Vereinswechsel als Trainer - was frage ich den neuen Klub?

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  • Hallo Trainerkollegen,


    da ich bezüglich des von mir im Titel genannten Themas etwas ratlos bin und anderswo nicht genügend Infos dazu zusammenbekommen konnte, wollte ich euch bitten, mir etwas auf die Sprünge zu helfen.


    Ich habe schweren Herzens den Entschluss gefasst, nach dieser Saison meinen bisherigen Klub und die Mannschaft zu verlassen, da ich aus diversen Gründen (u.a. Probleme organisatorischer Art seitens der Funktionäre, schwache Trainingsbeteiligung trotz "Bock auf Fußball", erste Anzeichen von Stagnation bei einzelnen Spielern, ein Trainerwechsel nach drei Jahren dürfte einigen gut tun, offensichtliches Desinteresse von Eltern und Vereinsführung an Mannschaft, Spielbetrieb usw.) seit geraumer Zeit Frust schiebe und diesen zwar bislang gut verberge und in mich reinschaufle, das aber auf Dauer für keine gute Lösung halte.
    Der Entschluss ist unumstößlich und ich werde dies auch - da bei uns bislang noch nicht im entferntesten das Thema Saison 2014/15 angesprochen wurde - Jugendleitung und Mannschaft in den nächsten Tagen mitteilen.


    Mir geht es nun aber darum, dass ich einen neuen Verein finden möchte, bei dem ich mich eher wohl fühle, wo ich mutmaßlich willigere, ambitioniertere Spieler vorfinde und eben einen kompletten Neustart hinlegen kann. Ich habe also Gesprächstermine vereinbart, um mich mal mit den Verantwortlichen zusammenzusetzen und zu sehen, ob man zusammenkommt. Natürlich habe ich schon einige Stichpunkte aufgeschrieben, die im Gespräch thematisiert werden sollten, aber ich glaube, man vergisst da doch ganz schnell zentrale Punkte und ärgert sich, wenn man im Nachhinein feststellt, was man alles nicht gefragt hat.


    Kurzum: Was sollte man den Jugendleiter/Vereinsfunktionär eines potentiellen neuen Vereins alles vorab fragen, um sich ein möglichst umfassendes Bild machen zu können, ob man dort trainieren möchte oder nicht. Was wollen wir Trainer, was brauchen wir Trainer?


    Bin gespannt auf eure Meinungen und Anregungen und danke euch vorab schon dafür!

    "Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner den Ball hat, muss man sich fragen: Warum hat er den Ball? Ja, warum? Und was muss man tun? Ihn sich wieder holen!" (Giovanni Trappatoni)

  • Hallo,


    vorab mal eine Gegenfrage :whistling: : welche Notizen hast du dir gemacht? Bevor wir Tipps geben, die du dir längst schon selbst notiert hast.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Meine (mit Sicherheit nicht allumfassende) Liste mit Sichtpunkten sieht bislang wie folgt aus:


    • Mannschaft/Spielerzahl/Neuzugänge
    • Jahrgangsmannschaften?
    • Ligenzugehörigkeit neue Saison
    • Eltern
    • Fahrdienste


    • Abteilung/Funktionäre/Jugendleitung/Trainerkollegen
    • Co-Trainer?
    • Betreuer?
    • Passwesen


    • Infrastruktur/Ausstattung/Plätze/Materialien
    • Trainingszeiten und -flächen (fest?)
    • Halle
    • sonstige Räumlichkeiten (Besprechungsraum, Kraftraum o.ä.)?
    • Jugendkonzept/einheitliche Spielphilosophie
    • Fahrtkosten/Aufwandsentschädigung


    • Zeitpunkt der Übernahme
    • Turniere
    • Trainingslager?
    • Ausrüstung, Trikots, Trainingsanzüge usw.


    • Verpflegung/Vesper
    • Freizeitaktivitäten/Ausflüge
    • Mannschaftskasse


    Würde mich über weitere Hinweise sehr freuen!

