Beiträge von MDahlin

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    Klar geht das auch per Augenmaß. Aber ich würde behaupten, dass wir zu viert (oder zu dritt bei gemeinsamen Auslinien) jeder mit einem Hütchenstapel bewaffnet an einem Maßband oder langem Strick ziemlich effizient sind und damit ruckzuck die Hütchen für immer 2 Felder gleichzeitig legen, so dass wir am Ende auch eine gewisse Ordnung auf dem Platz haben.

    Kritikpunkt den ich übrigens habe ist die Materialschlacht und die mit Auf- und Abbau draufgehende Zeit.

    So schlimm ist das gar nicht. Wir haben es am Samstag zum ersten Mal so gemacht, dass jedes Team seine eigenen 2 Tore mitbringt und auf seinem Startfeld auf- und nach den 7 Spielen wieder abbaut.

    Das hat auf 12 Feldern und 2 aufeinander folgenden Festivals geklappt. Alle Tore standen da, wo sie hin sollten, und jeder hat auch seine Tore wieder mitgenommen. Das braucht noch ein bisschen Übung aber dann klappt das nach 1-2 Mal problemlos. Der Ausrichter braucht an Material also nur Hütchen (die sollten vorher aufgestellt werden), Nummerierungen für die Felder (damit die Orientierung schneller klappt) und Tore für seine eignen Teams, die ja auch fürs Training da sein sollten. Die Hütchen aufzustellen geht am Ende ganz schnell. 4 Mann mit Maßband über den Platz laufen lassen und in 15 Minuten ist das erledigt.


    Dazu haben wir auch noch 3 verschiedene Formen gespielt; Basis und Eishockey in der G und Basis und Torspieler in der F. Hat alles funktioniert.

    Nein, der Verband muss es fordern und umsetzen!

    Das wird nicht passieren. Allein an den Facebook Reaktionen aktuell kann man sehen, dass das keiner von oben diktieren wird. Bayern bietet es ja auch nur an und verpflichtet niemanden dazu. Das wird ein sehr langer Prozess werden. ich veranstalte jetzt Festivals seit 2-3 Jahren. Sie sind teilweise sehr gut besucht, aber am Ende bleibt es eine kleine Nische. Trotz Werbung auf Facebook, Information übers DFBNet und Vorstellung auf Staffeltagungen haben die meisten Vereine im Kreis sich das noch nicht einmal angeschaut geschweige denn ausprobiert.

    Das 11 gegen 11 wurde auch willkürlich festgelegt, aber so sind die Regeln.


    Das wurde nicht willkürlich festgelegt. Über einen langen Zeitraum hat sich einfach eine Spielform ergeben, in der Feldgröße und Spieleranzahl zueinander passen, um ein spannendes Spiel zu erzeugen.


    Im Mittelalter hatte ein Team 27 Spieler. Und wahrscheinlich wird es so gewesen sein: "it is believed that after many trials and tests the conclusion was reached that 20 players were enough to cover the pitch and to this it was necessary to add the two goalkeepers previously mentioned"


    https://www.quora.com/Why-is-f…with-11-players-Any-logic


    Es wurde also überlegt, was macht Sinn, was funktioniert gut, wie werden alle Spieler ausreichend am Spiel beteiligt etc.. 11:11 war dann im Erwachsenenbereich scheinbar die magische Zahl, die nun eine ganze Weile schon ziemlich erfolgreich funktioniert.


    Im Kinderbereich passiert gerade genau das Gleiche. Wir probieren aus, was für die Kinder gut funktioniert, damit sie alle ausreichend am Spiel beteiligt werden und wir sie lange beim Sport halten.

    Nur als Beispiel: Meine aktuelle D-Jugend wollte am Anfang immer unbedingt Abschlussspiel 9-9 machen. Warum? Antwort: ja weil das spielt man halt so (ein Teil der Spieler kannte gar nichts anderes).

