Beiträge von Apu

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Zw3rg und Apu, eure Postings gehen in die Richtung, wo ich auch "Gefahren" sehe. Habt ihr mal konkret einen kritischen Fall miterlebt, als über die sozialen Nezwerke ein Konflikt in der Mannschaft entstanden ist?

    Sowohl im sozialen Netzwerk als auch über die Gästebücher der Vereine.


    In einem Fall hat sich eine Mannschaft gegenseitig zerfleischt und so ziemlich alles in Frage gestellt, was ging. Und da auch anscheinend jeder etwas zum Thema zu sagen hatte, kann man sich dann vorstellen, wie viel Unterhaltung da dem Außenstehenden geboten wird.


    In einem anderen Fall wurden Transfers, Arbeit des Vorstandes und Trainerarbeit im Gästebuch des Vereins diskutiert und auch wild mit Summen und Namen herumgeworfen.


    Emotionen schalten da oft den Verstand aus.

    Aus Spielersicht: Das Abschlussspiel macht am meisten Spaß.


    Deshalb plane ich dafür auch immer 25 bis 30 Minuten ein.


    Meistens teile ich die Mannschaften ein, meistens in einigermaßen gleich stark. Manchmal mache ich die Mannschaften aber auch bewusst unterschiedlich stark, damit manche Spieler auch mal zusammen spielen können.


    Auf dem Platz: Je nachdem wie viel Konzentration der bisherige Teil des Trainings in Anspruch genommen hat, gibt es besondere Spielregeln, ansonsten wird frei gespielt. Manchmal nehme ich auch eine Positionseinteilung vor, z.B., wenn man bewusst mit einer Dreier- oder Viererkette spielen will im Abschlussspiel.


    In der Halle: Mache ich je nach Anzahl der Spieler Turniere (Jeder gegen Jeden, oder K.O.System (Halbfinale, Finale, Spiel um Platz 3), oder Gruppenspiele und dann K.O.-System), oder auch mal oder auch mal ein Spiel (dann mit dem Futsalball und regelmäßigem Austausch der Spieler). Neben dem Futsalball kommt auch hin und wieder der normale Fussball zum Einsatz. Ab und zu lasse ich auch mal mit anderen Bällen auf andere Ziele spielen (z.B. Bänke oder Kästen).


    Bei mehreren Mannschaften bietet sich auch folgendes Verfahren zur Mannschaftseinteilung an. Es wird für jede Mannschaft ein Spieler bestimmt. Dann geht der Trainer die Spieler immer der Reihe nach durch. Jeder Spieler darf sich aussuchen, in welchem Team er spielen möchte. Es muss allerdings zuerst jedes Team einen zweiten Spieler haben, bevor ein Team einen dritten Spieler bekommt, usw. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl lässt der Trainer hier zum Beispiel erst die schwächeren Spieler aussuchen, in welchem Team sie spielen möchten.

    Ich selbst bin auch bei facebook.


    Ich stehe facebook aber kritisch gegenüber und denke, dass man vorsichtig sein sollte, was man da veröffentlicht.


    Ich konnte da zum Teil schon (harmlose) Dialoge zwischen Trainern und Spielern lesen, wo die betreffenden Personen anscheinend vergessen haben die richtigen Einstellungen vorzunehmen und sich nicht bewusst waren, dass dann jede Menge Leute mitlesen können.


    Man sollte bedenken: Einige Jugend- und Seniorenspieler sind sehr mitteilungsbedürftig und oft wird erst geschrieben und dann gedacht. Gerade, wenn es mal etwas emotionaler zur Sache geht.


    Das schlechteste, was es gibt, ist eine "Schlammschlacht" innerhalb eines Vereins oder einer Mannschaft, die dann von einem breiten Publikum mitgelesen werden kann.

    .der sollte mittelfristig mit kurzfristig dort spielen, wo er mit seiner Truppe hingehört, ....damit es keine dauerhafte Erfolgslosigkeit gibt! (Staffeln usw.).

    Wir spielen dort, wo wir hingehören. In jeder Liga gibt es nun mal Teams, die oben mitspielen und welche, die unten mitspielen. Überall wo es Platzierungen gibt, werden diese auch belegt, heißt es wird immer nen Tabellenersten und auch immer nen Tabellenletzten geben. Tiefer als Kreisliga C (oder D) geht es nicht. Und auch da gibt es Teams, die wöchentlich die Hucke voll bekommen. Da muss man sich nur mal die diversesten Tabellen durchschauen. Da regelst du auch nichts mit neuen Staffeleinteilungen.



