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  • Hallo,


    kannst du mal ein Beispiel für eine Spielform "Pass in die Lücke" erklären oder vielleicht auch verlinken.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die Begriffe Spielform immer richtig verstehe.



    Ich mache in meinem Training auch eine stumpfe Passübungen mit Technikanteilen. Das sehe ich dann aber als Technik-Übung an, hier erwarte ich dann nicht mehr Pässe im Spiel.

    Vielmehr geht es darum, dass viele Ballkontakte in kurzer Zeit entstehen.

    Hier hoffe ich dann, dass die Pässe, die gespielt werden, präziser ankommen und verarbeitet werden.

  • Kommt ganz auf die Altersklasse an. Bei einer F Jugend hast Du beim funino im 3gg.3 immer einen Lücken(Schnittstellenpass) in relativ hoher WDH Zahl mit drin. Forcieren kannst Du das auf einem Funino Feld mit Prov.-Regeln. Z.b. Schußzone als Tabuzone deklarieren, in der der nur

    2,3,4 (oder Sekundenbegrenzung etc.) kontakte nach pass zum torabschluß genutzt werden können. Zone darf nur durch Angreifer betreten werden. Das provoziert Freilaufverhalten der angreifenden und Automatisch Pässe in die Lücken.

    Ganz nach entwicklungsstand.

    Im D Jugendbereich oder älter, schneidest Du die Seiten zum Tor hin ein. Du könntest zusätzlich hier noch mit -inaktiven- Überzahlspielern arbeiten, die nur in der Endzone als Abschlußspieler agieren , und damit zusätzlich individuell Freilaufverhalten/Kreuzen etc. trainieren,

    um den Schwerpunkt noch stärker zu akzentuieren.

    Um den Schwerpunkt zu forcieren, kann man zusätzlich mit -trainerball- arbeiten. d.h. in unregelmäßigen abständen einen ball auf Kommando

    von der Seite etc. einspielen, auf Kids, die in der Situation den Schnittstellenball als Option wählen könnten. Tun Sie es nicht, kann man die Option aufzeigen.

    Geht der Schwerpunkt über das Spiel an sich verloren, muss nicht zwingend immer die Steuerungsgröße angepasst werden.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Aber interessanterweise sehe ich selbst bei ihnen trotzdem kaum etwas, was ich im Training wieder und wieder übe, wie z.B. Pass in die Lücke oder gezieltes Zurücklegen des Balls. Irgendwie fehlt da das "Klick" im Kopf, um das im Training gelernte dann auch auf dem Feld anzuwenden.

    Zum einen ist da die Frage von Trainer E , WIE ihr das im Training macht. Zum anderen ist da die Frage, WARUM sie das anwenden sollen. Wenn Ihr ohne Abseitsregel spielt (E-Jugend?) dürfte sich der Sinn des Schnittstellenpasses für die meisten Kinder nur schwer erschließen. Sicherlich ist er manchmal auch ohne Abseitsregel anwendbar (z.B. bei Kontersituationen) - so richtig Sinn bekommt er aber erst, wenn sich ein Stürmer horizontal auf der Abseitslinie bewegt oder mit Tempo hinter die Abseitslinie kommt.


    Was das Zurücklegen angeht: Das kannst Du ausschließlich in Spielformen trainieren. Das Schwierige daran ist ja nicht, den Ball zurückzulegen, sondern in eine Position kommen, in der ich den zurückgelegten Ball verwerten kann.
    Da habe ich aber eine ganz einfache Spielform für Dich: Du kannst sie mit 4 Minitoren oder mit 2 Jugendtoren spielen. Geht beides. Bei 4 Minitoren ist es halt schwieriger zu verteidigen. Du spielst auf jeden Fall mit einer Abschlusszone von 3-5 m und OHNE Torhüter im 4:4 oder 5:5. Jede Mannschaft postiert einen Spieler AUF der Torauslinie des Gegners. Auf der Linie darf der Spieler sich frei bewegen (zu beiden Seiten des Tores!).Tore darf dieser Spieler aber nicht schießen. Tore dürfen nur geschossen werden, wenn dieser Spieler den Ball in die Abschlusszone zurückgelegt hat. Diese einfache Form nimmst Du zunächst nur, um ein Gefühl für die vertikalen Bälle auf den Linienspieler zu bekommen.

    Dann bringst Du nacheinander folgende Varianten rein.

    • Der Linienspieler muss den Ball direkt (mit einem Kontakt) in die Abschlusszone spielen.
    • Der Linienspieler darf den Ball NICHT auf den Spieler zurückspielen, von dem er ihn bekam.
    • Der Passgeber nimmt nach dem Pass auf den Linienspieler die Position des Linienspielers ein.
    • Der Torabschlussmuss muss direkt (mit dem 1. Kontakt) nach dem Pass in die Abschlusszone erfolgen.

    Ziel ist, dass ein dritter Spieler erkennt, wenn ein anderer den Pass auf den Linienspieler spielen kann und sich auf den Weg in eine Abschlussposition macht. Er muss sich also für den übernächsten Pass anspielbar machen. Bei allen E-Jugenden, mit denen ich das bisher gemacht habe, konnte man direkt im Laufe der Spielform sehen, wie sich das Freilaufverhalten vor dem Abschluss veränderte.