Nachwuchsfußballer im Terminstress

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  • Guter Beitrag! Leider ist es bei uns so, dass der Spielbetrieb im Kreis es sehr schwierig macht, Kindern zu vermitteln, dass Fußball vor allem Spaß machen soll. Meine E1-Junioren spielen in Gruppen mit zwölf Mannschaften, das ergibt 22 Partien alleine in der Feldrunde, dazu kommt noch eine Pokalrunde unter den ca. 40 im Kreis gemeldeten Mannschaften, die ich mittlerweile für völlig kinderfeindlich halte. Im Rahmen der Feldrunde hatten wir an so gut wie jedem Samstag außerhalb der Schulferien Spieltermine, sogar am Samstag zum Beginn der Herbstferien lag ein Spiel -- das haben dann fast alle Teams in die bei vielen Kindern sowieso schon voll gestopfte Woche verlegen müssen. Kein Wochenende war einfach mal frei.. Und unser letztes Felrdundenspiel 2011 fand am 3.12. statt. Ende Oktober hatte schon die Hallenrunde begonnen, von vier Turnieren fanden bei allen drei noch im Zeitraum Ende Oktober bis Mitte Dezember statt. Hätten wir nicht die Reißleine gezogen und die Hallenrunde sausen lassen, wir hätten an zwei Adventswochenenden samstags ein Spiel und Sonntags ein Turnier gehabt. Daneben haben viele Kinder noch Musikunterricht, mit G8 hat der Umfang des Schulunterrichts auch noch zugenommen, im Dezember wurden noch jede Menge an Arbeiten geschrieben, das ist für viele Kinder und auch ihre Eltern dann in der sogenannten 'besinnlichen Jahreszeit' dann Stress pur.


    Der Fußball ist hier nur ein Puzzle-Teil. Aber ich kann es derzeit nicht anders sehen, als dass die Verantwortlichen für den Spielbetrieb die Realität vieler Kinder überhaupt nicht mehr im Blick haben und davon ausgehen, dass Fußball bei allen Vereinsmitgliedern eine ähnliche Priorität haben sollte wie bei Ihnen. Ich empfinde die geschilderte Form des Spielbetriebs als Katastrophe und neige mittlerweile dazu, ihn als gesundheitsschädlich für die betoffenen Kinder einzustufen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)