Beiträge von Grätsche

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    Die Frage ist jedoch, inwieweit man auch aufklären sollte, dass dieses "Fördertraining für Jedermann nichts mit dem DFB-Konzept zu tun hat, in der ausschließlich besonders talentierte Jungen und Mädchen über einen mehrjährigen Zeitraum kontinuierlich gefördert werden.

    Interessanter Ansatz. Das Stützpunkttraining ist eine besondere Förderung für die aktuell talentiertesten Spieler einer Region. Hier kann man sich nicht einkaufen und wer nicht am Ball bleibt, fliegt da auch wieder raus. Es wäre zu überlegen, ob sich der DFB hier nicht stärker von kommerziellen Angeboten abgrenzt und dies entsprechend kommuniziert. Die Eltern sollten wissen, dass eine ist die kostenfreie Spitzenförderung, das andere ist bezahlte Betreuung, ohne "Anspruch" auf einen Karrieresprung.

    Ich hatte Gelegenheit ein Turnier mit mehreren NLZ-Teams aus dem Grundlagenbereich zu beobachten. Mir fiel auf, dass das Coaching sehr unterschiedlich ausfiel. Ebenso das "Engagement" der anwesenden Eltern.
    Die Trainerriege reichte vom Typ Sportstudent Anfang 20 bis Typ väterlicher Freund mit Mitte 40 (geschätzt). Die überwiegende Anzahl der Trainer war aber noch recht jung (unter 30).
    Beim Coaching gab es 1-2 Dauerrufer, die nahezu alles kommentierten. Einige Vertreter waren deutlicher ruhiger und riefen nur hin und wieder etwas ins Spielfeld. Was aus meiner Sicht gar nicht geht, aber vor kam, dass Trainer Entscheidungen des Schiris kommentierten und teilweise abfällige Handbewegungen machten. Gerade in den NLZ wird immer vom Verhaltenskodex gesprochen. Das gezeigte Verhalten wäre aus meiner Sicht ein klarer Verstoß gegen so einen Kodex und müsste zwingend sanktioniert werden.
    Die Elternschaft war auch sehr unterschiedlich. Bei zwei Teams war es als neutraler Betrachter kaum zum Aushalten. Die Kinder wurden ständig laut gerufen, der Schiri oft kritisiert. Hier hatte ich deutlich den Eindruck, dass die Kinder auch Druck bekommen (vor und nach den Spielen). Die Eltern erschienen sehr ehrgeizig und ausschließlich auf das eigene Kind bezogen. Bei anderen Teams war eine viel entspanntere Atmosphäre. Ab und zu mal ein paar Anfeuerungsrufe, aber sonst eher "genießen" des Spiels. Vor und nach den Spielen wurde gelacht und aus meiner Wahrnehmung kein Druck aufgebaut. Hier stand auch mehr der Erfolg der Mannschaft im Vordergrund.
    Ein Zusammenhang zwischen Trainer- und Elternverhalten konnte ich nicht zwingend erkennen. Auch bestand bei den Platzierungen kein erkennbarer Zusammenhang.
    Von mehreren Seiten wurde mir der enorme Aufwand der Eltern und der Kinder geschildert, sowohl zeitlich, wie auch finanziell.
    Persönlich hat es mich in der Auffassung bestärkt, sich (als Elternteil) im Vorfeld eines Wechsels zum NLZ unbeding sehr genau die Situation (Trainer, Mannschaft, Eltern) und die Rahmenbedingungen (Fahrtstrecke, Turnierteilnahmen) anzusehen.

    Da bei uns der Verein aktuell bei Jung und Alt angesagt ist

    Vielleicht ist das auch ein Grund, warum die Beiden besonders motiviert sind. Du schreibst ja, dass sie seit fast 2,5 Jahren bei dir sind. Da wird natürlich vieles zur Gewohnheit. Und nun sind sie bei einem Bundesligisten, wo alle gern hin wollen. Neue Trainer, sicherlich top Bedingungen, Trainer die sie richtig heiß machen, das Ziel es in die nächste Sichtungsrunde zu schaffen. Und dann wieder das "normale" Training im Verein. Vielleicht nicht ganz so gute Bedingungen, die selben Mitspieler wie sonst auch. Da kann es schon vorkommen, dass die Motivation nicht so hoch ist. Ich erlebe das immer mal wieder bei Stützpunktspielern, die das Vereinstraining manchmal als notwendiges Übel sehen.
    Oder die Teilnahme an Fußballcamps. Dort werden vielen Dinge gemacht, die auch im normalen Vereinstraining angeboten werden, dennoch haben die Camps den Nimbus etwas besonders Tolles zu sein. Da schleifen sich Spieler mit Wehwehchen 5 Tage lang durch, beim Training wäre nach 5 Minuten Schluß.
    Bewerte das Verhalten nicht über und vor allem siehe es nicht als fehlende Wertschätzung an dir. Wenn dir die Eltern bestätigen, dass die Kinder Respekt vor dir haben, dann ist dein Standing doch gut bei Ihnen. Mache einfach so weiter und arbeite an den Schwerpunkten, wo sie noch ungenutztes Potential haben.

