Man darf den RAE nicht alleine sehen, parallel dazu gibt es ja auch die Fälle von retardierten und akzelerierten Kindern. Nicht alle Spätgeborenen sind klein und schmächtig, und nicht alle Frühgeborenen sind groß und kräftig, aber der RAE ist wissenschaftlich bestätigt und sieht man in Deutschland weit verbreitet. Aber das sind nicht die Regelfälle. Griezmann ist zum Beispiel ein Kind aus dem 1.Quartal aber er ist einer der Spieler die physisch den anderen in der Jugend unterlegen waren. Kein NLZ in Frankreich wollte ihn damals, da sie ihm dort damals zwar eine strake Technik attestierten aber er physisch unterlegen war. Mit 1,76m ist er heute auch kein Großer.
Erst mit 14 Jahren zu Beginn der Pubertät fiel er auf, und wurde nach Spanien vermittelt.
In Deutschland insbesondere im Kinder- & Jugendfussball ist die Tendenz nicht von der Hand zu weisen, dass der grössere und kräftigere immer dem kleineren und schmächtigeren vorgezogen wird.
Man sieht oft, dass zb der kleinere viel bessere Spieler welcher die Grundlagen besser beherrscht, nicht gefördert wird und der grössere welcher diese Grundlagen beherrscht, gefördert wird.
Aktuell kann der kleine nicht am grossen vorbei dribbeln und sich durchsetzen, aber trotzdem wird ihm der große vorgezogen. Und das obwohl langfristig gesehen der kleine die bessere Grundlagen mit sich bringt, aber halt nicht für jetzt sondern erst für später.
Und die meisten Trainer haben diese Geduld nicht und stempeln dieses Kind ab. "Es ist noch nicht soweit." heisst es dann oft. Klar, für das Ergebnis ist das Kind nicht so weit, aber zum Fussball spielen.
Solange möchten die Trainer aber nicht warten, sondern möchten die Ergebnisse jetzt schon sehen und das geht mit akzelerierten und älteren grösseren im Juniorenfussball mit letzteren besser.
Deswegen fände ich das System mit dem rollierenden Stichtagen ideal und effektiv.
Parallel dazu sollte in Deutschland weiter weg vom physischen, und taktischen hin zum technischen. Trainer die in der F-Jugend mit einer Taktiktafel rumlaufen, aber deren Kinder noch nicht mal in der Lage sind, den Ball mit der Innenseite mitzunehmen oder den Ball führen können, oder noch nicht mal in der Lage sind durch motorische Grundlagen zu beherrschen, sind doch absoluter Wahnsinn.
Nach dem Motto die Kinder werden ohne Ball Laufen geschickt, weil die Kinder ja Ausdauer brauchen.
Ebenso ist es ein Nachteil, dass viele Trainer in Deutschland gegen Veränderungen sind. Bestes Beispiel Funino. Das ist ja für viele wie das Weihwasser für den Teufel. Das es den Kindern in den jüngsten Jahrgängen hilft, möchten sie nicht verstehen, weil sie lieber 7vs7 spielen, da das Funino "nicht mit Fussball zu tun hat".
In meinen Augen gibt es bei uns viele Dinge die wir vom Ausland lernen können, aber der größte Faktor sind wir Trainer und was wir den Kindern vermitteln.