Spielgemeinschaften

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  • Wenn dort natürlich noch Rivalitäten present sind, dann wirds schwierig. Allerdings verschiebt man dann das Problem nur in die älteren Jahrgänge,


    Es gibt noch ein Argument FÜR die frühzeitige Zusammenführung: Die Vereine A und B treffen im Vorfeld nicht als Gegner aufeinander, die Eltern können also im Vorfeld gar keine Gegnergefühle aufbauen. Wenn die JSG erst in den älteren Jahrgängen aufgebaut wird, muss man die JSG trotzdem durch frühzeitiges Wirken bei den Spielen gegeneinander und eventuellen Turnieren schon vorbereiten.

    Im Jugendbereich haben wir in letzter Zeit kaum Gelegenheit gehabt, Rivalitäten aufzubauen... da wir kaum gegeneinander gespielt haben. Im Erwachsenenbereich begegnen sich die Teams aufgrund von Ligazugehörigkeiten auch seit einer Weile nicht mehr. Die Abneigung Älterer (Eltern, Großeltern) gegeneinander dürfe überschaubar sein.


    Allerdings gibt es Faktoren die nicht im sportlichen Bereich liegen, zB das Einzugsgebiet. Eine Fusion macht nur Sinn wenn sich diese nicht deutlich unterscheiden und Schulen sich überschneiden

    Die Vereine liegen zwei Kilometer Luftlinie auseinander. Wir haben eine weitereführende Schule, eine Grundschule um die Ecke und zwei Kindergärten, Verein B grob über den Daumen vergleichbares.


    Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Spielgemeinschaften im unteren Jugfendbereich zwangsläufig fast immer zu einem Rückgang der Mannschaftszahl führt.


    Das finde ich seltsam. Was hat das für Gründe bei euch in der Region? Ich hätte das genau umgekehrt erwartet, weil ja ein Verein allein unter Umständen je nach Jahrgangsstärke in absehbarer Zeit überhaupt keine E oder F zusammenbekommt.


    Als SG kann ich eigentlich den Kindern die besseren Voraussetzungen anbieten: Ich habe mehr Trainer zu Verfügung und aufgrund der (von mir angestrebten) Jahrgangsmannschaften gibt es auch nicht in jedem Pflichtspiel zweistellig Gegentore (was für die Kinder nicht sehr motivierend ist), wie es aktuell bei der U10 von Verein B der Fall ist.

    Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke.


    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)

  • Das finde ich seltsam. Was hat das für Gründe bei euch in der Region? Ich hätte das genau umgekehrt erwartet, weil ja ein Verein allein unter Umständen je nach Jahrgangsstärke in absehbarer Zeit überhaupt keine E oder F zusammenbekommt.


    Als SG kann ich eigentlich den Kindern die besseren Voraussetzungen anbieten: Ich habe mehr Trainer zu Verfügung und aufgrund der (von mir angestrebten) Jahrgangsmannschaften gibt es auch nicht in jedem Pflichtspiel zweistellig Gegentore (was für die Kinder nicht sehr motivierend ist), wie es aktuell bei der U10 von Verein B der Fall ist.



    Das wird auch niemand mit belastbaren Zahlen belegen können. Man könnte vermuten, dass JSG dazu verwendet werden, eher spielstärkere Mannschaften zu bilden, bei denen dann die Kreisklassenfussballer unten durchrutschen. Man könnte aber auch genauso vermuten, dass JSG den wenigen Kreisklassenfussballern wenigstens noch die Chance geben, geordnet Fussball zu spielen. Belegen kann das niemand, nur ein Bauchgefühl liefern.


    Ich nehme bei uns zum Beispiel war, dass erst die Anzahl der alleinstehenden Mannschaften runtergeht (Abmeldungen während der Saison), diese dann in JSG auftauchen und die JSG dann weniger Mannschaften stellt als die beteiligten Vereine vorher hatten. Der Zusammenbruch der Jugendarbeit der Stammvereine kommt aber vorher, die JSG ist nur der letzte Rettungsanker.


