Einsatzzeit schwächerer Spieler/wechseln

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  • Da ich zurzeit flach liege habe ich viel Zeit und wollte daher ein paar Diskussionen anregen zu Themen, die mich schon eine Weile beschäftigen. Die meisten meiner Fragen beziehen sich eher auf die Grundvoraussetzung, dass man eine schon etwas ältere Mannschaft hat (so ab C-Jugend) und eindeutig leistungsorientiert spielt, aber natürlich würde mich jede Meinund und jeder Vergleich hierzu interessieren!

    Hier möchte ich über die Einsatzzeit schwächerer Spieler bei wichtigen Punktspielen reden. Vergleiche mit F- und E-Jugenden sind hier eigentlich nicht wirklich relevant, ebenso wenig geht es mir darum, wenn Spiele schon gewonnen oder verloren sind, es geht ausnahmslos um Spiele, die noch nicht entschieden sind. Wie geht ihr da mit ein- und auswechseln und Spielzeiten um? Besonders dann, wenn ihr in einer hohen Spielklasse spielt/spielen würdet?

    Ich habe zum Beispiel bisher noch nie einen Spieler mitgenommen und ihn dann gar nicht spielen lassen, allerdings habe ich schon 5 oder 10 Minuteneinsätze gebracht, was auch nicht viel besser ist. Mir passt das mit dem gar nicht spielen lassen eigentlich überhaupt nicht, da es in meinen Augen einfach scheiße ist, wenn man sich umzieht, warmmacht, Zeit investiert, vielleicht noch hundert oder zweihundert Kilometer zu einem Auswärtsspiel fährt und dann keine Sekunde spielt! Wie seht ihr das? Kann man das aber überhaupt so durchhalten, je höher die Spielklasse und auch das Alter wird?

    Ich fahre da einen nicht ganz konsequenten Weg: Ich stelle bei nicht entschiedenen Punktspielen immer die beste Mannschaft und lasse diese auch möglichst lange spielen, wechsele nur dann, wenn es mir im Hinblick auf den Sieg richtig erscheint, oder wenn ich das Gefühl habe, dass der etwas wackelige Ersatzspieler X es im MOment auch nicht schlechter machen könnte als der gerade spielende Y. Aber selbst wenn es kurz vor Schluss noch unentschieden steht, werfe ich zumindest für 5 oder 10 Minuten den/die bisher nicht eingewechselten Spieler in die Partie.

    Ich wechsele generell nicht so gerne, denn meine Erfahrung ist sehr stark, dass gerade auf hohem Niveau, viele Wechsel dir den Spielfluss doch sehr zerstören können. Besonders in der Abwehr wechsele ich ungerne, denn wenn diese gut steht, warum sollte ich dann einen Wechsel vornehmen, der dies ändern könnte? So kommt dann z.B. der zusätzlich mitgenommene Abwehrspieler erst 5 oder 10 Minuten vor Schluss, aber dann eher ins Mittelfeld oder bei eigener Eintoreführung sogar in den Sturm (kann er nix kaputtmachen da). Ich nehme daher auch meist nur drei anstatt der bei uns erlaubten vier Auswechselspieler mit.

    Wie macht ihr das und wie seht ihr das? Hier interessieren mich natürlich alle Spielklassen und Erfahrungen, egal welches Alter und welche Liga, aber mich würde auch bei Trainern von jüngeren Mannschaften interessieren, wie sie es vielleicht anders handhaben würden, wenn sie ältere Teams oder welche in höheren Spielklassen trainieren würden?

  • Da du vom leistungorientiertem Spiel sprichtst, stimme ich dir in allen Punkten zu.

    Möglicher Weise, werden jetzt einige aufheulen, aber je höher gespielt wird, umso härter ist das Geschäft.
    Wichtig ist nur das man es den Spielern/Spielerinnen von Beginn an deutlich sagt, damit nachher niemand unberechtigt enttäuscht ist. So hatte wir z.B. Spielerinnen die wollten bei einem Wechsel zu uns eine Spielgarantie. Antwort: Niemand bekommt eine Spielgarantie. Wer glaubt das er sich sonst nicht durchsetzten wird, sollte es bei einem schwächeren Verein versuchen.
    Ich kenne Trainer, die machen bei Wechselinteressenten Versprechungen bis zum abwincken, ohne auch im entfentesten daran zu denken, diese einzuhalten. Wie denn auch bei einem Kader von 30 Spielern/Spielerinnen.
    Schade nur, wenn man einen Spieler/Spielerin an einen solchen Verein verliert. Aber manchmal müsse Menschen ihrer eigenen Fehler machen, um daraus zu lernen.

