Tolles Projekt, da wäre ich auch gerne dabei, aber bis das hier beim Verband ankommt sind meine Jungs wahrscheinlich in Rente. Immerhin gab es dieses Jahr ein erstes Funino-Turnier.
Wie genau coachst Du Dein Team während der Spiele, oder unterlässt Du es? Machst Du hier einen Unterschied zum Training?
Wie genau bringst Du nach einem Jahr Erfahrung Funino idealerweise im Training unter, wie oft und zu welchen Anteilen?
Ihr müsst einfach anfangen. Nicht warten bis irgendein Verband kommt und sagt, wir machen das jetzt. Wir haben letztes Jahr unsere ersten Gehversuche gemacht, dann auch in der Halle FUNiño angeboten und dann bestärkt durch eine Fortbildung von Prof. Loachmann von April bis Juli insgesamt 12 FUNiño Festivals in Berlin/Brandenburg veranstaltet. Ich habe mein Team in der Rückrunde aus dem Spielbetrieb genommen und über diese Festivals einen eigenen Spielbetrieb für meine Kinder aufgebaut. Letztes Wochenende hatten wir zum Abschluss 14 Felder mit 115 Kindern.
Wir haben mittlerweile eine Facebook Gruppe mit über 80 interessierten Trainern, eine Whatsapp Gruppe zur Koordination, eine Anmeldesystem per Google Tabelle (noch nicht perfekt aber funktioniert). Mein Fußballkreis hat sich bereit erklärt es als alternativen Spielbetrieb anzubieten, wir haben erste Infoveranstaltungen gehabt und sind weiterhin dabei das Thema publik zu machen und zu verbreiten.
An einem Spieltag hatte ich 28 unserer Kinder von G-F am Ball. Das ist im normalen System nicht möglich. Allein das ist Grund genug FUNiño spielen zu lassen. Es ist aufwendig aber es lohnt sich. Wenn ich die Kinder spielen sehe, dann bin ich fest davon überzeugt, dass es sie besser macht. Am Anfang der Saison hatte ich welche dabei, wo ich dachte, die kannst du nie im Leben zum Spielbetrieb anmelden. Mittlerweile haben sie haben sich toll entwickelt und schließe langsam gegenüber den etwas weiter entwickelten Kindern auf.
Vor allem das Prinzip der homogenen Mannschaften, die wir nach Schulnotensystem für das erste Spiel auf die Felder verteilen, funktioniert richtig gut. Die Kinder spielen ganz oft auf Augenhöhe und bewegen sich in einer relativ engen Bandbreite. Und wirklich fast alle haben ihre Erfolgserlebnisse. Ich glaube, es gab bisher nur einmal ein Team, dass keins der Spiele eines Festivals gewinnen konnte, aber immerhin hatte trotzdem jeder einen Torerfolg. Auch das Alter spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Da gibt es einen 2009er, der in fast allen Bereichen noch ganz weit weg ist von allen anderen. Aber trotzdem darf er spielen und kann sich halbwegs gegenüber 2 Jahre jüngeren Kindern behaupten. In der F-Jugend, wo er hingehört, hätte er schon längst aufgegeben.
Und auch im Training hat sich das gut entwickelt. Ich konnte mehrere Eltern dazu animieren mitzumachen. FUNiño Felder aufgebaut, idealerweise homogen 6er Gruppen eingeteilt, die mit einem Erwachsenen mitgehen und dann zieht jeder mit seine Gruppe das Programm durch. Meist geht es mit einem Fußballspiel los, entweder 2:2 oder FUNiño je nachdem wie viel Platz zur Verfügung steht. Dann im Wechsel Übung, Fußballspiel und Kleine Spiele.
Was am Ende rauskommt, wird man in ein paar Jahren sehen, aber bisher haben die Kinder Spaß jeder muss mitmachen, die Eltern sind happy, weil ihre Kinder alle spielen, auch wenn manchen vielleicht gar nicht klar ist, wie es im normalen System funktionieren würde.