Beiträge von Basti81

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    Hmm, also einen Jahresrückblick...


    Natürlich gibt es sowas bei mir. Aber nicht für die Mannschaft, sondern nur für mich persönlich. Das fussballerische steht da meist hintendran. Die Leistungsspanne ist zu groß, um da einen wirklich guten Rückblick zu haben. Vielmehr steht im Vordergrund, wie die Kinder sich persönlich weiterentwickelt haben:


    - Unser Torwart hat sich auch im Tor super entwickelt, aber vor allem ist aus dem schüchternen Burschen jemand geworden, der plötzlich viel redet, und viele Scherze macht
    - Trainingsbeteiligung extrem gut
    - jeder hat genug Spielzeit gehabt, obwohl ich "zuviele" Spieler habe.
    - Keine Abmeldungen in der laufenden Saison
    - Alle sind trotz der Niederlagen noch bei der Stange
    - Das Vokabeln-Lernen mit einem meiner Spieler war erfolgreich, der Junge hat in Englisch nun bessere Noten :D
    - Weihnachtsfeier ein voller Erfolg
    - Bei allen sind Fortschritte auf dem Platz zu sehen, ungeachtet der Leistungsstärke
    - Ruhe in der Mannschaft. Alle lachen miteinander, kein Gezanke auf dem Platz. Sie sind Freunde geworden
    - Sie kümmern sich endlich nicht mehr darum, ob uns der Gegner an die Wand spielt. Sie setzen lieber das im Training erlernte um. Highlight: Spieler ruft nach gelungener Aktion auf dem Platz "Das haben wir doch im Training geübt!". Seitdem sind alle etwas mutiger geworden

    Das du mir nahelegst, ab der C zu trainieren, nehme ich einfach mal so zur Kenntnis, und lasse das auch unkommentiert stehen. Das ist nunmal dein Eindruck, und denn rede ich dir weissgott nicht aus (was auch zu Unglaubwürdigkeit meinerseits führen würde). Jedoch würde ich nicht sagen, das du nicht trainieren solltest. Ich würde eher sagen, nicht alles so streng zu sehen. Selten wird so heiß gegessen, wie gekocht wird ;)


    Was du bezüglich Stützpunktleitern (...) sagst, muss sicher nicht angezweifelt werden. Viele Menschen arbeiten eben an falscher Stelle. In der Wirtschaft, in der Bildung, im Sport. Aber nach dem, was du sagst, müssten Stützpunktleiter bzw. Verbandsobere ja nahezu allmächtig sein. Das wiederum kann ich nicht glauben. Ich will es einfach nicht glauben. Wobei ich auch nicht behaupten kann, das Gegenteil beweisen zu können. Ich kenne keine Stützpunktleiter, nur den ein oder anderen Trainer einer Kreisauswahl. Und bei denen habe ich absolut nicht den Eindruck gewonnen, sie verträten die falsche Philosophie. Ihnen würde ich meine Kinder vorbehaltlos anvertrauen.

    Zitat

    Kinder eifern Vorbildern nach, ...das stimmt sowasvon, ...nur hast Du schon mal bedacht, dass sie manchmal auch falschen Vorbildern nacheifern. Der Westerheld raucht cool an seiner Camel, Papa haut Mama, Macho läßt Frau alles im Haushalt machen, ich der damals vor dem Tor bei Schneetreiben als 14zehnter in der Reihe stand, wartete auf den Elfmeterschuss und frohr und weil mein Trainer immer so schrie und dieses und jenes machte, mache ich das heute auch und und und, ....und Kind macht das dannals Erwachsener auch, weil es das ja damals von den Vorbildern so gelernt hat. Merkst Du, wie kurz das Gedacht ist.

    Reden wir bei Fussballern, deren Verhalten die Kinder kopieren wollen, von schlechten Vorbildern? Wenn dem so ist, ziehe ich sämtliche Aussagen dazu zurück. Ich dachte, es wäre klar, das wir uns hier über positive Vorbilder unterhalten. Hätte ich die Neigung über schlechte Vorbilder nachzudenken oder reden zu wollen, wäre ich im Forum von Puschkin, Diebels, West, Drogen-für-Alle oder sonstwo. Mein Vorbild war seinerzeit Kalle Riedle. Kopfballmonster... wann immer es ging, versuchte ich seine Kopfbälle zu "kopieren", ja, regelrecht ganze Spielsituationen nachzuahmen. Meine innere Stimme spielte dann den Radiokommentator. Ich hatte keinen Größe 4 Leichtball, Kopfballspiel war gewiss nicht das Ausbildungsziel meiner Altersgruppe. Gekümmert hat mich das wenig. Aber abgehalten hat mich auch niemand. Da war ich auch ganz froh drüber, denke ich.


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    Ich möchte noch einen Satz sagen und mich gleichfalls mit vielen damit anlegen, ....wer im Pflichtfreundschaftsspiel/Punktspiel/Turnierspiel einer F Jugend Vorgaben macht und Dinge abverlangt, die dort nicht hingehören, der sollte sich schnellst möglich vom Acker machen.

    Das unterschreibe ich prompt! Nur was alles dort nicht hingehört, steht nirgendwo allgemeingültig beschrieben. Jeder entscheidet das für sich selbst.


    Schön, das du auf meine Attacke eingegangen bist. Hätte ich nicht schon etliche Beiträge von dir gelesen, würde ich glatt sauer sein ;) Aber im Gegensatz zu dir setze ich bei jedem Menschen genug gesunden Menschenverstand voraus, auch bei Stützpunktleitern, Funktionären, Trainern. Oft erlebe ich auch das Gegenteil, aber ich stelle sie nicht unter Generalverdacht.


    Und ich überlege immer noch, etwas gegen deinen Eindruck zu tun, aber die ganzen Beiträge als "Beweis" zu zitieren und zu verlinken, das würde mir dann doch zu lange dauern :D


    Erwähnte ich eigentlich schon, das ich kein Talent in meiner Mannschaft habe? Dafür umso mehr "dicke Kröten"? Die zwar nur verlieren, aber immer lachend beim Training aufkreuzen?

    Oh Gott!


    Ich weiss nicht genau, worauf du mit deiner Frage hinaus willst... Spielst du auf inhaltliche Fehler an?


    Das Fussball nix mit Hundeerziehung zu tun hat, ist schonmal klar...


    Aber da fallen mir so viele Dummheiten auf:


    - Wie oft bittesehr soll die Website aktualisiert werden um zu publizieren, wieviele Plätze noch frei sind? Vgl.: Kettenbrief... "Dieser Brief ging bereits sieben Mal um die Welt!" <- Woher weiss der Schreiber das denn? :D

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    Sind 9,95€ neuerdings kostenlos?


    - Die Homepage ist nicht auf seine Firma registriert


    - einmal kostet der Müll pro Ausgabe 2,90€, dann doch wieder 19€... statt 39€!


    Ich könnte noch weitere Fehler aufzählen, weiss aber grad nicht, wie ich aufhören soll, zu lachen :D

    Hier wird gerade mit Kanonen auf Spatzen geschossen.


    Das die vom DFB aufgeführten Ausbildungsziele für die breite Masse angelegt sind, dürfte eigentlich klar sein. Ist es aber scheinbar nicht. Wenn diese Ausbildungsziele wirklich für alle gelten: Warum brauche ich die Fussballlehrer-Lizenz, um Bundesligisten zu trainieren? Warum darf ich mit der C-Lizenz nicht einen DFB-Stützpunkt leiten, oder in der Junioren-Bundesliga arbeiten? Weil dort die breite Masse aussen vor steht, und das von mir Erlernte nicht ausreicht, um dort effizient trainieren zu können.


    Wären die DFB-Konzepte auch für die "Spitze" ausgelegt, wieso haben Profivereine dann überhaupt eigene Jugendkonzepte?


