Dreiste Frage zur Uefa A Lizenz

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  • Servus,
    sehe ich das richtig oder kann man in Österreich mit der C-Leistungssport Lizenz (Uefa B Lizenz), direkt die Uefa A Lizenz machen und somit die "deutsche" B-Lizenz überspringen?
    Wenn ja - geht das auch für Ausländer? Hat diese dann auch in Deutschland Gültigkeit?


    Falls dem so ist soekuliere ich ja extrem darauf meine Ausbildung in Österreich fortzuführen ... :)
    Jetzt mal ganz ehrlich - diese Lizenzen sind eh nur "Bürokratenbefriedigung" - denn ein guter Trainer hat nichts mit einer Lizenz zu tun und es laufen hunderte Blinde mit solchen Lizenzen rum.


    Siehe: http://www.oefb.at/gueltig-ab-1-juli-2012-ber20629


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Hallo Zodiak,


    so wie ich das verstehe, liegst du mit deiner Annahme richtig.


    Das "Problem" beim DFB scheint eben zu sein, dass man die C-Leistungsfußball-Lizenz und die B-Lizenz beide mit dem UEFA-B-Level gleichsetzt.
    Der ÖFB erkennt wohl die deutsche (Leistungssport-!)C-Lizenz, die ja bereits dem UEFA-B-Level entspricht, an.
    (Vgl. http://www.oefb.at/_uploads/_e…slaendische_zeugnisse.pdf)


    Voraussetzung für die Zulassung zur UEFA-A-Lizenz-Ausbildung ist demnach wohl nur die vorhandene UEFA-B-Lizenz und eine Eignungsprüfung (zu der ich keine genaueren Angaben finden konnte). Darüberhinaus kann ich mir vorstellen, dass die Mitgliedschaft in einem dem ÖFB angehörigen Verein erwartet wird. Was mich daran besonders überrascht, ist aber, dass von den anderen Anforderungen, die der DFB für die B-Lizenz verlangt (Stützpunktarbeit, mindestens einjährige Tätigkeit mit C-Lizenz, bestimmte Mindestpunktzahl bei der C-Lizenz), nichts erwähnt wird.


    Womöglich wäre das wirklich ein gangbarer Weg. Allerdings dürften die Plätze in den Ausbildungsgängen in Österreich recht begrenzt sein und somit scheint fraglich, ob man bei einem Auswahlverfahren gegen "inländische" Mitbewerber mit gleichen Voraussetzungen Chancen hat.

    "Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner den Ball hat, muss man sich fragen: Warum hat er den Ball? Ja, warum? Und was muss man tun? Ihn sich wieder holen!" (Giovanni Trappatoni)

  • @ Zodiak


    Ich glaube, es ist schon 2 Jahre her, als einige deutsche Trainer das für sich ausnutzen wollten, um schnell an eine Lizenz, die bares Geld bringen zu kommen. Aber da hat ihnen der DFB einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Trainerausbildung in Österreich für in Deutschland lebende Trainer mit dauerhaftem Hauptsitz nicht anerkannt. Nur, wenn sie ihren Lebensmittelpunkt dauerhaft ins Ausland wechseln, werden dortige Lizenzen anerkannt. (Sonst hätte Pep erst noch eine deutsche Trainerlizenz erwerben müssen, damit er Bayern München trainieren kann)


    Die Einführung der B-Lizenz nützt lediglich DFB-Stützpunkttrainern, weil sie speziell auf den Jugendbereich zugeschnitten ist. Dafür ist sie auch die Kürzestes! Wer jedoch ausschließlich im Seniorenleistungsbereich Traineraufgaben übernehmen möchte, dem bleibt gar nichts anderes übrig, als zunächst die C-, dann die B und schließlich die A-Lizenz zu machen.

  • @TW Trainer
    Ich arbeite ja selbst in einem NLZ und ab der kommenden Saison als Stützpunkttrainer.
    Was mich eben stutzig macht, ist die Tatsache, das unser TW Trainer mit einer ÖFB Profi Tormanntrainer Lizenz ausgestattet ist und diese nach seiner Sicht nicht nur inhaltlich besser, sondern auch deutlich günstiger im Erwerb ist.


    Für mich geht es nicht darum mir eine Lizenz zu erschleichen oder dergleichen.


    Fakt ist aber, dass ich die C-Breiten, C-Leistungssport Lizenz gemacht habe, was 6 Wochen entspricht und auch die B-Lizenz 3 Wochen sind und laut dem aktuellen Ausbildungsplan im kommenden Jahr keine B Lizenz in Oberhaching ausgebildet wird.


    Soll heißen zu den 1100 € für die Lizenz kommen für mich mehrere Hundert Kilometer Strecke hinzu.
    In Österreich kostet das ganze weniger und hat dazu niedrigere Anforderungen - ich habe die C Lizenz auch mit ausreichender Punktzahl für eine Lizenz hier in Deutschland erworben. Würde aber die UEFA A Lizenz aus Österreich hier auch zählen, warum also nicht den "einfachen" Weg gehen.