    Mittlerweile will eigentlich fast keiner mehr 9-9 spielen im Abschluss-Spiel. Frag mal die Spieler nach einem 9-9 oder auch 7-7 wer den alles ein Tor geschossen hat, wer alles 1-1 Duelle geführt hat und Zweikämpfe geführt hat, wer überhaupt öfters den Ball hatte in vielleicht 15 Minuten. Das selbe mach mal mit 15 Minuten (bitte mit Pausen) 3-3. Sobald den Spielern das aufgezeigt wird sehen die das zumindest nach meiner Erfahrung ganz anders. Auch Eltern kann man das aufzeigen.

    Das Gleiche passiert auch in der F-Jugend. Wenn man den Kindern erklärt, warum wir bestimmte Dinge tun und sie das dann am eigenen Leib erfahren, dann verstehen sie das auch. Zu mir hat noch nicht ein einziges Kind gesagt: " Ich will 7 gegen 7 spielen." Nicht einer. Im Gegenteil nach einem klassischen Hallenturnier kamen sie letztes Jahr und meinten FUNiño macht mehr Spaß. Natürlich haben sich auch den Drang auf ein größeres Tor zu schießen. Den Drang kann man aber wunderbar im Training stillen indem man eben auch mal 3:3 (letzter Mann nimmt Hand) oder 4:4 spielt. Man kann solche Sachen auch in die Festivals integrieren und die Kinder werden alle mehr davon haben.

    Diesen Beitrag halte ich mit Verlaub für ziemlich polemisch und etwas überheblich. Man kann sehr wohl und aus guten Gründen gegen Funino als Wettkampf-Form sein und trotzdem sein Team mit kindgerecht und mit viel persönlicher Empathie betreuen.


    Es wurde schon mehrfach angesprochen: Die überwiegende Mehrzahl der Kids will sogar bereits im Training lieber 6+1/6+1 spielen. Auch die interessierten Eltern schauen lieber 6+1/6+1 als Funino, zumindest ab der F-Jugend. Wenn wir das nicht respektieren, werden sich mittel bis langfristig immer weniger Kinder überhaupt dem Fußball zuwenden.

    Sorry aber das hat nichts mit Polemik zu tun. Hier mal ein Auszug der Facebook Kommentare:

    - Bildet lieber mal gute Schiedsrichter aus nicht mal des könnt ihr...


    - Genau wie der DFB... von Fußball hat der BFV also auch keine Ahnung mehr? was da für Schwachköpfe am Werk waren und des sich ausgedacht hat da kann man nur lachen...


    - Scheiß bfv, die haben doch alle Dünnpfiff im Kopf


    - Wenn wir diesen Schwachsinn in Niedersachen bekommen


    - Was ist das für ein Blödsinn


    - Sind denn nur noch IRRE am Werk bei BFV und DFB❗Unglaublich


    - Wie kann man nur so einen Schwachsinn machen.


    - Großer Käse! Riesengroßer Käse!!! Macht das doch bei den ganz kleinen, G-Jugend und jünger...


    - Ein scheissdreck


    - Genauso Schwachsinnig, wie der Futsal kack


    - Teilweise fragt man sich schon ob hier bei den Tagungen erstmal richtig gesoffen wird und die blödeste Idee dann umgesetzt wird... Absoluter Schwachsinn



    Ich will nicht von Mehrheiten sprechen aber viele Leute informieren sich nicht, denken nicht nach und das Einzige was bleibt sind Beleidigungen.

    Teilweise wollen die Leute es auch gar nicht hören und sich damit beschäftigen. Man wird schon dafür kritisiert, wenn man übers DFBNet den Vereinen im Kreis mitteilt, dass es entsprechende Veranstaltungen gibt, die man sich anschauen kann, um sich ein Bild zu machen.

