Beiträge von gustl

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    Servus,


    ich versuche für mich etwas Licht in die Thematik Rotation zu bringen und auch etwas provokativ die Rotation zu bewerten - für "meine" Altergruppe F-Jugend.


    Ich trainiere eine F2 und versuche dort auch Rotation auf den Positionen den Kindern nahe zu bringen. Versuch nur, da ich festgestellt habe, dass die Kids in den Spielen gegen andere Mannschaften gerne auf ihre Lieblingsposition gehen und die "zugewiesene" Position nach kurzer Zeit (~2 Min) wieder verlassen. Das ist für mich ok, da altersgerecht die Positionen nicht gehalten werden können/sollen.


    Rotation beginnt aus meiner Sicht schon im Training beim "Abschlußspiel", da will jeder mal ins Tor, alle (auch die, die sich als Verteidiger wohler fühlen) wollen stürmen, der "Stürmer" holt sich den Ball hinten. Bedingt durch die kleine Mannschaftsgröße (~4:4) spielt also jeder auf jeder Position, Torschütze geht ins Tor und alle sind meist glücklich. DAS ist für mich gelebte Vielseitigkeit.
    Im "Pflichtspiel" (s.o.) nimmt die freiwillige Rotation der Kids ab und sie suchen sich ihre Lieblingsposition, bzw. eine Position bei der sie meinen der Mannschaft am Besten zu nutzen ("Ich spiele lieber hinten, da ist sonst keiner" - auch wenn er als Angreifer aufgestellt ist).


    Zu meiner Frage aus der Überschrift:
    Zählt "nur" Rotation im "Pflichtspiel", bzw. ist die besonders wichtig?
    Das "Pflichtspiel" macht nur ca. 1/3 der gesamten Spielzeit unter der Woche bei uns aus (Verhältnis Spielzeit Pflicht-/Trainingsspiel). Wird dadurch die Rotation im "Pflichtspiel" überbewertet?


    Grüße
    Gustl

    Steuerrechtliche Fragen sind immer recht heikel, von daher möchte ich mich hier nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, ich bin allerdings bei uns auch Kassier und glaube, dass die Infos von Steve-o zumindest nicht ganz zufreffend sind.
    1. Es gibt eine sogenannte Ehrenamtspauschale (bis 31.12.2012 2.100,- € p.a., seit 01.01.2013 2.400,- € p.a.), die man ehrenamtlich verdienen darf, ohne dass Steuern und Sozialversicherungsbeiträge fällig werden. Dein Verein kann Dir also ohne weiteres 200,- € monatlich zahlen.
    2. Unabhängig davon kann ein Verein, wenn er als gemeinnützig anerkannt ist (und davon gehe ich bei allen Breitensportvereinen aus), Spendenbescheinigungen ausstellen. Aber nicht einfach so, sondern natürlich nur gegen eine Geld- oder Sachspende. Geldspenden können in bar oder per Überweisung an den Verein getätigt werden. Bei Sachspenden ist eine Quittung erforderlich (Bsp.: Du kaufst einen Ball für 100,- €, spendest den dem Verein und gibst den Kassenzettel über 100,- € eurem Kassier, dann bekommst Du eine Spendenquittung über 100,- €).
    3. Um die ersten beiden Punkte miteinander zu verknüpfen, könnte man es so machen, dass Du einen Vertrag über ein Jahresgehalt X (max. 2.400,- €) mit Deinem Verein machst, diesen Betrag auch erhältst und dann einfach eine Spende machst, für die Du eine Spendenquittung erhältst, die Du dann in der Steuererklärung angeben kannst. Dein zu versteuerndes Einkommen wird dann um den Spendenbetrag gekürzt (bei einem angenommenen Steuersatz von 20% und 2.400,- € Spende wären das 480,- Steuerersparnis). Es gibt allerdings steuerrechtlich Höchstgrenzen für Spenden, ich weiß aber nicht genau wie hoch. Es ist aber zu beachten, dass Spenden immer freiwillig und nicht zweckgebunden sind. Das heißt, Dein Verein geht ein Risiko ein, weil er Dich nicht zwingen kann, das Geld zurückzuspenden und Du theoretisch auch die 2.400,- € einfach behalten könntest.

    Gut beschrieben, läuft bei uns im Verein auch so:


    Stundennachweis wieviel Stunden man geleistet hat - Geld vom Verein für mich - Spende an Verein zurück - Spendenquittung.


