Beiträge von EnterTrainer

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    Verein im Verein:

    Ja, sind wir, aber das ist ja zunächst einmal nicht negativ.


    Zu viele Kinder im Team:

    Stimmt, aber wir sind im Breitensportbereich, soll ich jemand wegschicken?


    Der Verein ist dir aber wohl egal.

    Das ist erst einmal eine Unterstellung. Als ich als Trainer bei den Bambini angefangen habe bin ich in den Verein eingetreten, und er war mir zugegeben zunächst wurscht. Nach 5 Jahren ist das ganz anders: Ich kenne nun alle viele Leute im Verein, fiebere mit der 1. Mannschaft und den anderen Jugendmannschaften mit und habe mich emotional 100% integriert. Mit den anderen Jugendmannschaften gibt es, wenn bestimmte Dinge gelöst werden müssen, überhaupt keinen Stress. Das schaffen wir immer im Konsens


    Wenn jemand 2 Teams in der E melden kann. Kann er dann auch 2 Teams in der D melden? Oder dann 2 Teams in der C?

    Oder fehlen euch dann Kinder? Das sollte den Verein interessieren.....

    Stimmt alles, aber die Jugendleitung bzw den Vorstand interessiert das eigentlich nicht wirklich. Für 2 D-Jugenden wird es wohl noch reichen, aber danach? Was soll ich als Trainer da machen? Ich kann nur versuchen, bei den Kindern das Feuer für den Fußball so zu entfachen, dass es möglichst lange lodert. Dabei versuche ich auch, die Identifikation mit dem Verein zu entwickeln, aber zugebenermaßen steht das nicht im Vordergrund.


    Und um noch einmal zu provozieren:

    Wie wird denn bei Funino die Identifikation mit dem Verein bzw der Teamgeist aktiv gefördert?

    Das sehe ich komplett anders. Unsere Kids sind über 5 Jahre zu einer richtigen verschworenen Gemeinschaft geworden. Im Team sind enge Freundschaften bei Kindern und Eltern entstanden, weil wir uns als Team begreifen und das habe ich en kindern auch von Anfang an so vermittelt. Wir verlieren zusammen (egal) und wir gewinnen auch mal alle zusammen (super, Party!) Zu Heimspielen kommen unaufgefordert auch viele Kids, die an dem Tag aufgrund unserer Kadergröße gerade nicht aufgestellt sind. Ein talentierter Spieler hatte vor ein paar Wochen ein super Angebot, in Zukunft bei einem ambitionierteren Verein zu spielen. Er hat abgelehnt, weil er sich bei uns im Team wohlfühlt (und weil das Training vielleicht unterdurchschnittlich, aber auch nicht ganz unter aller Kanone ist.) Wer will uns da Teamgeist absprechen? Ich gehe noch einen Schritt weiter: Fußball ohne Teamgeist ist für mich kein Fußball, mit dem ich mich identifizieren könnte.


    Einen negativen Aspekt will ich aber nicht verschweigen: Wir hatten letztes Jahr zwei Neuzugänge, die frisch mit Fußball angefangen hatten und Leistungsmäßig nicht bald den Anschluss finden konnten. Leider wurden diese zum Teil deswegen ausgegrenzt und sie haben vielleicht deshalb bald wieder aufgehört. Das tut mir lied, ich schäme mich dafür, dass ich das nicht in den Griff bekommen habe, und ich habe das dem Team auch sehr deutlich zu verstehen gegeben.


    Ich verstehe den Punkt, aber der prinzipielle Unterschied ist für mich folgender:


    Nehmen wir mal das Beispiel einer Schwimm-Mannschaft: Das Team sitzt auf der Tribüne und feuert jeden aus dem Team an, der gerade im Wasser ist. Gewinnen oder verlieren tut dann aber jeder für sich allein. Ob Schwimmen, Biathlon oder Skispringen: Alle Sportler betonen immer wieder, dass die Staffelmedallien die "schönsten" sind.


    Bei uns freuen sich auch die noch nicht so stark entwickelten Kinder, wenn sie mitspielen, vielleicht nicht so oft am Ball sind und dennoch ihren Beitrag zum Erfolg leisten konnten, auch wenn dieser letztendlich den stärkeren Spielern zu verdanken war. Bei Niederlagen haben die Kids kapiert, dass alle gemeinsam schuld an der Niederlage sind.


