Eröffnungspiel Halle für D gegen starke Gegner langweilig und zu taktisch?

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  • Auch wenn es vielleicht etwas off-topic ist, aber interessehalber auch @Andrè: Habt ihr (D-Jugend, draußen) schonmal probiert in der Offensive (also alles vor den "Sechsern") ohne Positionen zu spielen? Also komplett frei wie auf der Straße. Welche Nachteile hat man zu befürchten, die Fähigkeiten der Kinder mal außen vor gelassen?


    Nein....das so konkret nicht.


    Wir leiten sie -wie gesagt- hin zur Spieleröffnung und sagen dann, dass sie das tun sollen was SIE meinen. Dabei ermutige ich sie meist in den Spielansprachen, ebend das abzurufen, was wir geübt haben. Ich erinnere sie an Spiel.-oder Trainingsszenen, wo ihnen beispielsweise das mir sehr wichtige Ballablaufen und Gegnerstellen in Erinnerung rufe....sie sollen sich in fast jeder Sekunde des Spiels an jeder Stelle des Platzes darauf besinnen und es ebend abrufen.


    Aller aller aller spätestens nach der Mittelinie wünschen wir ein schnelles Spiel unter aufrücken der gesamten Mannschaft incl. Torwart. Das ist keine Pflicht aber es kommt schon mal der Hinweis "zügiger" oder "Aufrücken".


    Vor dem Tor haben wir bei den guten Gegner das Kreuzen -auch in der Halle beobachtet. Wir haben uns diesbezüglich -also wegen der großen Unsicherheit der Spieler die uns darauf auch direkt und konkret ansprachen-


    a)das übergeben des Gegners propagiert und nicht das Dabeibleiben.


    b)das Kreuzen in Gruppenübungen vor dem Tor in Verbindung mit dem Thema Torabschluß im 2 (VT) gegen vier Angreifer (1 6èr) fociert. Hierbei spielt der 6`er dem Kreuzenden entweder in den Lauf oder den tödlichen Pass durch die Schnittstelle. Diese Möglichkeiten haben wir ...haben sie sich...erarbeitet. Das wurde auch auf die Halle runtergebrochen.


    Diese Dinge sind Handlungsalternativen....nichts muß, alles kann. Es wird selten gemacht. In der Halle schonmal mehr.


    Zurück zu deiner Frage....du siehst, wir haben es so wie du es ansprichst nicht gemacht. Ich finde es dennoch interessant den vorderen Drei keine Position mitzugeben.


    Ich werde es in erfolgreichen Spielen mal ab der Halbzeit so mitgeben und bin gespannt darauf, was dann passiert. Ich werde es im Training in einem längeren Abschlußspiel oder in einer Spielform mal anberaumen und überdenken. Ich habe vorne meist einen Spieler dabei, der es seit Saisonbeginn nicht schafft, als "Flügelspieler" bei Ballbesitz in der Mitte das Feld breit zu machen. Der steht im Prinzip ständig neben dem Mittelstürmer und stört diesen fast. Ich erkläre ihm dann, das das mal so sein darf, er aber als Anspielstation besser auf der Seitenauslinie ab der Mittellinie steht, um den Mittelstürmer und den Kollegen auf der anderen Seite zu bedienen. Erst wenn der Ball auf der anderen gegenüberliegenden Seite ist und zum Tor vorgetragen wird, möge er in Richtung rechten Pfosten des gegnerischen Tores auf.-und einrücken. Ich gebe zu, dass es mich fast wahnsinnig macht, zu sehen, wie er weder durch Spielformen und dem Versuch es über seine Intelligenz zu produzieren...noch...durch Vorgaben....umsetzt. Dabei bin ich nicht in der Erwartung, dass das 100 Prozent klappen muß, ich "erwarte" nur, das er erkennen läßt....dass er es mal versucht. So wie er es in der Schule macht, so macht er es auch bei uns. Das was er meint zu machen, ...führt ständig zu Ballverlusten, weil er ist der einzige, der den Ball niemals abläuft....er passt auch nicht gem. dem, wie wir es üben...er macht es mit der Fußspitze und das ist entsprechend ungenau....und er schießt niemals mit Vollspann und der Standfuß ist niemals neben dem Ball, so dass der Ball langsam und zu hoch aufs Tor geht. Das einzige was ihn auszeichnet ist, dass er eine Wildsau ist. Für die Abwehr eigentlich bestens geeignet, nur da hat er dann die Hosen voll und auf Grund der individualtaktischen und technischen Probleme...ist das in Punktspielen dann so, dass die Mitspieler ihn letztlich ignorieren. Wenn entsprechend alle mal rotieren...ist er die Ausnahme aus benanntem Grund.