    Schön finde ich immer den Vergleich zu anderen Sportarten oder Hobbies. Ein talentiertes Kind, das überragende Fähigkeiten am Klavier besitzt, wird sich wohl eher bei Stücken von Beethoven wohl fühlen, als den ganzen Tag "Alle meine Entchen" runterzurasseln, nur weil die breite Masse im selben Alter selbst das vermeintlich leichte Musikstück nur mit Hängen und Würgen auf die Reihe bekommt.


    Was mir auch schwer im Magen liegt, ist der Vergleich zwischen dauerhaft geförderten Spielern und Ausnahme-Talenten wie Miroslav Klose. Was mich genau daran stört:


    Miro Klose hat es, ohne jemals groß gefördert worden zu sein, seinen Weg in die Bundesliga geschafft. Oft wird hier argumentiert, die jungen Talente kämen meist nicht einmal in der A-Jugend an, und nur wenige würden dann noch den Weg in die Bundesliga schaffen. Wieviele schaffen es denn in die zweite Liga? Die dritte? Wir haben drei Profiligen in Deutschland. Noch dazu Amateurklassen, in denen die Spieler auch ihr Geld verdienen.
    Zumal Miroslav Klose wirklich ein Ausnahmetalent ist. Man redet immer von Podolski, oder von Kroos, dem vermeintlich größten Talent des Deutschen Fussballs. Aber ein Miro Klose hat vorwiegend aufgrund seines Ehrgeizes seinen Weg gemacht. Ein Lars Ricken z.B. ist ein ewiges Talent geblieben, viel kam nicht mehr von ihm.


    Weiterhin war jetzt bereits öfter zu lesen, das innerhalb der einzelnen Ausbildungsziele ja ach so viel zu lernen sei, und es sei daher falsch, andere Dinge schon früher als "normal" zu trainieren. Nunja... das bedeutet also, aus Jürgen Kohler hätte man im Prinzip mit 25 noch einen Weltklasse-Stürmer formen können, oder wie? Der Vergleich hinkt einfach...

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    Mein Sohn ist 8 Jahre alt und ein guter Techniker. Aber er kann, und das wird auch auf Deinen Sohn und seine Mannschaftskollegen zutreffen, im Bereich Technik noch so viel lernen, dass ich ihn die nächsten 2 Jahre 4 Tage die Woche damit beschäftigen könnte. Warum ihn also jetzt schon mit Passspiel langweilen? Ich verstehe das wirklich nicht.

    Langweilt er sich denn, wenn er Pässe übt? Ich glaube, wenn er fussballbegeistert ist, kann man ihn im Prinzip nicht langweilen. Ist aber nur so eine Vermutung am Rande... da finde ich auch Andre´s Aussage super:

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    Dein Sohn spielt F Jugend, er ist talentiert. Was macht er so zu Hause? Hat er nicht die gleichen Bedürfnisse wie der dicke Spieler der F 387, dessen Füße nach hinten zeigen? Spielt dein Sohn draussen auf der Wiese oder im verkehrsberuhigten Bereich einfach mal so Fußball? Wenn ja, ....achte doch mal auf das was er da macht und auch darauf, wie er sich dort verhält und vergleiche es mit dem Verhalten, was er beim Vereinstraining und Spiel zeigt. Warum willst Du ihm das im Verein nehmen? Versteh ich nicht. Wenn er ein Talent hat, soll das gefördert werden, warum nicht innerhalb der Altersziele, sprich, freies Spiel zum Ausleben seiner Bedürfnisse für dieses Alter?

    Na, wenn er die gleichen Bedürfnisse hätte, wäre er ja auch eine "dicke Kröte". Sein Sohn wird vermutlich ständig irgendeinem runden Lederding hinterherrennen, und der dicke Nachbarsjunge wohl eher gerade um die Weltmeisterschaft auf der Playstation kämpfen, mit einer Tüte Chips in Reichweite.
    Gib einem kleinen Kind einen Ball. Auch wenn der Junge in einem Fussballverein ist, und das Ausbildungsziel in seinem Alter lautet "Dribbling"... Mal sehen, wie lange er Dribblings übt. Der wird vermutlich versuchen, das Ding mal unter die Latte zu semmeln, in den Winkel zu jagen, oder wagemutig versuchen, einen Fallrückzieher hinzukriegen. Das hat er nämlich letztens im Fernsehen gesehen, und er möchte gerne seinem Idol XY nacheifern. Der hat das nämlich so toll vorgemacht, und der TV-Sender war so nett, das auch noch 100 Mal in Zeitlupe zu zeigen, und der Kommentator nannte ihn noch dazu den "Weltbesten Spieler".

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    Und was ist mit all den kleinen "Hambüchens" die auf der Strecke geblieben sind, weil der Druck irgendwann zu groß wurde?

    Was ist mit den Talenten, die es nicht geschafft haben, weil sie unterfordert, dadurch gelangweilt waren und schliesslich gerade deswegen gar keine Lust mehr auf Fussball hatten?
    Das habe ich jetzt nur geschrieben um zu zeigen, das man im Prinzip jede Frage mit einer Gegenfrage attackieren kann...

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    Schau dir mal ein paar Coerver-Videos an. Da gehen Dir die Augen über, was man im Bereich Technik alles machen kann.

    Genau SOWAS meinte ich, als ich schrieb, manche würden irgendwelche Geschriebenen Dinge als ihre Bibel erachten... Noch hat mir niemand bescheinigt, das Wiel Coerver der Gott aller Fussballtrainer ist. Hat Coerver Recht? Hat der DFB Recht? Hat das Jugendkonzept des VfB Stuttgart Recht? Oder der G-Jugend-Trainer vom SG 1681/82 Grün-Unterbach-Huckelhausen? Who knows... Ich zumindest glaube eher weniger, das Absolventen der höheren Trainerlizenzen den halben Tag nur Lehrvideos von Coerver oder sonstige Fachliteratur durchgeackert haben. Mit Coerver-Lehrmaterial ließe sich ja kein Geld mehr verdienen, wenn man es nicht ständig erweitern, variieren und verfeinern würde. Ein Buch von 1982 würde ja reichen.
    Was ich damit sagen will: Wenn man es von deinem Standpunkt aus betrachtet, Ranwie, dann würde das Ausbildungsziel "Dribbling" sich noch bis zur A-Jugend ziehen, gerade weil man soviel machen kann.
    Jedoch werden Trainer, die es ausschliesslich mit Talenten zu tun haben, wohl genau betrachten: "Ist das nicht schon zu einfach für die Jungs? Werden sie dadurch nicht sogar unterfordert? Wenn sie nicht gefordert werden, langweilen sie sich..."

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    Naja, da lehnst Du Dich aber sehr weit aus dem Fenster. Zum einen bedeutet Breitensport nicht, dass dort alle Kinder über ihre eigenen Füße fallen. Die 8-9jährigen bei uns im Verein können jedenfalls dribbeln ohne sich zu verletzen. Zu behaupten, die Vorgaben seien primar für Trainer von Kindern gemacht, die an Bewegungsmangel leiden und für Fußball nicht geeignet sind, ist geradezu grotesk. Ohnehin wundere ich mich, dass hier behauptet wird, die Vorgaben gelten nur für den Breitensport. Wo sind denn die Konzepte für die anderen? Wo steht denn, was man jenseits des Beeitensports tun soll? Ich habe keine solchen Konzepte gefunden. Wer etwas findet, bitte hier posten

    Das hat er so ja auch nicht gesagt ;) da steht ein "und" mitten im ersten, von dir zitierten Satz ;) Aber das nur am Rande. Die Vorgaben, über die wir hier munter diskutieren, sind natürlich nicht nur für den Breitensport, da geb ich dir vollkommen Recht! Die Konzepte der "Anderen" finden wir deswegen nicht, weil diese eben nicht für die breite Masse gedacht sind. Ich mag mir gar nicht ausdenken, wieviele Volltrottel von Trainern ihren kleinen Dötzchen plötzlich Trainingsmethoden einer E-Jugend-Leistungsmannschaft aufdrücken wollen...
    Aber einer Sache bin ich mir ziemlich sicher: Die Konzepte, die von Trainern einer "Talentmannschaft" angewandt werden, bauen sicherlich auf den Vorgaben, die jeder von uns kennt bzw. propagiert, auf. Nur das diese eben auf den Leistungsstand der jeweiligen Truppe zugeschnitten werden, und durch den höheren Leistungsstand eben auch komplexer sind.


