde eine C-Jugend gemeldet, die in der D-Junioren-Runde spielt. Hier werden die 2006er spielen plus einige 2007er. Ich finde diese Lösung wirklich super für die Mädchen. Hier werden die Mädchen ernst genommen und ich habe das Gefühl, dass sich der Zeitaufwand lohnen wird. Ich bin sehr gespannt, aber zuversichtlich.


    Ich hoffe wir haben jetzt endlich den Verein gefunden, indem der Mädchenfußball ernst genommen wird und meine Tochter entsprechend gefördert und gefordert wird.

    Meiner Tochter macht es bei den Jungs auch mehr Spaß, also zumindest das Fußball spielen. Alles andere drumherum ist natürlich bei den Mädchen toll. ;)


    Bei den Jungs spielt sie bei den 2008ern und sie ist 2007 geboren. Also dieses Jahr wäre sie sowieso D-Juniorin und spielt auch bei den D-Junioren. In ihrer Mannschaft gehört sie zu den 3-4 Leistungsträgern und spielt eigentlich in jedem Spiel von Anfang an.

    Der einzige unterschied ist, wenn ein Mädchen zu den Junioren wechselt muss sie beweisen das sie wirklich gut ist um akzeptiert zu werden. Es kann sein das selbst eine starke Leistung zu Problemen führt. Aber dann ist es die Aufgabe des Trainer die Situation zu klären.

    Ich denke das kann man nicht so verallgemeinern mit der Akzeptanz von Mädchen in Jungsmannschaften.

    Meine Tochter hat in einer Jungsmannschaft angefangen, in der sie alle Kinder schon von Kindergarten und Grundschule kannte und auch mit einigen schon befreundet war. Das macht es natürlich einfacher akzeptiert zu werden.

    Vor zwei Jahren sind wir dann umgezogen und sie musste den Verein wechseln. Da hatten wir schon Bedenken, dass sie in der neuen Jungsmannschaft als Mädchen evtl. nicht so akzeptiert wird. Wir hatten aber wirklich großes Glück. Erstens findet der Trainer Mädchen die Fußball spielen superklasse und zweitens spielt in dieser Mannschaft schon seit den Bambinis noch ein anderes Mädchen. Die Jungs kannten es also garnicht anders und es war völlig normal, dass auch Mädchen Fußball spielen und genauso akzeptiert werden wie alle anderen in der Mannschaft.

    Leute bendenkt bitte es geht immer noch um Kinder. Ich habe solche Sachen geregelt in dem ich den Kids sagte wenn sowas vorfällt (Schimpfwörter) werden wir zu den Eltern gehen und die Kinder müssen den Eltern sagen was sie von sich gegeben haben.

    Was soll das bringen? Wenn seine Eltern ihm diesbezüglich Grenzen setzen würden, würde er sich sehr wahrscheinlich garnicht so verhalten. Das bringt also meiner Meinung nach oft garnichts.

    Als 2006er wird sie jetzt nach den Sommerferien C-Juniorin. Grundsätzlich würde ich sagen, wenn sie sehr leistungsstark ist, ist das machbar. Allerdings sprechen für mich zwei Dinge dagegen.


    Erstens würde ich das in deinem Fall nicht machen, weil die B-Juniorinnen Oberliga spielen. Das sagt ja aus, dass es eine leistungsstarke Mannschaft ist und dass auch die Gegner sehr leistungsstark sind. Es könnte passieren, dass sie bei den Spielen mehr auf der Bank sitzt als das sie spielt. Und selbst wenn sie spielt, kann sie sich gegen teilweise ausgewachsene 2003er Mädchen behaupten?


    Der andere Grund warum ich es nicht machen würde, ist unsere persönliche Erfahrung. Meine Tochter hat vor einem Jahr den Verein gewechselt und da die D-Juniorinnen dort extrem leistungsschwach waren (Großteil der Mannschaft hat letztes Jahr komplett neu angefangen mit Fußball), sollte sie als 2007er in der C-Jugend trainieren und spielen. Das hat fußballtechnisch sogar gut geklappt, allerdings menschlich ganz und garnicht. Der Altersunterschied ist da einfach viel zu groß, sie hat sich da überhaupt nicht wohl gefühlt und ich hatte schon Sorge dass sie den Spaß am Fußball verliert. Wir haben dann doch wieder in die D gewechselt nach ein paar Monaten. Kann evtl. auch anders laufen, aber bei uns hat es vom sozialen Aspekt nicht funktioniert.