    Hallo Arni,


    ich glaube, du hast dir einen Teil deiner Frage selber beantwortet. In einer idealen Welt sollten der Entwicklungsstand der Kinder darüber entscheiden, welche Spielform sie schwerpunktmäßig spielen sollten. Wenn ein Kind z.B. gerade erst angefangen hat Fußball zu spielen und demzufolge einen Rückstand gegenüber anderen hat, die schon mehr Erfahrung mit dem Ball haben, dann wird man diese Lücke vermutlich am schnellsten schließen können, wenn er schwerpunktmäßig kleinere Spielformen spielt, die ihn mehr fordern und mehr Ballkontakte ermöglichen. Und ausgehend von diesem Extremfall (gar keine Erfahrung vs. ganz viel Erfahrung) hat man natürlich auch in der Mannschaft ein Leistungsgefälle, wo man sicher sagen kann, dem einen oder anderen würde es helfen noch länger 3:3 zu spielen.


    Ich habe letztens z.B. den Fehler gemacht eine relativ neuen Jungen im Training in ein Team zu stecken, was aus Schulfreunden besteht. Er hat vorher schon regelmäßig in Hort und Schule gespielt und ist auch grundsätzlich sportlich. Aber im Training war er völlig abgemeldet. Wir haben 3:3 auf diagonale Tore gespielt und er hat überhaupt nicht verstanden, was da gerade passiert und wie er sich verhalten sollte. Dementsprechend hatte er auch nur sehr wenig Ballkontakte.


    Damit will ich eigentlich nur sagen, dass ich es sehr schwierig finde das rein nach dem Alter zu entscheiden. Ich verstehe aber auch, dass das praktisch nicht so einfach ist, wenn ich jetzt die Mannschaft im Spielbetrieb trenne und sage, die Hälfte darf schon Fußball 5 spielen und die andere erst Fußball 3. Man muss da wahrscheinlich Fingerspitzengefühl beweisen, um es nicht wie Bestrafung/ Belohnung aussehen zu lassen.


    Ich habe 30 Kinder der Jahrgänge 2009 und 2010 in meiner Mannschaft. Und stehe ab der neuen Saison vor der gleichen Frage. Wir werden jetzt Fußball 5 anbieten und ich will versuchen, dass alle dies mal spielen können, aber den einen oder anderen werde ich dann eben doch öfter noch zum Fußball 3 schicken.


    Unabhängig vom Spielbetrieb, glaube ich, stehen aber die vielen verschiedenen Spielformen im 3:3 und 2:2 mindestens auch in der E noch weit oben auf der Trainingsliste. Wenn man sich die Struktur von Horst Wein anschaut, dann kommen jetzt nämlich die vereinfachten Spiele im 2:2 und 3:3.

    Naja, den Tipp von Hallenturnieren fernzubleiben find ich jetzt nicht so dolle. Die Hallenturniere sind doch auch kleine Highlights für die Kinder. Das miteinander Messen, die vielen Zuschauer, der Trubel, die Snack-Bude etc. ;)


    Hab mittlerweile einen F2 Jahrgang (2011er) und hatte am Anfang exakt dieselben "Probleme" mit dem jüngeren Bambini-Jahrgang. Da konnte ich noch so viele gute Ratschläge verteilen xD


    Mit der Zeit wächst sich das aber halt raus.

    Ein Highlight wird es auch später noch sein, wenn sie alt genug sind, um sinnvoll an so etwas teilzunehmen. Zielführend ist die Teilnahme in jedem Fall nicht schon gar nicht, wenn da 7:7 gespielt. Die Zeit der Kinder ließe sich besser nutzen. Selbst unser 2:2 was nur 46 Minuten inkl. Pausen geht, empfinde ich mittlerweile als kritisch; zumindest bei einigen Kindern. Die sind geistig teilweise ganz woanders und völlig überfordert. Spiele nach dem Prinzip ein Kind, ein Ball würden die Kinder auch glücklicher machen, weil sie dabei alle die ganze Zeit Spaß und Freude erleben.

    Der Meinung bin ich mittlerweile auch.

    Es ist egal, ob 7 vs 7 oder 3 vs 3 oder 12 vs 12 spielen oder die Trainer besonders ausgebildet sind.