    "Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner den Ball hat, muss man sich fragen: Warum hat er den Ball? Ja, warum? Und was muss man tun? Ihn sich wieder holen!" (Giovanni Trappatoni)

  • @ballgewinski


    Es ist sehr löblich, dass du dich über einen evtl. Verein ausführlich informieren möchtest, bevor du dort tätig wirst.


    aber ich glaube, du solltest dir wirklich mal ein paar ander Gedanken machen.


    ich versetzte mich mal in den Jugendleiter als deinen Gesprächspartner, in einem einigermassen gutgeführten Verein, das was du
    ja suchst.


    da kommt jemand, zum jetztigen Zeitpunkt seit 2 1/2 Saison Jugendtrainer. an den hab ich natürlich auch Fragen.
    warum wechselt er?


    zu Saisonbeginn 26 Spieler, nach kurzer Zeit nur noch 19, davon sind in der Regel 9-19 Spieler im Training.
    würde mich stark interessieren warum das so ist.


    deine Begründung ist ja zu lesen: Desinteresse von Eltern (bei einer B), und Verein an der Mannschaft, organisationsschwache
    Funktionäre, schwache Trainingsbeteiligung (für die eigendlich der Trainer verantwortlich ist)


    ich würde das Gespräch vorsichtig zu Ende bringen und dir viel Glück bei deiner weiteren Suche wünschen.


    bevor du dir also Gedanken machst, was du vom neuen Verein alles wissen willst, solltest du dir genau
    überlegen, womit du den Vereinswechsel begründest. du hast dir als Trainer nämlich noch keine Meriten verdient, bist
    sicherlich noch nicht in der Gegend als Jugendtrainer so bekannt.
    du bist nicht in der Position selbst grosse Anforderungen gegenüber einem Verein geltend zu machen.


    als Anfrager bist du in der wesentlich schlechteren Position.


    clevere Trainer sind so vernetzt, dass sie sich anfragen lassen, wodurch sie in eine ganz andere Position kommen.
    um hierzu die richtigen Tips zu geben müsste jedoch mehr über dich und das sportliche Umfeld in deiner Gegend wissen.


    kämst du nun mit den Fragen, die du aufgelistet hast, würde ich dich heimschicken.vieles von dem solltest du nämlich vorher abgeklärt haben, bevor du überhaupt bei diesem Verein vorstellig wirst.


    wie das geht:


    Hompage des Vereins, bei Heimspielen dieses Vereines sich beim Spiel umschauen, Zuschauer mal hier und da Fragen stellen,
    befreundete Trainer anrufen, was in diesem Verein so abgeht. im Vereinsclubhaus mal einen Cafe trinken und die Ohren auf-
    sperren. und bekommst du mehr mit, als auf deiner Liste steht.


    danach kannst du vieles von deine Liste abhaken, und kannst dich dann auf 2-3 wesentliche Punkte konzentrieren.


    Mag sonstwo anders sein, aber bei uns bewirbt man sich höchst selten als Trainer, wenn, dann muss man das nehmen was übrigbleibt,
    will man auswählen und in eine günstige Verhandlungsposition kommen, lässt man sich ansprechen.


    dieses angesprochen werden, kann man doch leicht steuern, kennt eigendlich jeder, der mal etwas länger
    Fussball gespielt hat.


    also nicht einfach jetzt drauf los, sondern mach dir wirklich etwas ernsthaft Gedanken über deine Vorgehensweise, denn du bist
    ja ambitioniert und willst vorwärtskommen.


    gg

  • Zunächst erstmal vielen Dank, guenter, für Deine Ausführungen, die mir natürlich auch zu denken geben und somit sicherlich dazu beitragen, dass ich besser vorbereitet in diese Gespräche gehen kann.


    Also vorab schon mal: Die von mir genannten Punkte sind einfach alles Dinge, die mich interessieren würden und die ich zumindest gerne abgeklärt hätte, bevor ich das erste Mal auf dem Platz stehe. Dass ich mich nun nicht hinstelle und den Verantwortlichen einfach der Reihe nach 30 Fragen an den Kopf knalle, habe ich eigentlich als selbstverständlich erachtet. Vieles ergibt sich i.d.R. ja auch schon, wenn diese etwas erzählen.


    Dann ist es schon so, dass es konkrete offene Stellen gibt bzw. Mannschaften, für die noch Trainer gesucht werden. Ich gehe also nicht zu Vereinen, wo mir der Rasen besonders gut gefällt oder die Autos auf dem Parkplatz besonders teuer aussehen und sage 'Ich will hier auch arbeiten, eigentlich egal was wer wie usw.'