    Ich bin gespannt wie dieser Spieler auf die totale Freiheit vorne reagieren wird....entweder Hopp oder Top. Danke für den Gedanken.


    Zitat: Sir Alex
    Jetzt zu meiner Frage:
    Was macht ihr, beim eigenen Abstoß, wenn der Gegner alle seine Spieler in eurer Hälfte plaziert. DEr Torhüter darf nicht über die Mittellinie spielen, deshalb können die Stürmer quasi nicht angespielt werden?
    Zitat Ende


    Auch diesen Gedanke finde ich sehr interessant und ich überlege, das beim kommenden Training in einer Spielform -wo die Mittellnienregel hinterlegt ist- mal auszuprobieren. Ich denke, dass genau das bei ein oder zwei Gegnern genauso propagiert werden wird. Es ist ein klarer Nachteil weg vom intelligenten Fußball aus dem Gedanken heraus, ständig lange Bälle zu spielen, was ja spielerisch -statt taktisch- negativ belegt ist. Nun gibt es die Regel nunmal und entsprechend ist derjenige gut vorbereitet, der die Gefahren darin kennt. Entsprechend werde ich das meinen Spielern bewußt machen und Handlungsalternativen anbieten.


    Zu deiner Frage....fällt mir im Augenblick nur folgendes ein...nämlich


    a)die individualtaktischen Themen aus dem 1:1...dem schnellen Anlaufen/Antritt (über den Kopf)....und das Ballan.-u. Mitnehmen zu focieren.


    b)den TW zu animieren, den Ball diagonal weit zur Mittelinie zu spielen...in der Hoffnung, dass ihn einer berührt.


    c)den vom TW kommenden langen Ball mit dem Kopf zu verlängern und lang in des Gegners Hälfte abzulegen


    d) den TW zu einem guten Spieler zu machen, der seinerseits im Extremfall mal einen Spieler umspielt


    e)den echten harten Zweikampf zu fördern


    f)den Gegner mit eigenen Mitteln zu schlagen


    Danke Dir.

  • Moin Andrè,


    danke für deine Antwort, habe sie gerade erst gelesen.


    Bei uns spielen die vorderen drei seit einem halben Jahr komplett frei. Zwei Mittelfeldspieler ohne Seitenvorgabe und ein Stürmern und es klappt einfach sehr gut. Sitautiv spielt der Stürmer sogar mal im Mittelfeld und der Mittelfeldspieler vorne und ich brauche das nicht zu korrigieren. Die Raumaufteilung regeln die ganz gut von alleine. Bei den Spieler, die eher Probleme mit dem Freilaufen und dem Erkennen von Räumen haben (also die spielUNintelligenteren) erkenne ich seitdem große Fortschritte. Deswegen frage ich mich derzeit, ob sie überhaupt jemals feste Positionen und Anweisungen brauchen, auch im Hinblick auf den Trend der derzeit im modernen Fußball zu erkennen ist.


    Ich hätte mit meiner Mannschaft den Vorteil, dass sie von kindauf praktisch ohne offensive Positionen spielen. Bei Kinder, die jahrelang auf festen Positionen gespielt haben, ist die Umstellung vielleicht schwerer, aber mir fehlt da auch der Blick wie größere Kinder und Jugendliche überhaupt Fußball spielen und ob an andere Stelle Probleme auftreten können, deswegen die Frage. Ich selbst habe ja keine Erfahrung mit dem Leistungsstand von typischen D-Jugendlichen. Ich kenne den Fußball aus dem Fernsehen, den Fußball den ich selbst mit meinen zwei Holzfüßen einmal die Woche mit einen paar Freunden auf niedrigstem Niveau spiele und den Fußball meiner F-Jugend. Wenn ich bei uns im Verein schon mal Spiele von älteren Mannschaften anschaue, habe ich oft den Eindruck, dass sie eher statisch agieren und man mit der entsprechenden Lauf- und Verschiebebereitschaft viel mehr erreichen könnte.


    Passend zum Thema ein Statement von Klopp zum SC Freiburg unter Streich:

    Zitat

    Ein Erfolgsrezept der jungen Wilden aus dem Schwarzwald: ihre Unberechenbarkeit. „Mal ist kein Spieler im Sturm, dann sind es gleich fünf“, sagt Jürgen Klopp, dessen BVB diese so oft überraschenden Gäste am Samstag (15.30 Uhr) empfängt.

    http://www.derwesten.de/sport/…m-breisgau-id7724436.html


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Bei uns spielen die vorderen drei seit einem halben Jahr komplett frei. Zwei Mittelfeldspieler ohne Seitenvorgabe und ein Stürmern und es klappt einfach sehr gut. Sitautiv spielt der Stürmer sogar mal im Mittelfeld und der Mittelfeldspieler vorne und ich brauche das nicht zu korrigieren. Die Raumaufteilung regeln die ganz gut von alleine. Bei den Spieler, die eher Probleme mit dem Freilaufen und dem Erkennen von Räumen haben (also die spielUNintelligenteren) erkenne ich seitdem große Fortschritte. Deswegen frage ich mich derzeit, ob sie überhaupt jemals feste Positionen und Anweisungen brauchen, auch im Hinblick auf den Trend der derzeit im modernen Fußball zu erkennen ist.