    Wir können das aufhören nur bedingt beeinflussen, ich schätze mal 10 -15 %.

    Das war es dann aber auch.

    Wenn die Drop Out Quote durch eine angepasste Wettbewerbsstruktur um 10-15% sinken würden, dann wäre das ein riesiger Erfolg. Deshalb sollten wir alles dafür tun, die Strukturen an den Kindern auszurichten.


    Dazu kommen Trainer, die vernünftig mit den Kindern umgehen, aber auch mal außergewöhnliche Aktivitäten, die die Kinder gerne zur Mannschaft kommen lässt. Das kann ein Playstation Wettbewerb sein oder aber auch Capture the Flag im Wald. Gibt sicher tausend andere Ideen.


    Man wird nie alle halten können, aber dennoch sollten wir als Trainer, Verbände, Vereine unser Bestes geben, um den Abschied zu vermeiden oder weiter hinauszuzögern. Ansonsten könnten wir, wie Goodie sagt, es ganz bleiben lassen.


    Ein Riesenproblem ist aus meiner Sicht die Struktur des Ehrenamtes insbesondere in den jüngeren Altersklassen. Die Trainingszeiten sind für Kinder zu spät, für Erwachsene zu früh und jedes Jahr fängt die Suche nach willigen Eherenamtlern von vorne an. Wieder muss mühsam alles vermittelt werden. Kaum ein Verein hat die Ressourcen, um mal das Training zu überprüfen, ob das auch sinnvoll läuft. Sanktionsmöglichkeiten hat man auch kein, weil man sonst komplett ohne Trainer dasteht. Also entweder flächendeckend Fußballschulen einrichte, aber dann schließen wir große Bevölkerungsteile aus, was nicht wünschenswert ist. Alternativ also die Verzahnung mit der Schule aber da muss irgendwer sehr viel Geld in die Hand nehmen, denn es fehlen ja jetzt schon Lehrer.

    zum Thema Neustrukturierung/Konzept:

    - es wird nicht nur FUNino bindend eingeführt, sondern auch FORMino, 5er, 7er und 9er Fußball - und das gilt auch für die NLZs. Wenn die Spielformen besser sind, sind sie es für alle Spieler in dem Alter. Warum kommen Vereine darauf Spieler hochzuziehen, mit der E-Jugend sich bereits bei der D-Jugend zu melden, so schnell wie möglich 11:11 zu spielen usw. - weil sie den NLZs nacheifern (Vorbild).

    Das wird in der Tat auch so angestrebt. Leider sind hier wohl die NLZs (oder zumindest Teile davon) das Problem, weil es hier die Entwicklung gibt, wieder früher ins 11:11 zu gehen. Damit bekommt das System dann leider einen Bruch, wenn man sich von zwei Seiten nähert.

    Die Altersklassen im gleichen Zug wieder mehr der Jahrgangsstufe in der Schule anpassen, damit Klassenkameraden nicht in verschiedenen Teams kicken müssen.


    Da bin ich 100% bei dir. Der Grund dafür, dass es aktuell so ist, ist, wie ich finde, richtig krass. Die FIFA hat den Jahreswechsel als Stichtag für internationale Turniere gesetzt. Und wie ich zuletzt gelernt habe, wird das dann wohl in das ganze System weitergereicht - völliger Irrsinn, wenn man mal ins Verhältnis setzt, wie viele Kinder im Breitensport unterwegs sind und wie viele an solchen Turnieren teilnehmen.


    Am Ende ist das Drop Out Problem sicher eine Mixtur aus vielen verschiedenen Faktoren. Gegen die "Freundin" können/ wollen/ sollen wir nichts machen, aber es gibt Dinge, die kann man zum Besseren ändern. Dazu zähle ich die Organisationsform des Spielbetriebs in allen Klassen. Wettbewerbe entwicklungsgerecht und abwechselungsreich gestalten (die Idee ein Festival in einer Mischung aus mehreren Sportarten abzuhalten finde ich super) und vor allem so, dass es verpflichtend den Spielern annähernd gleiche Einsatzzeiten zu gewährleisten.