    Dem potentiellen neuen Verein gegenüber will ich auch gar nicht unbedingt die riesigen Forderungen stellen, das ist ganz und gar nicht meine Intention. Es ist aber im Umkehrschluss auch nicht so, dass ich nichts zu bieten hätte. Ich habe zwar erst vor knapp 3 Jahren als Trainer angefangen, habe aber selbst bis in die A im oberen Leistungsbereich gespielt und kenne somit sowohl die Art, wie dort gearbeitet wird als auch die Anforderungen an Spieler und Trainer ganz gut. (Übrigens auch mit etwas, nach dem ich mich jetzt - da ich eben auch mal ne Weile das komplette Gegenteil im Breitensport mitmachen durfte - durchaus zurücksehne.)
    Dann kann ich natürlich auch noch über diverse Lizenzen und weitere gut zwei Handvoll einwöchige FoBi berichten, die ich in diesem kurzen Zeitraum absolviert habe, über Spieler, die nach eigener Aussage meinetwegen von ambitionierteren Vereinen zurückgewechselt sind, über mehrere Spieler, die wieder mit dem Kicken angefangen haben, sobald ich den Jahrgang übernommen habe, über jüngere Spieler, die immer dann zum Mittrainieren vorbeikommen, wenn das eigene Training ausfällt, auch über Meisterschaften und sportliche Erfolge (wenngleich natürlich auf anderen Niveau).


    Natürlich hinterfrage ich mich. Ich bin kein Mensch, der einfach die Augen verschließt und glaubt, alles sei perfekt, ich selbst sei perfekt und an allem sind Andere oder gewisse Begebenheiten schuld. Ich frage mich immer wieder, warum Spieler aufgehört haben, warum manche nicht oder nicht regelmäßig ins Training kommen und was ich daran ändern könnte. Letztlich sind aber - wenn man das realistisch betrachtet - von meinem Kader gut 50% eben nicht auf den Fußball fokussiert, sondern spielen Handball und gehen abwechselnd mal hier, mal dort ins Training, haben Musikunterricht, der nur an diesem einen Wochentag stattfindet, gehen zu den Pfadfindern, zum Ministrieren, in den Fasnetsverein usw. Es ist und bleibt nur mal ein absoluter Breitensportverein, in dem sich Jugendliche sammeln, die Kicken ganz nett finden, aber eben entweder nicht die Lust oder nicht die Zeit haben, immer zu kommen. Auf der anderen Seite habe ich aber auch die anderen 50% im Kader, die immer da sind, bei Wind und Wetter, ob früh ob spät und mit denen das Arbeiten entsprechend mehr Spaß macht, weil man darauf aufbauen kann, weil man Fortschritte sieht, weil es sich z.B. lohnt, Trainingswochen und -blöcke zu planen, die aufeinander aufbauen.


    Warum wechsle ich also bzw. warum suche ich einen neuen Verein? Weil mir die Sichtweise auf den Fußball als ein mehr oder weniger unverbindliches Hobby, die von vielen (Spielern, Eltern, Verantwortliche) an den Tag gelegt wird, nicht passt. Weil auf der einen Seite von allen gewünscht/gefordert wird, dass man es doch so wie die anderen machen möchte, dass das doch schön wäre und man auf der anderen Seite gnadenlos daran scheitert.


    Warum bin ich hier nicht so gut vernetzt oder warum kennt man mich hier nicht so gut? Nun, zum einen eben, weil ich weder hier in der Gegend gespielt habe, noch sonst irgendwo in einem Verein aktiv war als in dem, von dem ich nun weggehen möchte. Natürlich kenne ich den einen oder anderen Trainerkollegen und es gab auch schon immer mal wieder Gespräche und Hinweise, dass bei x etwas frei würde oder man doch mal den Jugendleiter von y ansprechen könne. Zum anderen ist es natürlich auch so, dass sich ambitioniertere Vereine eher selten in den unteren Ligen umsehen oder diese besonders im Blick hätten - höchstens vielleicht, um Spieler zu beobachten und irgendwann zu holen.


