Ich bin selbst auch D-Jugend Trainer (wenn auch Jungjahrgang) und ich versuche den Jungs immer nach dem Spiel etwas mitzugeben. Wir haben z.B. letztes WE locker 5:0 gewonnen, gegen einen sehr sehr geschwächten Gegner. Wir zeigten super Fußball, aber der Gegner machte es uns auch leicht. Natürlich lobte ich zunächst, dass es so toll geklappt hat und ermutigte die Jungs, dort weiterzumachen, wo sie aufgehört hatten, jedoch sagte ich auch, dass das ganze kein Selbstläufer ist und sie sich beim nächsten Spiel genauso reinhauen müssen, wie in den letzten Spielen.
Umgekehrt bei bitteren Niederlagen - hier mach ich es anders herum, ich spreche zunächst die Dinge an, die ich vermisst habe (z.B. wenn nicht versucht wird, Trainingsinhalte umzusetzen, falsches 1:1 Verhalten etc.) und dann erwähne ich möglichst viele positive Aspekte (z.B. gute Chancenverwertung, nie aufgegeben, es dem Gegner richtig schwer gemacht etc.).
So fahre ich prima! Wir haben z.B. ein Spiel im Herbst gegen ein NLZ gehabt und dieses standesgemäß mit 7:1 verloren. Aber dasTor wurde gefeiert, wie ein Sieg und die Jungs gingen erhobenen Hauptes und stolz wie Oskar vom Platz. Die Krönung war dann noch, dass wir für unseren aufopferungsvollen Einsatz auf der Homepage des Profiteams gelobt wurden (vor allem unser Torwart). Das nahm ich dann beim nächsten Mal mit in die Kabine und zeigte es den Jungs und schwupps waren sie nochmals 10 cm gewachsen...
Meiner Meinung nach ist es einfacher, nach einer Niederlage die Jungs aufzubauen, wie nach einem deutlichen Sieg die Mannschaft auf dem Boden zu halten. Es kommt natürlich immer auf die Erwartungshaltung an - ich sage nie, dass das Ziel ist, zu gewinnen. Wenn jeder alles abruft, kämpft und versucht so zu spielen, wie wir es trainieren, dann bin ich zufrieden - Ergebnis zweitrangig, denn die Qualität des Gegners kann ich nicht beeinflussen, die meines Teams schon.