    Und zu guter Letzt mache ich mich mal wieder bei Andre unbeliebt :D :

    Zitat

    ....finde ich es nicht gut, egal wie talentiert ein Spieler in der F ist, diesem abseits der Ausbildungsziele die Fußballkindheit übertrieben gesagt, zu nehmen.


    Ein guter Trainer kann mit Leichtigkeit das altersgerechte Training schwieriger gestalten und fördert und fordert seine Talente dann so!

    Manchmal kommt bei mir das Gefühl auf, deine Meinung bzw. deine Beurteilung einzelner Sachverhalte träfe auf alles und jeden zu. Kannst du denn wirklich, ruhigen Gewissens darauf schwören, das den betroffenen Kindern die Fussballkindheit "genommen" wird? Manchmal glaube ich, du würdest ein Kind konsequent ausbremsen, nur weil es talentiert ist, und die "altersgerechten" Ausbildungsziele es unterfordern und somit irgendwann langweilen würden. "Aber ich möchte Flanken lernen..." "Nix da! In deinem Alter lernt man Dribbling und Finten, Basta!" Zugegeben, etwas überspitzt, aber der Eindruck entsteht wirklich zuweilen.


    Ich hätte da noch einen kleinen Denkanstoss:


    Viele hier kritisieren das Abweichen von Ausbildungszielen. Aber scheren sich die Kinder denn über Ausbildungsziele? Die wollen ihren Vorbildern nacheifern. Und die dribbeln und fintieren eben nicht nur. Ergo müssten die Kinder ja am glücklichsten sein, wenn sie alles so schnell wie möglich lernen dürfen, was ihre Vorbilder ihnen dauernd im TV oder Stadion zeigen.
    Es ist das eine, darauf rumzuhämmern, Trainer wollen Erwachsenenfussball auf Kinder übertragen. Das andere ist aber, wenn man dazu sein Erwachsenendenken auf Kinder projezieren will...
    Verfluchte 10.000-Zeichen-Begrenzung!

    Ich poste mal, um das mal aus der Sicht einer E-Jugend zu schildern.


    Bei einem Sommerturnier rissen wir überhaupt nichts, obwohl die Gegner mehr als schlagbar waren. Bei uns waren einfach alle Kinder in einer total desolaten Tagesform. Im letzten Vorrundenspiel konnten wir sowieso nicht mehr weiterkommen.
    Daher hab ich die Bande vor dem letzten Spiel mit einem Zettel und Stift weggeschickt mit der Aufgabe, mal selbst eine Aufstellung zu machen. Positionen frei wählbar.
    Aufgefallen ist mir dabei, das immer dieselben Spieler eher defensiv spielten. Diese hätte ich auch in die Abwehr gestellt. Ansonsten gings da ganz munter zu. Es gab derbe auf den Sack, weil die Jungs meinten, mitten im Spiel den TW wechseln zu müssen :D Sieht schon ulkig aus, wenn der TW auf einmal rausstürmt, und ein Feldspieler sich gerade die Handschuhe überziehen will, und einen Torschuss dann mit dem Kopf abwehren möchte :D


    Die Eltern fanden es ziemlich witzig, die Jungs ebenso, und ich kringelte mich fast vor Lachen auf dem Boden :D


    Beim letzten Hallenturnier gab es eigentlich auch keine großartigen Anweisungen. Ausser, wer spielen soll, und die Anweisung, das bei Ballverlust jeder verteidigt, und bei Ballgewinn jeder mit nach vorne gehen kann. Die Tatsache, das ich entschied, wer zu Beginn spielt münzte darauf, das die zwei Wechselspieler zu Spielbeginn nicht dieselben sein sollten (es kam so jeder zu gleich viel Spielzeit). Zu meiner Verwunderung klappte das ganz gut.
    Sie wechselten sich nicht selber aus, das übernahm ich. Vom rein spielerischen Aspekt her klappte das wirklich super. Vom Ergebnis her nicht, aber bei DEN Gegnern hätte es auch nicht viel mehr gebracht, wenn ich die Aufstellung vorgegeben hätte.


    Also insofern kann ich solche Methoden eigentlich nur befürworten, wobei ich nicht ausnahmslos so vorgehen würde. Aber Sinn macht es :]

    Nein, Polokid spricht sicher vom C-Leistungssport. Beim Trainer C-Breitensport wird weder ne Schiri-Prüfung noch ne fußballpraktische Eignungsprüfung, bei der man selber kicken muss, verlangt.

    Also, ich bin grad etwas verunsichert... aber du hast tatsächlich recht!


    Ich kann auch nur beipflichten: Die Schiedsrichterprüfung war so ziemlich das schwerste beim Trainerschein :D


    Kleine Anekdote:


    Einer unserer Dozenten beim Schirischein war Rene Kunsleben, seines Zeichens Schiedsrichterassistent in der Bundesliga. Im Spiel Mainz-Wolfsburg zeigte er Abseits an, und gab somit ein klares Tor der Mainzer nicht (war aber auch schwer zu sehen ohne Zeitlupe! 3 Mainzer standen abseits, der vierte läuft rein und Tor...) Ein paar Tage später Schiri-Schulung. Ausgerechnet "Abseits". Wir saßen da also, vorne der Kunsleben, sein Laptop am Beamer angeschlossen, begrüßt uns mit den Worten "Damit ich es gleich hinter mir habe..." - der ganze Saal am Gröhlen! Aber sehr interessant, was er so zum Besten gab, wie der Alltag in der Bundesliga so ausschaut :)

    Also bei mir haben damals sogar zwei Leute bestanden die über 40 wahren und die noch dazu zu den Zeitpunkt sogar die Bänder gerissen hatten . Ich glaub das ist von Kreis zu Kreis auch anders aufgebaut und es kommt drauf an was man für einen Lehrmeister bekommt. Im größen und ganzen war die Schirrieprüfung der schweste Teil im C-lizenz Lehrgang. Bei mir ist das jetzt auch schon 3 Jahre her bei uns lief das so ab 2 mal die Woche zur Schulung wo dan ein Thema bearbeitet wurde, passen ,schuß usw. .das ganze wurd dann mit Kreisauswahlmannschaften durchgearbeitet . vor der PrüfungThemenwahl und einübung mit einer Mannschaft der Kreisauswahl. Der Prüfungstag verlief so 2 Prüfer vom verband kammen wir machten die Übungen mit unserer Gruppe ,jeder hatte 15 min. zum schluß ein abschlußspiel zwischen den Prüflingen und dann wrd bekannt gegeben wer bestanden hat ,ach ja und ne schriftliche ausarbeitung gehörte auch dabei. Aber jetzt den großen Fitnestest wie er hier angesprochen wurde den gab es nie .eigentlich ganz easy.


    An der Stelle dürftest du etwas verwechseln. Hört sich für mich nach C-Lizenz Breitensport an, nicht nach C-Lizenz Leistungssport.

    Sorry,TRPietro, ich wollte dein Beispiel nicht als irreal darstellen oder gar abstempeln. Jedoch sind die Lösungen dafür, die hier gepostet werden und würden, nur fiktiv.


    Schreiben kann man immer viel, aber machen? Ich wage mal zu unterstellen, das viele "A" schreiben, aber in der Realität, wenn sie mal in eben einer solchen Situation sind, gar nicht mehr unbedingt "A" machen.