    Selbst wenn der Trainer ein Feuerwerk an guter Laune und Ausbildungsqualität abfeuert, dann wird er einige Spieler verlieren.

    Das ist ja genau der Punkt. Wir sollten versuchen das Feuerwerk sicherzustellen. Wenn sich ein Kind dann immer noch für etwas anderes entscheidet, dann ist das doch völlig in Ordnung. Dann hat der Fußballtrainer einen tollen Job gemacht und wichtige Grundlagen für andere Sportarten gelegt. Wichtig ist doch, dass die Kinder erfahren, dass es Spaß macht sportlich aktiv zu sein, sich mit anderen zu messen.

    Aber Kinder sollten nicht deswegen aufhören, weil sie anderen beim Spielen auf der Ersatzbank zusehen müssen.

    Das ist keine steile These: https://www.dfb.de/fileadmin/u…rted/Dropout-im-Sport.pdf


    Die Zahlen korrelieren langfristig nicht mit solchen Ereignissen. Schaut man sich die Mitgliederstatistiken der ganzen letzten Jahre an, dann bleibt das Bild immer gleich. Im Kinderbereich rennen uns die Kinder die Türen ein und dann verschwindet ein Großteil wieder.


    https://www.dfb.de/verbandsstr…statistiken-der-vorjahre/


    Ich laste den Drop Out nicht den Spielervätern an sondern der Organisationsform des Spielbetriebs, die falsche Anreize setzt.

    Mir ist nicht klar, wozu die langen Pausen gut sind. Wenn bei mir die Spieler auf 37 Minuten Spielzeit kommen, dann ist das Nahe an den 40 Minuten des herkömmlichen Spielbetriebs, wobei sie da sicher nicht so intensiv unterwegs sind, was mir auch ausreichend erscheint für die Altersklasse. Aber das ist am Ende eine Frage an Sportmediziner. Deshalb vertraue ich mal auf das Erlangener Modell nach M. Lochmann was sich praktisch bei uns zumindest gut bewährt hat.


    Meine Felder setzen sich beim 3:3 wie folgt zusammen:

    Breite = 2 + 2 + 12 bis 14 + 2 +2 = 20-22m

    Länge: 6 + 8 + 8 +6 = 28m


    Beim 2:2

    Breite = 2 + 2 + 12 bis 14 + 2 +2 = 20-22m

    Länge: 8 + 8 = 16m


    Letzteres ist dem praktischen Gedanken geschuldet, dass in der Regel nach der G die F spielt, so dass nur die Tore verschoben werden müssen und ansonsten die Umbauarbeit minimal bleibt.

    - warum müssen immer die Kinder für Neuerungen herhalten? (Fair-Play-Liga; FUNino)

    Weil wir von Beginn an "richtiges" Verhalten im Vereinsfußball vermitteln sollten; sprich Fair Play leben (Fair Play Liga) und Fußball spielen statt Bolzen (FUNiño).


    - gibt es eine Kommission zur Neustrukturierung des Jugendfußballs? (Drop-out findet dort statt)

    Ob es eine Kommission gibt, das weiß ich nicht, aber auch damit wird sich wohl beschäftigt. Ein wichtiger Grund für Drop Out ist aber sicherlich eine falsche Ausbildung im Kinderbereich. Wenn ich über Jahre immer nur Mitläufer bin und ich mich nicht weiterentwickeln darf, weil ich entweder gar nicht spiele oder in zu großen/ komplexen Wettkämpfen eben der bin, der nie den Ball bekommt, dann werde ich mir mit zunehmenden Alter und mehr Selbstreflexion irgendwann die Frage stellen, warum ich da noch hingehen soll.