    Schließlich noch: Ich weiß nicht, ob ich vieles von dem, was ich in meiner langen Liste da aufgeführt habe, wirklich mitbekomme, wenn ich mich dort mal blicken lasse oder umhöre, wie guenter es vorgeschlagen hat. Dass ich mir die Homepages und die Anlagen vor Ort angeschaut habe, ist klar. Ich war dort auch jeweils schon als Gästetrainer vor Ort und habe durchaus einen Eindruck davon. Nur bekommt man - denke ich - einen Großteil der von mir genannten Punkte nicht mal eben so im Vorbeigehen mit, sondern man muss das irgendwann abklären – bloß vielleicht nicht im allerersten Gespräch, war das der springende Punkt, guenter?

    "Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner den Ball hat, muss man sich fragen: Warum hat er den Ball? Ja, warum? Und was muss man tun? Ihn sich wieder holen!" (Giovanni Trappatoni)

  • @ballgewinski


    das sind mal jetzt Infos, die doch ein umfassenderes Bild ergeben, und aufzeigen, dass Gedankengänge, zu denen ich dich anregen wollte,
    schon stattgefunden haben.


    es ist halt nicht immer einfach, vom Geschriebenen auf die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort die richtigen Schlüsse und somit
    auch die passenden Ratschläge zu geben.


    ich finde es übrigens gut, dass du meinen Beitrag nicht als Angriff auf dich gesehen hast, sondern als das was es war, zum
    Nachdenken anregen.


    ich schreib halt klar und direkt, was leider manchmal als Vorwurf aufgefasst werden kann.
    Hat aber den Vorteil, dass Dinge klargestellt werden, somit sich ein klareres Bild ergibt, wie jetzt auch in deinem Fall, wodurch
    dann auch gezieltere Ratschläge kommen können.


    also zumindest Teilziel erreicht.


    gg

  • Hallo,


    deine Notizen sind auf jeden Fall umfangreich. Nicht schlecht wäre es, wenn du aktiv auch danach fragst welche Erwartungen an dich gestellt werden. Falls die sich nicht schon automatisch aus dem Jugendkonzept ergeben. Falls ein Konzept exisitiert: kann man es event. vorab online einsehen?


    Eine weitere Frage wäre, je nach Anspruch, welche Perspektive hast du nach der Saison? Kannst du weiterhin in der Jugend tätig sein, die du dir vorstellst?

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • guenter:


    Nein, ich hab das ganz und gar nicht persönlich genommen. Es gab ja einen Grund für meine ursprüngliche Anfrage und somit war ich darauf vorbereitet, nicht nur einfach weitere Stichpunkte genannt zu bekommen, sondern richtige und wichtige kritische Stimmen ebenfalls zu beachten. Wie schon gesagt, all das dürfte mir - denke ich mal - helfen, vorbereitet in diese Gespräche zu gehen.


    Toto2:


    Danke für die Hinweise. Ja, die Frage nach den Erwartungen des Vereins an mich dürfte natürlich eine ganz zentrale sein. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das mit der Einstieg in die Gespräche sein wird. Jugendkonzepte konnte ich bei keinem der betreffenden Vereine finden, was ich schade finde, da man ja doch im Laufe der Zeit bei vielen Vereinen etwas Schriftliches in dieser Richtung auf der Homepage findet und sich so - zumindest dem Papier nach - schon mal ein Stück weit ein Bild machen kann und sich manche Fragen evtl. schon vorab klären.


    Die Frage nach der Perspektive ist wichtig und z.B. eben eine solche, die ich womöglich vergessen hätte. Ich selbst kann mir nach einer Saison durchaus vorstellen, weiter im Bereich der B-Junioren zu bleiben, könnte mir aber auch eine Aufgabe im Aufbaubereich – C-, evtl. D-Junioren – vorstellen. Da ich noch keine A-Junioren-Erfahrung habe und diese ebenfalls jeweils recht hoch spielen, dürfte das womöglich ein etwas zu großer Schritt sein. Aber es ist sicher nicht verkehrt, da schon mal vorzufühlen, wie das bislang so gehandhabt wurde, wie die Perspektiven aussehen können usw.
    Mir persönlich ist wichtig (und das werde ich auch betonen), dass ich schon eher nach Kontinuität (in Sachen Vereinszugehörigkeit) suche, mich gerne aktiv (auch in diverse andere Geschichten wie Planung und Mithilfe bei Turnieren, gerade der D- und C-Junioren) einbringe und nicht jedes Jahr den Klub wechseln möchte wie eine abgetragene Jeans.