    Die gleiche Anzahl an Ballkontakten ist übrigens in diesem Zusammenhang vollkommen irrelevant. Obwohl bei mir alle, die aufgestellt sind, gleiche Einsatzzeiten bekommen, gehe ich soweit zu sagen: Selbst die Frage der gleichen Einsatzzeiten ist in dieser Hinsicht irrelevant.

    Das ist genau die Argumentation, die mich fast wütend macht. Wenn man keine Lust hat, mit anderen in eine Diskussion zu treten, um gemeinsam einen für Allle gangbaren Weg zu definieren, dann wird Funino eben zwangsweise verpflichtend eingeführt. Derartige Umerziehungsmaßnahmen sind für mich totalitäre Aktionen, die nicht mit einer freien Gesellschaft vereinbar sind. Kollateralschäden wie langfristig weniger Kinder und weniger Vatertrainer wegen potentiell sinkender Attraktivität des KIFU werden dann eben gerne in Kauf genommen.


    Akzeptiert doch bitte mal, dass es auch einige Gründe gegen Funino als alleinige Wettbewerbsform gibt und setzt Euch damit auseinander. Mir konnte bisher zum Beispiel noch niemand erklären, wie man mit Funino einen Teamgeist innerhalb der gesamten Mannschaft erzeugen kann. Funino wirkt eher selektiv, wie kann man das kompensieren?


    Gegen vom Verband angebotenes Wettbewerbs-Funino in der G-Jugend ist m.E nichts einzuwenden, da es zB bei uns im Kreis bisher überhaupt keine offiziellen Wettbewerbe für Bambini gibt. In der F-Jugend kann Funino als Zusatzangebot m.E. ebenfalls hilfreich sein. Zu trennen davon ist die Diskussion um Teamgröße, Torgröße, Ballgröße und Wettbewerbsform (Turnier, Festival, etc). Natürlich muß sich KIFU weiterentwickeln, aber man sollte dabei "das Kind nicht mit dem Bade ausschütten".


    Was mich darüber hinaus an der Verbreitung von Funino ziemlich aufregt, ist die Art und Weise, wie stark dessen Verbreitung fast immer mit kommerziellen Interessen (s. zBsp Rundbrief des BFV) und Profilierungsstreben einzelner, insbesondere bestimmter Verbandsfunktionäre und Sportwissenschaftler einhergeht.


    Ich verfolge dieses Thema die letzten Tage im Netz und sehr viele scheinen es nicht gut zu finden. Ich persönlich finde Funino toll und baue es in fast jedes Training ein. Mit wird da allerdings ein bisschen zu viel mit der Brechstange gearbeitet.


    Ich stelle bei meinen eigenen Spielern tatsächlich fest, dass sie lieber auf dem 7er Feld und auf große Tore spielen. Die vielen Ballkontakte und die vielen Tore sind da kein Argument. Die Kinder wollen richtigen Fussball spielen, so wie sie ihn kennen. Da ich so oder so jede Woche Funino spiele, bräuchte ich diese Regelungen fürs Wochenende nicht. Eine echte Alternative wäre für mich, das Spielfeld und die Tore noch kleiner zu machen und mit 4 vs 4 oder ähnlich zu spielen. Das wäre dann wieder "richtiger" Fussball, nur im angepassten Format!


    Ich stelle mir bei diesem Thema auch die Frage, ob es hier wirklich um die Kinder geht, oder einfach nur um die nächste Generation guter Fußballer. Sollte der Spaß der Kinder nicht im Vordergrund stehen? Wenn es meinen Kindern nun mehr Spaß macht auf richtige Tore zu spielen und auf einem richtigen Feld, warum sollen sie am Wochenende dann Funino spielen und nicht Fussball? Weil wir so bessere Fußballer züchten?