    Risiko für den Verein sehe ich nicht, einmal "besch..en" und man bekommt nie mehr was und steht vor den Kollegen schlecht dar, irgendwie wird das schon seine Runde machen.

    Zu Hallenturnieren nehme ich nur einen Auswechselspieler mit (falls sich einer verletzt, die Schnürsenkel gebunden werden müssen...)


    Warum? Die Turniere sind meist von der Dauer lang (ganzer Vormittag oder Nachmittag 4-5h) mit kurzer Spielzeit (ca 45 Minuten). Es kommt also wenig Spielzeit auf viel Zeit unterwegs. Die Eltern freuen sich auch, wenn sie mal frei haben und beim nächsten Mal ihre Kinder dafür fast durchspielen. Mann muss allerdings für eine Gerchtigkeit bei den "Nominierungen" sorgen und die Kinder gleich behandeln!

    Beliebt ist der Ball bei meinen Jungs (noch) nicht - dafür bei mir :D
    Das Bandenspiel wird auch durch den Ball erschwert, Techniker und eine gute Technik gefördert - was will man als Ausbilder mehr.


    Kleine Randnotiz:
    Am Wochenende hatten wir ein Turnier mit einem Flummi (dieser alte Hallenball mit Filzbezug) - sehr schnell, springt nur und fast nicht zu kontrollieren. Die ersten Spiele waren grausam - jedes Dribbling (bei allen) war von Erfolglosigkeit gekrönt, der Ball, nur leicht berührt, flog über die halbe Halle :thumbdown: - Pässe nicht kontrollierbar, da der Ball sehr leicht verspringt. Mal als Training unter erschwerten Bedingungen ok, ansonsten:


    Nutzt wenigsten den Futsal-Ball bei Turnieren, notfalls den normalen Lederball und verbietet diese Filzbälle!

    sorry, aber wenn ein bambini oder f-jugend trainer meint die B-jugend müsste 9 + 1 spielen, dann hat er noch nie ein gutes B-jugend spiel gesehen.
    mit 17 sind sie im zenit ihrer ausbildung und liefern teilweise fantastisches ab. da muss nix mehr "verschlimmbessert" werden!

    siebener:


    Du hast recht, ich habe noch kein gutes B-Jugend Spiel gesehen. Ich bin momentan "nur" bei den Klein(st)en untwerwegs. Deshalb sollen zu den älteren Jugenden auch andere was sagen. Leute mit mehr Erfahrung (ich zähle mich definitiv nicht dazu) wollte ich anregen zu sagen, wo und welche Grenzen der Mannschaft sind. Ab B auf 11 gg 11 - gerne. In der F 7gg7? Niemals!


    leute, die regelwut nimmt an häufigkeit zu, das ist der knackpunkt.
    bevor die trainer, die einen neuen stil lehren, überhaupt über ein paar jahre irgendetwas entwickeln können
    fordert ihr schon die nächsten regeln!

    Genau, Fußball ist ein einfacher Sport und soll es auch bleiben, für Jedermann. Wenn man die Ausbildung verbessern will, macht man sich eben Gedanken. Ich halte auch nicht viel von zuviel Regeln, ich überlege wie man bessere Ausbildung im Rahmen der Regeln oder mit möglicht wenig Regeländerung hinkriegt.
    Kleine Mannschaften erübrigen aus meiner Sicht eine "Rotationspflicht" oder "Wechselpflicht" - das ergibt sich von selbst.


    Willkommen im Kliub. In eine ähnliche Richtung argumentiere ich ja auch, erstmals in diesem Thread hier: angeordnete Rotation über eine neue Regel hätte nur Vorteile und keine Nachteile. Von mir aus könnte man, wie ich vor nur ein paar Beiträgen schrieb, im E-Bereich auch beim 6+1:6+1 bleiben, bei der D-Jugend ist das D9 ja gerade erst mühsam etabliert worden. Aber ich wäre auch dafür, im F-Bereich (und darunter) 3:3 und 3+1:3+1 zu spielen.

    tobn: in den Thread sind wir ja noch ;)
    Da habe ich das auch, kurz nach Dir, vorgebracht.


    Wo machen wir den Klub auf? Und wie überzeugen wir andere Trainer und Verbände?


    P.S.
    Edit, da zuviel zitiert.