    Gute Frage, ja. Ich sehe durchaus auch, dass viele Kinder zu sehr auf ihre Position fixiert sind, was gerade im Offensivspiel uninspiriert ist und jegliches Überraschungsmoment erstickt. Andererseits sehe ich noch bei unseren D-Junioren, dass sie, wenn man ihnen keine Positionsvorgabe macht, sich zu einem nicht unerheblichen Teil immer noch im Zentrum zusammen ballen. Ich habe derzeit den Eindruck, dass das bei den Betroffenen daher kommt, dass sie halt doch alle für sich das Tor schießen wollen, was aus spitzem Winkel halt doch nun mal schlechter geht -- außerdem wird man, wenn man es von da aus versucht, ja auch angemault, man hätte abspielen sollen, dann wäre er drin gewesen. Aber die Maulenden bleiben natürlich selbst auch lieber in der Mitte als die Vorlagen zu geben. Ich bin gerade etwas fies, bitte entschuldigt, manchmal geht es da mit mir durch.


    Ich hätte mit meiner Mannschaft den Vorteil, dass sie von kindauf praktisch ohne offensive Positionen spielen. Bei Kinder, die jahrelang auf festen Positionen gespielt haben, ist die Umstellung vielleicht schwerer, aber mir fehlt da auch der Blick wie größere Kinder und Jugendliche überhaupt Fußball spielen und ob an andere Stelle Probleme auftreten können, deswegen die Frage. Ich selbst habe ja keine Erfahrung mit dem Leistungsstand von typischen D-Jugendlichen. Ich kenne den Fußball aus dem Fernsehen, den Fußball den ich selbst mit meinen zwei Holzfüßen einmal die Woche mit einen paar Freunden auf niedrigstem Niveau spiele und den Fußball meiner F-Jugend. Wenn ich bei uns im Verein schon mal Spiele von älteren Mannschaften anschaue, habe ich oft den Eindruck, dass sie eher statisch agieren und man mit der entsprechenden Lauf- und Verschiebebereitschaft viel mehr erreichen könnte.


    Nun, mein Blick ist ja auch unvollständig. In meiner D sind zu einem guten Drittel Spieler, die von G bis E bei mir waren, der Rest stammt aus vormals zwei anderen Teams (einer war von G1 bis E2 inklusive bei mir, dann ein Jahr im Team seiner Klassenkameraden, kam zu Saisonbeginn mit zwei anderen Spielern wieder zu uns, weil dort keine D-Jugend zustande kommt). Ich behaupte nach wie vor, dass meine Spieler flexibler spielen, weil wir in der E-Jugend viel rotierten, Minifußball spielten und Wert darauf legten, dass gemeinsam verteidigt wie angegriffen wird. In der F würde ich das heute auch machen, damals habe ich es noch nicht so konsequent, sondern eher in Ansätzen betrieben -- das war noch vor meiner Trainertalk-Zeit. Ein großer Unterschied besteht in dem Verständnis der Aufgaben: während 'meine' Spieler sämtlich verinnerlicht haben, dass jeder Spieler für Offensive wie Defensive zuständig ist, so herrschte bei den anderen Spielern eher die Überzeugung der Aufgabenteilung vor, da waren die Stürmer für die Tore zuständig und die Abwehrspieler dafür, dass es keine Gegentore gab. Das funktioniert schon in der E gegen kollektiv gut funktionierende Teams nicht, in der D ist damit endgültig Schluss. Da mag ein herausragender Solist zwar mal noch ein Tor schießen, aber gegen eineim Kollektiv arbeitende Mannschaften sieht man in ständiger Unterzahl ziemlich alt aus.


    Bevor das jetzt hier nach einer Eigenlobeshymne klingt, lasst mich noch sagen, dass individuell nur zwei 'meiner' Spieler zu den Top 4 bei uns im Team gehören, der eine, der den Abstecher zum anderen Verein machte, gehört dann noch dazu in den Kreis der ersten sechs oder sieben.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

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  • Danke für den Hinweis, ich habe den Copy'n'Paste-Fehler korrigiert. Da war wohl der falsche Block in der Zwischenablage.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)