    Das haut mich um. Die lassen sich ihre Sichtung bezahlen?

    Dieses "Geschäftsmodell" ist mir auch bekannt. Die Eltern zahlen fleißig für Zusatztraining und hoffen darauf, dass die ihre Kinder anschließend in den Verein wechseln können. Dann geht es aber weiter. Sind die Kinder einmal aufgenommen, werden sie dort angehalten weiter kostenpflichtiges Zusatztraining in Anspruch zu nehmen, damit sie in der Mannschaft bleiben können. Unglaublich wie naiv viele Eltern sind...


    Aber zurück zum Thema.
    @Jobs82 Offensichtlich scheint es deinen Spieler gut zu tun, wenn sie viel gelobt werden. Lobst du sie auch genug?
    Gerade bei den besseren Spieler setzt man häufig mehr voraus, was sie zeigen "müssen". Wenn es dann kommt, wird es als normal angesehen und nicht extra gelobt. Verbessern sich hingegen schwächere Spieler, ist man häufig schneller dabei zu loben. Habe das an mir leider auch schon beobachtet.

    Wenn er nach Aufforderung anders läuft, kann es trotzdem sein, dass er Einschränkungen hat. Hab schon mehrere Spieler gehabt, bei denen der Ortophäde etwas gefunden hat, obwohl man es den Kindern zunächst nicht angesehen hat.
    Ich habe eine verstellbare Leiter, da kann ich die Abstände auch größer machen. So bekommen die Spieler eine Schrittlänge. Simuliere damit z.B. die An- und Mitnahme aus hohen Geschwindigkeiten.

    Zunächst einmal würde ich den Eltern empfehlen einen Orthopäden aufzusuchen.
    Fehlstellungen, die behandelt werden müssen, bekommst du im Rahmen des Trainings nicht beseitigt.
    Ansonsten kann ich dir Lauf-ABC und koordinative Aufgaben empfehlen. Wenn das Kind bewusst bestimmte Bewegungen machen muss, wird es seinen Körper besser kennenlernen.
    Gerade jetzt wo die Hallenzeit anbricht kann man mit simplen Geräten wie Reifen oder Bänken Bewegungsparcours aufbauen. Wenn vorhanden kannst du auch eine Koordinationsleiter nehmen. Achte darauf, dass auf dem Vorderfuss (Ballen) gelaufen wird.
    Oder lasse bewusst auf den Hacken laufen oder stampfen (bei 2008ern kann man da zur Erwärmung noch ein paar Geschichten einbauen). So lernen sie "automatisch" die effizienteste Art zu laufen.
    Wegen der Schrittlänge könntest du eine Strecke aufbauen, die das Kind durchlaufen muss. Ringe in einer gewissen Entfernung an einander gelegt und jeder Ring darf nur mit einem Fuß durchlaufen werden.

    @wallinheimo
    Ihr habt zwar kein Konzept, aber zumindest eine über Jahre hinweg geübte Praxis, ihr teilt nach Jahrgängen ein. Entgegen dieser Praxis möchte der F1-Trainer gern, dass zu Gunsten seiner Mannschaft von dieser Verfahrensweise abgewichen wird. Aus deiner Schilderung entnehme ich, dass dieser Trainer mit seiner Mannschaft mitgehen möchte und nicht in der Altersklasse verweilt. Auch hierzu wird es bei euch im Verein eine Praxis geben, die ein Konzept geschrieben gehört (aus meiner Sicht).
    Wer sich schon einmal vereinsseitig mit so einem Jugendkonzept beschäftigt hat, der weiß, dass so etwas nicht innerhalb von ein paar Tagen umgesetzt werden kann. Aufgeschrieben ist es vielleicht schnell, aber das Konzept muss auch durch die Gremien (Jugendleitung, Vorstand, ggf. durch die Mitgliederversammlung). Schließlich und das ist für mich der springende Punkt: es muss auch gelebt werden. Ich kenne mehrere Vereine mit guten Konzepten, allerdings sieht die Wahrheit auf dem Platz das ganz anders aus. Es steht zu vermuten, dass diejenigen, die sich in dem Konzept nicht wieder finden, das Konzept boykottieren werden. Man sollte sich also im Vorfeld überlegen, wie man dann damit umgeht.
    Was ich damit sagen will, bis zum Termin für die Mannschaftsmeldungen (bei uns der 30.04.) wäre die Umsetzung eines (noch nicht vorhandenen) Konzepts sehr ambitioniert.
    Ohne Konzept müsstet ihr nach der bisherigen Verfahrensweise handeln, sprich Einteilung nach Jahrgängen. Oder ihr lasst euch von dem Trainer auf dem Kopf herum tanzen und gebt ihm nach.
    Habt ihr versucht mit dem Staffelleiter zu sprechen, ob die E1 und die E3 (bisherige F1) beide in der höchsten Staffel spielen können?