    "Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner den Ball hat, muss man sich fragen: Warum hat er den Ball? Ja, warum? Und was muss man tun? Ihn sich wieder holen!" (Giovanni Trappatoni)

  • Für mich wäre nur eine einzige Frage wichtig: Habt hier ein niederschriebenes Konzept und wenn ja, möchte ich es lesen. Passt das nicht zu mir oder habt ihr keins.....und tschüssi.

  • Für mich wäre nur eine einzige Frage wichtig: Habt hier ein niederschriebenes Konzept und wenn ja, möchte ich es lesen. Passt das nicht zu mir oder habt ihr keins.....und tschüssi.


    Ich bin da absolut bei dir, Andre. Wenn ein Verein (noch) kein eigenes Konzept, keine Philosophie, keine Leitlinien, nichts dergleichen hat und es nicht quasi per sofort umsetzen will, dann ist es vergebene Liebesmüh. Bei den von mir angedachten Klubs (für ihre Jugendarbeit anerkannt, geschätzt und in dieser auch erfolgreich) bin ich mir verdammt sicher, dass es da all das gibt, nur eben nicht online und somit für mich nicht vorab einzusehen.
    Aber klar: Ein guter Verein bzw. eine gute Vereinsführung bringt so etwas zu einem Gespräch mit, gibt einem möglichen Interessenten womöglich gar auf, sich das anzulesen und zu schauen, ob man sich damit identifizieren kann oder nicht.

    "Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner den Ball hat, muss man sich fragen: Warum hat er den Ball? Ja, warum? Und was muss man tun? Ihn sich wieder holen!" (Giovanni Trappatoni)

  • nicht nur "habt Ihr ein Konzept" sondern genauso wichtig ist doch: "wie wird es durchgesetzt?" Papier ist geduldig

  • Hallo ballgewinnski,


    mich interessiert wie sich die Gespräche so gestalten bzw. gestaltet haben und ob es eventuell schon "Ergebnisse" gibt. Wäre super wenn du dazu Feedback gibst. Ich bin gespannt.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Hallo,


    mach ich doch gerne, auch wenn es sich bislang nur um eine Wasserstandsmeldung handelt.


    Bei dem einen Verein bin ich Ende letzter Woche vorstellig geworden, wurde freundlich begrüßt und der Jugendleiter zeigte mir erstmal die Örtlich- und Räumlichkeiten. Natürlich - geht ja schließlich auch um die Selbst- bzw. Außendarstellung - wurden die Vorzüge hervorgehoben, gezeigt, was man alles hat und schließlich auch durchaus im Gespräch betont, was man alles möchte.


    Eigentlich war - jedenfalls von meiner Seite - recht schnell klar, dass das ganz gut passen könnte und so habe ich mir interessiert alles weitere angesehen, genau hingehört und auch selbst einiges über mich erzählt. Es hatte wenig von dem von mir befürchteten oder zumindest eher skeptisch gesehenen Frage-Antwort-Spiel, sondern war wirklich ein Kennenlernen und hat nachhaltig Eindruck bei mir hinterlassen. Zum Abschluss des Gesprächs wurde mir noch mitgeteilt, dass sich die Entscheidung noch bis Ende des Monats hinziehen könnte, da es mehrere Kandidaten gibt und man nun keine vorschnelle Entscheidung fällen werde. Gleichzeitig wurde ich aber auch gebeten, mich zeitnah zu melden für den Fall, dass ich mich mit einem anderen Verein einige und somit nicht mehr zur Verfügung stünde.


    Am Wochenende habe ich dann - da ich mit meiner Mannschaft spielfrei war - die Gelegenheit genutzt, bei herrlichem Wetter dem potentiell künftigen Team (abzüglich dem älteren Jahrgang, natürlich) zuzusehen und auch dort einen ganz guten Eindruck bekommen, der sich recht gut mit meinem ersten Eindruck gedeckt hat. Der Jugendleiter hat mich dann auch entdeckt und sich kurz mit mir unterhalten und wir verblieben mit ähnlichem Ausgang wie nach dem ersten Gespräch; er meldet sich, sobald der Verein eine Entscheidung getroffen hat, aber zur Zeit sehe es ganz gut für mich aus.