    Klar würde ich jederzeit in einer D-Jugend, die mit Auf- und Abstieg nichts am Hut hat, rotieren lassen. Maßvoll, gar keine Frage. Niemand würde sich auf einer völlig anderen Position wiederfinden. Vielmehr geht es bei der Rotation doch im Prinzip darum, das ein Spieler die Aufgaben seines Neben-, Hinter- oder Vordermannes kennenlernt. Das trägt auf Dauer -wenn auch gar nicht beabsichtigt- zu besserem Zusammenspiel bei. Ich werde aber das Gefühl nicht los, das so manch einer hier auf Gedeih und Verderb an seiner Rotation festhalten würde. Und das kann es einfach nicht sein! Versuch mal, nach einer knappen und unnötigen Niederlage verärgerten und traurigen D-Jugendlichen zu erklären, das die Rotation aber doch soooo viel Sinn gemacht hat.


    Wie gesagt, dein Beispiel trifft oft zu, aber den Antworten hier im Forum, die ja nur fiktiv sind (vermutlich nicht mal ein Einziger steckt in genau dieser Situation), traue ich keinen Meter über den Weg =)

    Oha, das Thema habe ich ja noch gar nicht gesehen! Aber hochinteressant ist es!


    Und da wir bei unserem Trainerschein einen hochkompetenten Sanitäter hatten, gebe ich mal zum Besten, was er uns alles empfahl:


    1) Finger weg von Salben und Eisspray!


    Eisspray ist eine Modeerscheinung, viele setzen es ein, weil es im TV ja auch so gemacht wird. Bei falscher Anwendung jedoch treten schnell Erfrierungen auf. Gleiches gilt für Salben! Es gibt durchaus Salben, die für Kinder nicht verträglich, vielleicht sogar schädlich sind. Vor allem bei offenen Verletzungen auf gar keinen Fall Salbe anwenden! Etwas Fenistil-Gel bei Bienenstichen ist natürlich okay!


    2) Bewusst Notarzt anfordern


    Laut dem Sanitäter kam es öfter vor, das ein Krankenwagen bestellt wurde. Benötigt jedoch wurde ein Notarzt. Nicht jeder Sanitäter darf jedes Medikament verabreichen. Bei Brüchen, gerade offenen Brüchen, epileptischen Anfällen und anderen, vergleichsweise (und auch für die meisten Laien erkennbaren) schweren Verletzungen unbedingt einen Notarzt rufen! Ein Krankenwagen muss, entgegen landläufiger Meinung, nicht schnell am Einsatzort sein! Der Mitarbeiter in der Notrufzentrale kann bei aufgeregten Beteiligten am Telefon schlecht herausfinden, ob ein Notarzt nötig ist!


    3) Vorsicht bei Epileptikern!


    Wichtigste Regel bei epileptischen Anfällen: KRAMPFEN LASSEN! Patient dort lagern, wo er sich beim Krampfen nicht selbst verletzen kann! Und auf gar keinen Fall festhalten! Beim Fixieren von Gliedmaßen können diese leicht brechen, und man verschlimmert die Situation! Nach dem Krampfen fallen die Patienten in eine Art Schlaf. Stabile Seitenlage herstellen, und ruhen lassen. Der Dozent verglich die Anstrengung eines Krampfes mit einem Marathonlauf. Gerade Kinder sind danach einfach nur total K.O.
    Er zeigte uns einen Griff, mit dem das Zubeißen des Patienten unterbunden werden kann, falls man seine Zunge aus dem Rachen holen muss. Ich weiss nicht, ob man das so "weitergeben" sollte, aber: An der Stelle, wo Ober- und Unterkiefer zusammenlaufen, mit Daumen und Zeigefinger reindrücken. Tut bei wachen Personen unheimlich weh, das Zubeißen wird aber nahezu unmöglich. Alternativ dennoch mit einem Stock oder sonstwas versuchen, die Zunge herauszuholen. Der Finger ist schneller ab, als man denkt.


    4) Vorsicht bei Verbrennungen!


    Obwohl Verbrennungen auf dem Sportplatz wohl eher die Ausnahme sein dürften... Wobei bei Sommerturnieren ja oft Friteusen herumstehen...
    Bloß nicht mit Eis kühlen! Lauwarmes Wasser hilft am besten. Es mag vllt. spezielle Lösungen geben, aber die hat wohl kaum ein Verein zur Verfügung. Niemals, aber auch wirklich niemals, die Verbrennungen abdecken! Der Dozent schilderte einen Fall, wo ein verbrannter Arm mit einer Trainingsjacke umwickelt wurde. Diese war danach in den Arm gebrannt. Die Nachbrennzeit beträgt mehrere Stunden.



    5) Knochenbrüche


    Laut Dozent kann man da nur schwer etwas machen. Die meisten Patienten schreien schon, wenn man in so einem Fall nur auf 2 Meter an sie herankommt. Der Schmerz kann gemildert werden, wenn das betreffende Gliedmaß etwas gestreckt wird. Ansonsten reiben die Knochen aufeinander, und die Knochenhaut (Knochenfell? Irgendwie sowas war´s) reiben aufeinander. Das verursacht die größten Schmerzen. Als Laie nicht versuchen, den Bruch zu richten, man richtet da wohl mehr Schaden an.



    6) Kopfverletzungen


    Nach Kopfverletzungen niemals, aber auch wirklich niemals den Spieler alleine heimfahren lassen. Eltern informieren, die entscheiden das weitere Vorgehen, ansonsten Notdienst alarmieren. Nicht offensichtliche Verletzungen kann kaum ein Laie beurteilen.



    7) Informieren


    Der Dozent war selbst lange Jugendtrainer. Er gab uns den Tipp, bei neuen Spielern einen Elternzettel herauszugeben, und dort Krankheiten und Allergien abzufragen. Den Eltern klarmachen, warum man informiert sein möchte. Manchen mag die Epilepsie der eigenen Kinder regelrecht peinlich sein, kann im Notfall aber Leben retten, als Trainer Krankheiten und Allergien zu finden. Die Info´s bei sich tragen! Ein gefalteter Din A4 - Zettel passt in jede Brieftasche!



    Das waren im Prinzip die wichtigsten Dinge, die ich aus dem Kurs mitnahm. Ein Arzt machte den Trainerschein mit uns, und der gab eine kleine Lehrstunde im richtigen Tapen von Verletzungen etc., das war sehr hilfreich.


    Als Abschluss teilte uns der Sanitäter mit, wir sollten vor allem Ruhe bewahren. Keiner sollte sich wegen vermeintlicher Unterlassener Hilfeleistung ins Hemd machen. Wir als Laien wären nicht in der Situation einer "Garantenstelle". Wir haben keine Ausbildung im Bereich erste Hilfe. Keine Feuerwehr der Welt wird uns böse sein, wenn wir vorschnell den Notarzt rufen. Es handelt sich um Kinder. Und lieber einmal umsonst gerufen, als einmal nicht gerufen und großen Schaden angerichtet zu haben.



    Ansonsten kamen im Thread noch Fragen auf, wie andere Vereine das lösen würden, das Verbandskästen geplündert werden:


    Unser Verein hat zwei Erste-Hilfe-Koffer, die im Betreuerraum lagern, zu dem jeder Trainer einen Schlüssel hat, ein weiterer befindet sich im Vereinsheim. So kann nicht jeder an die Koffer, und wir Trainer achten darauf, jede Nutzung des Koffers zu melden, denn diese werden danach kontrolliert und aufgefüllt.


    Richtlinien oder Vorschriften sind mir nicht bekannt.


    Nebenher finde ich es traurig von den Verbänden, in diesem Punkt kaum Regung zu zeigen. Jeder Falscheintrag im Spielbericht (Zahlendreher bei der Passnummer etc) werden mit Strafen belegt, für jeden Mist zahlt der Verein min. 5 € Verbandsstrafe. Ein Teil der eingenommenen Strafen könnte problemlos dafür verwand werden, Vereinsmitarbeiter zu schulen, und Notfallkoffer zu finanzieren, bzw. sich von Verbandsseite daran zu beteiligen. Stattdessen wird dafür Geld dafür ausgegeben, das sie Spruchkammermitglieder bei Spruchkammersitzungen auf Spesenrechnung Essen können. Ganz tolle Sache!