    Besser wie Libra hätte ich es nicht ausdrücken können. Es geht bei Funino letztendlich einzig und allein um individuelle Ausbildung. Daraus resultiert langfristig Selektion und die Stärkung des egoistischen Verhaltens der einzelnen Spieler. Das Team als Ganzes wird sekundär. Damit wird aber mittelfristig die Attraktivität des Mannschaftssports Fußball untergraben, auch wenn man versucht, die Kids im Bambini-Alter in Richtung Fußball umzuerziehen.

    Bei mir haben letztendlich die Spieler auf dem Platz die Entscheidungshoheit, welche Lösung sie wählen. Ich mache keine absoluten Vorgaben. Wenn tendenziell spielstarke Verteidiger gegen einen gleich guten oder schwächeren Gegner auf dem Platz stehen, coache ich sie vorher so, dass sie eine Spieleröffnung von hinten bevorzugen. Wenn umgekehrt noch nicht so weit entwickelte Verteidiger gegen einen stärkeren Gegner spielen, rate ich dem Team, lange Bälle nach vorne zu hauen. Letztendlich, ist das dann für diese Kinder leichter, ein Erfolgserlebnis zu bekommen.

    Die "Anderen" im Verein sind mir natürlich nicht egal. Mir geht es aber unter anderem darum, möglichst viel Teamgeist zu vermitteln. Das ist nicht mehr so einfach, wenn ich Jahrgänge mische, obwohl ich 2 Teams melden kann und damit auch gewachsene Freundschaften im Team auseinander reiße. Auf der anderen Seite geht es natürlich irgendwann darum, ausschließlich Leistungs-orientiert im Sinne des Vereins zu handeln. Die Frage ist nur für mich: ab welchem Alter ist der richtige Zeitpunkt, den Schalter umzulegen? Bei uns im Verein haben wir dazu keine Strategie. Ist der Übergang von E zur D der beste Zeitpunkt? Oder machen viele Vereine es deshalb, weil damit die Umstellung von 7:7 auf 9:9 verbunden ist?

    Wir sind in diesem Jahr als E1 an der Schwelle zur D-Jugend und ich habe deshalb folgende Frage:


    Warum soll genau ab der D-Jugen die Einteilung nicht nach Jahrgängen sondern Leistungs-bezogen erfolgen?

    Wir haben ein Super Team, viel Mannschaftsgeist und es wäre in diesem Sinne schade, wenn wir nächste Saison unsere Besten an die D1 abgeben müßten-


    Insbesondere kann ich die Argumentation contra "Verein im Verein" nicht nachvollziehen. Für mich steht immer die Mannschaft als solche an erster Stelle.

    Auch wir (E1) versuchen im Training und definitiv auch im Spiel einen kontrollierten Spielaufbau von hinten zu etablieren.


    Aber: Ich habe in den letzten 18 Monaten 3 Bundesligaspiele besucht. In allen drei Spielen haben 5 von 6 Mannschaften ihr Spiel auf lange Abschläge des Torwarts aufgebaut- Nicht schön, aber es war so. Meine Frage lautet deshalb: Überfordern wir die Kinder nicht, wenn wir in allen Spielsituationen einen kontrollierten Spielaufbau von hinten einfordern?

    und bei anderen ist es so das 80% der kids rosa fussballschuhe tragen wollen weil irgendein sozialisationsvorbild das macht. Das rechtfertigt aber nicht den ausbildungspunkt: rosa fussballschuhe. Wir sollten uns alle mal auf ausbildungs und Entwicklungsorientierte grundwerte einigen. Ansonsten verlieren wir uns in unsinnigen Vergleichen. Funino ist umfassende Ausbildung ab 6,7 jahren und keiner spezialisiert sich in dem alter auf die tw positiion. Genausowenig wie auf rosa Schuhe?

    Bei aller Wertschätzung für das Ziel, Kinder optimal auszubilden: Für mich kann dieses Ziel nicht das maßgebliche Argument sein, die Wettbewerbsform zu determinieren. Im Breitensport hat aus meiner Sicht gemeinsamer Spaß das Primat und nicht die Ausbildung Wenn ich ein Mannschaft von 18 Jungs auf 4 Dreier-Teams aufteilen muss, spielen kleine Gruppen für sich, eine Teambildung wird in diesem Stadium nicht möglich.

    Alle meckern gegen FUNino ...