    Ferner....wer gutes Training anbietet und als Trainer was drauf hat.....der kann mir nicht erzählen, dauerhaft was auf die Schwarte zu bekommen.

    Wenn du überwiegend die Spieler berücksichtigst, die dein gutes Training dann auch annehmen, geb ich dir Recht. Wer eine Trainingsbeteiligung von ca 30-40% aufweist, der hat auch vom besten Training wenig und wird sich langsamer weiterentwickeln.


    Ich finde deinen Ansatz ja gut, keine Frage. Was mich interessieren würde. Hast du diesen Ansatz auch in der Praxis erprobt? Mit welchen Jugenden? Wie waren die Reaktionen? Alle Spieler in der C-Jugend zu gleichen Teilen spielen lassen und das dann auch kein bißchen leistungsorientiert klingt ein wenig nach "Walldorfschulen"-Prinzip.


    Ich denke, wir haben grundsätzlich andere Voraussetzungen. Ich trainiere eine C-Jugend in einer ländlichen Region. Ich lege Wert auf die Weiterentwicklung der Spieler und plane mein Training recht genau. Wir spielen mit Viererkette und ballorientiertem Spiel. Technische und taktische Inhalte sind mir schon wichtig.


    Ich habe einen Kader von 20 Spielern. Pro Spiel dürfen 15 spielen (11 + 4). Hab ich am Wochenende mehr als 15 Spieler, dann muss ich entscheiden, wen ich draußen lasse. Und das mache ich nach den Kriterien, die ich bereits in einem der vorherigen Postings genannt habe.


    Für mich besteht ein Unterschied zwischen Hobbyfussball und Vereinsfussball. Im Vereinsfussball brauche ich nunmal wöchentlich mindestens 11 Spieler für eine C-Jugendmannschaft. Also muss ich sehen, dass ich alle Spieler bei Laune halte. Manche sind erfolgsorientierter und möchten gerne Spiele gewinnen, anderen ist das relativ egal.


    Ich muss mir dennoch überlegen, auf wen ich bauen kann und auf wen nicht. Ich bin der Überzeugung, dass viele Jugendgruppen (nicht nur im Fussball) kaputt gehen, weil es zu viele Spieler mit der Einstellung gibt: "Heute habe ich mal Lust, und heute habe ich mal keine!" Warum soll ich auf diese Spieler viel Rücksicht nehmen? Irgendwo möchte ich doch einem Jugendlichen auch ein paar Werte und Prinzipien mitgeben: Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit werden im Arbeitsleben auch vorausgesetzt. Teamsport lebt davon, dass jeder sich an gewisse Regeln hält und seine Mannschaft nicht regelmäßig im Stich lässt.


    Baue ich auf die "falschen" Spieler, dann bekomme ich unter Umständen irgendwann die Quittung und habe nicht mehr genügend Spieler für eine Jugend. Jugendliche vergleichen gerne und entwickeln einen Gerechtigkeitssinn, fühlen sich zum Teil ungerecht behandelt und mißverstanden.


    Wie argumentierst du einem Spieler, der immer zum Training kommt und seine Leistungen regelmäßig bringt, dass er in einem Spiel gegen einen stärkeren Gegner die gleiche Spielzeit bekommt, wie ein Spieler, der sich von 10 Mal vllt nur 3 Mal hat beim Training blicken lassen und dann auch nur das Nötigste gemacht hat?


    Um es zum Abschluss zu bringen: Bei mir hat über eine ganze Saison hinweg immer jeder seine Einsatzzeit bekommen. Wer mehr investiert hat, hatte am Ende meistens mehr Spielzeit als jemand, der entsprechend weniger dafür investiert hat. Unabhängig von der Leistung das Ganze. Damit bin ich bisher immer gut gefahren, pro Jahr durchschnittlich, wenn es hoch kommt, einen Abgang. Und ganz wichtig: Der Spaß ist auch nicht zu kurz gekommen!

