Im Fall von @Chris finde ich aber, dass sie ziemlich große Anstrengungen darauf verwenden, auch die schwächeren Spieler zu fördern.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass es 95 % aller Altersgenossen bei @Chris besser hätten, als in ihrem heimatlichen Dorfverein.
Aber er kann nun einmal nur eine bestimmte Anzahl von Spielern eine seriöse Ausbildung mit Training und Spiel anbieten.
Welche Spieler wann und wieso in seinen Leistungen aufblüht oder auch nicht, das wissen wir leider trotz des täglich zunehmenden Wissens nicht !
Gerade deshalb sollten wir uns mit Zukunftsprognosen zurückhalten. Andererseits gibt es genügend wissenschaftliche Untersuchungen darüber, dass sich Kinder normalerweise in diesem Alter aufgrund der benötigen sozialen Bindungen in der Umgebung von Eltern, Nachbarn und Freuden entwickeln, sodass sie mit einem späteren Wechsel auf Basis eigener Entscheidungswege besser dran sind.
Es geht bei der Kaderzusammenstellung deshalb gar nicht so sehr, ob das Kind jetzt in die D 1, D 2 oder D 3, sondern ob es überhaupt aufgrund der vorhandenen Kadergrößen sowie der privaten Umstände (z.B. Entfernung zum neuen Verein) ein Vereinswechsel sinnvoll erscheint.
Doch welcher Trainer darf schon so frei entscheiden?
Vollkommen recht gebe ich dir, dass die Mehrheit der Trainer ihre Kader in Stammspieler und erweiterten Kader aufteilen. Diese Form der traditionellen Kaderplanung hat sich über viele Jahrzehnte gehalten. Wer jedoch im Jugendbereich nachhaltigen Erfolg haben will, der sollte mittelfristige Ziele setzen. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Auflösung des Kaders nach diesen Kritieren, wodurch er schließlich eine Mannschaft erhält, in der jeder gleich wichtig ist. So kann er zu einer weitestgehend homogenen Mannschaft gelangen.
Denn man muß sich vergegenwärtigen, dass man sich selbst ja in die Tasche lügt, wenn man einem Spieler kaum Wettkampfeinsätze gibt und ihm hinterher das Zeugnis ausstellt: aus dem wird nix! Bzw. bei den Keepern, die zur C-Jugend ausgetauscht werden, weil sie nie TW-Übungen hatten und man dann feststellt, dass der "Neue Neuer" ja viel besser ist. Das ist fast so, wie man glaubte im düsteren Mittelalter die Hexen erkennen zu können. Die hat man erst gefesselt, dann ins Wasser geworden. Wenn sie Schwammen, waren es Hexen und mußten ins Feuer. Wenn sie untergingen, hatten sie halt Pech gehabt!
Habe mich oft und intensiv mit NLZ-Leitern darüber unterhalten. Auch dort gibts diese Denkweise, die man weder vollständig argumentieren noch wiederlegen kann. Aber solange man sich nicht sicher ist, sollte man zumindest den Anderen zuhören!