    In dieser Diskussion wurde 2x nach den Vorteilen von dem herrkömmlichen 7 gegen 7 gefragt. In einer Antwort wurden einige Gründe genannt, die mich in keinster Weise überzeugt haben (Bsp. Torwartspiel --> kein Kind will in dem Alter Torwart spielen, in dem Alter wollen alle Tore schießen und einfach nur Fußball spielen, ins Tor wollen nur die Kinder, die nicht die Besten sind oder keine Kondition zum Laufen haben (alles meine Erfahrung)).

    Bei mir war/ist das genau umgekehrt: teilweise wollen bis zu 80% der Kids ins Tor

    Bitte um eine Auflistung aller Vorteile eines 6+1, die die Kinder besser machen.


    EDIT: Diese Frage ist nicht böse oder vorwurfsvoll, sondern ernst gemeint. Frage bezieht sich hauptsächlich auf G- bis E-Jugend.

    Das ist genau, was unsere unterschiedliche Sichtweise erklärt. Ob die Kinder besser werden, ist für mich nicht unwichtig, aber sekundär. die Freude am aktuellen Fußballspiel steht für mich im Vordergrund.


    Dennoch gibt es auch im Sinne von "Besser werden" einige Gründe für 6+1, zum Beispiel:


    - Torwartspiel

    - Basics der Unterschiede von Abwehr Mittelfeld und Angriff

    - Mannschaft muss lernen miteinander zu kommunizieren

    - mehr Platz im offensiven 1:1

    - mehr Alternativen für ein Passspiel

    - Gewöhnung an hohe Bälle


    Funino oder einfachen 3:3 hat dagegen natürlich auch mindestens 3 Riesenvorteile:


    - Mehr Ballkontakte für Alle

    - Mitläufer können sich nicht verstecken

    - Übersicht wird durch die 4 Tore geschult


    Mein persönliches Fazit:

    Funino als Trainingstool ist super

    Gegen Funino als ergänzendes Wettbewerbsangebot ist ebenfalls nichts einzuwenden

    Wie kannst du mir Polemik vorwerfen, aber selber supponierst du eine "überwiegende" Mehrzahl und sprichst extra von den "interessierten" Eltern. Die Eltern, die im Funino die Möglichkeit sehen, dass alle Einsatzzeit und Erfolgserlebnisse haben, sind also dementsprechend die desinteressierten Eltern?

    Ich würde von mir sagen, dass ich ein sehr hohes Interesse an Kinderfußball habe und glaub mir, es gibt nichts schlimmeres als dieses 7 gegen 7 mit irgendwelchen Rumpelstilzchen am Rand.

    Aber du hast ja Recht, die Mehrheit und die interessierten Eltern wollen unbedingt 7 gegen 7. Wie viele Daten hast du dafür gesammelt und ausgewertet? Pass auf, hier was für deinen Datensatz: meine G-Jugend spielte letztens ihr erstes Funino-Turnier. Auch die 4-jährigen stellten ein Team. Während viele der Kinder ne Woche vorher bei einem 7 gegen 7 sagten, dass sie nur noch zum Training wollen, aber nicht mehr zu solchen Spielen, sagten eben diese Kinder nach dem Funino-Turnier, warum wir nicht immer so etwas machen können. Kannst mir dann ja erzählen, wie du das in deine Datenauswertung einbaust. Das sind dann wohl Kinder der desinteressierten Eltern.

    Ich sehe das natürlich auch, dass dieStellungnahmen in Facebook einfach unterirdisch und nicht akzeptabel sind. Sorry, wenn ich mich da mißverständlich ausgedrückt habe. In meinem Post wollte ich mich aber im Wesentlichen auf die Aussage beziehen:


    "Ich lerne bei sowas immer mehr, dass die Leute es nicht verstehen und vor allem keine drei Meter weit denken können. Sie verstehen nichts von langfristigen Entwicklungen oder sonst was. Absolute Kleingeister. Lasst euch nicht unterkriegen und setzt zumindest bei euch das Funino und Formino durch!"


