Beiträge von Basti81

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    Ich bin momentan etwas stark gereizt...


    Nachdem der DFB sich ja dazu durchgerungen hat, die Spielfeldgröße bei den E-Junioren zu reduzieren (von Halbfeld quer auf Seitenlinie -> hintere 16er und 16er - > Mittellinie) ist mein Eindruck aus den bisherigen Testspielen und Turnieren, das die Kinder damit absolut nicht klarkommen.


    Lange Bälle werden nicht mehr gespielt, denn die können selten erlaufen werden. Meist ist der Ball sofort im Tor- oder Seitenaus. Im Moment geht es da nur über Kurzpassspiel, was ja durchaus das Ausbildungsziel in der E-Jugend ist. Und obwohl wir bisher immer viele Tore erzielen konnten, oder es generell viele Tore in den Spielen gab, kann ich mich mit dem Mist gerade irgendwie so rein gar nicht anfreunden. Unser Auswahlspieler, ein kleiner Nachwuchs-Götze, den freut das. Der rennt mit dem Ball munter in zwei Gegenspieler rein, er genießt das regelrecht. Hat er aber auch schon vorher, der sucht sich Zweikämpfe wie andere ein vierblättriges Kleeblatt.


    Nur das vielgeübte Passspiel lässt sich kaum umsetzen. Die Spiele ähneln teils einem Bambinispiel: Da der Ball, und alle drumherum, ein Gewühl ohnegleichen. Da wird versucht, dem Mitspieler den Pass über 1 Meter in den Fuß zu hämmern, damit der Gegenspieler nicht die Quanten dazwischenhält. Wenn mal ein Spielfluss zustande kommt dann nur, weil wir etwas "Schweinchen in der Mitte" spielen: Nur max. 2 Ballkontakte (Annahme, Pass).


    Positiv aufgefallen ist mir bisher allenfalls, das auch schwächere Mannschaften nun immerhin das ein oder andere Tor erzielen. Da reicht ein halbwegs versierter Spieler, um 1, 2 Gegner aussteigen zu lassen, und dann wird der Ball aufs Tor geknallt. Oder es wird mal von der Mittellinie beim Anstoß draufgehauen, wenn der Torwart in die Sonne schauen muss.
    Für mich hat das ein wenig etwas von Hallenturnierspielen unter freiem Himmel. Wo ich bisher auf Halbfeld teils richtig geile Spielzüge gesehen habe, halten die sich im Moment mehr als nur in Grenzen. Und am fehlenden Training kann es nicht liegen, unsere Abschlussspiele finden ohnehin immer auf verkleinerten Feldern statt.


    Bei den Standards sieht es ebenso aus: Auf dem verkleinerten Feld fallen kaum Tore. Und wenn, dann sind es totale Zufallsprodukte. Da wird der Ball bei der Ecke einfach ungezielt Richtung Tor gehämmert, irgendeiner hält schon den Körper rein - und wenns eben der Verteidiger ist, der ein Eigentor produziert. Kommt der Ball hoch, fliegt er meist ins gegenüberliegende Seitenaus, weils ja nur einige wenige Meter sind.


    Ich kann mich durchaus damit anfreunden, das es mehr 1:1 Situationen gibt als vorher. Leider sind diese oft von überhastetem Verhalten der Kinder geprägt. Weil es eben selten ein echtes 1:1 ist, sondern da ist ruckzuck der zweite Gegenspieler mit dran, oder man rennt fast einen Mitspieler um, der sich freilaufen und anbieten möchte. Der Spielaufbau ist ebenso gehemmt. Der Torhüter darf nicht mehr über die Mittellinie abschlagen. Wenn man nun bedenkt, das der TW auch etwas weiter nach vorne gehen kann (gibt ja keine fest markierten Strafräume), steht er ja beinahe schon an der Mittellinie - auch, wenn das natürlich jetzt übertrieben ausgedrückt ist. Aus dem Spiel heraus darf er über die Mittellinie, was bisher dazu geführt hat, das die meisten unserer Gegnerteams bis jetzt immer die Variante gewählt haben: Kurzer Abschlag zum Verteidiger, Rückpass, Ball in die Hand nehmen und ab über die Mittellinie bolzen.
    Meiner Meinung nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich Trainer das zunutze machen. Der mit dem härtesten Wumms wird Torwart, in der Hoffnung, das er den Ball bis vor das gegnerische Tor abschlägt, wo entweder einer den Kopf hinhält, oder der Ball über den Torwart springt und im Netz zappelt.


    Die ersten Versuche, beim Anstoß direkt ein Tor zu erzielen, habe ich schon mehrfach gesehen.


    Ist das der richtige Weg? Möchte der DFB nun kleine Iniestas, Xavis und Götzes heranzüchten? Oder sehe ich das einfach nur falsch oder verbohrt?


    Dirigieren finde ich eigentlich auch prima, also wenn sie im Spiel miteinander sprechen, von selbst auf Stellungsfehler aufmerksam machen ("Eh, Du stehst da so rum, und Dein Gegenspieler kann einfach durchlaufen!" ;) ) etc.