    Interessant wären jetzt Lösungen, die den Zusammenbruch der Stammvereine verhindern oder auffangen. Wenn der DFB wirklich Interesse an einer breiten Basis hätte, würde er dort kreativ werden.

  • Das finde ich seltsam. Was hat das für Gründe bei euch in der Region? Ich hätte das genau umgekehrt erwartet, weil ja ein Verein allein unter Umständen je nach Jahrgangsstärke in absehbarer Zeit überhaupt keine E oder F zusammenbekommt.

    wir müssen da schon etwas unterscheiden. Spielgemeinschaften, die aus dem Zwang heraus entstehen müssen, weil in einem Verein keine Mannschaft mehr zusammenkommt (also das was du hier ansprichst)
    . Da geht es nicht mehr ohne SG. Dies war auch der ursprüngliche Sinn und Zeck, warum die JSG eingeführt wurde.




    demgegenüber stehen die SG, die aus anderen Motivationsgründen (Leistungssteigerung) beschlossen werden.

    Als SG kann ich eigentlich den Kindern die besseren Voraussetzungen anbieten: Ich habe mehr Trainer zu Verfügung und aufgrund der (von mir angestrebten) Jahrgangsmannschaften gibt es auch nicht in jedem Pflichtspiel zweistellig Gegentore (was für die Kinder nicht sehr motivierend ist), wie es aktuell bei der U10 von Verein B der Fall ist.

    Theoretisch ist das vollkommen richtig. Solange bewusst verantwortlich vorgegangen wird funktioniert es auch.



    Die Praxis sieht aber mittel- und langfristig anders aus. Ich verfolge Gründungen und Verläufe von Spielgemeinschaften seit 40 Jahren.


    Und immer dort, wo die Spielgemeinschaften nicht aus der Not heraus, sondern mit dem Ziel der Leistungskonzentration gegründet wurden, kam es in relativ
    kurzer Zeit zu einem Rückgang der Spieler und der Mannschaften.


    Verein A und B haben je eine G-Truppe von so 15 Kindern
    gehen zusammen, müssten also in den folgenden Jahren insgesamt um die 30 Kinder kommen.
    Wird aber nicht so sein, es wird sich wieder auf 15 einpendeln.
    Und so wird es in der F oder E auch sein.


    Sicherlich gibt es Ausnahmen, und zwar dort, wo wirklich vernünftige Leute dauerhaft am Ruder sind, und entscheidend ist da dauerhaft.
    Aber das ändert sich ja oft sehr schnell in kleineren Vereinen.

  • ich kenn es vorallem bei höheren Jugenden wie z. B. bei einer C-Jugend. Verein A und B haben jeweils 13-15 Spieler. Damit bekommen beide Teams gerade noch 11 Spieler bei jeden Spiel zusammen. Nun wird eine JSG zwischen gegründet um eine bessere Mannschaft und eine 2. Mannschaft stellen zu können. Grundsätzlich ja gar nicht dumm, evtl. bessere Trainingsmöglichkeiten, mehr Trainer, 1. Mannschaft hat immer Wechselmöglichkeiten und kann evtl. höherklassig spielen etc. Allerdings gibt es auch Probleme. Der eine hört auf weil er nur in der 2. spielt, der andere hört auf weil es kein eingeschworener Haufen mehr ist wo ohne ihn die Mannschaft gar nicht antreten kann weil sie dann zu wenige sind. Oder die Fahrt zum Training des Nachbarvereins ist gar nicht möglich. Ein anderer Punkt: wenn man kaum Spieler hat versucht ein Verein eher neue anzuwerben. Und die "Bereitschaft" der Vorstandschaft eine 2. Mannschaft abzumelden ist definitiv höher als die einzigste Mannschaft einer Altersstufe, da versucht man dann alles, Spieler hochzuziehen bzw. doppelt Spielen zulassen. Also hat man dann vllt. noch 20-22 Spieler für 1 Mannschaft und davon hört der ein oder andere auf weil er nicht mehr zum Spielen kommt.


    In einer E, nach Jahrgang eingeteilt, sieht dass wahrscheinlich anders aus, kann ich kaum beurteiln