    Hat eigentlich noch jemand das Verlinkte Dokument aus dem Thread hier? Ich finds nicht.

    -"Bankschiessen": In jeder Halle gibt es diese alten Holzbänke. Diese ganz einfach in die Mitte des Spielfeldes stellen. Die Kinder sollen nun mit dem Ball unter der Bank durchschiessen. Am Ende eines Zeitlimits hat die Mannschaft gewonnen, die öfter einen Ball unter der Bank durchschiessen konnte. Als Schiedsrichter zähle ich da selber mit.


    -Kastenschiessen: Auf einem Kasten stehen Kegel, Hütchen und sonstiges geeignetes Zeug. Beide Mannschaften versuchen nun, die Hindernisse runterzuschiessen. Kastenhöhe kann in einer zweiten Runde erhöht werden.


    -Fangspiele aller Art, wie sie auch im Schulsport vorkommen.


    Am Ende ein kleines Turnier. Die Mannschaft, die ein Tor schiesst, wird durch die dritte, wartende Mannschaft ausgetauscht.


    Ansonsten gibt es in der Halle soooo verdammt viele tolle Möglichkeiten. Die Jungs lieben es! In der Halle geht es uns allen eher um Spaß, als um Fussball. Je abgedrehter die Spielformen, desto besser :D

    Ich habe mich bewusst sehr lang aus dem Thema zurückgehalten, und es nicht einmal gelesen. Ich wollte mich nicht hinreissen lassen, mich bei den teilweise herrschenden Kleinkriegen zu beteiligen.


    Irgendwo wurde ich in einen Block eingeteilt. Danke dafür, in diesem Block sehe ich mich auch.
    Weiterhin kam mir nach gewissenhaftem Durchlesen aller Beiträge ins Gewissen, unbedingt eine Lanze für Andre brechen zu müssen. Oft hat er Recht mit dem was er schreibt, aber nunmal nicht immer. Deswegen muss man ja nicht persönlich werden... Ich zoffe mich gern mit jedem hier, auch mit Andre! Denn im Grunde genommen glaube ich, das ich fast genauso bin wie er. Aber eben nur fast! Ich weigere mich standhaft, mich auf Geschriebenes zu verlassen. Beim Trainerschein bekomme ich auch Philosophien des DFB vermittelt. Ich sah viele Lehr-Videos. Immer begleitet von dem faden Beigeschmack "Ich trainiere aber keine angehenden Profi-Spieler", denn viele Inhalte speziell der Videos waren einfach unangemessen für das "Spielermaterial", das ich zur Verfügung habe.


    Der DFB versuchte, und versucht immer noch, eine möglichst allgemeingültige Ausbildungsphilosophie zu schaffen. Dumm ist nur, dass dies nie klappen wird. Denn weder Spieler, noch Trainer kann man je unter eine gemeinsame Philosophie stellen. Denn Ausnahmefälle wird es immer wieder geben. Zudem fällt mir in dieser Diskussion auf, das manche Geschriebenes als nahezu "heilig" ansehen. So wie z.B. Andre sich scheinbar immer wieder stur auf Geschriebene Ausbildungsziele beruft, verteufeln andere eben das Geschriebene.
    Ich tue mich schwer bei dem Gedanken, hier irgendjemandem uneingeschränkt Recht zu geben, mal abgesehen davon, dass das schwer möglich sein wird. Manchmal glaube ich, mit meinem Denken allein auf weiter Flur zu stehen. Nicht, weil ich vor Intelligenz strotze (mein Abschlusszeugnis wird das bezeugen :D ), oder weil ich mich für einen guten Trainer halte. Weissgott, ich glaube, einer der schlechtesten Jugendtrainer der Welt zu sein. Weil ich immer wieder irgendwelche Kleinigkeiten finde, die ich besser machen kann und auch muss. Selbst, wenn ich diese Schwachstellen ausgemerzt habe, finde ich doch wieder neue.


    Was mich verwundert ist die Tatsache, das sich hier einige immer wieder Konzepte um die Ohren hauen, und jeder der festen Überzeugung ist, seine Quellenangabe (Coerver, DFB, Sonntagsrundblick, BILD-Zeitung oder was auch immer) sei das Non-Plus-Ultra. "Und wehe dem, der meine Bibel in Frage stellt!"
    Andre steht dort allein in der Ecke, haut uns seine Philosophie um die Ohren, und bekommt öfter mal Recht. Ich stehe woanders, haue auch die Kugeln raus, bekomme auch öfter mal Recht. TrPietro, talentfreier Vater, kuebler76... man reihe sich hier bitte ein!


    Und, o weh! Ich gebe jedem teilweise Recht! Wohlwissend, das in vielen Postings nur ein Ausriss der eigenen Meinung geschildert werden kann. Andre versuchts ausführlich, Dirk ebenfalls, einige schreiben weniger. Ich für meinen Teil schreibe teilweise lange Beiträge, die irgendwann keiner mehr versteht. Nur ich selbst. Weil ich weiss, was ich sagen will. In einer munteren Diskussionsrunde in einer kleinen, netten Kneipe würde es mit Sicherheit nicht so forsch zugehen wie hier.
    Mir ist klar, dass das mit dem Ursprungsthema nichts zu tun hat, und auch wieder undurchsichtig wirkt, aber ich hoffe dennoch, einige werden die Aussage verstehen.


    Was mir gerade wirklich extrem an den Nerven zehrt ist, das nun sogar die Wissenschaft ins Spiel gebracht wird. Räumliches Sehen und Tralala. Sind wir jetzt schon auf der Ebene angelangt, uns so bekriegen zu müssen? Oder kriege ich das nun in den falschen Hals?
    Wir verlassen hier teilweise den Bereich Kinderfussball. Bitte, derjenige möge sich nun nicht persönlich angegriffen fühlen.


    Fakt ist und bleibt, das wir über eine U8 sprechen (und über kuebler76, der mir irgendwie verdammt leid tut!), und wir im Prinzip gar nicht darüber reden dürften. Nun gut, reden schon. Aber nicht urteilen. Denn ich halte das, was kuebler76 tut, nach wie vor für richtig. So, wie ich das richtig halte, was jeder einzelne Diskussionsteilnehmer mit seiner Mannschaft macht. Nur hat jeder von uns nunmal andere Voraussetzungen (nicht dieselben Spieler wie kuebler76, nicht dieselben Trainingsbedingungen, nicht dasselbe Wissen, nicht denselben Friseur...). Einzig der talentfreie Vater bringt hier für mich ein wenig Licht ins Dunkel. Es ist mir beim ersten Mal nicht sofort aufgefallen, aber zuerst stimmt er vielen hier zu, schlägt sich dann aber doch entschieden auf die Seite von kuebler76. Warum? Weil er eben nah bei der Sache ist. Er merkte, das die ersten Beiträge zwar das trafen, was er denkt, aber irgendwann ging es weiter mit der Diskussion. Sie wurde detailierter, und ihm kam wohl die Erleuchtung "Hey, SO ist das nun aber auch wieder nicht!"


    Um das Ganze kurz abzuschliessen: Jeder sollte sich für sich selbst überlegen, ob er nicht in gewisser Weise einen persönlichen Kreuzzug führt, und da müssen sich hier Alle mal an die eigene Nase fassen. Auch ich. Nur kuebler76 muss das weniger tun als wir anderen, denn der feuert nur zurück, weil er in die Ecke gedrängt wurde. Ansonsten kann ich ihm nur bescheinigen, seinen Job scheinbar verdammt gut zu machen. Denn sein Handeln geht über das hinaus, was wir in "Dorfvereinen" machen.