    Hallo Andre,

    aber was ist denn dann dein Rezept?

    es gilt die richtige Mischung zu finden. Jeder soll seine Einsatzzeiten bekommen. In der C müssen die meiner Meinung nach aber nicht mehr bei jedem gleich sein. Da sollte die Leistung auch mit rein spielen. Je nach Gegner besetze ich die Mannschaft. Gegen stärkere Gegner schon in besserer Besetzung, gegen schwächere Gegner bekommen dann auch vermehrt Spieler eine Chance, die leistungsmäßig hinten anstehen, sich aber reinhängen und zuverlässig sind.


    Ich muss es nicht jedem Spieler recht machen. Wer spielen möchte, der muss sich auch anbieten. Heißt: Trainingsbeteiligung, Einsatz und Zuverlässigkeit setz ich da schon voraus. Wer diese Kriterien nicht erfüllt, auf den nehm ich, da bin ich ehrlich, weniger Rücksicht. Aber das tun diese Spieler ja auch nicht.



    Ausbildung und nicht Ergebnisdenken des Trainers.

    Die Ausbildung sollte nach wie vor auch in der C einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Als kleinerer Verein mit wenigen Mannschaften musst du aber auch folgendes Abwegen:


    Dauerhafte Erfolglosigkeit kann dir die Mannschaft zerstören, weil Spieler den Verein wechseln oder ganz aufhören.


    Spielen immer nur die Gleichen, hören einige Spieler, die kaum spielen, auf.


    Ich bevorzuge den Mittelweg: Team gegen stärkere Gegner stärker besetzen und gegen schwächere Gegner auch den Spielern aus der sogenannten "2.Reihe" regelmäßig Chancen geben (wofür dann auch schon mal der ein oder andere Leistungsträger auf Spielzeit verzichtet).


    Die Realität wird in den folgenden Jahren meiner Einschätzung nach so aussehen, dass einige Vereine (was die Jugendabteilungen betrifft) gerade in den ländlichen Regionen verschwinden werden. Das ist sicher ein anderes Thema. Trotzdem steht es irgendwo auch in Zusammenhang mit Leistung. Nicht nur: Wo wird gut ausgebildet, sondern auch: Wo ist noch ein wenig Erfolg!


    Gefällt mir zwar auch nicht, muss ich aber trotzdem in meine Überlegungen hinsichtlich meiner Vorgehensweise berücksichtigen.

    Bis zur E gehe ich mit dieser Auflistung mit, weil es da oft Kinder gibt, die von Eltern zum Fußball getrieben werden bzw. die einfach nur mit dem besten Kumpel mitgehen. Ab einer D, spätestens in der C - von der die Eingangsfrage ausgeht - gibt es wohl keinen mehr, der nicht will - zumindest ist mir noch keiner untergekommen! Wer als 12-, 13-, 14-Jähriger keinen Bock hat, bleibt weg bzw. meldet sich ab. Insofern fallen die Punkte 2) und 4) durchs Raster, wobei es in der Natur des Menschen liegt, MAL nicht zu wollen...

    unter denen, die nicht wollen verstehe ich in etwa folgende Spieler: Spieler, die zum Training kommen, wenn sie dazu Lust haben. Ist das Wetter zu kalt, zu nass, zu warm, kommt es regelmäßig vor, dass diese Spieler nicht kommen. Manche kommen nur um sich beim Training mit Freunden zu treffen. Manche stören Übungen oder führen sie nur halbherzig durch. Da werden dann Pässe unkonzentriert gespielt, da wird im Training nicht mehr als nötig gemacht. Bei manchen hat man das Gefühl, dass man sie darum bitten muss, zu kommen. Da kommt es dann auch schon mal vor, dass die trotz Ankündigung gar nicht wissen, dass am Wochenende ein Spiel ansteht geschweige denn wie der Gegner heißt.


    Diese Art von Spielern meine ich. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Spieler, die mal mit 11,12 mit vollem Einsatz dabei waren, dann auf einmal mit 13,14 (vorübergehend) eine solche Einstellung bekommen. Andere haben diese Einstellung von Anfang an. Kommen diese Spieler zum Spiel, erwarten sie dann aber zum Teil trotzdem reichlich Einsatzzeit.


    Wenn du diese Sorte von Spielern nicht bei dir in der Mannschaft hast, dann "Glückwunsch". Kann mir aber vorstellen, dass einige Trainer, gerade in den unteren Ligen und bei kleinen Dorfvereinen, wissen, wovon ich spreche.