    Ein zweiter Verein hat mir kurzfristig abgesagt bzw. mitgeteilt, dass es doch intern eine Lösung für die von mir angestrebte Jugend geben wird. In einem kurzen Schriftwechsel wurde erwähnt, dass ich eventuell einen deutlich jüngeren Jahrgang übernehmen könnte, was ich aber abgelehnt habe, da ich den Sprung (für den Moment) für zu groß halte.


    Das Gespräch mit dem dritten und letzten von mir ausgeguckten Verein musste ich leider kurzfristig verschieben, weil ich kein Auto zur Verfügung hatte, so dass wir das leider frühestens in der übernächsten Woche machen können.

    "Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner den Ball hat, muss man sich fragen: Warum hat er den Ball? Ja, warum? Und was muss man tun? Ihn sich wieder holen!" (Giovanni Trappatoni)

  • Hallo ballgewinnski,


    das klingt doch schon einmal vielversprechend. Ich würde mich eventuell noch mit dem noch aktuellen Trainer des Teams austauschen, das du dir schon angesehen hast. Ist sicher nicht verkehrt. Halte uns mal auf dem Laufenden.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Ich würde nicht fragen.
    Ich würde hinfahren und beobachten.
    Mit Trainern und Eltern reden.
    Verein googeln und Webseite lesen.
    Erst wenn DANACH das Bauchgefühl immer noch stimmt würde ich Frage stellen.

  • Ich würde nicht fragen.
    Ich würde hinfahren und beobachten.


    Gemacht. Sowohl zum Spiel als auch zum Training.

    Mit Trainern und Eltern reden.


    Nicht gemacht. Ich finde es auch merkwürdig, wie oft hier davon erzählt wird, wie man ständig mit anderen Trainern und Eltern ins Gespräch kommt. Vielleicht bin ich ja das absolute Gegenteil eines Kommunikations-Profis, aber ich frage mich, was ich da sagen sollte. 'Ich interessiere mich dafür, die Mannschaft zu übernehmen, weiß aber gar nicht, ob ich der Kandidat mit den besten Chancen bin, aber erzählen Sie mir alles.'? Also, wenn mich jemand auf solche Dinge ansprechen würde, ich wüsste nicht, wie ich reagiere. In meinen Augen macht das nur Sinn, wenn ich weiß, dass der Verein mich überhaupt haben möchte. Zudem kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass aktueller Trainer und Eltern Fremden gegenüber offen über etwaige Probleme sprechen würden bzw. was diese mir überhaupt sagen sollten, das meine Entscheidung beeinflusst. Die Eltern werden ihre Kinder - wie so oft - eher in besserem Licht darstellen, als diese womöglich sind. Trainer haben auch höchstselten einen objektiven Eindruck und schaffen es nur selten, ihre je subjektive Sichtweise herauszufiltern. Wie oft habe ich schon gehört 'Der X ist aber so und so', 'Mit dem Y kannst du nix anfangen', 'Den Z stellst du am besten immer nur hinten rein' – und am Ende stellt sich alles eben doch anders heraus.

    Verein googeln und Webseite lesen.


    Selbstverständlich gemacht.

    Erst wenn DANACH das Bauchgefühl immer noch stimmt würde ich Frage stellen.


    Nach allem, was ich bisher hier so - verschriftlich - abgehakt habe, stimmt das Bauchgefühl. Ich warte nun auf eine Rückmeldung seitens des Vereins und habe dann immer noch die Möglichkeit, Mannschaft, Eltern und derzeitigen Trainer kennenzulernen. Dann aber mit der Gewissheit, dass ich der Wunschkandidat bin und mich eben auch entsprechend vorstellen kann.