    Und ein bissl OT muss jetzt auch mal sein:


    Hier wurde ein Vergleich zum deutschen Schulsystem gezogen. Das deutsche Bildungssystem ist das Hinterletzte. Und das liegt sicher nicht daran, das wir Schulnoten verwenden. Das liegt einzig an der Gesellschaft. Diverse Lockerungen, die hier beschrieben wurden oder nötig sein sollen führen mich dazu, am Ende ein heiteres "Wir fassen uns jetzt an den Händen und singen das Alphabet" zu sehen. Meine Schulbildung scheint besser gewesen zu sein als die heutige, obwohl ich nicht einmal 30 bin. Das Bildungssystem ist aber immer noch dasselbe. Aus meiner Schule gammelte keiner in der Stadt rum, statt den Unterricht zu besuchen. Bei uns kam auch keiner mit einer Waffe in die Schule. Der ein oder andere kiffte mit Sicherheit, und baute Mist. Das Ausmaß jedoch war wesentlich kleiner. Übrigens war ich ein potentieller Amokläufer. Durchschnittliche Noten, Killerspiel-Spieler, und ich hatte einen eigenen Fernseher, sowie über Freunde Zugang zu Horrorfilmen.


    Meine Eltern haben es dann wohl rausgerissen. Die haben mich anständig erzogen. So musste ich mir keine Knarre besorgen, verbrachte recht wenig Zeit vor dem Fernseher, und akzeptierte Killerspiele als "virtuelle Realität". Und aggressiv war ich auch nie.


    Taugt die "Erziehung" auf dem Fussballplatz, muss sich hier auch niemand mehr auf irgendwelche Konzepte oder Geschriebene Ausbildungsziele berufen.


    Meine E-Junioren beherrschen Kopfbälle, Dribblings und Pässe. Und zeigen alles dies auf dem Platz. Selten, wenn sie es zeigen "müssten", aber sie spielen Fussball. Jeden Samstag.

    Was hier zum Fallbeispiel geschrieben wurde, halte ich teilweise nur für Augenwischerei. Da geht es um fiktive Lösungen. Die Lösungen in der Realität sehen doch zum Großteil ganz anders aus. Ich lese oft, wie hochklassig eure Mannschaften spielen. Allein, wie oft "Kreisliga A" oder "Bezirksliga" hier im Forum fällt. Davon sind wir bei uns im Verein ganz weit entfernt.


    Unsere 1. Senioren spielte in der KL A gegen den Abstieg, die 2. Senioren in der KL B, selbe Situation. Im Jugendbereich steht unsere B-Jugend als hochklassigste Mannschaft in der KL B. Sonst spielen alle nur in der KL C.
    Unsere aktuelle D-Jugend könnte, rein vom Potential her, unangefochten den Aufstieg schaffen. Dummerweise stehen sie aber im Tabellenkeller. Das liegt aber nicht an Rotation, festen Positionen (feste Positionen gibt es dort aber), sondern daran, das die Jungs keine Lust mehr haben. Sie kommen nur widerwillig zum Training und zu den Spielen. Das wiederum liegt an den Trainern, die den Umstieg von B-Jugend auf D-Jugend nicht ganz realisiert haben. Letztes Jahr mit Abstand aufgestiegen (B-Jugend), jetzt als Notlösung die D-Jugend übernommen. Und die Kinder rennen, rennen, rennen und rennen im Training. Ball? Technik? Gibts nicht. Kondition ist das Wichtigste in den Augen der Trainer. Dafür ernten sie im Verein nur Kopfschütteln. Aber das ist ein anderes Thema. Fakt ist, das wir einen Mitgliederschwund zu verzeichnen haben, was unter anderem daran liegt, das man bei uns nicht die Chance hat, höherklassig zu spielen. Die Guten rennen uns eben weg. Wobei wir innerhalb der Jugendmannschaften genug Potential hätten, jede Altersklasse zumindest eine Liga höher spielen zu lassen. Die unteren Altersklassen, die noch in Staffeln spielen, haben ständig eine Mannschaft in der "Meisterrunde". Und dazu eben noch Mannschaften, die sich einfach nur freuen, Fussball zu spielen. Mit null Talent und so. So wie meine Truppe :D


    Worauf ich hinaus will:


    Vereine wie unserer stehen eben tatsächlich vor dem Dilemma, die Mischung zwischen Leistungsdenken und "Fussball für alle" finden zu müssen. Wir wollen Talente halten (mit Talent sind nicht all jene gemeint, die bei guter Entwicklung mal den Sprung in den Profibereich schaffen!), und weiterhin ein Breitensportverein bleiben. Bei uns in der Stadt sind wir mittlerweile die drittstärkste Jugendabteilung, der Trend geht aber ganz klar nach unten. Was also tun? Unser Ziel ist es, pro Altersklasse wenigstens eine Mannschaft aufsteigen zu lassen. Um unsere Attraktiviät zu erhöhen. Eine weitere Mannschaft pro Altersklasse würden wir gerne weiterhin als "Spassfussballtruppe" in der untersten Bauernliga belassen. Das bedeutet für uns, das wir ein Konzept brauchen. Die Trainingsziele und -inhalte für jede Altersklasse werden ab der kommenden Saison bei uns genau geregelt. Damit "Können-Lücken" in der Zukunft nicht mehr auftreten, und jeder Trainer mit neuer Mannschaft genau weiss, was sie im letzten Jahr gelernt haben, bzw. was trainiert wurde. "Graupen" werden jedoch nicht ausgeschlossen, sondern weiter gefördert. Ich vertrete im Verein die Meinung, das Rotation in den unteren Altersklassen vorwiegend praktiziert werden sollte. Mit der Meinung stehe ich auch nicht alleine da.


    Weiterhin vertrete ich die Meinung, das ab der D-Jugend eben auch positionsbezogen die Rotation nur noch in Ausnahmefällen Sinn macht. In den von Andre geschilderten Fällen

    Zitat

    Was ich besonders gut fand war der Hinweis, ...das man mit der Rotation dosiert umgehen kann/sollte, je höher man in der Altersklasse ist. Das finde ich o.k.. Mir geht es um die grundsätzliche Bereitsschaft dafür offen zu sein. Würde ich bestimmte Spiele vor der Brust haben, wo ich weiss es wird schwierig, aber man sieht eine Chance, dann würde ich die Kanonen auch auf maximum befüllen, sprich jeder spielt dort, wo er die beste Leistung abrufen kann. Diese Spiele sind bei genauerer Betrachtung aber meist in der Minderzahl zu finden, d.h. ich habe ausreichend viele andere Spiele, wo es machbar wäre. Ich spreche hier eher für den Bereich der B und A Jugend.

    ist sie anzuwenden. Wohldosiert, und öfter in Spielen, wo man nichts "Kaputtmachen" kann. In schweren Spielen eben in bestmöglicher Besetzung mit den Spielern auf den Positionen, wo sie am stärksten sind. Jedoch trifft das in meinen Augen nicht vorwiegend für A- oder B-Jugend zu, sondern eben bereits ab der D-Jugend. Die "Branchenprimusse" bei uns in der Stadt werden ab der D-Jugend konsequent ab, teilweise schon ab der E-Jugend. Unser einziges Gegenargument für die Kinder sind die Trainer. Ein Spieler sollte abgeworben werden, und verneinte mit dem Argument "Ne, nur wenn mein Trainer auch zu euch kommt!". Sprich unsere einzige "Waffe" sind die Trainer. So sind in unserer D-Jugend zwei unzufriedene Talente. Diese wechseln nur deswegen nicht, weil sie hoffen, in der neuen Saison mich als Trainer zu bekommen. Werde ich die D-Jugend nicht übernehmen, hauen sie ab. Ebenfalls zwei meiner aktuellen Spieler (nicht untalentiert, aber keine Oberkracher), die in der nächsten Saison D-Jugend spielen werden. Ansonsten wollen sie aufhören. Das ich mich dafür einsetze, die D-Jugend zu übernehmen, ist für mich selbstverständlich. Nicht, weil ich dann eine schlagkräftige Truppe hätte (und die hätte ich auf jeden Fall!), sondern um die 4 Kinder im Verein zu halten.