    Hallo Günter,

    Hallo Apu


    deutlicher kann man es nicht darstellen. das ist in meinen Augen erlebte Praxis, oder lieg ich verkehrt?

    das ist in der Tat wöchentlich erlebte Praxis.


    Grundsätzlich kann man es sowieso nicht jedem recht machen. Gerade was das Aufstellen der Mannschaft und das Auswechseln betrifft: Da wird es immer knifflige Entscheidungen geben und auch hin und wieder mal Unzufriedenheit.


    Wichtig ist für mich Ehrlichkeit: Wenn man einem Spieler verspricht, dass er spielt, dann sollte man das auch halten. Wenn man vorhat einen Spieler im Spiel nicht zu bringen, dann sollte man diesem das vorher auch mitteilen und vernünftig begründen usw.


    Ich finde es aus Spielersicht ziemlich frustrierend 70, 80, 90 Minuten auf der Bank zu sitzen und mir Hoffnungen auf einen Einsatz zu machen und dann nicht eingewechselt zu werden...

    Die Thematik ist recht schwierig.


    Die meisten kleineren Vereine, die max eine Mannschaft pro Jahrgang stellen, brauchen jeden. Aber ist auch jeder Spieler brauchbar?


    Im Prinzip gibt es dort meist vier Gruppen von Spielern:


    1) die, die wollen und auch können


    2) die, die nicht wollen und nicht können


    3) die, die zwar wollen, aber nicht können


    4) die, die könnten, aber nicht wollen


    Ich persönlich denke, dass die Spieler unter 1) und 3) schon vermehrt berücksichtigt werden sollten, schließlich investieren sie für einen Einsatz auch am meisten. Bei den Spielern unter Punkt 4) meine ich die Spieler, die zwar vom Potential zu den Leistungsträgern gehören könnten, aber vorübergehend in einem Motivationsloch feststecken. Ich habe immer wieder festgestellt, dass es in einer solchen Zeit unheimlich schwer ist, solche Spieler zu motivieren. Eine Auszeit vom Fussball wäre vllt sinnvoll, allerdings braucht man auch diese Spieler und nach einer Auszeit würden sie auch nicht wieder zurück kommen. Trotzdem versucht man sie im Team zu halten und hofft auf bessere Zeiten ;) .


    Die Spieler unter 2) nutzen weder dem Trainer noch der Mannschaft. Sie sind meist unzuverlässig, stellen keine sportliche Verstärkung da und finden bei mir dann Berücksichtigung, wenn ich sie wirklich brauche. Bei diesen Spielern kann man davon ausgehen, dass sie ohnehin über kurz oder lang aufhören werden, da sie anscheinend nur dann trainieren und zum Spiel kommen, wenn sie dazu Lust haben. Können sie auch, nur planen kann ich dann nicht mit ihnen.


    Manche Spieler sind auch in der Jugend, in der sie spielen, überfordert. Es wird ja nach Jahrgängen und nicht nach körperlicher und geistiger Entwicklung eingeteilt.


    Ist es also sinnvoll einen Spieler, der dann in 35 oder 70 Minuten nur 3 bis 5 Ballkontakte hat, gegen einen stärkeren Gegner spielen zu lassen? Oder einen, der eigentlich mit seiner Rolle überfordert ist, spielen zu lassen?


    Ich weiß nicht, ob man einem Jugendlichen damit immer einen Gefallen tut. Deshalb schau ich mir schon an, wie stark der Gegner ist und stell dementsprechend meine Mannschaft auf. Gegen schwächere Gegner bekommen dann auch andere Spieler regelmäßig ihre Chancen. Das steigert dann auch die Aussichten auf persönliche Erfolgserlebnisse.


    Wie gesagt, eine schwierige Frage, gerade, wenn man nur eine Mannschaft pro Jahrgang mit hohem Leistungsgefälle stellen kann ...

    Hallo,


    habe vor 3 Jahren mit meiner damaligen D-Jugend eine Art "Spielcasino" veranstaltet.


