ich möchte nochmal auf die allgemeine Diskussion eingehen, nicht speziell auf das Thema, das ich hier erstellt habe...
Ich bin ein sehr junger Trainer, der bisher von der G bis zur F1 trainiert hat. Vielleicht sehe ich deswegen einige Dinge noch nicht so wie die alten "Hasen":
Ich frage mich immer, ob die Diskussion "sensible Phasen" ausnutzen etc. nicht zu eindimensional gedacht ist. Meiner Meinung nach sollte man den SCHWERPUNKT der Trainigsgestaltung auf die Ausbilsungsziele in den entsprechenden Altersklassen legen, aber nicht auf Kosten der allgemeinen Fußballausbildung.
Um es konkret zu machen: die Ausbildungsziele für die F-Jugend beispielsweise sind Dribbling und Koordination, aber ist es nicht fahrlässig die Kinder nicht mal in den Bereich "Positionsspiel" reinschnuppern zu lassen? Es ist völlig klar, dass ein Kind, dass die komplette Saison über nicht über die Mittellinie gehen darf unzureichend ausgebildet wird, aber das lässt sich doch ganz einfach lösen, in dem man es mal in den Sturm, mal ins Mittelfeld und mal in der Abwehr spielen lässt. Es bringt aus meiner Sicht die Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung nicht voran, wenn man ihnen sagt: "macht was ihr wollt und dann schauen wir mal was bei rauskommt". Wenn man das sagt läuft es darauf raus, dass alle sich um den Ball tummeln und jeder mal zufällig dagegen tritt.
Das Beispiel, das hier genannt wurde, mit dem Übersteiger vorm eignen Tor. Ich persönliche finde es zwar schön, dass das Kind völlig unbeschwert zu sein scheint, aber an Stelle des Trainers würde ich ihn mir kurz zur Seite nehmen und sagen: "Maxl, trau dir so was ruhig zu, aber vorm eigenen Tor lass es lieber".
Ich sehe nicht den Sinn darin, dass man einem Kind etwas beibringen soll, was faktisch falsch ist. Dann stell ich ihn doch lieber mal vorne hin und sag ihm: "hier darfst du es versuchen...da hinten lieber nicht". Es heißt doch immer: was ein mal falsch gerlernt ist, muss 1.000 mal wiederholt werden um es wieder rauszubekommen. Also warum sollte man dem Kind etwas falsches beibringen nur um die Ausbildungsziele zu erfüllen?
Als anschauliches Beispiel was ich meine: in der Schule lernt Maxl gerade Addieren hat aber auch schon mal was von multiplizieren gehört. Bei 5+5 rechnet er lieber mal 2*5 und bekommt 11 raus. Dann sagt doch kein Lehrer dieser Welt "jawoll Maxl gut hast du das gemacht wir können noch nicht Multiplizieren, deswegen ist 11 völlig in Ordnung"... Es würde eher heißen "ne Maxl, da kommt 10 raus, aber macht nichts, das lernen wir noch..."
Um meine Frage nochmal auf den Punkt zu bringen: warum Fehler hinnehmen nur um Ausbildungsziele zu erfüllen?