Beliebt: "Übungen" abseits vom Fußball...

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  • Vor allem im Winter waren bei 8- bis 10-jährigen oft anregende "Trainingsformen" jenseits des F-Platzes beliebt, vor allem, um Teamgeist erleben zu lassen. Einige Beispiele, die erstmal nichts mit Fußball zu tun haben, eigentlich aber doch einiges (im Kopf) bewegen könnten:


    "Mein Glücksstein! - Wir sind in ein Kunstatelier im Jugendhaus, wo jedes Kind aus Speckstein formschön seinen Glücksstein zurecht feilte und polierte (danach wurde im Jugendhaus noch gekickert, Pizza gefuttert usw). Einige Mütter mussten ihn sogar in die Trikothose einnähen, andere nahmen ihn nur so mit, z.T. noch heute..."
    "Tanzen: Was heißt es, dass man Gegner austanze? Das wurde in einem Tanzstudio vermittelt, veranschaulicht, zu dem Eltern gute Kontakte hatten, für das so indirekt auch geworben wurde, bei Eltern wie für später beim Nachwuchs: schnellste triitfolgen verwirren, man kann kaum folgen, beschwingte Bewegungen erzeugen Flow, der Gegner kurz staunen lassen kann etc."
    "Rasenschach: Mit einem privaten Schachlehrer wurden den Kids die Spielzügen der Schachfiguren in Analogie zum Fußball erklärt: jeder bewegt sich anders, hat einen anderen B-Radius. Der Schachspieler ist wie ein Trainer (die Figuren also das Team je der Kids: ganz schön schwer, die alle im Verlauf immer richtig "aufzustellen" ;-)), der König z.B. als TW, Dame Sechser und Zehner zs im Mittelfeld (der Traumspieler jedes Trainers), der Turm der Außenverteidiger, Läufer Innenverteidiger, der Springer sucht vorn freie Räume, leider mit den Bauern nur zuviele, die Mittelstürmer sein, Tore machen wollen, ohne drauf los stürmen zu können: wo ist die Lücke, viele Chancen, doch wenig kommen durch zum Tor...? Und der Trainer muss immer ruhig bleiben, warten, warten, warten können, wenn alle alles tun, um dem Torwart/könig rettend beizustehen...."
    "Aerobic - die Aerobic-Trainerin improvisierte zu der Musik, die die Kinder mitbrachten, Konditionstraining kann auch viel Fun bringen..."
    "F-Baseball in verschiendenen Varianten: einer vom Team bolzt den Ball so weit weg, wie er kann; die anderen rennen - alle o. nur einer - von Rettungsboje zu Rettungsboje bis ins Ziel, während die Gegner den Ball holen und z.B. über verschiedene Zonen passend zu einem Tor transportieren, in dem dann wieder vom anderen Team noch ein TW stehen kann o. nicht, das klein o. groß sein, auch per Pylonengang noch verschoben nur im Teamwork erreicht werden kann etc. Werden laufende Mitspieler des 1.Teams vom Tor dann jenseits von Rettungsbojen müssen sie o. das ganze Laufteam zurück, es können aber auch für die, die es schon ins Ziel schafften, Einzelpunkte vergeben werden, so dass nur der Team-Bonuspunkt fürs Zielerreichen aller entfällt... Klingt kompliziert, in der Praxis finden sich die Kids aber schnell rein"


    Hat wer andere Kombi-Ideen (Fußballgolf hatte mich eben drauf gebracht, F-Tennis ist ja auch noch bekannt) o. wie könnte man die Modifikationen von Fußball im Kopf noch ergänzen? Ansonsten fußballspezifisch wollten die Kids doch am Ende meist am liebsten aufs Tor bolzen. Dazu demnächst noch was (mangels Zeit jetzt).

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Bin bzgl. F-Aerobic grad auf "Ballkorobics" als Variante gestoßen, mit Copyright usw. Na ja, mich würd da nur mal interessieren, ob wer eine besonders geeignete Musikauswahl (in Verwendung für KiFu) o. ein paar Basisübungen hätte, eine "Ausbildung" scheint mir etwas viel. Noch etwas, was für mich durchaus auch eine "Übung", speziell für jüngste Torleute, war: einen schönen Ball vom Lieblingsverein u. mit ihm statt dem Teddy einschlafen, dabei an tolle Paraden denken, dann von träumen (á la "Traumhüter Leese")... Vielleicht nur was für Fußballverrückte, müssen daher nur noch die Eltern erlauben.

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  • Brenn-Fuss-Ball :)
    Am besten mit diesen Plastikbällen die es in Drogeriemärkten gibt, die fliegen nicht so weit wie die Lederbälle :D

    „Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für Andere tun, tun wir auch für uns selbst.” - Thich Nhat Hanh

  • Bin nicht so ganz im Bilde, hört sich gut an, wie führst du das durch?


    Wenn ich ehrlich bin habe ich es noch nie umgesetzt :whistling:
    Mir ist die Idee in den Ferien gekommen und ich stelle es mir so vor:


    2 Mannschaften; die eine steht wie beim Brennball hintereinander, schießt den Ball ins Feld und läuft über die Bases (heißt so im Baseball oder? :D dafür eignen sich bestimmt Hoola-Hoop-Reifen ganz gut); die andere Mannschaft verteilt sich im Feld und versucht einem vorher bestimmten Mitspielen, der ebenfalls in einem Reifen steht den Ball zuzupassen; und sonst halt nach den normalen Regeln (der Burner, also der, der die Leute verbrennt und dem die Bälle zugespielt werden, könnte ja der TW sein, der dürfte den Ball dann auch in die Hand nehmen.