    Zum Ablauf: Jeder Spieler bekommt einen Einsatz (z.B. 5 oder 6 Bonbons). Es werden einige Tische mit Stühlen bereitgestellt. An jedem Tisch findet ein anderes Spiel statt. Die Spieler werden zu Beginn gleichmäßig auf die Tische aufgeteilt (z.B. durch Auslosung). Jeder Spieler zahlt in jeder Spielrunde an seinem Tisch einen Einsatz (z.B. 1 Bonbon). Die Einsätze kommen pro Tisch in einen Pott. Der oder die Gewinner des Spiels erhalten am Ende den Pott.


    Scheidet ein Spieler an einem Tisch aus oder endet ein Spiel, so suchen sich die Spieler Plätze an anderen Tischen. Dabei kommen viele verschiedene Zusammensetzungen zusammen.


    Die einzelnen Spiele sollten nicht zu lang sein, damit keine langen Wartezeiten entstehen. Ein paar Spielbeispiele: Kniffel, Yenga (Holzturm), Memory, und viele weitere.


    Bei den Jungs ist das damals gut angekommen. Es war mal was anderes.


    Dieses Jahr gehe ich mit meinen Jungs in die Soccerhalle. Die Weihnachtsfeier zahlt jede Mannschaft selbst. Der Verein beteiligt sich mit einer Weihnachtstüte für jeden Spieler.

    Hallo,


    ich schreib mal aus meiner eigenen Erfahrung mit meiner Mannschaft (Kreisliga C).


    Wir haben lange im 3-4-3 mit Libero und Manndeckung gespielt. Ich habe mir dann mitten in der Saison überlegt den Versuch zu wagen und auf Viererkette und Raumdeckung umzustellen. Ich habe dazu einen etwas ungewöhnlichen Weg gewählt.


    Normalerweise sollte man beim Verteidigen erst von der Individual- über die Gruppen- zur Mannschaftstaktik übergehen und so auch seinen Trainingsplan gestalten. Da wir eine etwas längere Spielpause von ca 3 Wochen hatten, habe ich mit den Übungen zur Umstellung in dieser Zeit begonnen. Wichtigste Aspekte dabei erstmal: Verschieben, Sichel- und Dreiecksbildung. Habe sozusagen in 3 Wochen einen Crashkurs gemacht und dann in den nächsten Meisterschaftsspielen erstmal drauflos spielen lassen.


    Erkenntnis: Das Verschieben wurde von den meisten Spielern am schnellsten verstanden und umgesetzt.


    Ich habe mir dann zu einer späteren Phase der Saison einige Wochen Zeit genommen um die Spieler auch individual- und gruppentaktisch zu schulen. Also angefangen beim 1 gegen 1 in verschiedenen Situationen (Stichworte: Angriff über außen/innen, kurze Distanz/ lange Distanz, Gegenspieler im Frontalzweikampf oder Gegenspieler erwartet den Ball vom Mitspieler und Verteidiger steht im Rücken) und dann langsam die Zahl der Angreifer und Verteidiger in den Übungen erhöht (Verteidiger dabei in Unter- oder Gleichzahl).


    Details haben wir dann zusammen erarbeitet und verfeinern unser Spiel nach und nach: Mittlerweile greifen viele Spieler ihre Gegenspieler (aktiv) an, um Druck auf den Gegenspieler auszuüben und den Gegner zum Handeln zu zwingen. Die Absicherung ist besser geworden. Die Außenverteidiger werden offensiver und schalten sich in die eigenen Angriffe mit ein. Der Torwart ist spielerisch mehr gefordert und muss stets konzentriert mitspielen.


    Wir haben nach der Umstellung erst eine halbe Saison im 4-3-3 gespielt. Problem ist hier gerade für die Mittelfeldspieler, dass viel verschoben werden muss und unter Umständen auch einiges an Laufarbeit verrichtet werden muss. Zudem spielen viele Gegner in der Kreisliga noch im 3-5-2 und haben so allein aufgrund der Ausrichtung dann zwei Spieler mehr im Mittelfeld. Deshalb haben wir dann auf 4-4-2 mit zwei Viererketten in der Abwehr und im Mittelfeld umgestellt. Das ist zur Eingewöhnung wahrscheinlich die einfachste Variante.


    Am letzten Spieltag habe ich auf Wunsch meines Co-Trainers mal ein 4-3-2-1 ausprobiert. Für den ersten Versuch hat das auch geklappt und wir haben zu Null gespielt.


