Servus zusammen,
nachdem ich mir eigentlich vorgenommen habe - weiter erstmal in der Jugendausbildung tätig zu sein, stehe ich nun vor dem Jahreswechsel kurz davor all meine Überlegungen über den Haufen zu werfen und doch schon in den Herrenbereich zu gehen. Mit 26 nicht als Spielertrainer, sondern als "reiner" Trainer.
Stellt sich die Frage warum mache ich das?
Und hier sehe ich mehrere Gründe - zum einen bin ich mit dem Verein für den ich tätig bin nicht verwurzelt, soll heißen ich wohne am Ort erst wenige Jahre und habe also keine Bindung an diesen Verein - in meiner Tätigkeit wurden die Wurzel für eine solche Bindung auch eher abgeschnitten, als gepflegt. Kurzum, mit dem Verein, der Führung und auch den Leute im Verein kam und komme ich nicht aus. Ich habe in den letzten drei Jahren eher einen Verein im Verein gehabt und mein Ding durchgezogen - ob erfolgreich oder nicht spielt dabei keine Rolle. Jegliche Vorstöße etwas zu ändern/verbessern wurden im Keim erstickt und meine Ideen als lächerlicher Unfug abgetan. Zum Ende der Spielzeit wäre so oder so Ende in diesem Verein gewesen, wovon die Vereinsführung schon einige Zeit informiert ist.
Mit der Mannschaft (U19) gab es kurz vor der Winterpause auch einige Probleme, so dass schon damals mein Amt als Trainer auf der Kippe stand - den nach einem erfolgsverwöhnten Jahr musste ich mir in dieser Saison von Eltern einiges anhören worauf ich hier nicht eingehen möchte - was aber weit weit unter der Gürtellinie und meiner würde ist. Ich bin kein Vatertrainer und mache das ganze nicht für einen bestimmten Spieler sondern ich betreibe das als ehrgeiziges Hobby in dem ich mich stetig verbessern will und im Rahmen meiner Möglichkeiten und Qualifikationen das Maximum herausholen möchte.
Gestern Abend bekomme ich einen Anruf einer bekannten Südbayerischen Fußballschule (produziert unter anderem Trainingsdvds *g*) einen Anruf. Einer der Geschäftsführer, selbst Trainer einer BOL Mannschaft sucht für die 2. Herrenmannschaft des Vereins einen jungen, lernwilligen und engagierten Trainer und er hätte dabei unter anderem auch an mich als Lösung gedacht. Der Verein ist was die Zahlen der Mannschaften und die Qualität der Jugendarbeit angeht, im Münchner Raum sehr hoch anzusiedeln. Nach dem was man als Aussenstehender mitbekommt, ziehen dort im Verein zumindest alle in die gleiche Richtung und sind gerade im Kinder und Jugendbereich nicht auf kurzfristige Erfolge aus, sondern möchten den sportlichen Erfolg langfristig sicherstellen. Nicht der Bezahlung bin ich gewillt, dieses Angebot anzunehmen, vielmehr bin ich von der Perspektive, von einem überaus erfahrenen und qualifizierten Trainer unter die Fittiche genommen zu werden überzeugt. Man möchte die 2. Herrenmannschaft mit einigen wenigen gestandenen Spielern und den technisch und taktisch gut ausgebildeten Jugendspielern aufbauen und hat das Ziel in den nächsten Jahren um 1-2 Klassen aufzusteigen, was ich als durchaus möglich erachte. In der aktuellen Saison ist man 4 Punkte hinter einem Aufstiegsplatz, sucht aber aufgrund der Differenzen zwischen derzeitigem Trainer und Mannschaft schon zum Februar einen neuen Trainer.
Ich habe nach diesem Telefonat sofort meinen JL sowie meinen Trainerkollegen der U19 angerufen und sie über das Angebot und mein ehrliches Interesse daran, dieses Angebot anzunehmen informiert. Gleichzeitig habe ich klar gesagt, dass ich nur gehen werde sofern ein geeigneter und passender Trainer gefunden ist. Nach einem weiteren Telefonat habe ich eben diesen gefunden - mein Nachbar, den ich eingangs erwähnt habe. Derzeit trainiert er unsere U17 und wird als künftiger U19 Trainer gehandelt. Ich habe jetzt eine Nacht über das Angebot geschlafen und sofern der Verein mit mir als Lösung einverstanden ist, werde ich am Freitag dieses Angebot annehmen, mit dem Ziel und der Perspektive in meiner neuen Tätigkeit das Maximum an Wissen und Erfahrung mitzunehmen um diese irgendwann wieder in die Ausbildung junger Nachwuchskicker zu investieren.
Aber um ehrlich zu sein, meinem Team, ist mir in den 18 Monaten schon extrem ans Herz gewachsen. Auch einige Eltern, die sich an der Hetzkampagner nicht beteiligt haben werden mir sicher abgehen - aber wenn man so ambitionierte Ziele hat wie ich sie mir setze, gibt es Situationen in denen man sich klar für das entscheiden muss, was einen persönlich weiter bringt - und diese Perspektive habe ich bei einem Wechsel - so kann ich im derzeitigen Verein von nur einem lernen - und das ist mein Nachbar, der mir auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen wird.
Aber kommen wir zur Frage, wer hat in meinem Alter schon als Trainer einer Herrenmannschaft gearbeitet und hat darüber hinaus auch Erfahrung mit Mannschaften Ab U13 bis U19 und kann mir Erfahrungen, Tipps und Do´s & Dont´s mit auf den Weg geben?
Was sind für euch die größten Unterschiede - beim Coaching? Im Bereich Trainingsgestaltung und -steuerung mache ich mir eher weniger Gedanken - eher vor den Ansprachen vor dem Spiel und in der Halbzeit.
Danke und Grüße
Zodiak
