Bayerischer Rundfunk - Falscher Ehrgeiz: Rüpel-Eltern gefährden Jugendsport

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  • Du verallgemeinerst schon wieder aus Deinen eigenen schlechten Erfahrungen heraus. Ich stelle hier eher das Gegenteil fest

    damit eine Wahrnehmung ganz im Gegensatz zu "quer" o. den dortigen Kommentaren? Und die willst nun du verallgemeinern? Wie eine Eingangsprüfung aussehen "soll"? Erstmal das Problem zur Kenntnis nehmen, dann offen drüber gemeinsam nachdenken bzw. mit etwas mehr Hinsehen/hören auf die Praxis, vor allem am Anfang, beginnen, das wäre schon mal was. Ich will hier keinem was vorschreiben o. vorkauen, das wäre die Aufgabe der lenkenden Verbände, ihrer festangestellten Mitarbeiter. Dort aber delegiert man die Verantwortung auch meist nur "systematisch" schnell weg (ich habe etliche Vorstöße unternommen, Konzepte verschickt - doch vom DFB zB kommt nicht mal ne Antwort! Daher auch mein persönlicher Frust: die "verdienen" doch gut ihren Lebensunterhalt damit und kümmern sich um nichts, lancieren dann u.U. nur so Beiträge contra "die" Eltern: um von sich abzulenken?): delegieren nach unten, zu den einzelnen Vereinen u. deren ehrenamtliche, nicht-professionelle Mitarbeiter?!


    Das ist m.E. Hauptursache der (viel)beklagten Misere im KiFu: er scheint in der Breite keiner Qualitätssicherung wert, daher schon lange Vorbehalte gegen eine FPL: deren Initiative bezeichnend von wem kam? Also!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Kicker,


    ich habe nicht behauptet, dass es derlei Auswüchse nicht gibt. Ich habe von meinen Erfahrungen gesprochen.


    Zitiert habe ich folgendes: " letztlich wird man fürs Rückgrat nur abgesägt - "that's the damage of this dammed system" (wie in allen "politischen Machtbereichen" nicht wahrhaft marktfreier Gesellschaft, wo in fairem, offenem Wettbewerb der Beste gewinnen soll*): Sportsgeist wird im Fußball immer zweitrangiger".
    Darauf habe ich die Verallgemeinerung bezogen.


    zu dem anderen Thema: Es ist leicht, sich auf allgemeine Positionen zurückzuziehen und zu sagen, "die sollen mal machen". Das hier ist ein Diskussionsforum und kein Frust-Abbau-Forum. Klar können wir uns hinsetzen und alle mal nett nachdenken. in meinem Umfeld machen wir lieber was. Und wenn ich Dich dann frage, wie ein von Dir beschriebener Eignungstest aussehen sollte, dann könntest Du doch mal "Butter bei die Fische geben", wie Du es doch auch immer gerne forderst.
    Aber auf konkrete fragen flüchtest Du Dich gerne ins Unkonkrete, wie mir scheint.

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • kenne ich das Surfverhalten der Trainer und wie genervt sie sind, schon wieder etwas über Kinderfußball lesen zu sollen. Für viele, sehr viele ist das alles Quatsch von irgendwelchen Weltverbesserern. Für mich und einige andere hier wäre es viel einfacher das Thema zu lassen, schön bequem und nur noch darüber zu berichten, wie ich aus meinem Team ein Spitzenteam forme und wie schön der Fußball ist.


    Es gibt teure Werbespots über Migration, Gewalt, Krebsvorsorge etc. (die alle wichtig sind), es gibt aber nichts über Kinderfußball. Warum eigentlich nicht?


    Genau das ist "die" Frage! ich fürchte die wahre Antwort zu kennen: da Kinder es in Deutschland viel weniger wert sind als jene anderen Themen! Aber dann jammern wir, dass unsere Renten o. unsere Straßen nicht mehr wirklich sicher erscheinen? Ja warum denn?! Wo qualitätsgerechte Erziehung von Nachwuchs bzw. schon seine Erzeugung die meisten de facto so gleichgültig lässt, wie soll es denn da enden? Ja, Fußball ist vllt die schönste Nebensache der Welt für viele, gut so, auch der Wille, Kindern guten Fußball erfolgrich (entscheidend dabei wie in der BuLi: die pädagogische Eingangsleistung der ersten Trainer, nicht das, was herauskommt, -kommen soll, worauf immer die meisten "ergebnisorientiert" so arg fixiert sind: statt darauf, die basics dafür selbst zu erbingen!) beizubringen, - solange man weiß, dass er Nebensache ist, die der Entspannung dient - fürs Wichtigere im Leben, allem voran gesunden statt schon früh menschlich gekränkten (bzw. gleich als für die luxuriöse eigene Lebensführung "zu teuer sich eingespartem") Nachwuchs. Nun gut, ich gebe zu, ich bin ein undeutscher "Kultur-Defaitist", der aber echt leidet unter all den Verhältnissen...


    Kicker,
    ich habe nicht behauptet, dass es derlei Auswüchse nicht gibt. Ich habe von meinen Erfahrungen gesprochen.
    ... Und wenn ich Dich dann frage, wie ein von Dir beschriebener Eignungstest aussehen sollte, dann könntest Du doch mal "Butter bei die Fische geben", wie Du es doch auch immer gerne forderst.
    Aber auf konkrete fragen flüchtest Du Dich gerne ins Unkonkrete, wie mir scheint.