    Mein zweiter Kritikpunkt wäre bei einer Anordnung das "Wie". Während des Spiels, von Spiel zu Spiel ( wie hier bereits vorgeschlagen ) ?Was wäre dann mit Leuten wie mir, die das nur alle drei Spiele gemacht haben ? Und zwar aus der Überlegung heraus, den Spielern die Möglichkeit zu geben, Fehler auf der entsprechenden Position zu machen und diese dann im Training zu verbessern. Mein Grund war übrigens nie, dass sie auf entsprechenden Positionen ihre Erfahrungen machen und so auch für später Verständnis für die Abläufe bekommen. Ist wohl so, habe ich aber nur als positiven Nebeneffekt mitgenommen....

    Eine Idee, wie man das wie teilweise umsetzen könnte, hätte ich. Auch wenn das wieder sehr provokativ ist und vmtl. zu viel neuer Diskussion führt.


    Ich bin, wie ich schon früher in diesem Thread geschrieben habe, bei einer F-Jugend, junger Jahrgang und befürworte die Idee kleinerer Mannschaften.
    Warum kleine Mannschaften? Aus meiner Sicht (ex-Bambini und jetzt F) haben die Kids eine nur sehr eingeschränkte Sicht auf das ganze Spiel - was ja auch normal ist. (Auch H. Wein und viele hier sehen das so).


    Anstatt den Kindern über erzwungene Rotation (schwer kontrollierbar durch Offizielle) mit jeder Position vertraut zu machen sollte man einfach das "Spiel verkleinern", somit ist jedes Kind immer auf allen Positionen gefordert (bis zum 5gg5) und somit auch 4-5 Jahre in allen Positionen ausgebildet. Wenn alle Kids bis zu diesem Zeitpunkt (D-Jugend) alles gespielt haben, dann können sie das recht gut - vermute ich. Und wenn das Verständnis für die Position bei den Kids kommt und auch eingefordert werden kann (D) können auch "rotationsfaule und ergebnisorientierte" Trainer das machen. Warum? Weil die Kids (fast) auf allen Positionen gleich gut spielen können und somit kein Bruch im Spiel auftritt.
    Meine Forderung ist nicht eine Rotationspflicht sondern eine Verkleinerung der Mannschaften auf entsprechendem Spielfeld.



    Mein Vorschlag:
    Bambini: 3gg3
    F-Jugend: 3+1 gg 3+1
    E-Jugend: 4+1 gg 4+1
    D-Jugend: 6+1 gg 6+1
    C-Jugend: 8+1 gg 8+1
    B-Jugend: 9+1 gg 9+1
    A-Jugend: 11 gg 11


    Weitere Vorteile:
    Man kann leichter homogene Mannschaften (untere Jugend) "zusammenstellen" und trainieren. Als Trainer hat man leichter den Überblick, was die Kids machen. Kleinere Gruppen sind leichter trainierbar, gerade bei den Jüngsten. Die Kids können sich weniger verstecken und sind alle gefordert.


    Zu radikal? Eine zu weite Abkehr vom altbekannten Fußball?


    Feuer frei - ich gehe mal in Deckung :D


    Viele Grüße
    Gustl

    Ah, doch Konfusion bei mir :wacko:


    Dann "Kommando zurück".


    Hier sehe ich die fußballerische Problematik in der Erwartungshaltung der Eltern (euch und die anderen). Bei so kleinen sind unterschiedliche Phasen ganz normal. Heute noch der "Weltklassespieler" - morgen trifft er den Ball nicht richtig - und umgekehrt genauso. Das kann auch mal über Wochen gehen, in unser Mannschaft haben wir das auch - die die sich vermeintlich nicht weiterentwickeln kamen bei uns aber immer besser wieder als sie vorher waren.


    Wichtig: Geduld, Zuneigung und kein Druck - wenn der Druck durch andere Eltern / Kinder kommt, solltet ihr (Du und Dein Mann) den Druck rausnehmen.


    Ich hoffe, dass der Kleinen nichts fehlt und die körperlichen Reaktion nur auf Stress zurückzuführen sind - die Gesundheit ist wichtiger als eine schnelle fußballerische Weiterentwicklung!

    Hallo Betreuer72,


    ich habe schon einiges von Dir und über Deine Tochter gelesen (reicht das als bischen mehr Hintergrundwissen um die Situation etwas besser einschätzen zu können?).


    Wichtig für mich ist nur eines: den Kindern soll das Hobby Spaß machen, welches Hobby ist mir egal, ich unterstütze bei allen.


    Ihr habt leider schon öfters Ärger in der Mannschaft gehabt, das zeichnet sich wieder ab.

