Beiträge von Tom Bombadil

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    Tom,
    irgendwie fehlt mir bei dir ein Smiley?


    Nein, das Ding fehlt nicht. Das war exakt so gemeint.


    Gerade im Bereich Breitensport stelle ich häufig eine enge Bindung der Spieler an den Trainer fest. Auf jeden Fall eine engere als an den Verein. Das ist ein Unterschied.


    Und wenn es nun so gar nicht klappt, mit dem Vorstand und mir, soll ich dann 'meine' Jungs zurücklassen?
    Ich würde ihnen sagen, dass ich alles versucht habe, es aber nicht klappt und ich daher nicht bleiben kann.
    Und wenn nichts dagegen spricht, die Jungs das auch wollen, dann wechsel ich mit meiner Mannschaft zum Nachbarverein. Ganz einfach.

    Gehen die meisten Jungs nicht direkt nach dem Spiel mit ihren Freunden auf den nächsten Bolzplatz und kicken da weiter?
    Ohne Trinkpause, ohne ne tröstende Mutter?

    Es gibt 2 Betrachtungsweisen. Die eine ist die oben angeführte. Genauso ist es. Man sollte also die Kirche im Dorf lassen.


    Der zweite ist der Versichicherungsaspekt. Hier empfehle ich, einfach mal die Versicherung anzuschreiben, den Fall zu schildern und deren Antwort abzuwarten. Genau das hatte ich damals auch gemacht.

    das wäre alles? - keine (versicherungs-)rechtlichen Konsequenzen bei schwerer Verletzung ableitbar? keinen Anschiss/finanzielle Belangung für den F- oder E-Trainer? - dann könnte man das "Risiko" (so gering es auch ist) ja getrost in Kauf nehmen?!

    Richtig. Es gibt keine weiteren Konsequenzen, außer den genannten. Versichert ist der Junge auf jeden Fall.


    Die Regel macht für den Großteil der Spieler Sinn und soll diese schützen, wobei ich denke, dass es auch Ausnahmen gibt. Wenn Du einen F-Spieler hast, der das körperlich verkraftet und die Eltern nichts dagegen haben, dann kann man sowas sicherlich in Ausnahmefällen machen. Kommt die Sache raus, sind die Punkte weg.

    Allerdings gibt es immer mal wieder Schlaumeier (unter den Trainern), die ihr Training plötzlich verschieben und man dann das geplante Training nicht so durchziehen kann, wie man es sich überlegt hat, weil dann zu viele Kinder auf dem Platz sind und z.B. nur ein KF Tor verfügbar ist oder ein paar Hütchen zu wenig oder zu wenig Bälle oder oder

    Echt? Sowas machen deine Trainerkollegen?
    Finde ich aber blöd.


    Ich meine, sie können verschieben, was sie wollen, so lange MEIN Trainingsbetrieb dadurch nicht gestört wird. Klar, Ausnahmen bestätigen die Regel...

    Die Krux an unserem Strafrecht! Es soll abschrecken und das gemeinsame Leben schützen,


    ...schützt aber nicht, denn Täter macht...die Reue kommt später...es schrecht den Täter, der emotional nicht mehr steuerfähig ist, ebend leider nicht ab.


    Ein interessanter Punkt, den Du da ansprichst.
    Eigentlich ein System, das so nicht funktionieren kann. Und zwar nicht nur im Fußball, sondern überall im richtigen Leben.
    Nur, was ist zu ändern?
    Warum gibt es nicht in der Schule ein Fach, dass Kinder gezielt darauf vorbereitet, sprich, 'aufgeklärt'?
    ich empfinde es immer wieder als Bankrotterklärung des Systems, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und nur noch über das Strafmaß verhandelt wird.
    Aber das geht jetzt ein wenig in den Off-Topic-Bereich...

    Leistungsfußball ist brutal.

    Sehe ich auch so.


    Purer Darwinismus. Der stärkere gewinnt

    Na ja. Ich weiß, was Du meinst. Darwin hat aber gesagt, dass der anpassungsfähige 'gewinnt', nicht der stärkere. Insofern passt das hier nicht ganz.


    Auch fehlt mir in der Diskussion der psychische Aspekt. Leistungsfußball hat immer etwas mit Konkurrenzkampf innerhalb des Teams zu tun. Das bringt eine enorme psychische Belastung an Spieler und Trainer mit sich.

    Andre, Du alter Fast-Jurist ;)
    Was Du sagst, hört sich durchaus schlüssig an.


    Mir geht es aber auch darum, dass wir, als Trainer, unsere pubertierenden Jungs durchaus darauf aufmerksam machen sollten, was alles passieren kann, wenn sie sich nicht unter Kontrolle haben. Die meisten gehen sicherlich davon aus, dass die Maximalstrafe eine rote Karte ist und der Vereinssport den 'Rest' deckelt.Jedoch genau das tut er nicht.