    In unserem neuen Verein spielt die B nächste Saison auch Oberliga. Da die schwächeren da wenig Einsätze hätten, wird es zusätzlich eine B2 geben in der die schwächeren 2003er und 2004er, sowie alle 2005er spielen werden. Das geht natürlich nur, wenn man genügend Mädels hat.

    Wir haben heute um 17 Uhr ein Freundschaftsspiel. Gerade habe ich die Info bekommen, dass das Spiel stattfinden wird. Wir spielen anstatt 2 x 30 min eben 4 x 15 min und der Kunstrasen wird vorher schön gewässert. Außerdem haben wir viele Ersatzspieler, dann geht das schon.


    Meine Tochter hatte gestern Auswahlsichtung, eigentlich um 16 Uhr. Das ganze wurde auf 20:30 Uhr verlegt. Man findet immer irgendeinen Weg.

    Hier sollte für dich nicht gelten, was man mit den besten sieben erreicht sondern mit allen! Erst wenn alle die gleichen Spielanteile hat und man dann die Saison rocken kann, darf man sich aufs Schülterchen klopfen. Mit den besten sieben kann das jeder. Nur blöd, dass du schon in der D-Jugend alle brauchst. Du bist also gut beraten, wenn du alle dabei behältst, durch Einsatzzeiten und Vertrauen.


    Ich stelle mir das frustrierend vor: es ist kalt & windig , das Spiel beginnt und die drei Auswechselspieler wissen genau "aha, halbe Stunde frieren."


    Habt ihr da noch keine Beschwerden von den Eltern bekommen? Gerade wenn das Wetter nicht so mit spielt ist es doch quasi oberste Trainerpflicht dafür zu sorgen, dass sich alle bewegen.

    Ich lese das hier im Forum immer wieder. In der Realität ist das, zumindest in unserem Kreis, definitiv nicht so. Klar, wenn es gegen einen schwachen Gegner geht, bekommen wohl auch mal alle Kinder die gleichen Einsatzzeiten, ansonsten habe ich das hier bei uns noch nie erlebt. In den Vereinen in denen meine Tochter bisher gespielt hat bzw. spielt definitiv nicht.

    Wir haben uns letztendlich gegen einen Wechsel zum NLZ entschieden und meine Tochter wurde in einem anderen Stützpunkt neu gesichtet. Sie trainiert dort nun seit ca. 4 Wochen. Nächste Woche findet beim Verband eine dreitägige Auswahlsichtung statt für die ungefähr die Hälfte der Mädchen des Stützpunkts nominiert wurden. Auch hierfür wurde meine Tochter eingeladen.


    Ob die Entscheidungen die richtigen waren, werden wir dann im Laufe der kommenden Saison sehen.

    Habt ihr da mal Beispiele für solche Spielformen, die diesbezüglich Sinn machen?


    In der Mannschaft meiner Tochter, die aus 15 Kindern besteht, sind es allerhöchstens 4 Kinder, die ein Spiele von 2 x 25 Min. durchspielen könnten von der Ausdauer her. Ich hab mir da auch schon so meine Gedanken gemacht woran das liegt.

    Ja sorry, so meinte ich das auch. Also nicht NUR in der E2 trainieren, sondern auch mindestens einmal pro Woche in der E4 mittrainieren.

    Sie spielt ja jetzt schon in zwei Mannschaften. In der Jungsmannschaft dürfte sie fußballerisch gefordert sein; bei den Mädchen ist sie es vermutlich eher nicht. (Ich gehe dabei davon aus, dass das Jungsteam nicht unteres Kreisniveau ist.)

