Kinder mit erheblichen Bewegungsproblemen

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  • Hallo zusammen,

    ich habe in meiner E-Jugend jetzt zwei Spieler - es handelt sich um Zwillinge - die von ihren jetztigen koordinativen und technischen Fähigkeiten Welten hinten den anderen Kindern zurückliegen. Sie haben schon erhebliche Probleme bei allgemeinen Bewegungsübungen. Was die fußballspezifischen Bewegungen anbetrifft, sieht es noch krasser aus.
    In das normale Training kann ich sie kaum integrieren, mich separat um sie kümmern ist personell nicht möglich. Ihr könnt Euch sicherlich auch vorstellen, daß beide ob ihrer Bewegungsprobleme dem beißenden Spott ihrer Mitstreiter ausgesetzt sind (Kinder können sehr verletztend sein).

    Ich überlege jetzt ernsthaft, obwohl ich ich es eigentlich nicht möchte, mit den Eltern zu sprechen und ihnen nahezulegen, ihre Kinder aus dem Verein zu nehmen.

    Wie würdet Ihr mit dieser Problematik umgehen? Danke für Eure Rückmeldungen.

    Viele Grüße
    Thomas

  • Hallo Thomas,

    ich denke, dass man da unterscheiden muss. Sofern es sich um den jüngeren E-Junioren-Jahrgang (derzeit 1997) handelt, hat man durch regelmäßiges koordinatives Training gute Chancen, dass sich der Bewegungsapparat schlagartig verbessert. Sind die beiden neu zum Verein hinzugekommen oder sind sie aus der F-Jugend hochgekommen? Wenn die Zwillinge jedoch schon zum älteren E-Junioren-Jahrgang (derzeit 1996) zählen, dann sollte sich jemand per Kleingruppentraining (Elternteil?) mit ausschließlich koordinativen Übungen mit den Kids befassen. (Das muss nicht zwangsläufig langweilig sein, schließlich umfasst das koordinative Training verschiedenste Übungen, die auch fast alle mit Ball durchführbar sind.)
    Ich möchte zudem anmerken, dass ich vom "Aussieben" in dieser frühen Altersklasse wenig halte. Auch bei mir war bis vor kurzem ein 1998 geborener Spieler im Training, der neu hinzugekommen war und sich ganz merkwürdig bewegt - der Junge ist aber aufgrund seiner Größe als Abwehrspieler gut geeignet, als Stürmer hätte er es schwerer, weil er nicht so beweglich und gewandt ist. Jeder einzelne Spieler hat seine Stärken, man muss diese nur als Trainer identifizieren - bei dem angesprochenen Jungen ist es eindeutig seine Zweikampfstärke.

    Gruß
    Sven

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde hier den Vorschlägen von Sven folgen. Nur durch gesondertes Koordinationstraining kann man die Bewegungsstörungen in den Griff bekommen. Das Problem wird die Zeit und die personelle Umsetzung sein.

    Das wird aber nur funktionieren, wenn das Problem nicht tiefer sitzt. Spreche doch einmal mit den Eltern der Zwillinge, vielleicht gibt es eine Hintergrundgeschichte. Oft tut man diesen Kindern keinen gefallen, sie einseitig fußballerisch auszubilden, sie benötigen professionelle Hilfe, die wir als Fußballtrainer nicht geben können.
    Eventuell ist auch ein Besuch beim Arzt erforderlich.

    Einen Artikel hierzu habe ich bei familienhandbuch.de gefunden:

    Koordinationsmängel - ohne Bewegung keine Balance

    Einmal editiert, zuletzt von Uwe ()