Beiträge von Constantin

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Ich seh das wie meine Vorredner: Schaus dir an, nur so wirst du sehen was dir Spaß macht.


    Um mal eine persönliche Einschätzung mit reinzubringen:

    Ich denke U13 und U15 haben halt deutlich höhere Anforderungen an dich als Trainer. Du bekommst relativ direktes Feedback ob du gute oder schlechte Arbeit leistest. Auch der Respekt der Jugendlichen ist dir nicht mehr geschenkt. Besonders pubertierende Jugendliche versuchen jede Möglichkeit zu nutzen deine Autorität in Frage zu stellen.


    Allerdings, und das ist auch eines der schönen Dinge an der Altersklasse: Die Jungs/Mädels in dem Alter sind deutlich wissbegieriger (ein gewisses sportl. Niveau vorrausgesetzt) und hinterfragen mehr als jüngere Kinder.


    Das wäre für mich auch der wichtigste Aspekt über den ich mir langfristig Gedanken machen würde:

    Denkst du, dass du taktisch und von der Persönlichkeit (-> Autorität) weit genug, dass du deinen Spielern gerecht wirst? Wenn ja, würde ich es an deiner Stelle auf jeden Fall riskieren. Am Ende kannst du dich nur weiterentwickeln.


    Da ist mit einer Kreisklassen bzw. Liga Mannschaft nichts mehr zu reissen, wenn eine BOL-Mannschaft oder höher dabei ist...

    Ich find des ganz interessant, wie du das siehst. Ich hab nämlich dieses Jahr genau umgekehrte Erfahrungen gemacht. Ich kann mich an mehrere Spiele erinnern in denen BOL Mannschaften gegen Teams 2 oder sogar 3 Ligen weiter unten ziemlich unter die Räder gekommen sind. Das besonders, aber nicht ausschließlich in der Halle.

    (...)

    PS:Es wäre evtl ne Fragestellung zum Thema 'Was kann man alles in Frage stellen?': Warum loben wir unsere Spieler in Situationen die offensichtlich nicht gelungen waren? 'Gute Idee' (...zum Gegner zu spielen) 'Gut platziert' (...aber an den Pfosten gesemmelt) 'Gut gesehen' (...nur deine Füße wollten wieder nicht mitspielen)

    Gut ist doch eigentlich nur ein Ballgewinn oder ein Tor. Mehr hilft uns nicht dabei zu gewinnen, oder?

    Das hängt meines Erachtens von den Fähigkeiten des Trainers ab.

    Es gibt Misslungene Aktionen, die zwar hübsch ausschauen, im Grunde aber von Anfang an zum Scheitern verurteilt waren.

    Auf der anderen Seite können auch eventuell gutr Aktionen, einfach durch widrige Umstände scheitert.


    Bei ersteren macht es ja durchaus Sinn die Spieler für die Aktion zu loben. Allerdings liegt es hier am Trainer diese zu erkennen.


    Auch wenig erfolgsversprechende Aktionen können unter entsprechenden Unständen von Erfolg gekrönt sein. Solche Aktionen durch Lob zu verstärken "weil sie ja erfolgreich waren" wäre kontraproduktiv. Auch das muss ich als Trainer natürlich erkennen und dementsprechend bewerten können.

    Es ist schon so, dass viele ältere Fußballer irgebdwann Probleme mit dem Gehirn bekommen. Prominentes Beispiel ist hier Gerd Müller.


    Und ich stimme dir zu, dass die Auswirkungen im Football (Rugby ist durch den fehlenden Schutzhelm weniger kritisch) deutlich gravierend sind. Nichtsdestotrotz hinkt das DFB Argument doch gewaltig. Einmal hat auch die NFL jahrzehntelang nichts unternommen.


    Und auch ist es nicht so, dass der DFB da kein Problem hat. Es ist zwar nicht verboten, allerdings empfiehlt die Ausbildungsstruktur das Training des Kopfballspiels erst, wenn der Schädelknochen ausgewachsen ist.


    Und Studien sind nunmal Studien. Deren wissenschaftliche Aussagekraft kannst du im Grunde nur anzweifeln, wenn du entweder Gegenstudien anbringen kannst (von denen ich ehrlich gesagt noch nie was gehört habe) oder methodische Zweifel begründet anbringen kannst.


    Ein Kopfballtraining hat bei kleinen Kindern einfach nichts verloren.

