Problemspieler!

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  • Ich habe in meiner Mannschaft ein sehr verhaltensauffälliges Kind. Ich trainiere ihn schon seit zwei Jahren und er war immer schon auffällig, aber seit dieser Saison hat sich sein Verhalten extrem verschlechtert. Er schimpft und schlägt andere Kinder und macht zu 90% die Trainings nicht mit, obwohl er anwesend ist. Er sitzt dann nur am Rand und versucht das Training zu sabotieren. Nun habe ich schon vor zwei Monaten die Jugendleitung eingeschaltet, weil mir gesagt wurde, dass ich nicht selbst handeln darf. Leider geht nichts voran. Der Jugendleiter meint immer, er erreiche die Eltern nicht und er kann deswegen nichts tun, sagt mir aber auch nicht, wie ich mit dem Fall umgehen soll.

    Der Spieler spielt aufgrund seines Verhaltens keine Matches mehr. Ich habe ihm das auch schon mehrmals erklärt, aber es ist ihm anscheinend egal. Nun frage ich mich, was ich als Trainer tun kann, wenn man die Eltern nicht erreicht und auch nie zu Gesicht bekommt, weil das Kind immer selbst zum Training kommt. Da es unserer Jugendleitung anscheinend egal ist, muss ich wohl oder übel selbst handeln. Nur wie?

  • Hallo SCR-Fan, in so einem drastischen Fall un bei so viel Uneinsichtigkeit steht es wohl außer Frage, dass man sich zum Wohle der restlichen Mannschaft von dem Spieler trennt.


    Vielleicht schlägst Du der Jugendleitung mal das gute alte Kommunikationsmittel "Brief" vor, es wird ja sicherlich eine Anschrift vorliegen. Oder direkt mal einen Zettel für die Eltern mitgeben und um persönliches Erscheinen bitte. Dem Jungen kannst Du aus meiner Sicht auch direkt sagen, dass es nicht mehr zum Training erscheinen soll. Oder hast Du das schon getan?

  • Verhaltensauffällige Kinder haben in der Regel Eltern, die logischerweise Mühe mit den Kindern haben. so etwas ist sehr anstrengend. Wenn die Eltern dann froh sind, das Kind endlich wieder irgendwo geparkt zu haben, dann wird klar, warum Du sie schlecht erreichst. die wissen schon was Sache ist.

    Als nächster Schritt, wäre für mich, dass Kind nur noch unter Anwesenheit der Eltern am Trainingsbetrieb teilnehmen zu lassen.

    In den Fällen, die bei mir so auftraten, stellte ich fest, dass die Eltern natürlich auch dann nie etwas gesehen haben, was ein Eingreifen Ihrerseits erforderlich gemacht hätte. Aber es ist eben der nächste Schritt in der Eskalationsreihe. Wenn der Knabe dann wieder schlägt: ab zu den Eltern und Ende des Trainings für ihn. Das musst Du natürlich vorher den Eltern und dem Kind so erklären und ankündigen! Allen! Nicht nur einem. Es muss gerecht sein.

    Die Variante Brief - Einschreiben? - finde ich gerechtfertigt! Denn ein Gespräch musst Du ja führen bevor Du deine Maßnahmen umsetzt.


    Und am Ende des Tages entscheidest Du wen du trainierst! Vereinsvorgaben hin oder her. Gerne darf der Verein sich wünschen, dass Du nicht aktiv wirst in solchen Fällen, aber Du kannst ja dem Verein ganz klar die option stellen, dass entweder das Kind oder Du gehen. Bei uns ist das ähnlich: Ich darf niemanden einfach so wegschicken. Rauswurf aus dem Verein darf sowieso nur der Vorstand machen. Dazu müsste ich dann Stellung nehmen. Aber vorher muss ich mit Jugendleitung und Abteilungsleitung nach der Lösung suchen. Aber bevor es soweit kommt existiert eine Grauzone und die lässt Spielraum... 8o

    Um es mit den Worten meines Jugendleiters zu sagen: "Natürlich ist es richtig, dass solche Problemfälle gut im Sportverein aufgehoben sind und man niemanden benachteiligen sollte, aber ob es immer unser Verein sein muss, sei dahingestellt." 8)

    Grüße von der Ersatzbank

  • Ich finde, alles was über den Saisonstandard hinausgeht, kann schon von den Eltern mit entschieden werden.

    Ich finde es wäre für die Familien nicht zumutbar, nach Lust und Laune des Trainers verfügbar sein zu müssen.

    Bei allen Turnieren, die über unsere Saison Planung hinaus gehen, frage ich vorher. Denn ich finde die Saison ganz schön vollgestopft.

    Mag sein, dass Vereine mit ambitionen das anders sehen. Unsere Jahresplanung verlangt viel von den Familien ab. Da ist es doch nur fair bei Turnueren "on top" nochmals zu fragen.

    Grüße von der Ersatzbank