    Wichtig deshalb ist ein optimaler Kader, der recht ausgeglichen besetzt ist.

    Ansonsten würde ich in fast allen Situationen genauso handeln.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • ja, das ist ne schwierige sache. entweder hat man zu viele spieler/spielerinnen oder es sind einfach zu viel. schaue mir fast jedes wochenende nachwuchsspiele an, und immer wieder erlebe ich, dass sogar in den untersten alters- und spielklassen mit einer stammmannschaft gespielt wird. die anderen stehen am spielfeldrand und kommen kaum zum zug. ich bin der meinung, dass jeder ( auf jeden fall ) bei den jüngeren seine einsätze bekommen muß. habe immer respekt vor trainern die sich gegen die aufmüpfigen eltern am spielfeldrand durchsetzten wenn es darum geht beispielsweise eine mädchen gegen einen stärkeren jungen vom feld zu nehmen - nur weil diese es so wollen. später einmal braucht man sie. die erfahrung lehrt, dass nicht immer die talentiertesten und besten auch noch in der b und a jungend dabei sind. auch dieses erfolgsorientierte spielen um jeden preis muß nicht sein. wenn ich eine mannschaft formen will, mit der ich auch in 3 jahren noch arbeiten kann, muß sie auch eine solche werden und dazu gehören nun mal nicht nur 7 oder 8. auch niederlagen müssen " gelernt werden"! bei den stützpunktvereinen oder den jugendabteilungen größere klubs ist das aber etwas anderes. dort sind meist die besten der region zusammengezogen und spielen dementsprechend in höheren klassen.

  • Zitat:


    bcefferen schrieb am 14.01.2008 11:32
    Da du vom leistungorientiertem Spiel sprichtst, stimme ich dir in allen Punkten zu.

    Möglicher Weise, werden jetzt einige aufheulen, aber je höher gespielt wird, umso härter ist das Geschäft.
    Wichtig ist nur das man es den Spielern/Spielerinnen von Beginn an deutlich sagt, damit nachher niemand unberechtigt enttäuscht ist. So hatte wir z.B. Spielerinnen die wollten bei einem Wechsel zu uns eine Spielgarantie. Antwort: Niemand bekommt eine Spielgarantie. Wer glaubt das er sich sonst nicht durchsetzten wird, sollte es bei einem schwächeren Verein versuchen.
    Ich kenne Trainer, die machen bei Wechselinteressenten Versprechungen bis zum abwincken, ohne auch im entfentesten daran zu denken, diese einzuhalten. Wie denn auch bei einem Kader von 30 Spielern/Spielerinnen.
    Schade nur, wenn man einen Spieler/Spielerin an einen solchen Verein verliert. Aber manchmal müsse Menschen ihrer eigenen Fehler machen, um daraus zu lernen.

    Wichtig deshalb ist ein optimaler Kader, der recht ausgeglichen besetzt ist.

    Ansonsten würde ich in fast allen Situationen genauso handeln.




    Ich stelle erneut fest, dass wir doch sehr ähnlich agieren. Ich würde im Traum nicht darauf kommen, jemanden einen Stammplatz zu versprechen, selbst wenn ich überzeugt davon bin, dass er ihn erhalten wird. Das höchste der Gefühle ist, dass ich sage: "Wenn du kommst, vernünftig trainierst und spielst, kannst du absolut davon ausgehen, dass du spielen wirst, aber Versprechungen gibt es nicht weil das auch unfair den anderen gegenüber wäre." Ich habe es bisher noch nicht erlebt, dass jemand abgelehnt hat, außer eben schwächere Spieler, das war dann aber auch für beide Seiten ok, da beide mit offenen Karten gespielt haben.

    ballungeheuer: Unten und im jungen Bereich seh ich das genau so wie du. Die Frage ist aber, wie ist es, wenn die Spieler/innen älter werden und/oder in höheren Klassen spielen?