Beiträge von Pfeffernuss

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    Was meinen Jungs, ebenfalls von 2006, sehr geholfen hat zu verstehen wo sie spielen ist eine einfache, günstige, tragbare Taktiktafel.
    So eine zB: http://haest.de/images/product_images/popup_images/734_0.jpg
    Vor dem Spiel setzen wir uns für 3 Minuten zusammen und ich schreibe die Namen der Spieler auf die jeweilige Position die sie an dem Tag besetzen sollen. Durch das visualisieren haben die Jungs das sehr schnell verstanden und halten sich zu 90% ( und nach Tagesform ) dran. Es sei denn es fliegen wieder 3 Störche im Tiefflug über das Spielfeld... :)

    Sprich den Lehrer an und sag ihm, dass Du es nicht in Ordnung findest wenn er seine Stellung missbraucht um bei seinem Hobby ( als Trainer ) Vorteile für seinen Verein zu erlangen. Wenn er das nicht macht, geh über die Jugendleitung seines Vereins.
    Er ist Lehrer und sollte Vereinen gegenüber neutral sein.

    Wir hatten im vergangenen Jahr bei einigen Eltern die Diskussion: ein Trainer fehlte, "da MUSS der Verein doch etwas machen."
    Ich habe dann gefragt wer in ihren Augen denn "der Verein" ist?
    Viele verwechseln einen Verein mit einem Dienstleistungsunternehmen - das ist er aber nicht. Ein normaler Verein besteht aus ehrenamtlichen Helfern die in ihrer Freizeit mit anpacken.


    Wenn ich unseren Jahresbeitrag auf die 90minütigen Trainingseinheiten runter rechne, Ferien und Feiertage abziehe, komme ich auf beste Unterhaltung, Spaß mit Freunden und Spaß am Sport für knapp € 1,00. Dafür kannst Du weder ins Kino gehen noch in den Zoo noch sonst etwas machen. Von den Mitgliedsbeiträgen wird zudem der Strom bezahlt, Wasser, die Hallennutzungsgebühr, es werden Fussbälle für jedes Kind zum Training angeschafft usw.


    Deine Überlegungen bezüglich der Identifikation mit dem Verein sind sehr gut. Jetzt heißt es Ärmel hochkrempeln und mit anpacken. Bringe Dich mit ein. Organisiere mit und wenn es ein Vereinsfest ist, einen Oma/Opa/Onkel/Tanten-Tag an dem alle Verwandten zum Spiel Eurer Mannschaft kommen. Die Eltern backen Kuchen der bei dem Spiel verkauft wird. Das Geld kommt in die Mannschaftskasse. Von dem Geld könnt Ihr einen Ausflug machen...oder im Herbst Wintermützen mit Eurem Vereinslogo kaufen.


    Mir ist sehr viel daran gelegen, dass sich die Kinder mit dem Verein identifizieren. Vorletzte Woche hatte ich noch einen Spieler unserer Seniorenmannschaft eingeladen uns beim Training zu besuchen. Es gab eine Fragerunde und jedes Kind hat eine ausgedruckte Einladung zum nächsten Heimspiel bekommen. Meist schauen sich die Jungs das Spiel zur Hälfte an, essen eine Bratwurst und spielen in der zweiten Halbzeit auf dem Nebenplatz Fussball. Man sieht ihnen immer an, dass sie sich wohl und heimisch fühlen im Stadion.


    Wenn Ihr noch keine Webseite habt, biete Dich hier an. Grade eine funktionierende Webseite mit Neuigkeiten bringt den Mitgliedern und Eltern den Verein und die Vereinsarbeit täglich in Erinnerung. Zudem sehen potentielle Sponsoren, dass sich im Verein etwas tut und können die Plattform nutzen.


    Das nur ein paar Ideen die ich zB selbst ausprobiert habe und durchführe. Wenn man sich selbst gut organisiert ist das wenig Arbeit - macht aber enorm Spaß.

    Bei unseren 2006ern habe ich das recht früh durch erklären und loben abstellen können.
    Durch das "alleine-spielen" rennen sie sich immer recht häufig fest und verlieren den Ball. Kurzer Einwurf von mir:"Guck mal in der Mitte, Micha stand frei."
    Je länger ein Spiel dauert desto häufiger wurde bei meinen "alleine-Spielern" abgegeben. Bei den Pässen habe ich den Spieler immer kurz aber lautstark gelobt. Das brachte erst ein Lächeln und dann mehr und mehr Pässe.

    Was mir noch einfällt:
    Ganz schlimm und fehl am Platz finde ich überehrgeizige
    Trainer die die Kinder durchgehend anmaulen. Sätze wie „Was machst Du denn? Was
    ist denn heute los mit Dir? Kehr, wieso kannst Du das nicht.“ Sind absolut fehl
    am Platz. Das ganze immer in einer Lautstärke das die Kinder eingeschüchtert
    werden und völlig bewegungslos auf dem Platz verharren.



    Bei einem Nachbarverein hatte ich mal so einen Trainer
    miterlebt. Nach und nach flossen Tränen bei denjenigen die angeschrieen wurden.
    Auf die Frage ob er weiß was er da macht antwortete der Trainer:“Ach, die
    kennen das nicht anders von mir.“



    Großartig. Da frage ich mich aber auch was mit den Eltern
    falsch ist und warum die nicht einschreiten.

    Das ist ein gutes Thema mit dem ich mich in den letzten Monaten auseinandergesetzt habe.
    Teils weil ich mein Handeln in jedem Lebensbereich gerne von Zeit zu Zeit reflektiere, teils weil es ein paar Eltern gab/gibt die meinen ihr Kind sollte nur in einer Mannschaft spielen die immer gewinnt. Den Satz "ums gewinnen geht es mir gar nicht, mir ist nur wichtig, dass mein Kind weiterkommt und Spaß hat." Die Handlungen der jeweiligen Eltern liefen dann leider immer genau ins Gegenteil.


    Es gibt nur wenige Eltern die vom Horizont weit genug sind und ihr Kind unterstützen indem sie es zum Fussballtraining bringen, dem Fussball und besonders den Ergebnissen aber wenig bis gar keinen Stellenwert beimessen. Zum Glück habe ich in meiner Mannschaft jetzt 70% dieser Eltern. Die unterstützen absolut ruhig ihre Kinder und haben kein Problem damit wenn mal eine Woche kein Training ist.


    Oftmals sind es Eltern die tage- und wochenlang über positive wie negative Erlebnisse auf dem Platz berichten.
    Bestes Beispiel: im letzten Jahr konnten meine Jungs ( F-Jugend ) 4 Turniere gewinnen. Zwei Tage später haben die Kinder nicht mehr darüber geredet - die Eltern schon. Ob Platz 1, 3 oder 5 - die Kinder befassen sich nicht lange damit.


    Warum bin ich Trainer: weil mein Verein einen Trainer suchte als ich meinen Sohn angemeldet habe. Weil es mir unglaublichen Spaß macht mich zu engagieren und Kinder zu betreuen und weil ich den Jungs etwas vermitteln kann - auf und auch neben dem Platz.
    Niederlagen ärgern mich nicht solange die Jungs sich anstrengen. Dann ermuntere ich sie eher. Ganz wichtig ist mir auch freundlich mit den Schiedsrichtern und anderen Trainern umzugehen. Diskussionen mit Schiedsrichtern habe ich den Kindern grundsätzlich verboten.
    "Gute Spieler diskutieren nicht, sonst spielen sie unkonzentriert."
    Letzte Woche, nach einem Turnier, bekam ich positives Feedback von der Turnierleitung aufgrund meines ruhigen, positiven Verhaltens und weil ich mich im Spiel um einen verletzten Spieler der gegnerischen Mannschaft gekümmert habe. So was freut mich dann.


    Schöner als ein Sieg ist für mich ein im Training geübter Trick, ein Pass im richtigen Moment, ein gutes Stellungsspiel das im Meisterschaftsspiel dann umgesetzt wird. Das lobe ich lautstark und fördere es weiter.

    Super, dass das Gespräch so positiv gelaufen ist. Damit sollte die Sache erledigt sein und die Mutter wird die ganze Angelegenheit peinlich genug sein.


    Mein Sohn ist nicht immer pflegeleicht und auch während einer Phase in der es mir körperlich sehr schlecht ging und meine Nerven hauchdünn waren habe ich nie zugeschlagen.
    Ich kann auch mit Stolz von mir sagen, dass ich mich in meinem ganzen Leben noch nicht ein Mal geprügelt oder jemanden geschlagen hat - egal welchen Alters.
    Und das als jemand der unter anderem im Boxtraining war ( ohne Sparring ).
    Warum? Ich habe es einfach nicht nötig und habe mich immer unter Kontrolle. Genau diese Ruhe und Übersicht kommt mir auch auf der stressigen Arbeit zugute.

    Das ist ein interessanter Punkt. Egal wie man es verharmlosen möchte ( Ohrfeige, Klaps, Hand ausgerutscht... oder andere verharmlosende Worte ).
    Was bringt man dem Kind damit bei? Es ist gerechtfertigt einen anderen zu schlagen wenn derjenige nicht handelt wie man es selbst möchte oder demjenigen ein Missgeschick passiert.
    Und was bewirkt der Schlag bei dem Kind? Beim nächsten trinken ist es erheblich nervös und die Gefahr, dass es noch mal passiert ist ungleich höher.


