Konflikte mit Co-Trainer

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  • Hallo Trainerkollegen,


    ich habe ein Problem mit meinem Co-Trainer. Wir sind zwar jetzt seit 2 Jahren zusammen (erst E-Jgd. jetzt D-Jgd.). Das erste Jahr war noch einigermaßen OK. Im 2. Jahr glänzt mein Kollege damit, dass er kaum noch was macht (Training, Betreuung der Jugendspieler, etc.). Dadurch entstehen immer mal wieder Mißverständnisse (Trikots werden beim Spiel vergessen, Ergebnis nicht gemeldet....). Richtig los ging es, als vor ca. 3 Monaten sein zweiter Sohn in der B-Jgd. im Lokalderby nicht zum Einsatz kam. Er wollte alles hinschmeißen. Jetzt ist er zwar noch dabei, hängt aber mehr rum, als das er mich unterstützen würde. Jetzt bleibt eigentlich alles an mir hängen. Ich bin beruflich sehr eingespannt und bin dadurch stark gefordert. Darüber hinaus bin ich noch 2. Jugendleiter und habe da natürlich auch immer was zu tun.


    Besonders hat mich folgende Situation getroffen: Nach einem Turnier, bei dem wir nicht so gut drauf waren, kam ein Vater auf uns zu und hat gefragt, was denn heute mit der Mannschaft losgewesen sei. Bevor ich zu Wort kam, hat mein Kollege gesagt, er habe damit nichts zu tun. Ich habe die Aufstellung gemacht und auch das Training in den letzten Wochen geleitet. Das war ein Schock!


    Zudem kommen immer wieder so Situationen wie:


    - Ausdrucken und Verteilen von Zetteln für Ausflüge


    - Führen von Listen (Anwesenheitsliste, Kabinendienstliste, Triko-waschen-liste)


    Immer wenn ich ihn darum bitte, er solle doch einen der genannten Punkte übernehmen, kommen Haarsträubende Ausreden (Drucker kaputt, keine Zeit, Internetzugang defekt). Alles ausgerechnet dann, wenn man es braucht.


    In der neuen Saison gehts gerade so weiter. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr weiter, da ich 25 Spieler unmöglich alleine trainieren kann. Eine eigene Gruppe möchte er nämlilch auch nicht übernehmen. Ein Freund macht sich schon über mich lustig mit so Kommentaren wie "ist das dein 26. D-Jgd.-Spieler?" Lustig finde ich das mittlerweile nicht mehr.


    Hey, ich habe 35 Jahre Fußball gespielt, war Schiri, habe fast alle Ämter im Verein durch und soll mich jetzt so verheizen lassen? Ich habe schon an Aufhören gedacht. Da wären aber die Kiddis die Verlierer und mir würde das auch sehr weh tun, da ich in den letzten Jahren hier doch was geformt habe, was gut passt (.z.B. Spielen mit 4er-Kette, die mittlerweile recht sattelfest ist).


    Kann mir einer einen wertvollen Tipp geben? Wäre echt super.


    Ach ja, seit dieser Saison möchte auch eine Mutter mitmachen. Ich bin (fußballerisch) beeindruckt von ihr. Das würde aber dann so aussehen, als würde ich meinen bisherigen Kollegen gnadenlos absägen.

  • So wie du die Situation schilderst, gäbe es für mich da genau zwei Optionen:


    -Der direkte Weg
    -Der indirekte Weg


    Der direkte Weg wäre, deinen Kollegen darauf anzusprechen und evtl. rauszubekommen, wo seine Motivation hin ist. Er muss dann Rede und Antwort stehen. Entweder er ändert sein Verhalten dann, oder eben nicht. Aber dann muss er die Konsequenzen ziehen und sich zum Ballaufpumper degradieren lassen.


    Der indirekte Weg würde über die Mutter gehen. Wir alle wissen, das man nie genug helfende Hände haben kann. Wenn du sie immer mehr einbindest, und dann auch mal Aufgaben an sie abgibst, die eigentlich dein Co-Trainer erledigen sollte (Spielbericht, Ausdrucke), dann erübrigt sich seine Mithilfe immer mehr.


    Das scheint bei euch ja richtig zu haken. Spätestens die Geschichte, wo er dich bei dem Vater eiskalt hat auflaufen lassen ("Ich habe damit nichts zu tun!") wäre für mich ein Grund, ihn mal strammstehen zu lassen.


    Mein Co-Trainer (fußballerisch nicht gerade eine Leuchte, der ist für das Soziale da) hat in meiner Abwesenheit auch mal etwas gesagt, was ich als Trainer so gar nicht erst an die Eltern weitergegeben hätte. Aber trotzdem stand ich auf seiner Seite und trage die Konsequenzen seiner Aussagen mit. Gut, war jetzt nicht so dramatisch das Thema, aber trotzdem. Wir arbeiten zusammen, und nicht aneinander vorbei. Und wenn das im Trainerteam nicht gegeben ist, dann ist es über kurz oder lang wohl das Beste, sich zu trennen.

  • Hi Basti,


    danke für deine Antwort. Ich habe mir das schon fast genauso vorgestellt. Wollte nur mal eine andere Meinung hören.


    Ich habe überhaupt kein Problem, wenn einer nicht kicken kann, aber für alle Sachen im Hintergrund zuständig ist. Das kann auch Gold wert sein. So einen hatte ich im ersten Jahr E-Jgd. Wenn ich so zurückdenke, weine ich dem Kollegen fast eine Träne hinterher ;) snief.


    .....so, habe jetzt dem Kollegen ne sms geschrieben. Das besprechen wir bei dem Wetter am besten auf meiner Terasse bei einem kühlen Bierchen.


    Gute Zeit noch!


    DON Rogerio