    Vorab, dein Statement, war absolut ok und hat einmal mehr verdeutlicht, dass jede Medaille 2 Seiten, bzw. Sichtweisen hat.

    Du sprichst in diesem Zusammenhang von Fingerspitzengefühl, dass der Schiedsrichter an den Tag legen sollte. Sowas gibt es aber laut Fussballregel (DFB/FIFA) nicht.

    Richtig, Statuten können sowas gar nicht vorsehen und doch erwarten es die Leute.
    Ich hatte mal so nen 11-jährigen Stöpsel, der mich hinter meinem Rücken (aber dennoch gut hörbar) beschimpfte. Das A-Wort, um exakt zu sein.


    Du hättest ihn runtergeschmissen und er hätte 4 Wochen Sperre bekommen. Und das wäre regelkonform gewesen. Ich habe ihm sehr deutlich gemacht, auf welch dünnem Eis er sich bewegen würde. Sein Trainer hat es mir anschließend gedankt, die Sache nicht an die große Glocke gehängt zu haben.


    Natürlich bin ich mir im klaren, dass der junge Mann möglicherweise wieder so reagieren wird. Ich habe ihm einfach ne Chance geben wollen.


    Abschließend möchte ich noch anmerken, dass ich glaube, dass man als Schiedsrichter niemals unparteiisch sein kann, da der Mensch stehts eine Wertung, bezüglich seiner ihn umgebenden Einflüsse vornimmt.

    Wahre Worte. Absolut deiner Meinung.


    Für mich folgt daraus: "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus."

    Wobei mir das zu einfach ist, da es sich nur auf die Reaktion des Schiris bezieht, jedoch unterbewusste Bewertungen außer acht lässt.

    Auf jeden Fall rechtfertigen die Irrtümer oder sogar die Fehler die ganzen Pöbeleien nicht. Das war eben mein Anliegen.


    Das hat ja auch niemand ernsthaft behauptet.
    Aber gut, das war dein Anliegen.


    Meines zielte mehr in Richtung Zugeben von Fehlern, Irrtümern oder falschem Auslegen von diversen Spielsituationen. Nenne es wie Du willst.
    Ich bin davon überzeugt, dass Schiris häufiger falschen Annahmen unterliegen als es ihnen lieb ist. Und das einfach nur deshalb, weil sie es 'nicht richtig' gesehen haben.
    Dieser Bereich ist nicht mit Vorsatz behaftet, vielleicht nicht mal mit Fahrlässigkeit.

    Damit geht es wieder zurück zu der Frage, wie soll der Schiedsrichter den Fehler erkennen und korrigieren? Ohne Linienrichter wohlgemerkt!

    Das Abseits ist sicher nicht die einzige Fehlerquelle. Ich spreche von Fehlern im allgemeinen.
    Zweikampf. Ball geht ins Aus. Ich denke, Rot war zuletzt dran und spreche Blau den Einwurf zu. Großes Erstaunen hüben wie drüben. Ich frage nach und erfahre vom Blauen, dass er (E-Jgd) dran war.
    Also entscheide ich mich um.
    Ich kenne aber auch Schiris, die bei ihrer falschen Entscheidung bleiben. Das gleiche gilt für Fouls. Oder nimm die Regelkunde. Ich hatte (im Mai war's glaub ich) von einem Schiri berichtet, der die Ecken an der falschen Stelle ausführen ließ. Und das obwohl beide Trainer ihn zu korrigieren versuchten (und zwar anfags sehr nett und freundlich). Aber dieser Typ blieb bei seinem roten Faden. Und warum? Weil er es so gelernt hat. Und das ist falsch.


    Um auf das Thema 'Anseits' zu kommen...
    Richtig, die Wahrscheinlichkeit ist extrem hoch, daneben zu liegen. Gerade mit zunehmendem Alter und Schnelligkeit machst Du als Schiri automatisch Fehler. Was ich aber trotzdem erwarten darf, ist ein Schiri, der sich bewegt und dessen Aktionradius größer ist als der Mittelkreis.

    Auf der anderen Seite wenn der Schiedsrichter den Fehler selbstständig erkennen würde, dann würde er den Fehler erst gar nicht begehen. Das hat nichts mit der Frage "ab wann" zu tun.

    Du hast scheinbar noch nie gepfiffen. Gerade wir, die wir nur ab und an mal pfeifen (müssen) machen Fehler, weil die Situation, die wir bewerten, nicht eindeutig ist. Was Du beschreibst, sind Situationen, die zu 100% klar sind. Da machen wohl die wenigsten Fehler, oder?


    Tun das die Erwachsenen auch immer? Wir sollten nicht vergessen, dass wir hier über Kinder reden.

