Dfb-Philosophie mißachtet

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  • Lese heute in der Zeitung, dass der Trainer der U 21 -Dieter Eilts- entlassen wurde, weil er von der Dfb-Philosphie abgewichen ist. Wenn dem so war, wäre es sehr interessant, wer und vor allem was beobachtet wurde. Gibt es da jemanden im Forum, der hier Informationen hat?

    Dieter Eilts hat ein gutes Team an den Start geschickt, einen Trainer vor einem wichtigen großen Turnier mit einer solchen Mannschaft zu entlassen, RESPEKT -wenns wirklich der oben angegebene Grund war-. Dfb-ausgebilderter Vertragstrainer im Jugendbereich, Vertragsbruch des Trainer weil gegen Philosophie verstoßen und Tschüssikofski, EINFACH KLASSE, genau nach meinem Geschmack, ....Schlagworte: Mutterhaus als Legislative, Trainer, Vertrag, Lohn sind die Zauberworte, das wird an diesem Beispiel sichtbar.

    Was wars: geschrien, nicht gelobt, nicht altersentsprechend trainiert, die Art und Weise der Ansprachen?

    Gruß Andre

  • Da sich hier nur eine Seite geäußert hat, sagt es letztlich immer noch nicht viel konkretes aus.

    Es ist eine Freisetzung, wie sie mittlerweile Standardmäßig im Wortlauf klingt, wenn eigentlich ganz passable Arbeit abgeliefert wurde, aber eine Seite die Sache einseitig beenden möchte.

    Schöner Begriff; unterschiedliche Auffassungen. Wo waren die Abmahnungen, weil der Trainer gegen das Konzpet des Herrn Sammer verstoßen hat. Aha, der DFB brauch so etwas, wie Arbeitsrecht nicht zu berücksichtigen.

    Für mich hat das erheblich mehr mit schlechter Chemie der betreffenden Personen untereinander zu tun, oder aber ein neuer Wunschkandidat soll so auf einen besetzten Posten geschoben werden.

    Sorry DFB und Sammer, aber wer so gegenüber einem sehr erfolgreich arbeitenden Trainer zu handeln, zeigt deutlich welche Abgründe sich auftuen, wenn einige Glauben sie seinen Gott, oder Gottänlich.

    Kein Wort des Lobes für die Erfolge, die er und sein Team erzielt haben. Keiner spricht mehr darüber, wie viele Spieler sein Team auf dem Weg zur Nationalmannschaft durchlaufen haben. So schlecht kann es doch gar nicht gewesen sein, bei der sehr großen Zahl die nun Nationalspieler nennen.
    Für mich ist es jedenfalls sehr komisch wenn die Spieler so gut ausgebildet sind, das sie heute Nationalspieler sind, ihm aber vorgeworfen wird, nicht ausreichend Videomaterial mit seinen Spielern zu nutzen bzw. bzw. die Spieler nicht richt anzusprechen.

    Herr Löw, denken sie bitte bei den akutellen Gesprächen mit Ballack und anderen daran, das sie die richt direkt die richtigen Worte für ihre Spieler gefunden haben. Denn danach müsste Herr Sammer und der DFB auch sie bereits freigestellt haben. Oder ist diese erheblich mehr in der Presse und Öffentlichkeit geführte Kampagne, so unbedeutend, das sie dem aktuellen Bundestrainer nicht angekreidet wird.

    Das ist einer der Gründe, warum ich es gar nicht mag wenn die Verursacher anderen (Presse, Fans, Spielern) Menschen Sand in die Augen streuen, anstatt klipp und klar zu sagen, das sie mit der persönlichen Art, des durch sie selbst eingesetzen Trainers nicht mehr einverstanden sind. Die Freisetzung ist deshalb ein klare Politikum bzw. ein Bauernopfer und nichts anderes.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Verschiedene Ansichten bei der Philosophie; Zitat (aus Kickeronline) aus einem Interview, ....Sammer sagte...