    Ich kenne viele talentierte Mädchen, die dieses Modell gewählt haben: Bei den Mädchen Freundinnen und Fun, bei den Jungs fußballerischer Anspruch. So gesehen gibt es keinen Grund, das Modell zu wechseln. Warum braucht sie zwei starke Mannschaften? Fußballerisch profitiert sie genauso, wenn sie die Prioritäten in Richtung des Jungsteams verschiebt und im vorhandenen Mädchenteam weiter manchmal spielt und trainiert. Aufteilung vielleicht 80/20 oder noch stärker Richtung Jungsteam...
    Vielleicht braucht sie mal etwas Beratung in diese Richtung...

    Ich hatte kürzlich ein solches Gespräch mit einem Mädchen, dem nicht bewusst war, welche Fördermöglichkeiten für sie -neben dem Wechsel in einen hochspielenden Mädchenverein- bestehen.

    Das finde ich gar nicht so ungewöhnlich. Letzten Endes spielen ein paar tausend Kinder im Grundlagen- und Aufbaubereich der NLZs, die nichts anderes gemacht haben. Sie stellt auch gar nicht den Ehrgeiz über den Spaß. Bestenfalls ist der Ehrgeiz ihr Spaß.

    Ich habe schon einige talentierte Mädchen dieses Alters kennengelernt und auch trainieren dürfen. Sie hatten alle gemeinsam, dass sie sehr zielgerichtet waren, sind aber unterschiedliche Wege gegangen. Verglichen mit Jungs desselben Alters sind sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung ohnehin 1-2 Jahre weiter. Insofern würde ich einem 11-jährigen Mädchen diese zielgerichtete Denkweise eher zutrauen als einem 11-jährigen Jungen.

    Leider ist die Situation etwas anders. Sie spielt bei den Jungs nicht in ihrer Altersklasse (2007), sondern ein Jahrgang darunter, also E-Junioren Jahrgang 2008. Diese wechseln jetzt im Sommer in die D-Jugend. Es ist eine leistungsstarke Mannschaft und ich würde sagen sie ist dort weder unterfordert, noch wird sie extrem gefordert. Sie ist eine den Leistungsträgern dieser Mannschaft und spielt in jedem Spiel. Sie ist bei jedem einzelnen Jungen der Mannschaft voll akzeptiert. Sinnvoller wäre es, zumindest vom Leistungsaspekt her, wenn sie in ihrer Altersklasse spielen würde. Das will sie aber aus zwei Gründen nicht: Erstens "liebt" sie beide Trainer (die Co-Trainerin ist ihre Stiefmutter) und da scheint ihr Herz dann doch eher an den Menschen zu liegen als am Ehrgeiz. Zweitens sind in der gleichaltrigen Mannschaft mehrere Jungs aus ihrer Klasse und sie hat Angst, dass sie dort nicht akzeptiert und integriert wird. In der Schule im Pausenhof beim Fußball wird sie z.B. von mehreren Jungs der Klasse überhaupt nicht akzeptiert. Ich finde es wichtiger, dass sie sich wohl fühlt und das tut sie in ihrer jetzigen Mannschaft, deshalb red ich ihr da auch nicht weiter rein.

    Vielleicht braucht sie mal etwas Beratung in diese Richtung...

    Diese bräuchten wir eigentlich schon länger dringend. Aber wo wir sie bekommen, haben wir noch nicht rausgefunden.


    warum, weil es um Fußball geht?

    Wie wären diese Bedenken beim Schulwechsel oder einem anderen Hobby?

    Auch im neuen Verein kann man Freunde gewinnen.

    Nein, nicht nur weil es um Fußball geht. Würde mir ansonsten genauso gehen.

    In der E2 trainieren und in der E4 Stammspieler sein ist doch eigentlich perfekt. So bekommt er gutes Training, was ihn fordert und weiterbringt und hat trotzdem die Spielpraxis, die er auch zum weiterkommen braucht.

    So wie du das hier schilderst, weiß deine Tochter ja sehr genau, was sie will.

    Ja, definitiv. Das ist schon immer so und nicht nur bezüglich ihrer Hobbies. Sie weiß was sie will und lässt sich da in den allermeisten Entscheidungen nicht wirklich reinreden. Hat natürlich Vor- und Nachteile. ;)


    Persönlich-sozial natürlich nicht einfach!

    Findet deine Tochter schnell Anschluss?

