Ich widerspreche nicht den Indikatoren, aber der Schlussfolgerung von J.Löw. Um auf den Wert von Spanien zu kommen, brauche ich keine Ballannahme mehr, da reden wir von direktem Spiel und dementsprechend der Wichtigkeit von Freilaufverhalten, Vororientierung und Positionsspielen.
Es ist ein Irrglaube, dass dieses "Tiki Taka" aus direktem Spiel besteht. Vielmehr gibt es die 2-Kontakt-Regel.
2 Kontakte machen das Spiel viel schneller, denn die Zeit die bei Ballannahme "verschwendet" wird, wird mit besser Passgenauigkeit und Passdosierung mehr als wettgemacht. Direktes Spiel kommt nur in engen Räumen oder im Spiel in die Spitze zum Tragen.
Freilaufverhalten und Vororientierung gehören doch zur Ballannahme hinzu?
Nach dieser Argumentation ist ein Training 1 gegen 1 nie sinnvoll....
Zu welchem Zeitpunkt sollte man nach deiner Argumentationskette denn 1 gegen 1 trainieren ?
Oder spielt ihr tatsächlich am Wochenenden 1 gegen 1 Turniere wenn ihr 1 gegen 1 trainiert ?
Dann ist es falsch, was ich schrieb.
Das 1 gegen 1 Turnier war nur ein übertriebenes Beispiel.
Doch das 1 gegen 1 ist sehr wichtig, wie ich ja sagte: ohne 1 gegen 1 ist kein Passspiel möglich, aber auch nicht umgekehrt.
Meine Kritik richtet sich vor allem gegen das allgemeine Verständnis vom 1 gegen 1.
Viele Trainer meinen, 1 gegen 1 ist das, wenn ein Spieler den Ball bekommt, und auf den Gegner zudribbelt und ihn versucht auszuspielen.
Aber das ist eine sehr spezielle Situation. Und wie oft kommt sie vor in einem Herrenfußballspiel (und dafür bilden wir ja schließlich aus)? Eher selten, auch wenn das natürlich von vielen Faktoren abhängt.
1 gegen 1 Situationen sind aber nie gleich. Mal kommt der Gegner von rechts, von links, mal von vorne, mal von hinten, mal ist der Gegner nach der Ballannahme sofort da, mal hat man mehr Zeit, mal ist das Ziel den Ball zu sichern, mal ist das Ziel am Gegner vorbeizukommen, mal ist das Anspiel des Mitspielers halb hoch, mal hätte man eigentlich eine Anspielstation entscheidet sich aber für eine Passtäuschung und geht auf der anderen Seite vorbei.
Diese Komplexität können Spieler nur bewältigen, wenn sie Spielintelligent genug sind. Lasse deine Spieler mal in einem 15x15 m² Feld 2 gegen 2 Spiel mit dem Ziel, 5 (/3) Pässe zu spielen. Zwar ist Passspiel die Aufgabe, aber die Spieler müssen andauernd 1 gegen 1 Duelle gewinnen um diese Aufgabe zu lösen. Zusätzlich müssen sie sich ständig orientieren (wo ist mein Mitspieler, wo sind meine Gegner), sie müssen die kurzzeitig ergebenden 2 vs. 1 Situationen erkennen und lösen.
So gesehen gab es eigentlich noch kein Training, in dem ich kein 1 gegen 1 trainiert habe. Aber es war immer nur ein Mittel zum Zweck.
Oder du verlangst etwas von ihnen, zu das nicht jeder in diesem Alter in der Lage ist.
Wir sind immer noch bei F Jugend.
Sie sind dazu in der Lage. Ich kann nicht verlangen oder erwarten, dass du mir glaubst. Aber probiere es doch einfach mal aus. Anfangs werden sie noch Probleme haben, dass sie nun mehr Aufgaben haben als zuvor. Aber sie werden sich dem schnell anpassen.
Sorry, aber ich rede hier über F Junioren ...
Die Trainingsinhalte von F,E,D und C Junioren unterscheiden sich.
Jein. Die Komplexität nimmt zu, die Anzahl der expliziten Anweisungen nimmt zu, sensible Lernphasen gilt es zu beachten.
Aber der Trainingsinhalt sollte sich nicht am Alter orientieren, sondern am Könnensstand.
Nicht bei F Junioren.
F-Junioren sollen Fußball lernen, dazu gehört auch Passspiel.