Hier wurde der Einfluß des/der Trainer und Vereine auf den Werdegang genannt. Das stimmt natürlich! Weil aber der Einfluß zwischen 10 und 90 % liegen kann, ist diese Aussage noch recht oberflächlich.
Solche isolierten Einflüsse nach Prozenten zu bemessen halte ich für irrelevant. Viel wichtiger ist ein ausgewogener und sich gegenseitig ergänzender Mix von allem: Eltern, Elternhaus, Elterliche Erziehung, Schule, schulische Erziehung, Kameraden, Platz und Zeit zum Spielen, Ernährung, Vorbilder, Geschwister, Verwandte, Nachbarn, finanzielle Verhältnisse, Bildungsniveau und kulturelles Umfeld der Eltern, Nähe zum Sportplatz, und noch tausend Dinge mehr.
Erst wenn genügend von allem da ist, hat der Trainer etwas, worauf er aufbauen kann und muss. Die - meiner Beobachtung nach - wichtigste Komponente für die optimale Chancen eines Talent auch mal oben anzukommen, ist - dass all diese "Grundlagen" bereits gegeben sind und einvernehmlich darauf vertraut werden kann, dass es im Kontext aller Beteiligten über all die Jahre hinweg so bleiben wird.
Sobald der Trainer hier kompensieren und soziale Dellen ausbügeln muss, ist das für beide Seiten nicht optimal, und, gemessen an den immer früher gestellten Anforderungen des modernen Fussballs, oft schon mal ein zuverlässig prognostizierbarer "Karrierekiller". So wie heute kein "Tellerwäscher" mehr Konzernchef wird, sind die Zeiten des Fussballprofis der aus "zerrütteten Verhältnissen" kam, angezählt.
Wie gross der Einfluss des Trainer in PROZENTEN war oder ist, ist sekundär. Wichtig ist lediglich, dass das Kind in der richtige Sekuenz und richtigen Dosierung das auf ihn massgeschneiderte KnowHow-Paket vermittelt bekommt, mit dessen Hilfe es sich ganzheitlich, körperlich und mental, selbstbewusst und sozial als Mensch optimal entwickeln kann. Fussball ist da immer nur ein Teilaspekt. Vermutlich der am leichtesten zu vermittelnde.