    "Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner den Ball hat, muss man sich fragen: Warum hat er den Ball? Ja, warum? Und was muss man tun? Ihn sich wieder holen!" (Giovanni Trappatoni)

  • Vielleicht bin ich ja das absolute Gegenteil eines Kommunikations-Profis


    Problem erkannt.
    Daran musst du unbedingt arbeiten. Dann fallen dir auch die richtigen Fragen ein, resp. wirst du dann darauf vertrauen können, dass wenn du positiv in ein Gespräch reingehen wirst du nicht gross vorbereitet sein musst und du dich darauf konzentrieren kannst einen guten Eindruck zu machen. Sei locker. Du kannst fragen was du willst: Die Wahrheit liegt dann sowieso auf dem Platz. Und das ist immer erst nach dem Gespräch ;)
    Versuche um Himmelswillen keine theoretischen Frage zu stellen oder eine philosophische Grundsatz-Diskussion in Gang zu bringen auch wenn es dir noch so unter den Nägeln brennt jedem zu beweisen wie toll du bist :)
    Wir sprechen hier von Kinderfussball. Das ist jetzt nicht so kompliziert. Lass es auf dich zukommen. Frage dann wenn du KONKRETE Fragen hast. Eins wird zum anderen kommen.


    Was du wissen musst.
    - Deine Trainingszeiten, Ort und Material
    - Mannschaftsliste / Spielerpässe (hoffentlich mit vollständigen Adressen, Tel, Mail und Fotos)
    - Mannschaftstenu(es)
    - Spielpläne (Meistershaft, Turniere, Freundschaftsspiele)
    - Vorgäner, Co-Trainer, Chef Nachwuchs, Ansprechspartner Verein, Trainerkollegen etc. mit Telefonnummer und e-Mail
    - Ausbildungskonzept
    - Termine für Trainersitzungen, Trainerschulung etc.
    - Vereinscodex, Richtlinien etc.
    - Entschädigung, Spesenreglement, Salär
    - Formulare und weitere Merkblätter


  • Problem erkannt.
    Daran musst du unbedingt arbeiten. Dann fallen dir auch die richtigen Fragen ein, resp. wirst du dann darauf vertrauen können, dass wenn du positiv in ein Gespräch reingehen wirst du nicht gross vorbereitet sein musst und du dich darauf konzentrieren kannst einen guten Eindruck zu machen. Sei locker. Du kannst fragen was du willst: Die Wahrheit liegt dann sowieso auf dem Platz. Und das ist immer erst nach dem Gespräch ;)


    Wie gesagt: Ich kann mir keine vernünftige Konstellation vorstellen, wo ich mich - ohne zu wissen, ob der Verein auf mich baut oder doch auf einen der anderen Bewerber - auf längere Gespräche mit Eltern einlasse, denen ich erstmal verklickern müsste, wer ich bin und warum ich sie nun anquatsche, wo sie doch primär auf das Spiel ihres Nachwuchses konzentriert sind. Ebenso würde ich als Trainer einem etwaigen Nachfolger nur dann wirklich weiterhelfen können (und auch wollen), wenn ich weiß, dass er mutmaßlich mein Nachfolger wird und ein solches Gespräch in irgendeiner Form vorab angekündigt ist. Aber da ist sicher jeder anders.


    Versuche um Himmelswillen keine theoretischen Frage zu stellen oder eine philosophische Grundsatz-Diskussion in Gang zu bringen auch wenn es dir noch so unter den Nägeln brennt jedem zu beweisen wie toll du bist :)
    Wir sprechen hier von Kinderfussball. Das ist jetzt nicht so kompliziert. Lass es auf dich zukommen. Frage dann wenn du KONKRETE Fragen hast. Eins wird zum anderen kommen.


    Keine Sorge, meine Vorstellungen in jeglicher Hinsicht habe ich und würde ich primär den Entscheidungsträgern vorstellen und erst im Falle einer Einigung dann eben irgendwann Mannschaft, Eltern etc beibringen.
    Und von Kinderfußball sprechen wir hier nicht. Es handelt sich um U17-Mannschaften an der Spitze der Bezirks- bzw. auf Verbandsebene.[/quote]



    Ja, all das sind für mich durchaus wichtige und relevante Dinge. Allerdings natürlich alles dann Aspekte, die es zu klären gilt, wenn man sich einigt.

    "Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner den Ball hat, muss man sich fragen: Warum hat er den Ball? Ja, warum? Und was muss man tun? Ihn sich wieder holen!" (Giovanni Trappatoni)