    Huh? Was hat das damit zu tun? Das hat doch niemand gesagt, oder?


    Am letzten Wochenende habe ich mal wieder mit einem 14 jährigen Schiedsrichter geplaudert. Es war erschreckend zu hören, dass er die ganze Palette durchgemacht hat bis inkl. Morddrohungen 8o

    Keine Frage, Schiris im allgemeinen und Jungschiris im speziellen sind nicht zu beneiden. Gerade weil der Pöbel an der Seitenlinie tobt, sollten Schiris gut vorbereitet an den Start gehen und vor allem etwas mitbringen wie Einstellung, Austrahlung und die Fähigkeit, Konflikte gar nicht erst zu schüren. Das allerdings fehlt so manchem.
    Das erinnert mich ein bisschen an meine alten Leher in der Schule.
    Da gab es welche, die fachlich 1a waren, aber mit den Schülern überhaupt nicht umgehen konnten. Soll heißen, nicht jeder, der sich berufen fühlt, ist auch in der Lage, dem gerecht zu werden.

    Ich finde, Schiris sollten auch mal zugeben, etwas falsch gemacht zu haben und eine getroffene (Tatsachen.-) Entscheidung auch zurücknehmen können.


    Ist das so? Was ist, wenn die Schiris selbst noch Kinder sind?

    Was spricht dagegen?
    Wo ziehst Du die Grenze? Ab wann sollte ein Jugendlicher sowas können?


    Ich versuche schon meinen Kindern genau das beizubringen.
    Vielleicht sollten sich die Schiri-Ausbilder diesen Punkt einmal genau vornehmen. Darüberhinaus, ja, sicher. Ich würde mir auch in der BL so ein Verhalten wünschen. Wir sind Menschen. Wir machen ständig Fehler. Warum nicht mal einen zugeben? Ich würde so ein Verhalten symphatisch finden und als Stärke auslegen.


    Davon mal und fast ein bisschen 'off topic': Wir hatten letztens ein D-Jgdspiel. Der Schiri kam mal wieder nicht und weder der Gegner noch ich hatte Lust zu pfeifen. Also überließen wir den Spielern fast alle Entscheidungen. Das klappte bis auf 2 oder 3 Situationen richtig gut. Sowas geht also auch in einer D-Jugend.

    ABER gegangen wäre ich nicht. Ich hätte mein Team nicht verlassen, das bringt nämlich keinem was und dir wirds schon bald fehlen.

    Das ist der (für mich) entscheidende Punkt.


    Du kommst mit einem 8-jährigen nicht klar. Ok, das passiert. Dein Jugendleiter steht weder vor, noch hinter dir. Traurig.
    Aber deine ganze Mannschaft zu verlassen?
    Das finde ich echt heftig.

    Manchmal sehe ich auch, das Schiedsrichter mitleid mit Mannschaften, die unterlegen sind, haben, und dann zu deren gunsten pfeifen.

    Das ist richtig. Sie verlassen sich auf ihr Gefühl. So, wie Du, als Du 'nach Gefühl' auf Abseits erkannt hattest, als Du der Schiri warst.
    Das Problem ist die erwartete Reaktionsgeschwindigkeit.


    Sprich, nach einer Aktion, Abseits, Foul oder was auch immer, erwarten alle Beteiligten eine sofortige Reaktion des Schiris. Das kann der aber gar nicht, weil er sich selber in vielen Fällen gar nicht sicher ist.
    Er weiß, er kann es sich aber nicht leisten, dass jemand es mitkriegt.
    Also macht er das, was jeder machen würde: Er verlässt sich auf sein spontanes Gefühl.


    Leider können äußere Eindrücke dieses Gefühl fehlleiten. Siehe das Beispiel Fouls. Es ist erwiesen, dass Schiris häufiger gegen größere Spieler auf Foul entscheiden, als gegen kleinere Spieler.


    Ich finde, Schiris sollten auch mal zugeben, etwas falsch gemacht zu haben und eine getroffene (Tatsachen.-) Entscheidung auch zurücknehmen können.

    Warum schreiben hier viele Protagonisten eigentlich immer Romane? In der Kürze liegt doch bekanntlich die Würze, oder? ;)

    Laut deiner Aussage würdest du einen Stürmer, sagen wir mal den besten, beim Spielstand von 1:1 in der Aufstiegsrelegation rausnehmen, und gegen einen anderen tauschen, der sehr schlecht ist. Richtig?

    Nun, ich verstehe deinen Punkt. Leistungsfußball ist nunmal kein Breitensport. Du musst mehr geben, darfst aber auch mehr erwarten.
    Das o.a. Beispiel jedoch hinkt ein wenig. Ich glaube nicht, dass Du so einen schlechten Spieler in einer LK hast. Normalerweise ist die Zusammenstellung eher homogen.