Probleme eines Wiedereinsteigers

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  • Hallo Leute,


    erstmal großen Respekt für dieses Forum, habe hier schon öfters mitgelesen und ein paar interessante Diskussionen verfolgt. Der Grund warum ich als Spieler meine Frage hier in diesem Trainerforum frage ist einfach, weil wahrscheinlich jeder von euch so einen Spieler schon mal hatte und ihr mir deshalb vielleicht einen Rat geben könnt. Kurz zu mir: Ich bin 24, habe früher bis zur B Jugend relativ erfolgreich gespielt. dann aufgehört und jetzt vor einem halben jahr wieder in der Kreisliga angefangen. Mittlerweile konnte ich die anfänglichen Schwierigkeiten (Ballgefühl,Ausdauer) überwinden, allerdings bin ich noch nicht ganz zufrieden mit meiner Entwicklung.


    Früher habe ich als Manndecker gespielt und habe es schon damals nicht gemocht. Meine ersten Spiele seit meinem "Comeback" hab ich auch hinten gespielt und habe es auch nicht gerade gemocht. Ich bin in der Verteidigung ziemlich gut und mache mein noch nicht so körperbetontes Zweikampfverhalten durch gutes Stellungsspiel wieder wett. Allerdings reicht es mir nicht, nur die Bälle hinten rauszuklären oder rauszuspielen, da ich technisch stark bin, relativ schnell, eine gute Übersicht habe und bei diversen Freizeitkicks gemerkt habe, dass ich lieber offensiver spiele.


    Konnte nach Absprache mit dem Trainer auch schon 1-2 Spiele auf den Flügeln machen, allerdings liefen diese eher schlecht, denn es war ziemlich ungewohnt und ich musste mich erstmal einfinden. Das größte Problem war aber, dass ich mich teilweise versteckte, den Ball nicht forderte und wenn ich ihn hatte, versuchte schnellstmöglichst abzuspielen. Ich konnte zwar jeweils 1-2 Chancen rausspielen, aber die Gesamtleistung war eher schwach. Bei Freizeitkicks hatte ich nie solche Probleme, allerdings bemerke ich dieses Verhalten auch im Training, nicht ganz so schlimm aber man merkt, ich traue mir nicht soviel zu. Mittlerweile spiele ich durch Verletzungsprobleme wieder in der Abwehr und darf meinen Stiefel wie gewohnt runterspielen...


    So jetzt das Problem: Ich weiss absolut nicht was ich machen soll, wo ich hingehöre. In der Abwehr bin ich gut, aber ich mag es überhaupt nicht und habe teilweise gar keinen Bock mehr. Offensiver würde ich gerne, aber frage mich nach den bisherigen Leistungen im Mittelfeld ob ich es überhaupt kann.
    Soll ich mich mit der Abwehr abfinden? Wenn ja, wie? Oder soll ich weiter versuchen auf die Flügel zu gehen? Aber wie überwinde ich dieses Verstecken, Ball sofort weiterspielen und traue mir mal mehr zu?


    Wie oben bereits gesagt, werden wahrscheinlich viele von euch schonmal solche Spieler gehabt haben, die sich im Spiel verstecken, den Ball gar nicht wollten und sofort weiterspielten. Auch wenn es wahrscheinlich Kinder/Jugendliche waren, würde ich gerne wissen, was ihr als Trainer gemacht habt oder wie sich diese Probleme verbessert haben...


    Danke, MFG elnino

  • Verbinde doch beides und welche Positionen wären das dann?


    für mich


    -Aussen-VT bei einer Kette ....denn der darf bei mir auch mal aufrücken...genauso wie der Innen-VT....

    -oder besser noc
    h...als 6èr (defensiv...offensiv...Spielübersicht...ballverteilen.... :thumbup: ).....das wäre doch auch eine Position, wo du aus dem heraus ...was du kannst...die Offensive bedingt und gewünscht suchen kannst...vor allem beim Spiel mit 2 Sechsern vor der Abwehr.


    Warum also als Mittelfeldaussen?


    Gr. Andre

  • Hallo und willkommen,


    ich kann mich Andre da nur anschließen.


    Versuche es entweder als Aussenverteidiger, oder im Defensiven Mittelfeld. Defensiv-Stärken scheinst du ja zu haben, und der Zug nach vorne ist auch da. Im Gegensatz zu früher ist heute nicht mehr der 10er der Spielmacher, sondern der klassische 6er, der den Spielaufbau einleitet. Das könnte dir evtl. entgegenkommen.