    Für mich sind diese Ausbildungen wie am Anfang erwähnt nicht der Nachweis für gute Traininer oder gute Arbeit - ich kenne wie viele andere hier wohl auch, genug Beispiele von Trainern die ohne Lizenz x-mal besser und mit A-Lizenz x-mal schlechter sind als andere Trainer!


    Ich habe den ÖFB jetzt kontaktiert weil mich das Thema sehr interessiert - und ich denke danach rufe ich mit den neuen Infos beim DFB an und Frage wie das aussieht, ob eine UEFA A Lizenz immer das gleiche ist, ganz gleich in welchem Land man sie erworben hat - und nach meinem Verständnis müsste dem so sein, den ich kann nicht eine UEFA A Lizenz haben die in jedem Land anders zählt ;)


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Zodiak


    Hatte selbst Gelegenheit, mich mit dem östereichischen Verband über die TW-Trainer-Lizenzen zu unterhalten. Du hast vollkommen recht, dass die ein ganzes Stück weiter sind als beim DFB. Denn mit der Lizensierung ist auch immer eine Standardisierung der Ausbildungsinhalte verbunden! Hätte sich nicht der BW-Verbandstrainer Adler um eine TW-Trainer-Breitensport-Ausbildung als Schwerpunkt-Spezifizierung für die C-Breitensportausbildung gekümmert (die Lizenz wird bis heute nicht vom DFB anerkannt), so gäbe es heute nicht einmal für die unterste TW-Ausbildungsstufe beschriebene Inhalte!


    Andy Köpke hatte seinerzeit die Aufgabe, ein mehrstufiges TW-Trainerausbildungssystem in die Wege zu leiten. Er hat aber bis auf ein paar Werbevidios nichts hinbekommen. Wie auch, denn die Inhalte während seiner Ausbildungsjahre entsprechen längst nicht mehr den Vorstellungen vom moderen TW-Training. Allerdings hätte er sich fachlichen Rat von Kollegen (z.B. Herrn Fuchs) holen können! Die Nationaltrainer sind sich auch nicht zu schade, sich von Ralf Peter und anderen einen fachlichen Rat einzuholen.


    Leider wurden im letzten Jahr wieder mal Chancen beim DFB vergeben, die Vereine bei der Fixiierung von Inhalten für ein TW-Trainer-Lizenzsystem ins Boot zu holen und so durfte man sich nicht wundern, dass die sich gegen eine Anerkennung von TW-Lizenzen ausgesprochen haben. Jedoch sehe ich die Lizensierung der TW-Trainerausbildung mit abschließender Prüfung als unabdingbar. Denn nur durch die abgelegte Prüfung können sich die Vereine einigermaßen sicher sein, dass die gesuchten TW-Trainer auch die gewünschten Erfahrungen und Qualitäten mitbringen. Ferner kann es nur auf Basis einer Lizenz die bereits vor Jahren im Profibereich eingeführte Aufgabendifferenzierung zwischen Mannschafts- und Torwarttrainer geben. Denn mit der Lizenzvergabe würde auch im Leistungs- und Breitensport eine Kompetenzübertragung an den TW-Trainer stattfinden, damit der Zustand (TW-Trainer sind bessere Ballwiederholer und Ballaufpumper) überwunden werden kann. In den Niederlanden werden die TW-Trainer für die komplette Abwehr ausgebildet, da nur im effizienten Zusammenspiel zwischen Torwart und Defensive eine gleichmäßige Weiterentwicklung stattfinden kann.


    Jetzt hat man beim DFB sogar die inhaltliche Weiterentwicklung der Rubrik TW-Training in der Online-Präsentation des DFB um 1 Jahr verschoben, weil es scheinbar nicht so wichtig ist!


    In Deutschland hat man die Mannschaftstrainer B-Lizenz mit dem Schwerpunkt aufs Jugendtraining dazwischen geschaltet, um die Stützpunkttrainerausbildung besser zu unterstützen! Wenn`s nicht brennt, dann warte, bis du dort tätig bist und melde dich dann zur B-Lizenz an. Spätestens, wenn du die Lizenz abgelegt hast, wirst du meinen Rat verstehen.


    Weil dadurch eine C, B und A-Lizenz entstand, meinte man, dass alle diesen Weg bei der Lizenzausbildung gehen müßten. Übrigens kommt es häufiger vor, dass C-Lizenz-Inhaber aus dem Seniorenbereich anfragen, ob man nicht irgendwie sofort danach die A-Lizenz machen könnte. Das ist ja nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch des Zeitaufwands!


    Ich finde das auch blöd! Wünsche dir trotzdem Glück und fände es interessant, wenn du die DFB-Antwort hier ins Forum stellen könntest!

  • Hier die Antwort vom ÖFB:



    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Zodiak


    Danke fürs Reinstellen der Antwort.


    Also hat sich in den letzten 2 Jahren nichts geändert!


    Die Ablehnung der Östereicher auch nachvollziehbar. Sonst könnten ja die nicht Grenznähe wohnenden Trainer die jeweiligen Vorteile des Nachbarlandes im Lizenzsystem (Kosten, Zeitdauer, usw.) für sich nutzen und die restlichen Trainer "schauen in die Röhre"!