    Die Frequenzfähigkeit wird (beispielsweise im Material zur C-Lizenz) in erster Linie von anderen Schwerpunkten (z.B. Orientierung etc.)der Koordination abgegrenzt. Ist ja auch ein logischer erster Schritt, denn wie will ich diesen Schwerpunkt trainieren, wenn ich ihn nicht genau abgrenzen kann.

    Das was ich bis jetzt online gefunden habe beschäftigt sich allerdings sehr grundlegend mit allgemeinem Koordinationstraining. (z.B.:

    http://www.google.de/url?q=htt…Vaw193L31yTJnUCj15LefObbC ... alles andere ist etwa im ähnlichen Stil).


    "Zu oberflächlich" ist vielleicht im Kontext zu negativ. Mir geht es darum, dass ich mich tiefergehend mit dem Thema beschäftigen möchte, insbesondere in sportwissenschaftlicher Hinsicht, da ich meine, dass Frequenzfähigkeit im Fußball besonders wichtig ist (Stichwort "schnelle Füße"). Dementsprechend auch mein Hinweis auf andere Sportarten.

    Servus zusammen,


    Ich bin auf der Suche nach Material zum Thema isoliertes Frequenztraining im Bereich des Koordinationstrainings.

    Der Block den ich durchführen möchte ist dabei ausschließlich auf diesen Schwerpunkt bezogen (auch keine kognitiven Elemente wie Handlungsschnelligkeit). Hat jemand von euch evtl. Anregungen zu dem Thema, insbesondere auch aus anderen Sportarten (z.B. Leichtathletik kommt mir da in den Sinn) oder Website/Buch-Empfehlungen

    Das was ich bis jetzt dazu gefunden habe ist mir zu oberflächlich, ich würde gerne etwas tiefer in die Materie gehen.


    Danke schonmal im Vorraus :thumbup:

    Ich würde meine Argumente gerne ein bisschen aufdröseln um das was ich sagen will etwas deutlicher zu machen:


    Sensible Phasen: Ein E-Jugendlicher lernt besser Technik, ein B oder A-Jugendlicher tut sich beim Erlernen von Taktik leichter. Was Taktik anbelangt: Kinder sind bis zu einem gewissen Alter (~11 glaub ich bin mir aber nicht zu 100% sicher) nicht in der Lage entsprechend abstrakt zu betrachten. Ein einstudierter Ablauf in dem Alter ist also genau das: Ein einstudierter Ablauf. Ein jüngeres Kind (F und je nach Talent E) wird nicht in der Lage sein, diese Abläufe kreativ im Spiel anzuwenden und anzupassen. Es wird genau der eine Ablauf funktionieren

    Deswegen macht es entschieden mehr Sinn die (begrenzte) Trainingszeit für das zu verwenden was im entsorechenden Alter auch entwickelt werden. Und das sind Technik und Koordination.


    Methodische Reihe: "Wir verteidigen gemeinsam und greifen gemeinsam an" ist auch eine Form der taktischen Maßgabe. Und zwar eine die in ein entsprechendes Konzept verpackt auch für F-Linge schon Sinn macht. Alles was an grundlegenden Dingen vermittelt werden kann sollte auch vermittelt. Und da gehört für mich in der E-Jugend Individualtaktik, in der D einfache Gruppentaktik etc. Und das ist auch sinnvoll so: Individualtaktik ist die absolute Basis im Fußball. Ich sehe immer wieder selbst wenn ich mir U15 Verbandsliga-Spiele ansehen sehr viele Tore, die nur aus nicht optimal geführten 1gg1 Situationen resultieren. Das alles auf einem sehr hohen Niveau. Aber gerade deswegen muss das perfekt beherrscht werden bevor mit einem Hinterlaufen oder welche Gruppentaktik auch immer trainiert wird.


    Technik bedingt Taktik: Bleib ich dabei. Ein Hinterlaufen was nicht technisch absolut sauber gespielt ist, ist auf hohem Niveau Müll. Spätestens die Anschlussaktion des AV (der den Ball vllt schon schwach zugespielt bekommen hat) wird in die Hose gehen. Klar bekomme ich ein Hinterlaufen (oder Steil-Klatsch oder Doppelpass über 3. oder...) "irgendwie" hin, aber jede einigermaßen starke Mannschaft wird dir des Problemlos verteidigen.


    Skriwer, du zäumst meines Erachtens das Pferd von hinten auf. Ist denn die Variante Taktik aber keine Technik die Bessere? Einem von mir aus B-Jugendlichen kann ich immer noch vieles Taktisch beibringen, aber Technik in dem Alter zu lernen ist sau schwer und wird meist nicht mehr zu höherklassigem Fußball führen.


