Natürlich läßt sich auch anhand des deutlich geringeren Prozentanteils der Ausgaben für den Amateurbereich die Wertigkeit des Breitensports beim DFB ablesen. Was allerdings gleichzeitig sagen wollte ist, dass einer finanzielle Unterstützung ohne gute Ideen auch ein höherer Anteil schon deswegen vielfach verpuffen würde, weil dieses Geld vermutlich zum großen Teil in den Taschen der Spieler und Trainer der 1. Seniorenmannschaft landen, wohin schon heute im Durchschnitt ca. 80 % des Vereinsbudgets. Ganz zu Schweigen von den "Schwarzen Kassen", mit denen Söldner bezahlt werden, von denen die Vereinsmitglieder nichts erfahren sollen. Als häufigstes Argument wird dafür genannt, dass es die Öffentlichkeit nichts angehe. Als Öffentlichkeit werden dementsprechend auch die Mitglieder bezeichnet, von denen sie in dieses Amt gewählt wurden.
Das Thema hieß "Rettet die Amateurvereine". Eine große Zahl der Vereine hat jedoch ein Jahresbudget, für deren Kontrolle ein Laie keine ausreichenden Fähigkeiten besitzt. Entweder fehlt ihm das Fachwissen über equivalente Kosten im Fussball oder es fehlt ihm an buchhalterischen bzw. steuerlichem Fachwissen. Auch die Kontrolle der "ordentlichen Buchführung" durch 2 weitere Kassenprüfer, die ebenfalls Laien sein dürfen, mag vor Jahrzehnten als es nur um ein paar Mark Eintrittsgelder gingen noch genügt haben, ist aber heute so nicht mehr tragbar.
Gerade die Kostenkontrolle muß auf eine professionellere Ebene gestellt werden, damit die mitlerweile gehändelten Vereinsbudgets seriös und auf lange Sicht hin verwaltet werden. Es sollte ab einem bestimmten Jahresetat Pflicht werden nur dann eine Unterstützung von Kommune und anderen Bereichen zu erhalten, wenn ihr eine Planung und Kontrolle vorgelegt wird. Es ist nun leider einmal so, als das der überwiegende Mitgliederanteil diese Kontrollfunktion nicht mehr in der Generalversammlung wahrnehmen kann, weil ihnen die Kompetenz für diese Themen fehlt.
Andererseits sehe ich eine bessere Kontrolle als notwendig an, um die Zahl der jährlichen Insolvenzen im Amateurbereich drastisch zu reduzieren. Denn nur selten gelingt es wieder an frühere Erfolge anzuknüpfen, wenn erst einmal das Vertrauen der früheren Mitglieder grob fahrlässig aufs Spiel gesetzt wurde.
Gerade diese Gefahr sehe ich, wenn noch mehr Geld unkontrolliert in den Amateurfussball fließt. Wenn dann ein Verein wie Unterhaching, der selbst in der Vergangenheit deutlich mehr Geld ausgegeben hat, als er einnahm, dann hört es sich für mich so an, als wolle lediglich solange die Solidarität der anderen Amateuervereine, bis er wieder in den bezahlten Fussball aufgestiegen ist. Ich würde mich gern irren, wenn es denn anders wäre?