    Ich würde mir noch folgendes Überlegen: Welche Platzmöglichkeiten habe ich? Um Übungen mit einer Viererkette mit Abseits durchzuführen, benötige ich schon eine Platzhälfte. Steht mir "nur" eine Halle zur Verfügung? Dann könnte man zum Beispiel schon mal mit der Individualtaktik anfangen oder kleine Spiele (1 Verteidiger 2 Angreifer, 2 Verteidiger 3 Angreifer) durchführen.


    Auf jeden Fall wird etwas Geduld vonnöten sein.


    Die Orientierung am FC Barcelona finde ich gar nicht mal so schlecht. Barca versucht permanent den Gegner unter Druck zu setzen um schnell wieder in Ballbesitz zu kommen. Die Außenverteidiger schalten sich permanent ins Angriffsspiel mit ein. Jeder Spieler verfügt über überdurchschnittliche technische Fähigkeiten. Oft wird der Ball mit vielen Kurzpässen in den eigenen Reihen gehalten um dann im richtigen Moment in die Tiefe zu spielen. Ein Großteil der Stammelf hat in der Barcajugend gespielt.


    Das alles läuft natürlich auf einem anderen Niveau als in der Kreisliga ab. Aber das, was dahinter steckt (technische und taktische Ausbildung) ist sicherlich nicht das Schlechteste.

    Ich nehm meist auf Turniere lieber einen Spieler weniger mit als einen zu viel.


    Grund: Meist ändert sich der Spielplan nochmal, weil Teams unabgemeldet fernbleiben. Dann kann es auch schon mal sein, dass man weniger Spiele als eigentlich vorher angenommen hat. Alle "nominierten" Spieler bekommen ausreichend Einsatzzeit und keiner muss nachher enttäuscht sein, dass der Trainer ihn nur 2 Minuten gebracht hat.


    Die Enttäuschung hat man dann natürlich vorher bei der Ernennung des Turnierkaders. Das finde ich aber fairer und besser, als dass sich ein Spieler falsche Hoffnungen macht.


    Alle anderen Spieler können und sollen natürlich trotzdem zum Unterstützen mitkommen.


    Prinzipiell denke ich, muss aber jeder Trainer für sich entscheiden, mit welcher Variante er besser fährt.

    Hallo,


    du machst dir viel Gedanken um deine Mannschaft und bringst einiges an Engagement mit. Einiges, was du schreibst, kommt mir von meiner C-Jugend bekannt vor ;-).


    Ich ziehe aus deinen Spielerbeschreibungen folgenden Schluss: Technisch sind einige Spieler noch nicht so weit, wie sie für eine C-Jugend sein sollten. Würde deshalb im Training gezielt zunächst technische Schwerpunkte in den Vordergrund stellen: Ballan- und -mitnahme, Passen, ... alles dann auch beidfüssig trainieren lassen. Es gibt keinen schwachen Fuss, es gibt nur rechts oder links.


    Taktisch würd ich das Spielsystem, so lange ihr um die Meisterschaft mitspielt, nicht ändern. Für nächste Saison könntest du ja mal überlegen, ob du auf Raumdeckung umsteigst, Stichwort Dreier- oder Viererkette und alles was dazu gehört. Hab in dieser Saison vom 3-4-3 mit Libero und Manndeckern auf 4-3-3 mit Raumdeckung umgestellt, auch ein 4-4-2 kann ich mir bei uns gut vorstellen.


    Insgesamt orientieren wir uns eher an unseren gesteckten Trainingszielen und fast überhaupt nicht am Tabellenstand oder letzten Spiel. Die Erfolge, die man dabei erzielt sind nicht sofort für jeden sichtbar und meßbar (wie z.B. ein Tabellenstand), dennoch ist es schön, wenn man sagen kann, Spieler xy kann mittlerweile einen Ball annehmen, kann nun auch mal mit links einen Pass spielen, ist viel zuverlässiger geworden usw. Zum Teil hast du solche Erfolge in deiner Mannschaft ja auch erwähnt, deshalb jetz nich als Kritik verstehn.