    Wo die Stärke des Gegners es zulässt, werde ich im Mittelfeld die Positionen rotieren lassen, ebenso im Angriff und der Abwehr. Auch Wechsel von der Abwehr ins Mittelfeld etc. werde ich dann anwenden. In Spielen gegen schwierige Gegner werde ich davon aber zu jeder Zeit Abstand nehmen. Ist der Aufstieg drin, werde ich auch darauf hinarbeiten. Warum sollte ich auch nicht? Meine Philosophie wird dadurch nicht leiden. Oder mache ich irgendwo einen Denkfehler?

    Also, wenn die Jungs, was das Fintieren angeht, immer noch Defizite haben, kannst du das sicherlich auch in der D-Jugend noch fördern. Taktische Elemente gehören einfach dazu, und es macht sicherlich Sinn, lieber einen überlegten Pass zu spielen, als in einen ungewissen Zweikampf zu gehen. Jedoch solltest du weiterhin auf solche Defizite achten und eingehen.


    Sonst zieht sich diese "Lücke" immer weiter hin, und in der B- oder A-Jugend schauen alle blöde, weil sie da auf einmal Finten anwenden müssen (wegen der Spielsituation), es aber vorher nie gemacht haben, weil entweder a) nicht gelernt oder b) nie getraut.



    @ Andre:


    Zitat

    -nicht auf festen Positionen spielen lassen, das machen cirka 99 Prozent der D Trainer. Ich frage diejenigen mal .....WARUM?

    Würde ich so streng ab der D-Jugend nicht mehr sehen. Zum einen sind die Kadergrößen anders (Rotationsprinzip oft nur noch selten anwendbar), und irgendwann wissen die Kinder nunmal selbst am Besten, auf welcher Position sie stärker sind. Es sei denn, du meinst, einen linken Mittelfeldspieler auch mal als DM, ZM, OM, HS oder dergleichen spielen zu lassen. Dann stimme ich dem zu. Allerdings komplett würfeln (Stürmer spielt Abwehr, Torwart mal als Stürmer etc.) würde ich unterlassen.
    Während man vor 10, 15 Jahren noch sagen konnte "Die sind 12, die sind noch reine Kinder" hat die Entwicklung rasant zugenommen. Oft sind 12jährige schon fast Jugendliche und geistig weiter entwickelt. Da setzt dann oft auch der persönliche Ehrgeiz ein. Und jemand, der am liebsten Abwehr spielt, wird mich steinigen, wenn ich ihn auf einmal ins Mittelfeld schiebe, oder gar in den Sturm stecke.

    Bei miesem Wetter, vor allem bei Kälte, aber eben auch bei Nässe, schmeiss ich jede Trainingsplanung über Bord. Aufwärmen (Leibchenfangen oder dergleichen), dann vllt. eine Wiederholungseinheit vom letzten Mal (kennt jedes Kind schon, also nicht lange erklären), und dann einfach nur spielen lassen.


    Da achte ich dann darauf, das Spielfeld mittendrin anzupassen, oder Anweisungen wie 2 Ballkontakte/den Ball mehrere Meter führen müssen usw. damit alle möglichst viel laufen. Normalerweise fallen bei mir solche Anweisungen weg (E-Jugend), aber anders kann man die Kids meist nicht in Bewegung halten. Oder eben Übungen in zwei Gruppen, wo beide Gruppen das Gleiche trainieren, aber eben mehr in Bewegung bleiben.


    Der Einzige, der bei sowas friert, bin ich :D

    Oha, endlich jemand, der genau dasselbe Problem hat, wie ich :D ENDLICH! Wann gehen wir mal einen Kaffee trinken? :D


    Also, da ich die Problematik kenne, schildere ich mal näher, was ich so mit meinen Jungs anstelle.


    Im letzten Jahr bekamen wir ständig auf die 12. Leider nicht knapp, sondern zweistellig, ohne eigenen Torerfolg. Also versuchte ich, den Jungs kleine Ziele zu setzen. Und starkreden war natürlich am Wichtigsten! Es ist ja nicht die Frage, ob man die Wahrheit sagt, oder lügt. Die Frage ist eher, wie verkaufe ich die Wahrheit? Bei einer hohen Klatsche ist das sicher nicht einfach, aber weiss ich, ob die Gegner nicht Hilfe aus der E1 hatten? Sowas kann man den eigenen Kids gegenüber ruhig mal erwähnen. Denn weder die, noch ich wissen, ob es so war. Und vor allem habe ich das Ergebnis immer in den Hintergrund gerückt. Den Kindern immer wieder gesagt, dass das Ergebnis egal ist. Das wir als Trainer (ich spreche gegenüber meiner Mannschaft nie in der Ich-Form. Ich spreche immer von "Wir Trainer") nicht auf das Ergebnis schauen, sondern auf die Spieler. Auf jeden Einzelnen. Und das sagte ich ihnen immer wieder. Z.B.: "Schaut mal, der XY, der kann nicht so gut passen. Das wisst ihr ja auch selber, was ihr nicht so gut könnt. Aaaaaber HEUTE! Da hat er supertolle Pässe gespielt! Und warum? Weil er sich traut, und es immer wieder probiert!". Also immer wieder die "kleinen Highlights" und Verbesserungen angesprochen. Das führte irgendwann dazu, das die Kids nach dem Spiel auch immer fragten "Wie hab ich heute gespielt?" Und natürlich hat er dann immer SUPER gespielt! Und beim nächsten Mal würde es bestimmt noch besser!


    Durch solches Starkreden stieg die Motivation wie von selbst. Die Trainingsbeteiligung wuchs an. Und da ich natürlich das Training so gestaltete, das individuelle Schwächen trainiert wurden (teils jedoch fast ohne Erfolg :D ), lief es mit der Zeit besser. Die Niederlagen wurden knapper, irgendwann auch mal das erste eigene Tor, vorher die erste eigene Ecke, und all solche Kleinigkeiten.


    Weiteres Beispiel: Wir kamen unter die Räder, irgendwas mit 20:0. Da hatten wir mehrere Spiele absolviert. Aaaaber: WIR HATTEN UNSERE ERSTE ECKE! Klar waren die Jungs erstmal wieder geknickt. Aber nach dem Spiel in der Kabine gabs die obligatorische Ansprache durch den Trainer :D Die lief in etwa so: "Die Gegner waren richtig gut! Deswegen haben wir ja verloren! Aber Leute! Wir haben es trotzdem geschafft, bis vors Tor zu kommen, und dann gab es eine Ecke! Das haben wir bis jetzt noch nie geschafft! Also: Wir werden besser!". Die Ansprache ging länger, ich spielte den Begeisterten Trainer (innerlich hätt ich kotzen können! Ein Tor! Warum nicht wenigstens ein Tor gemacht? VERDAMMT! Die armen Jungs!), und das springt nunmal auf die Kids über.


    Das führte über kurz oder lang dazu, das wir zwar zur Rückrunde in eine schwächere Staffel rutschten, aber dort gegen Gegner, gegen die wir Monate vorher noch hoch verloren, plötzlich Chancen hatten, Tore schossen, und wenn überhaupt nur knapp verloren. Ganz hilfreich dabei war, das ich einen Trainer fand, dessen Mannschaft auf unserem Niveau spielte (aber in einer anderen Staffel), und wir mit denen Trainingsspiele machten. Da zogen die Jungs immer mehr Motivation raus. Innerhalb des Vereins hab ich dann noch ein Spiel gegen unsere damalige D-Jugend auf Kleinfeld organisiert. Sicher, die waren besser. Aber deren Trainer war ja auch nicht doof, hat seine Jungs ein wenig durch "blöde Auswechslungen" geschwächt (z.B. TW-Wechsel, während wir im Angriff waren und solche Spielereien), und wir haben "nur" 12:2 verloren. Der D-Trainer hat seinen Jungs natürlich vorher schon gesagt, warum und wieso er so handelt, und die waren von der Idee hin und weg ;)


    Und was meinst du, wie begeistert meine Bande war, gegen E-Jugenden so hoch und zu Null zu verlieren, aber gegen eine D-Jugend glatt 2 Tore zu schiessen? Und vor allem, wie meine Ansprache nach dem (abgesprochenen) Spiel dazu beigetragen hat? Nach aussen hin war ich überwältigt und total verwirrt, innerlich hab ich gegrinst.