    "Aber es bringt den Jungs doch einen Vorteil": Interessiert eigentlich nicht. Taktiktraining ist (aus Sicht eines 8/9 Jährigen) langweilig, monoton und dauert eh immer viel zu lange. Das heißt du stärkst damit weder den Faktor Spaß, noch den Faktor langfristige Entwicklung. Das einzige was es dir bringen würde sind kurzfristig verbesserte Ergebnisse. Und die sind, da sind wir uns einig, nicht Ziel des Kinderfussballs.


    WICHTIG: Der Text ist ziemlich lang geworden und evtl. etwas verwirrend. Meine Aussagen beziehen sich hauptsächlich auf den Bereich bis U10 evtl. u11 (falls das nicht entsprechend rüberkommt).

    Um an den ursprünglichen Punkt des Threads zurückzukehren:


    Warum soll Technik vor Taktik trainiert werden?

    Kann man technisch schwächeren Spielern nicht durch eine bessere Taktik einen ähnlichen Vorteil z.b. im 1vs1 oder in der Gruppe geben?

    Taktik setzt Technik voraus. Jede Taktik die du lernst, verliert ihren Wert, wenn du sie nicht technisch sauber im höchsten Tempo umsetzen kannst.


    Jeder Vorteil den du durch Taktik erhälst wird wertlos, wenn du in ein Alter kommst in dem die anderen Spieler das auch können. Bloß die haben dann die Technik, weil sie diese Dinge im dafür sensiblen Alter gelernt haben.

    Also bei der C-Lizenz wird in erster Linie geprüft, ob man ansatzweise eine Grobform der Technik vormachen kann. Wer also einigermaßen gegen den Ball treten kann, der sollte da eigentlich nicht durchfallen.


    Bei der B-Lizenz sieht das Ganze doch schon etwas anders aus. Die Aussagen wie hoch genau das Niveau sein muss variieren zwar (Ist wohl auch etwas von Prüfer und Landesverband abhängig), aber ohne über einen längeren Zeitraum auf zumindest ordentlichem Niveau gespielt zu haben wird das eher nichts.

    Aber ehrlich gesagt ist das doch kein Problem, wenn es zu Ballgeschiebe kommt. Im großen Fußball ist das ja nicht anders. Wenn eine Mannschaft ein entsprendes Mittelfeld-/Abwehrpressing spielt und der qualitativ gut genug ist, dann gibt es das doch auch.

    Und wenn ich mich als Trainer daran störe, dass zu viel geschoben wird, dann verteidige ich Mann gegen Mann. Da wird es keine Mannschaft mehr geben, die da lange Ballbesitzphasen haben wird.


    Es gibt im Jugendbereich grundsätzlich keine echten Bundesligen. Die Junioren Bundesligen stellen im Grunde Regionalligen dar (sind auch als solche strukturiert) und bilden die höchste Spielklasse im Jugend-Bereich.


    Ich kann mir vorstellen, dass es ein Kommunikationsproblem gibt, denn eigentlich sollte von DFB vorgaben nicht abgewichen werden.

    KingPaeng


    Also an den Reglern einfach/schwer würde ich anders schrauben. Aber grundsätzlich denke ich nicht, dass die Form zu einfach ist.


    Gruppentaktisches Training:


    Du markierst ein entsprechend großes Feld (mit einem Tor an den jeweiligen Stirnseiten) an dessen einen Stirnseite die 3 (bzw. 2; bzw 4) Angreifer starten. Die/Der Verteidiger beginnen/beginnt in entsprechendem Abstand und müssen versuchen die Angreifer am Torabschluss zu hindern. Um Zeitdruck zu erhöhen startet ein zusätzlicher Verteidiger in entsprechendem Abstand von hinten. Die einzelnen Abstände sind entsprechend wieder vom Leistungsniveau abhängig.


    Grundsätzlich gilt: Coaching ist wichtiger als Organisation. Also sollte dir bevor du diese Formen trainierst klar sein, wie sie taktisch richtig ausgespielt werden.

    Welche Liga spielt ihr überhaupt?