    Es gibt einfach ab der F-Jugend gute Gründe gegen Funino als ausschließliche Wettkampfform und Trainer, die das artikulieren, sind nicht automatisch schlechte Trainer, die es nicht verstehen. Meine persönliche Erfahrung ist, Kinder, Eltern und Trainer wollen Spiele auf 2 Tore und Mannschaften mit einem Torwart. Wenn wir das nicht bedienen, besteht die Gefahr, dass der Kifu mittel- bis langfristig an Attraktivität verliert und noch weniger Kinder in die Vereine kommen.

    Torgröße, Ballgröße, Spielfeldgöße, Mannschaftsgröße etc sind sekundär und können/müssen altersgemäß angepaßt werden. Turnierformen anstatt Ligabetrieb sind aus meiner persönlichen Sicht ebenfalls von Vorteil, da ist definitiv noch Luft nach oben. Mit interessierte Eltern meinte ich übrigens diejenigen, die im Spiel zuschauen und nicht einfach nur froh sind, wenn das Kind an der frischen Luft für 2 h geparkt sind.

    Endlich!


    Aber wer die Kommentare unter dem Artikel auf der Kickerseite schon schlimm findet (was sie sind), sollte sich den dazugehörigen Facebookbeitrag mit den Kommentaren auf gar keinen Fall antun. Ich fands mitunter wirklich traurig. Kommentare wie "und bald spielen wir mit 2 Bällen damit keiner traurig ist, jeder kriegt Teilnahmeurkunden, keiner darf bald mehr verlieren, die eh schon verwöhnten Kinder etc.". Was solll man da denken? Anscheinend ist das einzige Ziel dieser unfassbar coolen harten Erwachsenen, den Kindern das Fußballspielen möglichst schrecklich zu gestalten. Erst so wird man abgehärtet. Aber sich dann über Drop-Outs wundern.


    Ich lerne bei sowas immer mehr, dass die Leute es nicht verstehen und vor allem keine drei Meter weit denken können. Sie verstehen nichts von langfristigen Entwicklungen oder sonst was. Absolute Kleingeister. Lasst euch nicht unterkriegen und setzt zumindest bei euch das Funino und Formino durch!

    Diesen Beitrag halte ich mit Verlaub für ziemlich polemisch und etwas überheblich. Man kann sehr wohl und aus guten Gründen gegen Funino als Wettkampf-Form sein und trotzdem sein Team mit kindgerecht und mit viel persönlicher Empathie betreuen.


    Es wurde schon mehrfach angesprochen: Die überwiegende Mehrzahl der Kids will sogar bereits im Training lieber 6+1/6+1 spielen. Auch die interessierten Eltern schauen lieber 6+1/6+1 als Funino, zumindest ab der F-Jugend. Wenn wir das nicht respektieren, werden sich mittel bis langfristig immer weniger Kinder überhaupt dem Fußball zuwenden.

    Natürlich ist es nicht in Ordnung, Kinder aus welchen Gründen auch immer ungerechtfertigt zu kritisieren. Was ungerechtfertigt ist aber idR Ansichtssache. und bedarf einer Einzelfallbeurteilung.


    Unabhängig davon handelt ein Trainer auch im Kifu/Jugendbereich m.E. korrekt, wenn er ein Kind, das den Verein wechseln will, anders behandelt wird als ein Spieler, der mittelfristig der Mannschaft erhalten bleibt.


    Es ist m.E. legitim, wenn ein Trainer einem wechselwilligen Spieler im Training keine weiter besondere Aufmerksamkeit schenkt.

    Es ist m.E. ebenfalls legitim, wenn der wechselwillige Spieler nur noch dann aufgestellt wird, wenn dies für den angestrebten Erfolg der Mannschaft dienlich ist.

    Ich persönlich würde so ein Verhalten ebenfalls tolerieren, denn wer weiß, ob das Kind sich vielleicht doch in naher oder mittlerer Zukunft dazu entschließt, dem Fußball Vorrang einzuräumen.