    - warum müssen immer die Kindertrainer die Neuerungen begleiten? (meistens wenig Trainererfahrung, oftmals Elterntrainer)

    Das ist wahrscheinlich das Schicksal des Ehrenamtes. Für alle Beteiligten wäre es wohl besser, wenn Kindersport mit der Schule verzahnt würde, um mehr Kinder zu bewegen, um für die Kinder bessere/frühere Trainingszeiten zu ermöglichen, um eine kontinuierliche Qualität des Angebots zu sichern. Aber dafür müsste die öffentliche Hand ziemlich viel Geld in die Hand nehmen; scheint unwahrscheinlich.


    - welche Hilfen bekommen die Vereine zur Implementierung? (finanzielle (z.B. für kleine Tore) und/oder organisatorische (z.B. Spielplanprogramm für Funino-Festivals anstatt ESB))

    Das wäre natürlich zu wünschen insbesondere die Spielplanerstellung, wobei das keine Ausrede sein sollte. Ein Paar Minitore 1,82m kostet 50 EUR. Wenn jedes Team zu einem Festival 2 Tore mitbringt, dann ist das keine riesige finanzielle Last.


    - warum lässt der Fußball den Kindern so wenig Freiraum sich vielseitig, sportlich auszuprobieren? (jeden Samstag ein Spiel/Festival)

    Nimmt 1h Fußball am Wochenende auf einem Festival den Kindern ihren Freiraum? Da würde ich ganz andere Dinge sehen, die den Freiraum der Kinder einschränken. Außerdem, glaube ich, ist das nicht fußballspezifisch. Ich hatte einen Fall, wo der Turntrainer verlangt hat sich zw. Fußball und Turnen zu entscheiden, weil jetzt "wichtige" Wettkämpfe beginnen.


    - Kinder (Eltern) orientieren sich auch an Vorbildern - wer dient als Vorbild?

    Vorbilder für was, altersgerechten Fußball? Bekannte Profis, die z.B. Futsal gespielt haben, gibt es ja einige. Und viele Länder aus denen aktuelle erfolgreiche Topstars kommen sind uns was kleine Wettkampfformen angeht, schon lange voraus.


    - sind Kooperationen mit anderen Sportverbänden vorgesehen? (z.B. Ballschule nützt Handball, Tennis, Volleyball, Fußball, Basketball ...)

    Kann man sicher machen, aber dann hat sich in 10 Jahren noch nichts geändert.


    - werden Kinder an dem Prozess beteiligt oder entscheiden Erwachsene für die Kinder?

    Kinder sind doch gar nicht in der Lage das zu entscheiden und alle Konsequenzen zu überblicken. Sie entscheiden ja auch nicht, ob sie zur Schule gehen oder ob sie jeden Tag ein Glas Nutella essen etc...


    - brauchen wir viele Regeln im Kinderfußball oder hilft den Kindern mehr Flexibilität? (z.B. Anzahl der Spieler)

    Wir brauchen Regeln, die einen Rahmen setzen. Beispiel: 2 E-Mannschaften mit je 14 Kindern treffen aufeinander, dann sollte die Regel vorsehen, dass die Spielfelder so gestaltet werden, dass alle Kinder beteiligt sind - sprich 2 Felder aufbauen.


    - brauchen wir ein Ergebnis am Wochenende, können es mehrere sein oder gar keines?

    Ein Fußballspiel hat immer ein Ergebnis. Das ändert sich auch nicht durch eine Anpassung der Organisationsform. Das ist auch wichtig, damit Kinder lernen mit Sieg oder Niederlage umzugehen. Aber wir brauchen bis zu einer gewissen Altersstufe sicher keine Aufrechnung dieser Ergebnisse in Form von Tabellen. Wahrscheinlich braucht man im ganzen Kleinfeldbereich keine Tabellen.


    - brauchen wir eine (Halb-)Saison im Kinderbereich?