    Zu Idee 1:

    Als erster Schritt einer methodischen Reihe prinzipiell recht sinnvoll, wobei ich 4 gegen 4 gefühlt etwas klein finde. Du musst halt darauf achten, dass durch richtige Wahl des Raumes eine gewisse Spielnähe bewahrt bleibt. Es stellt sich übrigens auch die Frage nach dem Defensivverhalten der Sparrings-Mannschaft. Spielt sie Gegenpressing oder lässt sie sich sofort fallen. Das kann einerseits mit den von dir erwarteten Gegner, eurer eigenen Spielweise (-> Stichwort: ganzheitliches Training) oder aucg deinem Coaching Schwerpunkt zusammenhängen. Auf keinen Fall würde ich irgendeine Form der Kontaktbegrenzung einführen. Deine 3 Kontakte in Zone 3 führen genau zu einer Verschleppung des Tempos was quasi ein Widerspruch zu deinem wichtigsten Coachingpunkt ist.


    Apropos Coachingpunkte:
    Dir muss natürlich grundsätzlich klar sein was du im Detail sehen willst. Das ist im speziellen von eurer Pressingstrategie abhängig (nach außen od. nach innen lenkend; Pressinghöhe). Spontan würde ich folgende Punkte ansprechen:


    -Durchlaufen (besonders der außen positionierten Spieler)

    -Steil-Klatsch-Steil Kombinationen (oder z.B. direktes Spiel in die Spitze ->Abhängigkeit vom Ort der Balleroberung)

    -raumgreifendes Dribbling

    -Ausspielen klarer Überzahlen (besonders 3 vs 2, weil besonders häufig).


    Zu Idee 2:


    Der Ausgangssituation fehlt meines Erachtens die Spielnähe: Warum laufen beide Teams aufeinander zu? Normalfall ist, dass die defensive Mannschaft sich zurückzieht. Ich würde den Ballgewinn in ein Training der Kontersituation grundsätzlich immer einbauen. Dadurch hast du eine Abhängigkeit von deiner Pressingstrategie und hast realistische Ausgangspositionen der Spieler. Am einfachsten erreichst du das im 11 gegen 11 (Sparrings-Team bekommt Passfolge vorgeschrieben; Coaching-Team presst und erobert den Ball->Konter). Fehlende Spieler werden sinnvoll gestrichen.



    Idee von mir:


    Ich würde dem Ganzen (wie bereits angedeutet) erstmal das Gruppentaktische Ausspielen von Überzahlen aus methodischen Gründen vorschieben. Je nach Leistungsstand 2v1; 3v2; 4v3. Wenn das sitzt kannst du in größere und komplexere Formen gehen.

    Ist aber eigentlich eine total individuelle Sache die Kadergröße. Je nach Alter, Spielklasse und Coaching-Stil kann die optimale Menge variieren. Wir arbeiten momentan mit einem festen Kader von 22 Spielern bei einer geschätzten Trainingsbeteiligung von etwa 95%. Und das ist teilweise auch notwendig. Beim spielnahen Taktik-Training ist eine hohe Spielerzahl fast schon obligatorisch (um bspw. ein 11 gg 11 zu ermöglichen).


    Ich finde 16 Spieler/2 Trainer aber eigentlich noch einigermaßen im Rahmen. Wenn du z.B. 2×4gg4 aufbaust kann jeder Trainer eine Spielform coachen. Wenn du in der Halle bist, kann ich mir schon vorstellen, dass es Platzprobleme gibt. Aber auch das sollte sich eigentlich lösen lassen (Koordinationsleiter auf dem Gang?)

    Ich kriege häufig mit, dass Kindern gesagt wird, sie sollen in der eigenen Hälfte (bzw. vorm Strafraum) warten und "absichern". Ich finde das ist richtiget Müll und würde es meinen Spielern niemals so beibringen.


    Allerdings widerspreche ich Andre insofern, als dass ich schon denke, dass eine Gruppe motivierter Kinder dazu tendieren wird den Ball möglichst früh zu erobern. Und ich sehe auch keinen Sinn darin das zu verbieten. Denn wenn ich "Spielaufbau" trainieren und fordern will, dann doch bitte unter Gegnerdruck. Mal von dem Erzeugen von 1:1 Situationen mal abgesehen.

    Würde (wie oben bereits angesprochen) den Prüfer auf die erwähnte Thematik ansprechen.


    Allerdings hindert dich ehrlich gesagt nichts daran nach den erlernten Regeln (Methodik) eine Trainingseinheit zu konzipieren. Und mal davon abgesehen: Wir wussten bei unserer C-Lizenz Prüfung bis zuletzt nicht, ob wir D oder C Jugend hätten, teilweise wurde das sogar grmischt. Es geht weniger um die entsprechende Altersklasse (wo ich denke, dass bei einer leistungsstarken E-Jugend alt sowas durchaus Thema sein kann) als vielmehr um die erlernte Methodik.