    Emotional bin ich auch bei jedem Spiel voll dabei und muss mich oft zwingen, einige Sachen für mich zu behalten. Ich habe mir vor der Saison vorgenommen, weniger Anweisungen während des Spiels zu geben, damit die Jungs mehr Eigenkreativität entwickeln können und sich nicht immer nur von mir leiten lassen. Das ist zwar schwer für den Trainer, es klappt aber jedes Spiel besser. Trotzdem reiße ich an der Außenlinie noch immer den ein oder anderen Kilometer ab, still stehen oder wie der ehemalige Trainer von Dynamo Kiew regungslos auf seiner Bank sitzen, das schaff ich nich. Ich teile meine Beobachtungen dann meist mehr einem meiner Co-Trainer mit, und gebe Anweisungen ins Spiel, wenn sich Fehler häufig wiederholen.


    Ich hoffe ich konnte ein paar Anregungen geben. Damit du mich nicht falsch verstehst: Du machst dir viel Gedanken, deshalb denke ich, wirst du auch in Zukunft noch viel Spaß mit deiner Mannschaft haben .

    Zodiak: Ich handhabe es mit meiner C-Jugend ähnlich wie du und gehe wie folgt vor:


    Ist der Platz offen und bespielbar, wird er von uns auch genutzt.


    Ist der Platz gesperrt, wir haben nur Rasen, dann gehen wir in die Halle, wenn wir Hallenzeit haben (nur einmal in der Woche) und ansonsten Laufen. Das ist zwar nicht so interessant, aber bevor man ein Training ausfallen lässt, find ich Bewegung immer noch besser.


    Je nachdem, wo man wohnt, hat man unter der Woche auch nicht immer die Möglichkeiten mit einer kompletten Mannschaft irgendwohin zu fahren.


    Ab und zu machen wir auch ein wenig Theorie. Dabei ist es mir wichtig, alle Spieler mit einzubinden. Hält der Trainer nur einen Monolog ist die ganze Veranstaltung langweilig. Schafft es der Trainer die Spieler z.b. durch gezielte Fragen zur Mitarbeit zu bewegen, so ist die Einheit aus meiner Sicht viel ergiebiger. Hilfsmittel wie (Magnet)tafel, Flipchart oder DVD-Player helfen, taktische Dinge zu veranschaulichen. Vielleicht findet man auch geeignete Beispiele aus dem Profifussball (Beispiel: Thema Konterspiel: letzte Saison, Spiel Galatasarey - Hamburg: Ausgangspunkt: Ecke HSV, Galatasarey fängt den Ball ab, spielt den Ball kontrolliert mit 2 bis 3 Pässen bis vor den gegnerischen Sechzehnmeterraum, die türkischen Spieler rücken schnell nach, erzeugen eine Überzahlsituation, spielen den Torschützen frei, der platziert abschließt).


    Je nachdem, was du besprechen und/oder trainieren möchtest: Die Bücher "Modernes Verteidigen" (wurde oben schonmal genannt) aus der DFB-Reihe und "Moderner Angriffsfussball" von Norbert Elgert und Peter Schreiner find ich ganz gut. Letzteres ist mit rund 10 Euro auch gar nicht mal so teuer.

    Da unsere Jugendteams überwiegend in der Kreisliga C spielen, spreche ich aus der Sicht eines kleinen Vereins:


    Das Abwerben von Spielern scheint auch im Jugendbereich normal geworden zu sein. Leider gibt es in jeder Umgebung Vereine, die höher spielen als andere. So auch bei uns. Dass diese Vereine bemüht sind gute Spieler für sich zu gewinnen und möglichst viele Mannschaften zu stellen halte ich für legitim.


    Dass aber mittlerweile jeder, der halbwegs drei Schritte geradeaus laufen kann, meint, er müsse zu einem dieser Vereine wechseln, kann ich nicht verstehen. Da spielen dann oft die völlig falschen Vorstellungen der Spieler und auch ihrer Eltern eine Rolle. Argumente wie: "Da kannst du höher spielen! Da lernst du noch was! Die zahlen dir sogar die Fahrkarte!" verleiten dann Kinder und Jugendliche zum Wechsel. Die Realität kommt dann oft später: Wenig Einsatzzeiten, und wenn, dann in der Zweiten oder Dritten des Vereins, die dann oft auch "nur" Kreisliga C spielen.


    Ich als Trainer halte es so: Möchte jemand gerne wechseln oder bei einem anderen Verein ein Probetraining absolvieren, steh ich dem nicht im Weg. Ich halte es aber für fair, mich mit dem Betreffenden Spieler (und seinen Eltern) vorher zu unterhalten und eine ehrliche Meinung und Leistungseinschätzung abzugeben. Ich nenne dabei Vor- und Nachteile eines Wechsels.