    Oder ist sie eher introvertiert?

    Spaß mit den TeamkollegInnen gehört dazu, um Freude am Sport zu haben!

    Ja, sie findet zum Glück sehr schnell Anschluss.


    Ganz schweres Thema. Wenn deine Tochter wechselt kann es durchaus passieren, dass die Freundschaften zerbrechen. Ist das deiner Tochter klar? Gibt es die Möglichkeit bei den Vereinen erstmal Probetraining etc. zu machen um zu sehen ob das auch menschlich passt? Hat deine Tochter mit ihren bisherigen Mannschaftskameradinnen geredet? Wie sehen die das?

    Am besten mit deiner Tochter reden und ihr alle Konsequenzen der Entscheidung aufzeigen.

    Ich persönlich finde es nicht normal. Allerdings stand ich auch nie vor dieser Entscheidung. Vielleicht ändert deine Tochter ja ihre Meinung wenn sie die Konsequenzen kennt. 11-jährige können das alleine noch nicht überblicken.

    Wir haben natürlich schon sehr ausführlich mit ihr darüber geredet und ihr die Vor- und Nachteile aufgezeigt. Sie bleibt bei ihrer Entscheidung.


    Probetraining hat sie in beiden Vereinen/NLZ schon mehrmals gemacht.

    Meine Tochter spielt mit Stammspielrecht in einer Juniorenmannschaft und mit Zweitspielrecht in einer D-Juniorinnen-Mannschaft. Nun ist die Situation in der kommenden Saison folgendermaßen: Sie dürfte kommende Saison nochmal D spielen vom Jahrgang her. Es gäbe in ihrem jetzigen Verein allerdings auch die Möglichkeit bereits C zu spielen. In der jetzigen D-Mannschaft hat sie einige Freundinnen aus der Schule, aus dem Jungsverein usw. Die Mädchen der Mannschaft verstehen sich richtig gut und es ist immer eine tolle Stimmung untereinander. Auch die beiden Trainer sind sehr nett und meine Tochter mag beide sehr. Die Mannschaft samt Trainer bleibt im großen und ganzen so wie sie ist, da die 2006er, die hoch in die C müssten, bereits letzte Saison hochgezogen wurden.


    Nun möchte meine Tochter aber auf keinen Fall in diesem Verein bleiben. In der D wo sie sich mit allen gut versteht, ist sie definitiv unterfordert und das stört sie extrem. Die Mannschaft besteht größtenteils aus Anfängerinnen, die alle im Laufe der Saison 2018/2019 komplett neu mit Fußball angefangen haben. Dementsprechend ist das Training und auch die Spiele. Meine Tochter langweilt sich da regelrecht. Die Möglichkeit vorzeitig in die C zu wechseln kommt für sie nicht in Frage. Sie hat 2-3 Monate dort mittrainiert Anfang der Saison und kommt absolut nicht mit einem der Trainer und mit einigen der Mädchen klar.


    Es gibt für sie die Möglichkeit in ein NLZ der 1. BL zu wechseln, in dem sie gesichtet wurde, was wir aber fast komplett ausgeschlossen haben inzwischen. Außerdem besteht die Möglichkeit zu einem Verein ca. 30 min von uns zu wechseln, wo sie bereits ein paar mal im Probetraining war. In beiden Vereinen kennt sie kein einziges Mädchen, das Training ist allerdings sehr anspruchsvoll und sie wird dort gefordert. Sie will auf jeden Fall in einen der beiden Vereine wechseln.


    Ich finde es ehrlich gesagt etwas bedenklich, dass ein 11jähriges Mädchen ihren Ehrgeiz bereits über den Spaß und Freundschaften stellt. Sie fährt mit zwei der Mädchen des jetzigen Vereins mit dem Fahrrad ins Training und zurück, die Mädchen unternehmen auch privat Dinge und sind wirklich richtig gut befreundet inzwischen. Und das scheint ihr völlig egal zu sein. Es kommt so rüber als würde ihr das auch kein bisschen Leid tun diese Mannschaft hinter sich zu lassen.


    Findet ihr das "normal" in diesem Alter schon? Gibt es da nicht normalerweise andere Prioritäten?