Konflickt mit Eltern

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  • Nunja, das wir uns nicht zu stark einmischen dürfen, ist klar.


    Aber was, wenn die schulischen Leistungen erst dann schlechter wurden, seit Fussball im Vordergrund steht? Ich sehe mich da mehr in der Pflicht, im Bereich Schule wieder den richtigen Weg zu zeigen. Denn mit Fussball wird keiner meiner Spieler irgendwann Geld verdienen. Guter Schulabschluss, Ausbildung, das ist wichtig. Mit Hartz IV nützt einem auch der größte Spaß am Fussball nichts.


    Es geht ja letzten Endes auch nicht um eine 5 im Test. Sowas kann mal vorkommen. Aber wenn sich das häuft? Lieber zwei, drei Mal beim Training aussetzen und lernen, als sitzenzubleiben.

  • Nur noch eins zu diesem Thema. Basti das du nach besten Wissen und Gewissen handelst ist mir klar. Und das du das Beste für die Kinder willst, das glaube ich dir sofort. Aber wir können doch nicht hinter die Kulissen schauen. Wenn das Kind schulische Probleme hat, woher willst du wissen das das am Fußball liegt. Der Junge hat vieleicht Ärger mit Mitschülern, kommt mit seinem Lehrer nicht klar, seine Eltern leben in Scheidung, er ist lernbehindert usw.. Also hat er vieleicht genug Probleme am Hals. Vieleicht ist Fußball die Sache die ihn die anderen Problemen vergessen lassen. Krass gesagt die einzige Freude die er noch hat. Und dann kommst du daher und verbietest es ihm, zwar in bester Absicht, aber du bestafst ihn. Und nach den Regln die du beschrieben hast mußt du ihn bestrafen, weil du sonst die anderen Kinder, die du( mit schlechten Noten und mit Absprache der Eltern) nicht trainieren läßt ganz klar benachteiligen würdest. Du würdest ganz schnell deine Glaubwürdigkeit bei den Kindern verlieren wenn du mit zweierlei Maß messen würdest. Und dann steckst du in der Sackgasse. Also wir sind keine Erziehungsberechtigte und wir sollten diese Dinge dort belassen, wo sie hingehören, nähmlich ins Elternhaus. Das schließt aber nicht aus, daß wir die Augen verschließen sollen, vor Dingen die nichts mit Fußball zu tun haben. Natürlich wollen wir doch alle das Beste für die Kids. Aber du darfst nur Regeln aufstellen, die du dann auch einhalten kannst und das kannst du, in meinen Augen, in diesem Falle nicht. Es muß nur einmal ein Elternteil nicht damit einverstanden sein, daß du ihr Kind wegen schlechten Noten ausschließt und schon bricht dein ganzes Kartenhaus auseinander. Nichts für ungut, aber meiner Meinung nach bist du hier auf dem Holzweg.

  • Gerade als meine Kids noch jünger waren habe ich immer wieder festgestellt, wie die Hirarchie bei den Jungs gesetzt ist: Das gewichtigste Wort hat der Lehrer, dann kommt der Trainer, dann eine Zeit lang nichts.. und dann die Eltern :D


    Soll heißen, Du als Trainer kannst schon etwas bewegen, die Kinder schauen zu Dir herauf, und es ist etwas anderes, ob Du sagst, Schuhe sollen geputzt werden oder ob es die Eltern sagen. Damit kann man hier und da arbeiten, wenn Du zu bestimmten Themen etwas zu den Jungs sagst, dann ist die Chnace groß, dass Du sie erreichst. Aber wir sind Trainer, allenfalls Hobbypsychologen, und irgendwo hört dann auch die Zuständigkeit auf. Zum Thema Schule würde ich vielleicht mit den Kids einzeln auch mal über schulische Leistungen sprechen (am besten in Absprache mit den Eltern), vielleicht kannst Du ja z.B. schulischen Ehrgeiz wecken, was die Eltern nicht vermögen, aber ein Einwirken zum Beispiel durch Nichteinsetzen wegen schulischer Leistungen geht m.M.n. zu weit. Wie einige schon schrieben, wir sind dazu da, Fussball mit Spass zu vermitteln, man kann vielleicht mal "mithelfen" sie aufs Leben vorzubereiten, aber bitte im Rahmen. Das vorleben/einfordern gewisser sozialer Regeln ist da an der Stelle schon ein großer Schritt.

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)