    Unabhängig davon würde ich einfach mal ein Testspiel zwischen E1 und F1 machen. Mal sehen, ob die F1 wirklich so stark ist.
    Ich finde es "bemerkenswert", dass man mit einer F1 umher reist und gegen NLZ spielt. Will sich der F1-Trainer damit profilieren? Es gibt genug Möglichkeiten gegen "normale" Gegner zu spielen und durch gewisse Aufgaben/Anforderungen die Herausforderung für seine Mannschaft zu erhöhen.

    @wallinheimo
    Wie läuft die Staffeleinteilung in eurem Verband?
    Könnt ihr ihr die Staffeln selbst festlegen oder richtet sich das streng nach der Nummerierung?
    Wenn bspw. die F1 zur E3 würde, könntet ihr sie dann für die höchste Liga melden oder müssten sie durch Entscheidung des Verbandes automatisch gegen andere E2 oder E3 spielen?

    Nicht zu vergessen: das Torwartspiel!
    Es ist verboten, nach Abwurf in der eigenen Hälfte den Torwart anzuspielen. Den mitspielenden Torwart wie bisher, wird es so nicht mehr geben. Also scheidet eine Spieleröffnung mit klatschen lassen zum Keeper aus.
    Und Abwürfe in die gegnerische Hälfte sind zulässig.
    Somit ist eine viel tiefere Staffelung möglich.

    Ich denke es lässt sich vieles aus dem "normalen" Hallenspiel mit 1+4 ableiten.
    Dazu gab es hier schon einmal gute Ansätze.


    Bei uns sieht es mit Hallenzeiten ähnlich düster aus, wie bei @fak. Werde deshalb auch 4gg4 Spielformen nach Futsalregeln machen. Dazu Bälle an die Außenlinien legen, so das bei Ausbällen gleich weiter gespielt werden kann. Darüber hinaus werde ich auf die Freilaufbewegung achten und das nicht nach einer Aktion abgeschaltet wird. Also alles Dinge, die nicht nur in der Halle benötigt werden.
    Wenn ihr einen Soccer-Court o.ä. habt, dann würde ich versuchen dort gelegentlich drauf zu gehen.

    Ich habe in der Vergangenheit zweimal Situationen erlebet, in denen die Spieler vergleichbare soziale Hintergründe hatten.
    In beiden Fällen ging es nur mit extrem viel Kommunikation. Sowohl mit der Mannschaft, als auch mit dem Spieler selbst.
    Meine Erfahrung mit den Mannschaftskollegen ist, dass sie bis zu einem gewissen Punkt eine besondere Behandlung des Spielers akzeptieren, wenn sie die Hintergründe kennen.
    Dies war bei mir der Fall, weil sich hier jeder kennt. In einer Großstadt mag das anders sein. Mitunter möchten die betroffenen Spieler nicht, dass ihre Situation publik gemacht wird.
    Hier war es so, dass besonders viel Zeit in Gespräche mit dem Spieler investiert werden musste und zwar fortwährend. Gewöhnlich gehe ich davon aus, wenn ein best. Verhalten besprochen wurde, dass es zukünftig eingehalten wird.
    Bei den angesprochenen Spielern musste man aber regelmäßig am Ball bleiben und immer wieder gab es Situationen, wo man enttäuscht wurde.
    Ohne Zweifel kosten solche Spieler enorme Zeit und Kraft. Als Trainer steht man vor der Frage ist man bereit, diese Zeit und Kraft zu investieren.
    Die Beiden spielen heute keinen Fußball mehr. Bei einem ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis er in den Knast kommt.
    An deiner Stelle würde ich mit dem Spieler immer und immer wieder sprechen und auch die Mannschaft mit ins Boot holen, dass sie ihn besonders unterstützt. Gebt ihm das Gefühl gebraucht und geachtet zu werden, schenkt ihm eure Wertschätzung, auch wenn er mal Mist baut.
    Oder aber, wenn die Mannschaft dazu nicht bereit ist und/oder du die Kraft nicht aufbringen kannst, plant ohne ihn.