    Wie gesagt: Alles eine Frage, wie man es den Jungs verkauft.


    Leider bin ich nicht auf die Idee gekommen, es so zu machen wie thom. Die Idee mit dem "Für jeden Jüngeren Spieler liegen wir 1 Tor vor!" find ich einfach klasse!


    In der Rückrunde wurde es - wie gesagt - leichter. Da kommen in der Regel ja auch schwächere Gegner. Die Jungs wurden immer besser, und am Ende gab es bei einem Abschlussturnier sogar den zweiten Platz. Im Finale gegen eine E1 verloren. Allerdings erst nach Strafstoßschiessen. Ich fand damals, kein Turniersieg wird je wichtiger sein, als dieser eine, zweite Platz!


    Und genauso mache ich es dieses Jahr mit den neuen Jungs. Es gibt zwar immer noch auf die Mütze, aber bei jedem geschossenen Tor freuen sich die Jungs wie beim Gewinn einer Weltmeisterschaft. Das der Gegner 10 Tore mehr macht als wir, juckt die mittlerweile gar nicht mehr. Weil sie ihre kleinen Erfolge mittlerweile feiern :D Und enttäuscht geht bei mir keiner mehr vom Platz!

    Das ist eigentlich ein schwieriges Thema, gerade weil irgendwann die Grenze zwischen KiFu und Leistungsfussball überschritten wird.


    Aber ich tendiere eigentlich dazu zu sagen, ab der D-Jugend kann (muss man aber nicht) schon etwas orientierter zur Sache gehen. Ab der D-Jugend gibts Leistungsklassen (zumindest in unserem Kreis), und man kann nunmal auch aufsteigen - oder eben eine Liga tiefer rutschen. Das wissen nunmal auch die Kinder. Die Eltern kriegen sicher zuerst einen an der Mütze, und sehen das als "Bundesliga - halt nur kleiner!".


    Vor allem sollte es aber weiterhin auch Spaß machen. Es ist nur die Frage, wie man das anpackt. Ich kann natürlich stur auf taktischen Mitteln rumpochen, oder das ganze eben etwas entspannter trainieren. Abseits, Rückpassregel, das kennen viele Spieler eben noch nicht. Also sollte man ihnen das schon vermitteln.


    Ich glaube, man muss auch nicht zwingend während des Spiels still zusehen. Reinrufen - warum nicht? Einen "kleinen Joystick" habe ich auch in der E-Jugend. Es ist eben ein Unterschied, ob ich reinbrülle, anweise, oder eben Tipps gebe. Ein "Hey, würdest du weiter vorne stehen, wäre der im Abseits" in ruhigem Ton ist was anderes als ein gebrülltes "Du hebst das Abseits auf, verdammt nochmal!".
    Taktische Dinge gehören durchaus schon dazu. Man sollte die Jungs im Jungjahrgang ranführen, und es ihnen nicht auf Gedeih und Verderb eintrichtern wollen. Dazu kommt im Normalfall ja auch: Die Jungs spielen schon länger Fussball, und auch länger zusammen. Nun kommt halt taktisches Verhalten dazu.
    Ich erkläre meinen Jungs viele Dinge auch schon in der E-Jugend. Nicht als Bestandteil des Trainings, sondern immer mal wieder zwischendurch, beispielsweise in der Trinkpause oder kurz vorm Abschlussspiel. Bei mir geht keiner in die D-Jugend, ohne mal das Abseits anschaulich erklärt zu bekommen. Natürlich nicht wie der olle Pauker in der Schule, sondern immer möglichst locker und mit Spaß bei der Sache. Von meinen Ex-Spielern läuft in der D-Jugend meist keiner ins Abseits :D


    Aber irgendwann müssen sie taktische Dinge nunmal lernen, vor allem da ab der D-Jugend ja auch verschiedene Spielsysteme dazukommen. Gewohnt sind die Kinder es bisher nur, 2-2-2, 3-3 oder sonstige, recht einfache Dinge zu spielen.


    Und was den Vater angeht, der mal höher trainiert hat: Den kannst du ja ganz einfach damit ruhigstellen, das er nunmal a) wesentlich ältere Spieler und b) bei einem Leistungsverein trainiert hat. Konfrontier ihn dann einfach mal damit, das ihr ein Breitensportverein seid ;)

    Nunja, dass das Spiel gegen euch gewertet wurde zeugt nur davon, das der Verband natürlich auch auf seine Regeln pocht. Insoweit schon irgendwie verständlich, da man sonst ja auch gar keine Regeln bräuchte.


    Ich schätze mal, deine Wut stammt auch nicht vom korrigierten Ergebnis. Ich hatte bisher auch immer das Glück, auf "Normale" Trainer zu treffen, die gegen kleine Regelabweichungen nichts hatten. Wie oft kommt es vor, das ein Spieler anruft und absagt, man Ersatz herbeitelefoniert, und der absagende Spieler plötzlich doch Zeit hat? Kam bei mir schon vor, und ich schicke dann sicher keinen nach Hause. Genauso passierte sowas öfter mal andersrum.
    Vorgeschrieben ist auch ein Größe 4 Ball. Wenn einer verfügbar ist, dann nehmen wir den. Wenn nicht, dann halt Größe 5. Hauptsache, das Spiel findet statt und die Kinder können spielen.


    Aber bei so bornierten Trainern wie in deinem erlebten Fall, würde mich dann auch irgendwann die Wut packen.

    Wow, mich wundert es doch, was für eine Diskussion ich hier ins Rollen gebracht habe.


    Einige sind der Ansicht, wir wären bei uns extrem vorsichtig. Das sehen wir jedoch nicht so. Für uns ist dieses mitunter vorsichtige Verhalten zur Normalität geworden, und keiner bei uns im Verein findet es belastend.


    Bei uns im Verein gab es auch nie derartige Vorfälle. Aber die Berichte in den Medien über sexuellen Missbrauch in der Schule und Sportvereinen werden natürlich ab und an mal im Verein diskutiert. Daraus entstand eben die Idee, gewisse "Vorsichtsmaßnahmen" zu treffen. So eben auch das getrennte Umziehen etc. Jeder Trainer, der unsere Kinder trainieren würde und sich im selben Raum umzieht, würde darauf angesprochen werden - eben von den Kindern, weil sie es so gar nicht (mehr) kennen.


    Das bedeutet natürlich nicht, das jeder Trainer, der die Umkleide mit seinen Spielern teilt, gleich ein potentieller Pädophiler ist. Jedoch entstehen nunmal schnell Gerüchte. Wie eben der geschilderte Fall der Frau eines Polizisten, die zufällig was gehört hat. Gut, der Fall wurde schnell geklärt. Aber wie schnell kann es passieren, das so ein "Mißverständnis" unglaubliche Ausmaße annimmt? Kein klärendes Gespräch, sondern Gerüchte. Sowas kann die Psyche und das Leben eines Menschen in kürzester Zeit ruinieren. Leider sind solche Gerüchte dann keine Gerüchte, die schnell verfliegen, wenn alles geklärt ist. Diesen "Stempel" trägt man lange mit sich rum.


    Es geht auch nicht darum, die Kinder nicht mal tröstend in den Arm zu nehmen oder dergleichen. Ich glaube, das macht jeder Trainer irgendwann, die einen mehr, die anderen weniger. Es nützt auch nichts, nur die Kinder zu sensibilisieren. Sicher ist das Aufgabe der Eltern. Aber wir, die jeden Tag mit Kindern arbeiten, sollten unseren Teil dazu beitragen.


    Unsere Maßnahme, Namen nicht zu veröffentlichen, ist vielleicht extrem, wird aber von allen Eltern begrüßt.