Tim Wiese geht!

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  • Einst erfolgreicher Schüler aus der Torwart-Schule von Gerry Ehrmann wuchs mit ihm die Zuversicht, das die Bälle gar nicht hart genug geschossen werden können, um solche Torleute zu bezwingen. Garant dafür war ein hoher athletischer Aufwand verbunden mit stetiger Optimierung des Muskelapparats. Doch das deutsche Fussballspiel hat sich zu ungunsten seiner Ausbildung und Fähigkeiten verändert. Was wäre da logischer, als im Ausland seine Karriere fortzusetzen und ausklingen zu lassen?


    Tim versuchte sich zunächst als Feldspieler. Erst Achillessehnenprobleme führen dazu, das er seine Leidenschaft, dem Fussball auf der Torwartposition fortsetzen konnte. Zur damaligen Zeit (leider auch heute) wurden Torleute an Größe ausgewählt. Diesen Vorteil hatte Tim! Während viele mit körperlichen oder gesundheitlichen Handycaps frühzeitig aufgeben, hat ihn dies erst recht zu höheren Leistungen angestachelt. Seine ersten Jahre verbrachte er bei Dürscheid und Bayer Leverkusen. Aber nicht dort, sondern in die Regionalligamannschaft von Fortuna Köln gelang im der Sprung in den bezahlten Fussball. Dort fiel er auch Gerry Ehrmann auf, der ihn zum Betzenberg holte, wo er schon nach kurzer Zeit den damaligen Keeper Georg Koch verdrängen konnte. In der Zwischenzeit hatte er sich bereits 13 mal in der U-Nationalmannschaft bewähren können. Obwohl ihn Knie- und Kreuzbandverletzungen immer wieder "ausser Gefecht" setzten, kämpfte er sich mit eisernem Willen immer wieder heran. 2005 drohte nach besonders schwerer Verletzung sogar das Aus seiner Profi-Karriere. Aber er kam wieder zurück und unterschrieb bei Werder Bremen einen neuen Vertrag. Auch hier verletzte er sich bereits im Vorbereitungsspiel gegen den SV Meppen schwer am Knie. Er nutzte jedoch diese Zeit zur Ernährungs- und Trainingsumstellung und so wurde aus dem Kraftprotz der Athlet Tim Wiese. Mit konstant guter Leistung und weniger Verletzungspech wurde er auch interessant für die A-Nationalmannschaft, bei der er im August 2008 sein Debüt gab.


    Mit ihm wird zum Ende der Saison ein bedeutender Keeper einer Torwartepoche die deutsche Bühne verlassen, der mit sensationellen Reflexen selbst härteste Schüsse klären konnte. Dessen Abschläge und Abstößte stets die nötige Distanz hatten und stets als Individualist größten Respekt in der Mannschaft hatte.


    Er wird platz machen für einen jungen Keeper, der hier und dort ein Problemchen bei seinen defensiven Aufgaben haben wird, jedoch dank einer moderneren Ausbildung als Teamplayer effektiver im Spielaufbau die Mannschaft unterstützen kann.