    @TW-Trainer
    Du fragtest danach, wie ich Überlegenheit definiere, was hat deine allgemeine Aussage zum Salz in der Suppe damit zu tun? Aus meiner Sicht kann man überlegen spielen, ohne das Tor zu treffen.

    Nur irgendwie vor des Gegners Tor zu gelangen, ohne realistische Chance auf einen Torerfolg

    Aufgrund welcher Aussagen von mir kommst du zu dieser Feststellung?

    Schließlich führt es zu der Frage, ob man in der E-Jugend noch ohne gruppentaktisches Know-How auskommt

    Diese Frage stellt sich mir überhaupt nicht, weil es in diesem Alter um die Schulung individualtaktischer Fähigkeiten geht.



    warum es der Gegner so leicht hat, selbst zu Torerfolgen zu kommen

    Auch hier muss ich fragen, wie kommst du zu dieser Aussage? Ich habe dargestellt, dass der Gegner aus wenigen Chancen Tore macht, meine Mannschaft aus vielen Chancen keine Tore.



    Neben den Fragen, warum man so wenig aus seinen Chancen macht,

    Hierzu schrieb ich bereits, dass es für mich kein Wunder ist, wenn die Mannschaft zur Hälfte aus Neulingen besteht und ich den Schwerpunkt Torabschluss bislang nicht explizit trainiert habe.



    Die User @tobn @Andre @Stone haben mir bei meinem eigentlichen Problem (Kopfsache) schon sehr gut weitergeholfen.

    @TW-Trainer
    Meine ganz persönliche Wahrnehmung von Überlegenheit bei E-Junioren ist, das durch gezieltes Anwenden individueller Fähigkeiten Torchancen heraus gespielt werden.
    Und das Dribbling ist in dieses Altersklasse nunmal eine der wesentlichen Individuellen Fähigkeiten.
    Die von dir angesprochene Entscheidung, wann passe ich, wann dribble ich weiter, setzt zunächst einmal die Fähigkeit des Dribblings voraus. Wer nie lernt zu dribbeln, etwa weil von der Seitenlinie ständig das Passen gefordert wird, der wird niemals vor der Entscheidung stehen, ob er passt oder weiter dribbelt.
    Da wirst du mir sicher Recht geben?!
    Wenn nun also aufgrund altersgemäßer Schwerpunkte in einem Spiel 12 sehr gute Chancen heraus gespielt werden, vom Gegner mit langen Bällen aber nur 2, dann sehe ich meine Mannschaft als überlegen an.
    Die Chancenverwertung auf die du abestellst, war überhaupt nicht mein Thema. Weder erwarte ich von meinen Neulingen, dass sie alle Chancen rein machen, noch habe ich in der bisherigen Saison besonderes Augenmerk auf Abschlussaktionen gelegt. Insofern wundert es mich nicht und insoweit habe ich auch kein Problem mit Niederlagen.
    Es ging mir einzig allein um den psychologischen Effekt des Köpfe hängen lassens.
    Denn Ansatz von dir habe ich so verstanden, dass die Torerzielung des Gegners verhindert werden soll. Das ist aus meiner Sicht nicht nur wegen den ins Feld geführten gruppentaktischen Erwägungen nicht zielführend.
    Die Kinder sollen mit der Situation umgehen lernen und das erreiche ich nicht, in dem ich die Situation versuche zu vermeiden.

    @TW-Trainer





    Ich denke @Stone hat es schon richtig verstanden, was ich mit Langzeitwirkung meine. Es geht mir um die Einstellung mit einem Rückstand umzugehen. Dies hat im letzten Spiel gut geklappt und ich bin gespannt, ob diese positive Einstellung auch in den nächsten Wochen und Monaten hält.
    Zu spielerischen Überlegenheit: ich schrieb
    Wieder einmal besser, wieder einmal die Chancen nicht gemacht
    Ich schrieb nicht: Wie immer besser. Es gab auch Spiele da waren wir deutlich unterlegen. Dort ist es für mich kein Beinbruch, wenn nach einem 0:5 die Köpfe runter gehen.
    Mir ging es um die Spiele, in denen wir besser waren als der Gegner, nach einem Gegentor aber den Kopf nicht mehr hoch bekommen haben. Und ja es ist möglich, man kann deutlich besser sein und trotzdem verlieren. Wobei, das möchte ich hier betonen, mir geht es nicht ums gewinnen. Das große Manko sehe ich in der Chancenverwertung, deswegen schießen wir trotz vieler Chancen relativ wenig Tor.