    Sollte der Spieler sich letztendlich für einen Wechsel entscheiden, so darf er das gerne tun. Einige gute Spieler haben den Verein in der Vergangenheit verlassen und sich auch im neuen Team durchsetzen können. Es gibt aber auch einige, die nach einem halben oder ganzen Jahr wieder zurückgekommen sind. Die Tür ist dann ja nicht zu.


    Als kleiner Verein hat man oft nur die Chance durch gutes Training und ein Umfeld, in dem die Spieler sich wohlfühlen, diese auch längerfristig im Verein zu halten, Stichwort: Identifikation mit dem Verein. Alles andere entscheiden letztendlich die Spieler bzw. deren Eltern.

    Erst mal vielen Dank für die rege Beteiligung!


    Vorweg: Es ist nicht so, dass solche Vorfälle bei uns auf der Tagesordnung stehen. Bei uns herrscht ein gutes Verhältnis zwischen Trainern und Mannschaft. Manchmal vielleicht zu gut, wie es scheint. Disziplin ist uns deshalb schon wichtig um die Grenzen abzustecken. Gerade ab dem C-Jugendalter testen Spieler diese Grenzen auch schon mal gerne aus nach dem Motto "Wie weit kann ich gehen."


    Für uns ist klar, dass wir bei dieser Geschichte konsequent bleiben möchten und den/ die Schuldigen nicht gänzlich ungestraft davon kommen lassen möchten. Eine Kabine dreckig zu machen ist eine Sache. Spucken hat für mich etwas Asoziales, Anspucken etwas Verächtliches. Deshalb ist es mir wichtig, den Jungs klar zu machen, dass sich das nicht gehört.


    Eine Bestrafung sollte zeitnah erfolgen und, da habt ihr schon recht, sollte zum Thema passen. Die Weihnachtsfeier ausfallen zu lassen ist sicherlich zu hart, das sehe ich schon ein. (Hat mir aber immerhin viele Meinungen gebracht ;) ) Es sollte eher dazu dienen Druck auf den/ die Schuldigen auszuüben.


    Denn da wären wir beim Problem. Steht nur eine Einzelstrafe in Aussicht, wird sich aus Erfahrung sicher keiner melden. Die anderen werden denjenigen dann auch nicht verraten. Es geht sie ja schließlich nichts an. Besser gefällt mir da die Idee der angedrohten Kollektivstrafe. Den Jungs sagen, wie es aussieht und dann alleine fünf Minuten untereinander ausdiskutieren lassen. ..


    Übrigens: Kabine haben die Trainer sauber gemacht um weiteren unnötigen Ärger von "Außen" zu vermeiden.

    Hallo zusammen,


    ich trainiere mit meinem Trainerteam zusammen eine C-Jugendmannschaft. Wir haben folgendes Problem:


    Nach dem heutigen Training mussten mein Co-Trainer und ich feststellen, dass ein oder mehrere Spieler einfach auf den Boden der Kabine gespuckt haben. Leider waren alle Spieler schon verschwunden, so dass wir keine Informationen mehr zu diesem Vorfall bekommen konnten.


    Dass sich ein solches Verhalten nicht gehört, steht für uns außer Frage. Dass wir ein solches Verhalten nicht ungestraft lassen können auch.


    Wir haben uns folgendes überlegt:


    Wir werden das Problem beim nächsten Training ansprechen und nach dem/den Schuldigen suchen. Es gibt dann zwei Möglichkeiten.


    1) Die Schuldigen melden sich. Dann werden wir mit diesen Spielern nochmal einzeln sprechen und eine angemessene Bestrafung suchen.


    2) Sollte sich keiner melden, soll die Mannschaft für das Vergehen gerade stehen (Fussball ist ja ein Teamsport). Wir werden dann ankündigen für diesen Fall die geplante Weihnachtsfeier ausfallen zu lassen. Ist zwar hart, aber vielleicht findet man auf diesem Weg doch noch die Schuldigen.


    Petzen gehört sich nicht und wollen wir auch gar nicht.


    Uns würden nun eure Meinungen zu diesem Thema interessieren! Vielleicht hat auch jemand Ideen für eine angemessene Einzelstrafe.