  • @einio


    Nach deiner Selbsteinschätzung reicht dein 1 : 1 Abwehr- wie Angriffsverhalten nicht aus, um die überwiegende Zahl der Zweikämpfe für dich zu entscheiden. Dein Ausweg, dies durch geschicktes Stellungsspiel auszugleichen, sieht bei den Angriffsbemühungen in der offensiven Position für dich selbst so aus, als würdest du dich verstecken. Dich mehr im Mittelfeld an die Änderungen zu gewöhnen ist ein guter Rat.


    Dein Trainer hält ja an dir fest, weil er weiß, das die Umstellung zwischen dem Jugend- und Seniorenbereich schwierig ist. Ob es das schnellere, dynamischere Spiel und das härtere Einsteigen in die Zweikämpfe ist, man hat das Gefühl, es ist nur wenig aus dem Jugendbereich, was man hier übernehmen kann!


    Eine häufige Entwicklung verläuft deshalb so, das das erste Jahr im Seniorenbereich ein "Lehrjahr" ist. In einigen Fällen gibt es grandiose Einstiege in den Seniorenbereich. Da ist dann das Leistungsloch im zweiten Seniorenjahr.


    Egal, auf welcher Position du gerne spielen möchtest, gib dir die Zeit, die du brauchst, um dich an die geänderten Bedingungen beim Wettkampf im Seniorenbereich zu gewöhnen!

  • Wenn Du einen Trainer hast, der Dich ein wenig ausprobieren lässt, kannst Du mal die Tipps von Andre und Basti81 probieren.
    Es ist ja auch die Frage, welche Rolle und Wertschätzung der Trainer den Innenverteidigern gibt:

    technisch stark bin, relativ schnell, eine gute Übersicht habe

    Für mich hervorragende Voraussetzungen für einen guten, modernen Innenverteidiger

    Im Gegensatz zu früher ist heute nicht mehr der 10er der Spielmacher, sondern der klassische 6er, der den Spielaufbau einleitet.

    In einem Lehrgang an der Sportschule Hennef zum "Spielaufbau gegen geordnete und ungeordnete Gegner" sagte die Dozentin, eine ehemalige Nationalspielerin: "Heutzutage übernehmen die Innenverteidiger Spielmacher-Aufgaben". Sicher etwas überraschend, aber wenn man die Präzision und Schärfe sieht, mit denen z.B. Hummels und Badstuber das Spiel mit Steilpässen über 30-40 m das Spiel eröffnen können, ist da was dran. Ich will gar keine Taktikdiskussion eröffnen, sondern Dir nur die Möglichkeit geben, auch den ungeliebten Innenverteidiger positiver zu sehen, falls der Trainer irgendwann Dich doch nicht mehr ausprobieren lässt.

  • wow, so viele Antworten in so kurzer Zeit. Klasse :)


    Also Außenverteidiger wird nicht gehen, da wir mit Libero, 2 Manndeckern und Vorstopper spielen. Der moderne Innenverteidiger ist man in dem System wahrscheinlich auch nicht, da man ja quasi an seinem Gegenspieler klebt und für den Spielaufbau nicht die Optionen hat wie in einem modernen 4-5-1/4-4-2 mit Außenverteidigern...


    Als 6er (nicht Vorstopper) könnte ich mir gut vorstellen. Dort wäre ich grundsätzlich in der Defensive aber könnte bei Räumen aktiv in die Offensive eingreifen, auch wenn mir da immoment noch dieses Ball fordern um das Spiel aufzubauen fehlt, denke ich.


    TW-Trainer:
    Es ist nicht so, dass mein 1:1 Abwehrverhalten nicht ausreicht um die Zweikämpfe zu gewinnen, das war vielleicht etwas falsch formuliert. Es ist nur nicht so, dass ich mich sofort in den Zweikampf stürze, falls mein Gegenspieler den Ball hat, sondern ihn stelle und dann Pässe/Flanken oder Dribblings gekonnt abwehre. In der Offensive ist es eher so, dass ich es gar nicht mal versuche ins 1:1 zu gehen, sondern lieber versuche durch nen schnellen Pass und direktes Freilaufen bzw. generell gute Laufwege mich anzubieten. Also eher das Gegenteil von dem, was ein 6er macht.


    Ich denke ich muss der Sache erstmal grundsätzlich noch Zeit geben, wie TW-Trainer schon sagte, es ist erst meine erste Saison (Hinrunde). Außerdem werd ich mal mit dem Trainer sprechen ob man nicht im Training mal die 6er Position ausprobieren kann (ist ja bald Winterpause), so dass ich dort ein paar Erfahrungen sammeln kann. Danach kann ich ja mal schauen ob es mir liegt oder nicht, auch wenn ich die Idee des Flügelspielers noch nicht ganz verdrängt habe. Glaube auch, dass ich mir mal mehr zutrauen sollte in 1:1 im Training, denn dazu ist es ja schließlich auch da...


    Stimmt ihr mit mir da überein oder seht ihr das vielleicht anders?