    „Wir haben uns in den Playoffs durchgesetzt und versucht, offensiv zu spielen, auch wenn das nicht immer gelungen ist. Die Verantwortlichen waren der Meinung, dass wir in der U21 nicht der DFB-Philosophie entsprechend gearbeitet haben. Ich bin der Meinung, wir haben das schon getan“, meinte Eilts. Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Sportdirektor Sammer hatten erklärt: „Wir haben bei der A-Nationalmannschaft eine Spielphilosophie und Arbeitsweise entwickelt, die auf alle anderen Auswahlmannschaften des DFB alters- und entwicklungsgerecht übertragen werden soll.“ Die U21 habe zwar die Endrunde erreicht, „doch es bestehen in den Inhalten unterschiedliche Auffassungen“.

    Gegen Sammers Kritik wehrte sich Eilts: „Ich habe versucht, die Spielphilosophie auf die Bedürfnisse meiner Mannschaft zu übertragen, aber das hat ihm scheinbar nicht gefallen. Das muss ich akzeptieren, ob ich das auch verstehe, ist eine andere Geschichte“, sagte Eilts weiter. „Wir haben gut gearbeitet und Ergebnisse erzielt. Wenn man beim DFB anderer Meinung ist, kann ich das nicht ändern.“ Man könne sicherlich über gewisse Übungsformen diskutieren, „aber letztendlich muss ich als Trainer doch entscheiden, wie ich die Dinge mache“.

    Bewertung

    Als kleiner Trainer, welcher sich darüber Ärgert, dass frisch gebackene Trainer, also Leute die es wissen müssen, was die Ausbildungsziele sind, die auch wissen sollten, wie sie gerade im Jugendfußball zu ticken haben, hier mit einer Herrlichkeit ihr "dummes" Ding durchziehen und das mit einem kalten Lächeln.

    Dieses kalte Lächeln finde ich nicht bei Herrn Eilts. Der kleine Trainer möchte aber konkret wissen, wo er abgewichen hat. Dieses allgemeine Geplenkel in der Presse ist doch nichts sagend. Was hat der Eilts konkret falsch gemacht?
    Denn wenn er tatsächlich etwas falsch gemacht hat und es sich hier um Fakten handelt und nicht um eine dumme Fede, dann wäre diese Geschichte in der Trainerwelt ein gutes Zeichen, finde ich jedenfalls.

    Bcefferen, Du bist mir diesbezüglich zu voreingenommen, denn diese Fakten scheinst Du ebenso nicht zu kennen bzw. entwickelt sich Deine Meinung zu dieser Sache auch "nur" aus den Pressemitteilungen. Vielleicht war ja wirklich etwas dran, nämlich das der Eilts echt beschissene Trainings geliefert hat, obwohl er die Vorgaben hatte und obwohl diese Trainings zu Siegen führte. Wie gesagt, ich kann eine E Jugend auch schon mit Taktik vollpumpen und die Spielen den Ball einer B Jugend und bringen u.a. dadurch die Ergebnisse. Und im weiteren bleibt auch im Raume stehen, dass die Spieler die in die Nationalmannschaft kommen und bei Eilts waren auch ohne ihn dort hingekommen wären, einfach weil sie gut waren. Es könnte aber auch sein, dass die noch besser gewesen wären, wenn ein anderer Trainer dort gewesen wäre.

    Wenn ich das Interview nehme, wird mir hier echt schlecht, weil einerseits werden dort von den Chefs des Eilts Vorgaben gemacht, die er vermeidlich nicht eingehalten hat. Warum nicht? Weil der Erfolgsdruck zu hoch war, obwohl der ja eigentlich so nicht da sein dürfte? Anders gefragt, steht auch im Raum, dass der Sammer in der Sache -mal vom Arbeitsrecht abgesehen- auch Recht haben könnte. Dann wäre ihm die Entlassung seines alten Freudes Eilts vielleicht sogar sehr schwer gefallen, weiss mans?

