Entscheidung: Hereingabe von Außen

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  • Vorab: ich hoffe, ich bin mit dem Thema in der richtigen Kategorie.


    Es geht um eine Diskussion die ich grade mit Kollegen führe, darum geht es, wer die "Entscheidung" treffen sollte, wohin der Ball aus von Außen gespielt werden soll, wenn jemand vom Flügel von außen richtung 16er läuft.

    Ich finde nämlich, dass sich eher der Spieler Außen ans Zentrum orientieren muss, sprich die aus dem Zentrum geben entsprechende Kommandos wo der Ball hingehen soll und nicht, dass der Spieler außen den Ball einfach irgendwo hin schlägt und die in der Mitte dann dahin laufen müssen.

    Also klar, am ende spielt der außen den Ball, aber die Optionen sollten durch die Mitte gegeben werden.

    Wie sieht ihr das?

  • Das ist ein Gegenseitigkeitsverhältnis. Derjenige Spieler, der am Ball ist (egal, ob auf dem Flügel oder sonst wo), ist immer abhängig davon, was ihm seine Mitspieler anbieten. Der Ballführer kann ja nicht einfach nach Gutdünken einen Pass spielen oder eine Flanke schlagen, wenn niemand in der Nähe der Zielzone ist. Aber letztlich trifft der Ballführer die Entscheidung, wohin er den Ball spielt (vorausgesetzt, seine Mitspieler können den Pass bzw. die Flanke realistisch erreichen). Will sagen: Die Mitspieler ohne Ball erzeugen Optionen für den Ballführer. Der Ballführer wählt aus diesen Optionen und trifft die finale Entscheidung.


    Kommandos in einer Flankensituation finde ich aber schwierig, wenn man bedenkt, dass die wenigsten Flanken genau dahin kommen, wo man sie haben möchte. Andernfalls gäbe es wohl deutlich mehr Tore nach Flanken. Und manche Spieler fordern den Ball, obwohl sie komplett zugestellt sind.

  • Das ist ein Gegenseitigkeitsverhältnis.

    Damit ist eigentlich alles gesagt.
    Sicher bieten die Mitspieler im Zentrum durch Ihre Laufwege Räume an, in die gespielt werden kann oder soll.

    Andererseits hat der ballführende Spieler außen bzw. ausführende des Standards von außen aufgrund seiner Position vielleicht einen besseren Blick für die richtigen Räume und kann die Laufwege der Mitspieler durch Blickkontakt, Handzeichen oder Zuruf etwas steuern.

  • Kommandos in einer Flankensituation finde ich aber schwierig, wenn man bedenkt, dass die wenigsten Flanken genau dahin kommen, wo man sie haben möchte. Andernfalls gäbe es wohl deutlich mehr Tore nach Flanken. Und manche Spieler fordern den Ball, obwohl sie komplett zugestellt sind.

    Wenn man es ganz ganz allgemein hält ja.
    Ich hab tatsächlich eigentlich auch eine bestimmte Situation im Kopf, wo es weniger eine Flanke als eine Hereingabe kurz im 16er seitenkante ist. (sprich der spielende Spieler schon den 16er über die seitliche linie betreten hat und somit die distanz geringer ist)

  • Kommandos an sich sind ja so eine Sache. Ohne Ball kann ich eigentlich gar nichts fordern, weil ich in dem Moment keine Entscheidungsgewalt habe. Ich kann mich aber bemerkbar machen, wenn ich den Eindruck habe, dass mich der Ballführer nicht sieht. Man muss sich bewusst sein, dass das gerne den Gegner anzieht. Wenn ich mich im Rücken der Abwehr anschleiche - mich also kein Verteidiger bemerkt - wäre es Unsinn, hier zu rufen. Es bleibt allenfalls die Möglichkeit, den Arm zu heben und zu hoffen, dass der Ballführer das sieht und dementsprechend auch die richtige Entscheidung trifft.


    Und Coach1976 sagt es schon ganz zutreffend: Ballführer und potenzielle Zielspieler haben jeweils eine unterschiedliche Wahrnehmung. Manche Spieler in der Zielzone denken, Sie wären anspielbar, obwohl sie es offensichtlich nicht sind. Oder sie sind anspielbar, sehen, aber nicht, dass hinter ihnen ein Gegenspieler naht, der sie sofort vom Ball trennen kann. Der Ballführer sieht das und wird dementsprechend davon Abstand nehmen, zu diesem Spieler zu passen.