    Einen wichtigsten Spieler habe ich nicht. Mittlerweile sind die Kinder in ihrer Entwicklung soweit, dass es fast egal ist, wer auf welcher Position spielt. Sicherlich gibt es ein bis zwei die deutlich über den anderen stehen, aber die spielen auch mal hier und mal da und sie sitzen in jedem Spiel auch draußen.


    "Mannschafttaktik verändert in Richtung: Absicherung bei eigenem Ballbesitz"


    Ich trainiere eine U 11, ca. 50 % sind erst seit einem halben Jahr im Verein. Mein Augenmerk liegt auf individualtaktischen Verhalten und zwar zunächst in der Offensive. Das gestaffelte Absichern bei eigenem Ballbesitz ist Gruppentaktik. Damit werde ich mich in der U12/U13 beschäftigten.
    Ich finde es toll, wenn sich ein Verteidiger die Kugel schnappt und den Mut hat, sich nach vorn zu dribbeln. Darauf konzentriere ich mich.
    Und die Gegentore sind per se nicht mein Problem, sondern wie damit umgegangen wird.



    Das Team, welches das Leder am besten "laufen" läßt (statt damit durch die Gegend zu laufen), wird meist das bessere Ende für sich haben.

    Das ist sicher richtig. Nur wehre ich mich dagegen, aus 10-jährigen kleine "Passmonster" zu machen. Ich habe mehrfach gegen Truppen gespielt, die schon in der U8 begonnen haben, Passfolgen "einzustudieren". Da sah ganz toll aus: Viereck gebildet und den Gegner laufen lassen. So etwas funktioniert sicher bis zur U12/U13 ganz prächtig, aber dann?



    Meinen Torwart wähle ich danach aus, wer Lust hat in den Kasten zu gehen. Ich zwinge niemanden und wer möchte, der darf. Unabhängig von Größe o.ä. Nochmal: es ist eine U11.

    Kurzes Feedback vom Wochenende:
    Wieder einmal besser, wieder einmal die Chancen nicht gemacht (echt starker Keeper der Gegner), wieder einmal im Rückstand geraten, aber: bis zum Ende Vollgas gegeben! Zwar haben wir wieder verloren, aber ich war echt begeistert von dem Auftreten der ganzen Truppe. Nr. 1 bis Nr. 12 haben sich den Hintern aufgerissen, dafür gab es Extralob von mir und auch von den Eltern.
    In der Woche hatte ich eure Tipps umgesetzt und vor dem Spiel mit dem Kapitän und dem besten Spieler ein sechs-Augengespräch. Die beiden haben es im Spiel dann auch wirklich sehr gut gemacht und die Truppe positiv nach vorn gebracht. Selbst unser Keeper hat den Rückstand ohne die sonst üblichen Kommentare hingenommen.
    Mal sehen wie die Langzeitwirkung aussieht. :)

    einen fixen Kapitän in diesem Alter halte ich nicht angebracht, bei mir war immer ein anderer
    Kapitän- vorausgesetzt die Leistung, Disziplin, Trainingsbeteiligung usw. passte damit kannst du ev.
    noch ein paar Kids mehr motivieren. Das würde ich sofort ändern...

    Vor der Saison haben mein Co und ich dieses Thema lange besprochen. In den Jahren zuvor haben wir auch immer durchgewechselt.
    Wir kamen zum Ergebnis, dass der von uns ausgesuchte Spieler eben genau die notwendigen Qualitäten mitbringt, um eine Mannschaft zu "führen". Wir sind (zutreffend) davon ausgegangen, dass wir relativ viel verlieren werden und da schien es uns richtig, so einen Anker zu setzen. Wie oben geschrieben war das Verhalten des Kapitäns in den ersten Spielen auch genauso, wie wir es uns erhofft haben. Nur leider war es nicht von Dauer.

    Bin auch der altmodische Zetteltrainer. Je nach der Anzahl der (nicht abgemeldeten) Spieler und dem Thema pinsel ich mir zunächst den Platzaufbau auf und danach die Übungen mit kurzer Beschreibung.
    In der Regel habe ich wenig Zeit zum Aufbau, da hilft mir eine Skizze ungemein. Außerdem plane ich damit den Aufbau gleich so, dass ich während des Trainings wenig umbauen muss.