  • Hier noch ein kleiner Abspann eines Interviews Weltonlinge/Bernhard Peters. Besonders der Schlußsatz von Peters gibt mir zu denken:

    WELT ONLINE: Als externer Berater arbeiten Sie auch im DFB-Kompetenzteam mit, dem zum Beispiel Bundestrainer Joachim Löw, Teammanager Oliver Bierhoff, Sportdirektor Matthias Sammers und U21-Trainer Dieter Eilts angehören. Wie sieht das konkret aus?

    Peters: Wir treffen uns alle drei bis vier Wochen. Wir diskutieren etwa um die Vereinheitlichung der Konzeption zwischen der A- und den U-Mannschaften, aber auch um Veränderung der Trainerausbildung und das Führungsverhalten der Trainer.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, es rumort mehr, als wir denken.

    Hier noch Artikel, die vor dem "Crash" veröffentlicht worden sind:

    Auszug aus Der Westen vom 14.10.08:

    Dahinter könnte ein alter Konflikt stecken, der offenbar immer noch schwelt im Deutschen Fußball-Bund. Sammer wurde einst als Gegengewicht zum Reformer Jürgen Klinsmann installiert, während Eilts sich schon immer eher dem Denken Klinsmanns verbunden fühlte.
    Der heutige Bayern-Trainer erwartete Entwicklungen, Sammer hingegen verlangt unerbittlich zählbare Erfolge. Derzeit benutzt der Sportdirektor immer wieder die selben Begriffe: "Siegermentalität", "Weltspitze" und "Titel".
    Eilts sagt: "Natürlich wollen wir Erfolg haben." Gleich im nächsten Satz betont er allerdings: "Aber es ist genauso wichtig, die Spieler an die A-Nationalmannschaft heranzuführen."


    Auszug Spox.com vom 09.10.08:


    Sammer: Im U-15-Beriech beispielsweise haben wir einen Trainer einer holländischen Schule eingestellt, weil wir wissen, dass es wichtig ist, gerade in diesem Altersbereich einen richtigen Grundstein zu legen.
    Grundsätzlich müssen wir aus unserer Geschichte sehen, wo unsere Stärken liegen und diese fördern. Dieser Spagat zwischen Veränderungen und traditionellen Stärken muss uns gelingen. Und daran arbeiten wir permanent.

  • Für mich ist die Sache relativ einfach.

    Sammer fordert den totalen Erfolg. Es ist aber unrealistisch alles zu gewinnen bzw. abzuräumen. Denn viele anderen Länder machen auch einen recht guten Job bzw. verfügen über reichlich Talente.

    Er fordert Dinge, die er selbst als Trainer nicht umsetzen konnte. Und genau aus diesem Grund würde ich ihn sofort auf den Posten des U-21 Trainers setzen, mit all den Vorgaben, die er von Eilts eingefordert hat. Sollte er nur andeutungsweise weniger Erfolg als Eilts haben, würde ich ihn unter Schimpf und Schande, aber auch ohne einen einzigen Cent, sofort aus dem DFB entfernen.

    Wer 19 Spieler von der U-21 innerhalb von 4-5 Jahren in die A-Nationalmannschaft gefördert hat, und zusätzlich auf zahlreiche Erfolge verweisen kann, hat so einen Abgang nicht verdient. Anstatt jemandem der in ruhe, erfolgreich Arbeit abliefert zu unterstützen, von hinten, ohne vernünftige, nachvollziehbare Gründe (handfestes) zu entsorgen, spricht zumindest für mich, für einen ganz schlechten Stil.
    Die Verantwortung dafür hat allerdings nicht Sammer allein, sondern ebenfalls der DFB und Löw, die Sammer gewähren lassen. Somit stehen sie ebenfalls in der Verantwortung für die Posse.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren