Hallo zusammen, ich finde, das ist ein sehr spannendes Thema.
Aus meiner Sicht ist es schwer, die Persönlichkeit eines Spielers zu ändern. Allerdings kann man dem Spieler dabei helfen, eine gesunde, ich nenne es mal "Fußballpersönlichkeit" zu entwickeln.
Das heißt, man kann bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen fördern, die beim Fußball zum Erfolg führen (und das heißt nicht nur Ergebnis, sondern Teamerlebnisse, Weiterentwicklung, Zufriedenheit mit der eigenen Leistung etc.).
Wenn ein Spieler dann merkt, dass ihm diese Eigenschaften/Verhaltensweisen weiterhelfen, dann übernimmt er ggf. einige davon in seine "Alltagspersönlichkeit" und kann sie auch hier zu seinem Vorteil einsetzen. Vielleicht hört sich das ein bisschen seltsam an, aber jeder von uns kennt doch Spieler, die zwei Gesichter haben, die den Platz betreten und plötzlich Vollgas geben, obwohl sie eigentlich ruhige Jungs sind.
Schwierige Charaktere sind kein Problem, solange sie für die Mannschaft als Sozialgefüge noch tragbar sind. Ich halte nichts davon, echte Stinkstiefel (und die gibt es) auf Teufel komm raus und zu Lasten aller integrieren zu wollen. Das heißt aber auch nicht, dass man jeden Spieler aussortiert, der seine eigene Meinung sagt und auch mal unbequem wird. Auf das Maß kommt es an.
Im Bezug auf Erfolgsdenken kann ich nur anmerken, dass ich nicht verstehe, warum nicht alle Kinder spielen sollten, um zu gewinnen. So funktioniert Fußball nun einmal. Kinder wollen sich doch auch mit anderen messen und anstrengen. Sie freuen sich, wenn sie gewinnen und sind traurig, wenn sie verlieren. Wieso sollte man ihnen diese Erfahrungen vorenthalten. Gewinnen um jeden Preis und auf Kosten der Kinder lehne ich allerdings ab. Aber Gewinnen als Ziel und alles, was man an Können und Fähigkeiten im Training vermittelt als vernünftiger und schrittweiser Weg dahin erscheint mir durchaus machbar.
Viele Grüße
Daniel