    Ich denke es ist eher ein Spaßspiel und hat kein echtes Lernziel ;)

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  • Ich denke es ist eher ein Spaßspiel und hat kein echtes Lernziel

    Wie immer kommt es darauf an, in welchem Kontext man das Spiel einsetzt, immerhin wird es als "Fußball-Baseball" sogar im E-Book "Teambuilding for Kids" vorgestellt. Wir haben es so gespielt, dass der Ball von der verteidigenden Mannschaft in ein kleines Tor gepasst werden und dabei jeder Spieler den Ball einmal berührt haben muss. Teambuilding- "Lernziele" sind z.B.
    - Die verteidigenden Spieler entwickeln (ggf. mit Unterstützung des Trainers) Strategien , mit welcher Aufstellung und welchem Pass- und Ballannahmeverhalten sie am besten und schnellsten agieren können.
    - Die Spieler der angreifenden (schießenden und laufenden) Mannschaft entwickeln Strategien, wie und wo der Ball am besten hingeschossen wird, kommunizieren und feuern an ("lauf weiter" oder Stopp"), der laufende Spieler vertraut blind auf die Zurufe seiner Kameraden und konzentriert sich auf läuferische Höchstleistung.


    Mögliche Lernziele abseits des Teambuilding sind:
    - Für die angreifenden (laufenden) Spieler: räumliche Orientierung ohne eigenen Ballbesitz, Beobachtung der verteidigenden Mannschaft bei eigener Bewegung und unter Druck ("schaff ich die nächste Base oder nicht?"). Für dieses Lernziel kann man das Anfeuern/die Kommandos der anderen Mannschaftsmitglieder auch "verbieten".
    - Für die verteidigende Mannschaft: Ballannahme und -weiterleitung unter Zeitdruck.

  • Interessant, wie man sportartliche Mix-Übungen variieren kann. Hatte ja auch Base-soccer/Fußball oben beschrieben, aber mit Toren... Dazu würde der TW dann passen, den Tibo einsetzen will. Gelernt würde da eine Menge: weite Abschläge (bzw. Flanken) in den freien Raum (statt Gegner), dosiert Wege abschätzendes Laufen zwischen den "bases", schnelles Zusammenspiel etc. Man könnte neben "bases" vllt auch noch Zonen einbauen, um taktisch komplexes Zusammen/Mitspielen im Kopf zu animieren... Oder?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Hier mal wieder eine Glaubensfrage: der F. soll ja nun das Non-plus-ultra an Übungsform sein... sicher schult er schusstechnisch die Flexibilität des Einzelnen hervorragend, das UFO dürfte aber vorerst nur in Dortmund o. München landen... Und sollte überhaupt der Fokus so sehr aufs (in reaktivem Tempo) perfekte "Bolzen" (so verstehe ich den F.) gelegt werden o. kann das trainingsdidaktisch nicht auch kontraproduktiv wirken: wenn bald jeder aus allen Lagen perfekt schießen kann, dann wird er es auch tun wollen. Und das Teamplay als Qualifikationsschlüssel für Handlungserfolg ablösen?


    Mir wäre ein Platz mit Passanten lieber: wie im früheren Straßen- o. brasilian. Slumfußball slaufen oder stehen die in relativ unberechenbaren Haufen auf dem Feld herum als eigenbewegliche Hindernisse, die es neben Ball, Gegner und Mitspielern zu beachten gilt. Die periphere Wahrnehmung später im "ordentlichen Spielbetrieb" wird dagegen ein echtes Kinderspiel, wenn die Aufmerksamkeit sich an den gesteigert ganzheitlichen Blick gewöhnt hat... Mein einziges Problem: wo bekomme ich die Passanten her? In einem Testspiel habe ich es mal mit Eltern versucht, die sich nicht neben, sondern auf dem Platz verteilen und unterhalten sollten. Da es in 5 Minuten nur Chaos gab, war die Geduld bzgl. diesem Blödsinn (O-Kommentar) rasch am Ende und jede Erklärung der langfristigen Effekte sinnlos, da es ja erstmal in der Tat nur durcheinander ging, keiner proaktiv das Teamplay zu ordnen oder zu "sehen" verstand...


    Ist Bolz- bzw. Techniktraining doch angebrachter, diese Übungsidee zum indirekt erzwungenen "Wahrnehmen aus einer Totale", die es eben nicht gibt, nur intuitiv geschult werden könnte, wirklich nur Mist? Ich mag mich im Kopf noch nicht davon verabschieden... Was meinen andere Trainer?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Vorab: ich habe nicht den kompletten Thread verfolgt. Klingt spontan zunächst recht innovativ. Was dürfte das Ziel sein? Eigentlich geht es doch darum, dass die Spieler lernen den Blick vom Ball zu lösen. Dafür wäre es doch schon angebracht. Recht aufwendig, aber zielführend. Haben sich denn die Eltern in deinem Fall auch bewegt? Oder standen sie "nur" still? Wenn sie nur still standen könnte ich auch anderen Hindernisse einbauen.


    Aber grundsätzlich recht interessant...

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)