    Ich würde sie in einer ruhigen Minute zur Seite nehmen und sie in ein Gespräch verwickeln in dem sie ihren Fehler von selbst erkennt.
    Derjenige der mit Gewalt, auch nur mit leichter, kommuniziert gibt ein sehr schlechtes Bild von seinem Inneren ab.

    Die Gründe für ein "gemeinsames" Lernen verstehe ich ja.



    Die Gesellschaft entwickelt sich aber in eine andere Richtung. Weniger Freizeit der Arbeitnehmer, dadurch eh schon weniger Trainer die ehrenamtlich ihre Zeit dem Verein zur Verfügung stellen können.
    Die die sich doch dafür entscheiden haben meist Interesse an einer Fortbildung. Die ist, meiner Meinung nach, aber viel zu zeitaufwändig und grade bei Mannschaften mit nur einem Trainer nicht praktikabel. Ich könnte meine Mannschaft nicht 4-6 Wochenenden ohne Betreuung bei den Spielen lassen.
    Ein Mittelding das der heutigen zeit angepasst ist wäre für mich ideal.


    Basiswissen per Fernstudium. Praktische Einheiten klar strukturiert und so lang wie nötig und kurz wie möglich mit dem Ausbilder.

    Das ist gar nicht so einfach zu sagen.
    Wir haben im Verein unterschiedliche Arten von Trainern.
    Die Trainer die die Trainingseinheiten lange vorher kompakt planen und nichts ausserhalb des Trainingsplatzes machen ( zB Ausflüge, Grillabende etc. )
    Dann die Trainer die täglich etwas planen und sich damit befassen.


    Bei mir ist es so, dass ich mich in den letzten 2 Jahren fast täglich mit der Mannschaft, unserem Training, Trainingsbüchern etc. befasst habe. Zudem habe ich viele Ausflüge organisiert
    und bin auch als Webmaster und Ideengeber im Verein aktiv.
    Jetzt möchte ich meine Zeit produktiver nutzen und fussballfreie Tage einrichten.

    Finde das Thema eigentlich interessant. So ein "Fernstudium" wäre perfekt für mich... Ich denke, wg. Zeitmangel geht es vielen von uns so... Allerdings würde dann auch die so wichtige Praxis, die in den Lehrgängen von den Verbänden vermittelt wird, fehlen.

    Ja, das stimmt. Die Theorie könnte zumindest im Fernstudium erarbeitet werden. Vielleicht auch durch Videovorträge die aufgezeichnet werden.
    Die praktischen Übungen und die Prüfungen könnten dann vor Ort stattfinden.
    Ich wollte meine C-Lizenz im Herbst machen. Da wir allerdings nur 2 Trainer plus 2 Jugendliche für 30 Kinder sind konnte ich die 3 Teams an den Wochenenden nicht alleine lassen.
    Eine Besserung ist auch nicht in Sicht.

    Die kleinen Erfolge sind oft sichtbar. In den vergangen 2 Wochen habe ich mich zB über folgende Erlebnisse gefreut:
    - ein Traumpass zur genau richtigen Zeit bei einem meiner 7jährigen Kicker. Er hat lange immer alles alleine machen wollen und sich dadurch regelmäßig festgespielt und den Ball verloren. Sein Pass führte zum Tor und er hat sich mindestens genauso gefreut wie der Torschütze.
    - das Tor eines Jungen der aufgrund seines noch zarten Körperbaus im Zweikampf wenig Chance hat, das aber durch seinen Kampfgeist wettmacht. Egal wie groß der Gegenspieler ist, er hat nie Angst. Da er selten Tore schießt ist jedes Tor für ihn ein richtig großes Erlebnis. Das freut mich dann umso mehr.


    Rein von Ergebnissen her: der erste Platz beim Sommerturnier das von unserem Verein ausgerichtet wird. Jahrelang hatte es keinen Sieger dieser Altersklasse aus dem eigenen Verein gegeben.

    Gibt es schon die Möglichkeit die C-Lizenz im Breitensport per Fernstudium zu absolvieren und die Prüfungen dann an einem Tag im Stützpunkt abzulegen?
    Bei uns im Verein gibt es viele Interessierte die die Lizenz machen möchten, es aus zeitlichen Gründen aber nicht schaffen.

    Das ist in der Tat eine schwierige Situation. Ich kann einen Tipp von unserem Taekwondo Meister weitergeben.
    Er hat mir immer geraten Kinder mit einer sehr kurzen Aufmerksamkeitsspanne mit ins Training einzubeziehen. Und wenn es nur etwas simples ist, dass er
    den Zettel mit der nächsten Übung hochhält während Du sie erklärst. Mach ihn zu Deinem Assistenten indem Du ihn beschäftigt hältst.