    Es geht schon das Gemecker von anderer Seite los, warum sie denn
    überhaupt spielt oder wenn ja, vorne und ein anderes Kind, das so viel
    besser ist, hinten, wo es doch nach vorne gehört.
    Ich weiß nicht, was mit ihr los ist. Ist es einfach nur eine Phase, die vorbei geht oder hat sich das mit Fußball erledigt, sie spielt jetzt seit mehr als einem Jahr und nur zwischendurch blitzt mal auf, was sie wirklich kann.
    Ich denke, sie braucht vielleicht einfach eine Pause (sind ja bald Ferien), andererseits fangen die anderen Eltern schon an zu tuscheln...

    Wollt ihr euch (Du Deiner Tochter) das wirklich wieder/weiter antun? Auch die körperlichen Reaktionen Deiner Tochter sind ein gewisses Indiz darauf, dass es nur suboptimal läuft - wollte sie nicht schon öfters aufhören? Wenn mein Sohn so gestresst reagieren würde (so sieht es für mich aus), würde ich sofort die Notbremse ziehen.
    Mein Sohn hatte letztes Jahr auch eine Phase, in der er nicht mehr Fußball spielen wollte. Da lag es mehr an den Mitspielern, nach einer Pause und einem Mannschaftswechsel hatte er wieder Spaß.


    Biete Deiner Tochter doch eine Auszeit an, macht mal was anderes - im Winter kann man gut Skifahren :). Es gibt auch Alternativen, wenn man weiter "am Ball" bleiben will, z.B. Heidelberger Ballschule. Dann wirst Du sehen, ob/dass die Lust am Fußball zurückkommt.


    Frage Dich selbst und Deine Tochter: Habt ihr mehr Spaß oder Stress und Ärger beim Fußball?


    Grüße
    Gustl

    Ich bin auch Reformen des Spielbetriebs gegenüber aufgeschlossen, welche günstiges Handeln seitens der Trainer belohnen und ungünstiges eben nicht. Allerdings würde ich z.B. bevorzugen, dass man im F-Bereich vom 6+1 weg kommt und z.B. Minifußball als Standardspielform einführt. Wenn man dann noch aus dem Jugendhandball die Regelung übernimmt, dass neben den Toren auch die Anzahl der Torschützen eine wichtige Rolle spielt, so würde sich einiges von selbst regeln. Bei uns finden in der F-Jugend schon keine Turniere mehr statt, sonden reguläre Spiele. Die könnte man so umgestalten, dass parallel auf zwei Minifußballfeldern gespielt wird, auf einem mit vier Minitoren im 3:3 plus jeweils einem Auswechselspieler, auf dem anderen mit Jugendtoren im 3+1:3+1 und rotierendem Torwart (wie auf dem anderen Feld der Auswechselspieler), der mittels Leibchen gekennzeichnet ist. Beide teilnehmenden Vereine teilen dabei ihren Kader in so viele Viererteams auf, wie sie sich halt ergeben, damit jeder Spieler dran ist. Im Minifußball gibt es keine Positionen, Rotation ist überhaupt nicht notwendig, und allen Kindern sind viele Ballkontakte garantiert.

    tobn


    Super Idee!!! :thumbup:


    Wir spielen hier (BFV) auch 7gg7, da können sich einige Kids "verstecken" und andere "reißen" das Spiel an sich, Rotation hilft nur eingeschränkt. Gerade die Kleinen laufen doch meist auf die Position, die ihnen am besten gefällt bzw. zusagt und nur eingeschränkt da hin, wo man vor SPielbeginn gesagt hat, dass sie spielen sollen (für F ja auch ok :D).


    Eine Aufteilung in kleinere Mannschaften beim Spiel (3gg3 bis max. 5gg5) hilft den Kleinen ungemein. Wir haben das bei einem Freundschaftstermin probiert, es ging super. Alle Kids haben immer gespielt, kurze Spiele (12 Min), dafür aber viele Spiele (5) - so hat jedes Kind lange und viel gespielt.


    Mit dem System entfällt die Rotation (bis auf Torwart) und es gibt auch keine Wechsel"probleme" ("Spielt Spieler X schon zu lange? Hat jeder genug gespielt?") und die Kids sind durch das kleinere Spielfeld und weniger Spieler seltener überfordert.


    Zur Frage:
    Die Rotation ist eine gute und sinnvolle Sache, ob man sie vorschreiben kann lasse ich mal offen, ich denke nicht, dass man das effektiv kontrollieren kann. Aber über geeignete(re) Spielformen könnte man bei den Jüngsten (Bambini bis E) die Vielseitigkeit der Spieler fördern ohne Rotation vorschreiben zu müssen.


    Grüße
    Gustl