    Aus organisatorischen Gesichtspunkten brauchen wir sicher eine Saison, um Plätze Mannschaften etc. zu planen. Wenn der Spielbetrieb im Festival Modus veranstaltet wird, dann braucht man die Saison aus sportlicher Sicht, sicherlich nicht - einfach spielen. Kommen Tabellen irgendwann dazu, dann sollte die Saison in mehrere Teile zerlegt werden, damit ich Staffelzusammensetzungen neu adjustieren kann. Warum nicht kleine Staffeln mit nur 3-4 Mannschaften, die sich halt mehrfach innerhalb einer Saison begegnen. Solange die Ergebnisse ausgewogen sind, ist es doch egal, ob ich mehrfach gegen das gleiche Team spiele.


    - was ist die Zielsetzung der Neustrukturierung? (z.B. Eliteförderung, breiterer Qualitätsanstieg, Spaß im Kindesalter oder erst im Jugend- bzw. Erwachsenenalter, kurzfristiger oder langfristiger Erfolg, Gesundheitsförderung, Sozialkompetenz, Leistungsdruck)

    Meines Wissens nach war die Ausgangsfrage, warum wir keine herausragenden Einzelspieler haben, die 1:1-Duelle entscheiden können. Von da ausgehend ist man zu dem Schluss gekommen, dass im Kinderfußball etwas im Argen liegt. So wie ich es verstehe, geht es darum die Basis an sporttreibenden Kindern langfristig zu verbreitern und auch zu verbessern, denn nur wenn ich etwas gut kann, wird es mir auf Dauer Spaß machen. Das wiederum wird langfristig auch positive Auswirkungen auf die Spitze haben.


    - wie setzt sich die Kommission zusammen? (z.B. Transparenz, Beteiligung der Basis)

    Frage an Markus Hirte


    - wie bzw. wird der Kinderfußball zukünftig bei der Ausbildungsentschädigung berücksichtigt?

    Ich glaube nicht, dass das eine Frage für so eine Kommission ist.


    - welche Zugeständnisse vom Profi-/Amateurfußball kann der Kinderfußball erwarten? (z.B. Vorspiele, Anstoßzeiten)

    Ich glaube nicht, dass das eine Frage für so eine Kommission ist.


    - lässt man Leistungssport bei Kindern zu?

    Wenn wir flächendeckend den Festival Modus einsetzen und entwicklungsgerechte Wettkampfformen etablieren, dann fangen wir viel früher mit Leistungssport an, weil sich Kinder permanent auf leistungsgleichen Niveaus begegnen und die Trainer besseres Training anbieten, denn sie werden sich an den neuen Wettkämpfen orientieren, um diese gewinnen zu können. Und dazu müssen wir nicht einmal irgendwelche Leistungszentren aufbauen oder die Kinder ständig von einem Verein zu Nächsten schicken.


    - denkt man über die Vereinsstrukturen hinaus? (z.B. Kindersportgärten, Fußballschulen, Kooperationen mit Schulen)

    Es geht zunächst einmal darum den Wettbewerb kindgerechter zu gestalten.

    Aus meiner Erfahrung ist das 4er Team das Optimum. Befinden sich die Gegner auf Augenhöhe, dann wird das schon sehr schnell extrem anstrengend. Allerdings habt ihr Pausen, was das Ganze aus meiner Sicht unnötig in die Länge zieht. Wir spielen das Erlangener Modell 7x7 Minuten mit jeweils 3 Minuten Pause dazwischen, was sehr gut funktioniert, und den Charakter eines Intervalltrainings hat.


    Aus entwickelungstechnischer Sicht würde ich bei 11 Kindern eher die Schwächeren nur zu dritt spielen lassen, denn sie brauchen mehr Übung, mehr Ballkontakte.


    Generell finde ich hat zu viert zu spielen den Vorteil, dass die Aufmerksamkeit der Kinder geschult wird. Sie müssen aktiv dabei bleiben und bei Torerfolg eigenständig die Rotation initiieren. Außerdem gewöhnen sie sich an die Rotation, die dann später ja auch erfolgen soll. Darüberhinaus kann man hier auch eine Positionsrotation automatisch ermöglichen. Startet man mit einer Positionszuteilung (links, rechts, Mitte) dann werden bei einer festen Rotationsreihenfolge auch die Positionen rotiert.