    Das scheint dir nur so ;) Vor Ort habe ich zB mehrere Trainer-Kodexe (angelehnt an den der FIFA, aber eben KiFu-modifiziert) in Vorschlag gebracht, um grad neuen Kollegen (aber dann eben auch Eltern per Transparenz für Qualitätskontrolle) etwas konkret an die Hand zu geben, was Trainerqualität betrifft. Da sich aber keiner an somit prüfbarer Qualität messen lassen mochte, wurde dies komplett ausgebremst. Weiter habe ich zB ein Lotsen- und Mentorsystem vorgestellt, bei dem dem Newcomer jemand mit anerkannter Erfahrung anfangs beigestellt wird, wofür ich natürlich zur Verfügung stellte, was aber auch ein JL o. Fachwart hätte übernehmen können. An Verbände schickte ich wie gesagt ganze Konzepte, die vom Landesverband mit Rückverweis auf die Vereine abgewiesen, vom DFB gar nicht beachtet wurden... Ok, irgendwann ergibt man sich dann auch mal dem Frust, muss den abbauen, aber nicht selbstzweckhaft, sondern um den Kopf frei zu kriegen, danach wieder Kraft für neue Vorhaben wie den Ansatz via Mentalcoaching (bzgl. Teamplay!) zu schöpfen etc. Aber es gibt eben viele, die immer nur gegen alles wettern, was dann Frust erzeugt, Kräfte raubt... Muss das sein?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Kicker,


    meine Zitierfunktion geht immer noch nicht, deshalb so:


    Da ist ja schon mal was dabei, Lotsensystem z. B.
    Dass Du Konzepte und Leitfäden verschickt hast, glaube ich Dir gern, nur bringt uns das in der Diskussion nicht weiter.
    Bei uns haben ein Trainerkollege und ich jetzt einen Leitfaden für Training verfasst, ein Koordinator vom Verein schaut öfter mal vorbei beim Training und bei spielen. Zu einem großen Teil sind Dinge, die in den Leitfaden flossen, aus dem Forum gekommen. Also könnten Deine Konzepte durchaus eine Bereicherung für andere sein.

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    Terry Pratchett

  • Also könnten Deine Konzepte durchaus eine Bereicherung für andere sein.

    - so doll sind die vllt auch nicht, waren auch nur für die Verbandsebene als Denkanregung. Hintergrund sind eben bloß die rigiden Ergebnis/Erfolgstrainer hier u. die selbsternannte Spaßtrainer dort (die damit oft nur Indifferenz o. eigene Inkompetenz verbergen), immer der Nahwelt entlehnt: hier der, der ödes Training macht, dann aber unsere Jungs 6-/7-jährig in schmerzlichen Brüllattacken zusammenschiss, wenn sie verloren, Jahrgangsjüngere nach Gutsherrenart auf die Bank verbannte (o. gar nicht erst Pässe beantragte), auf den Hinweis, dass es doch um Kinder gehe, - ganz ehrlich immerhin - antwortend: "Nein, es geht zuerst um mich, denn ich habe das Team hier aufgebaut und ein Recht, dass auch was herauskommt!" (der, der andermal schon aggressiver meinte, er sei Gott für mich); dort der, der sein Kind zwar in der Ersten plaziert, diese auch für sich allein beansprucht, obwohl er ihnen als Nicht- bzw. Antifußballer nicht nur nichts beibringen kann, sondern sogar viel verkehrtes, aber alles als nur den großen Spaß für alle verkauft...
    Wenn nun Sich überhaupt mal wer darum kümmern würde, dass Kinder reell im Fokus stünden, dass sie etwas sportlich lernen können (von Fußballern statt Karnevalisten, die sich als F-Trainer verkleiden), dass sie mal gefragt werden, ob o. bei wem sie denn real Fun u. Flow erleben etc. - dann wäre schon viel gewonnen. Dazu ein Kodex, ein Lotse/Mentor für Anfänger, ein offenes Ohr, falls mal wer kritische Fragen stellt, statt den Vorschlaghammer gegen ihn o. Verbände, die auch mal hinschauen/hören, wenn irgendwo es Kindern schlecht ergehen soll. Im Grunde recht einfach, gegenzusteuern, wo was schiefläuft. Und wüsste man unten, dass man sich oben konkret kümmert, nicht nur seine Ruhe will, würde schon den Anfängen gewehrt u. vllt viel verhindert: vielleicht, denn wissen kann das vorher keiner, uU sehe ich es auch zu simpel. Doch nur geschlossene Türen u. Gesellschaften, wie ich es nun mal erlebte, das kann es nicht sein, da sollten Kinder mehr wert sein, auch wenn sie nur Breitensport treiben, keinen Profit verheißen... In LZ geht es ja, da lernen alle viel, haben viel Fun: am guten Fußball! Nur, weil da die Ministars sind, die man hofiert? Und die anderen, nichts wert als Besitzansprüche (wie nunmal stets erlebt)? Na ja, vllt habe ich aber auch nur Frust, kann sein...

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