    Ich habe seit mehreren Jahren einiger Kinder in der Gruppe, die eine zweite Sportart in anderen Vereinen betreiben, wobei abhängig von der jeweiligen Konstellation entweder der anderen Sportart oder aber dem Fußball Vorrang eingeräumt wird. Auch die fussballerische Entwicklung der Kids hat davon profitiert, obwohl einige aufgrund konkurrierender Trainingszeiten nur 1x in der Woche anstatt 2x am Fussballtraining teilnehmen. Das gilt unter anderem für einen Ringer (Kraft), einen Schwimmer (Kondition) und einen Tennnisspieler (Ballgefühl). Ich habe das vor der Saison auch beim Elterngespräch so thematisiert und habe allen offen mitgeteilt, dass Kinder, die an einem unserer Trainingstermine ein alternatives Training absolvieren, keine Nachteile für die Aufstellung zu Spielen erwarten müssen.

    Ich kann den Frust sehr gut verstehen, wenn man für seine Hilfeleistung auch noch gescholten wird.


    Allerdings sieht das Ganze für mich nach einem Missverständnis aus: Offensichtlich war die Mutter beim Spiel als Zuschauerin anwesend und eher zufällig gerade nicht in der Elternzone, als das Kind vom Co-Trainer gebracht wurde. Für die Mutter könnte dein Verhalten so ausgesehen haben, dass Du die Situation eigenmächtig lösen wolltest. Meine Empfehlung wäre, die Mutter zu kontaktieren, Deine guten Absichten in jenem Moment zu erklären und das Missverständnis aus der Welt zu schaffen.

    Zunächst einmal rede ich nicht über Kinder, die abhauen, weil sie keine Lust mehr auf Fußball haben und damit aufhören, sondern ich rede nur über Kinder und Jugendliche, die aus egoistischen Gründen zu einem anderen Verein wechseln.


    Wie ein Trainer sich verhält, weiß man in der Regel vorab. Mir geht es vor allem darum; den Kindern Teamgeist erlebbar zu machen. Es geht mir auch darum, dass eine Mannschaft mehr ist als die Summe von Einzelindividuen, die für eine unbestimmte Zeit eher zufällig zusammen Sport betreiben (Mir persönlich ist es übrigens zum Glück bisher noch nie passiert, dass ein Spieler zu einem anderen Verein wechseln wollte.)

    Zunächst sehe ich nichts Negatives darin, dass ein Verein sich darum bemüht, so viele Kinder wie möglich aufzunehmen. Zurückweisungen aufgrund zu großer Kaderstärken sollten das aller-letzte Mittel sein und eine Ausnahme darstellen.


    Ungeachtet dessen sollten sich die Vereine aber nicht gegenseitig Spieler abwerben bzw versuchen, sich im Wettbewerb um neue Spieler gegenseitig zu übertrumpfen.

    Das wäre sicherlich wünschenswert. Aber man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass Kinder in erster Linie den Sport ausüben, damit sie selbst Spass daran haben und nicht damit sich irgendein Verein oder Trainer mit irgendwas brüsten kann.

    Wenn ein Kind morgen keine Lust mehr hat etc. ist es seine Entscheidung und gilt es zu aktzeptieren. Gleiches gilt, wenn ein Kind meint, dass es in einem anderen Verein besser aufgehoben wäre...

    Wen ein Kind plötzlich keine Lust mehr hat und aufhört kann ich das verstehen und akzeptieren.


    Wenn aber mitten in der Saison oder ohne langfristige Vorankündigung ein plötzlicher Vereinswechsel vorgenommen wird, ist das aus meiner Sicht egoistisch und schadet mutwillig der Mannschaft. So etwas ist weder bei Kindern, noch bei Jugendlichen, noch bei Erwachsenen entschuldbar und zeugt von Charakterschwäche des Kindes bzw der Eltern.

    Ich hab mich heute gefreut:

    Mein mit Abstand bester Spieler (E1) hat für die nächste Saison ein Angebot von einem ambitionierten Verein in der Umgebung bekommen, finanzielle Leistungen (Fahrtkosten, Ausstattung etc) inklusive. Zumindest ein Elternteil stand dem Angebot positiv gegenüber. Sportlich können wir als Dorfverein nicht mithalten.

    Heute hat er der versammelten Mannschaft mitgeteilt, dass er bei uns bleibt, weil er lieber zusammen mit seinen Freunden kickt und weil das Training "ja auch gar nicht so schlecht ist."

    Das macht mich stolz. Es gibt manchmal eben doch noch wichtigere Dinge, als möglichst hochklassig zu spielen....