    Besser, als wenn wir Trainer das tun. So lernen sie voneinander und helfen sich gegenseitig. :thumbup:

    Da liegt eben der Unterschied zwischen Kindern und Trainern:


    Wenn der Trainer hier dirigiert, ist er schnell der blöde, der den KiFu kaputt macht, wenn die Kinder es tun, ist es völlig okay :D


    Aber zum Thema:


    Zitat

    Nörgelte dauernd rum. Dort einen Freistoß, hier war Hand, da war der
    Ball im Aus. Beim Gegentor waren die Mitspieler dran Schuld usw.

    Dem wirst du den Wind aus den Segeln nehmen müssen. Er ist wohl wirklich ein kleiner Superstar, sonst wären ja nicht immer nur die anderen Schuld. Solche Kids bereiten schnell auch mal Probleme mit dem Schiedsrichter. Bei Turnieren, wenn Verbandsschiedsrichter pfeifen gibt es immer auch mal wieder einen Schwarzen Mann, der sich so jemanden zur Brust nimmt und klarstellt, wer die Entscheidungen bzgl. Freistoß, Handspiel und Einwurf trifft.


    Als Beispiel kannst du dafür auch heranziehen, das in der Bundesliga auch nicht alles abgepfiffen wird, nur weil die Spieler das gerne fordern. Zudem ist er ja ein starker Spieler, und sollte seinen schwächeren Mitspielern helfen, in dem Punkt ist man in dem Alter schon in der Lage, eventuell ein wenig Verantwortung zu übernehmen.

    @ Kicker:


    Gelernt habe ich das in der Ausbildung nicht, nein. Es wurde so gezielt gar nicht mal angesprochen, sondern lediglich Grundverhalten, wie z.B. dem Stürmer immer den Weg zur Aussenlinie öffnen, nach innen komplett zumachen.
    Aber das sagt einem ja schon der gesunde Menschenverstand, das Abwarten manchmal einfach besser ist. Wir reden ja schließlich nicht von Bundesligaspielern, sondern hier von Junioren, bei den Erwachsenen Kreisliga.
    Und mir ist in meiner wenig glanzvollen Kreisligakarriere nie ein Gegenspieler untergekommen, der bei bewusstem Abwarten meinerseits wirklich effektiv an mir vorbeigekommen wäre. Spätestens ein kleiner Rempler mit der Schulter, dann war Sense. Okay, das kannste bei Jugendlichen in dem Alter jetzt nicht unbedingt erwarten oder gar fordern, aber wir sind hier eben nicht auf dem roten Ascheplatz am Ententeich, sondern im Fussballverein.


    Mir ist es da recht egal, ob das nun gruppentaktisches Verhalten ist und somit vllt. sogar schon zu hoch gegriffen, aber ich habe bisher eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht. Den Verteidigern mal eben erklärt, warum man das am besten so macht, und fertig. Zeitaufwand ist gering, die meisten verstehen es, einige setzen es auch prima um. Ich vertrete da eben die Ansicht, das alles besser ist, als mit Volldampf in den Zweikampf zu schreddern, bis einer heult. Geboren war die Idee bei mir dadurch, das ich im alten Verein beinahe nur absolute Holzfußballer hatte. Die holten aus, um den Ball wegzuschlagen, blöderweise war der Gegner aber da schon mit dem Fuß am Ball. Die mangelnde Koordination sorgte dann dafür, das sie nicht rechtzeitig zurückgezogen haben, sondern es immer wieder schlimme Zusammenstöße in den Zweikämpfen gab. Damit wollte ich das abstellen und habe seitdem gemerkt, das ich in der E-Jugend mit passivem Abwehrverhalten mit den Kids einfach besser fahre. Sowohl im Spiel selbst, als auch bei den Fouls, die sich seither nahezu am Nullpunkt bewegen.


    Schade, das ich den Schein-Trainer von euch nicht kennenlernen kann. Dem würde ich gerne mal erklären, was sein Schein eigentlich so wert ist. Denn den C-Schein Breitenfussball besteht eigentlich auch ein dressierter Affe - ich bin mir nicht ganz so sicher, ob man sich auf den Lappen etwas einbilden sollte.


    "... den ein Elternteil "alarmiert" hatte, an und meinte, das sei "Ewachsenenfußball" und ich läge völlig falsch, es gelte immer die Regel: Gewinne den 1. Zweikampf! (Übung dazu: "wilde Sau".) Er meinte, er habe das in der Trainerschulung schließlich so gelernt. Frage also dann erstmal: was ist denn kindbezogen richtiges Abwehrverhalten: Gegnerstellen o. den ersten Zweikampf gewinnen? Von mir als Abwehrspieler wurde beim Stellen auch von fast jedem Trainer immer gefordert, ich solle drauf gehen ("Keine Angst!" langes Rumreden, warum ich lieber erstmal ihn in seinem Laufweg stellen will, waren meist vergebens nach dem Motto: entweder du spielst, wie ich sage, oder wanderst auf die ..."

    Also, ich bin ja auch so ein popeliger "Schein"-Trainer. Wenn ich persönlich jetzt mal abseits von speziellen Ausbildungszielen der jeweiligen Altersklassen absehe, ist das "Stellen" grundsätzlich für jeden Abwehrspieler erstmal sinnvoller. Warum voll dazwischenhauen, wenn man auch warten kann, bis der Stürmer einen Fehler macht? :D
    Voll in den Zweikampf gehen brauche ich Kindern nicht beibringen, das versuchen die schon von ganz allein. Je nach koordinativen Fähigkeiten und Reaktionsvermögen haben sie den Ball, oder treten unabsichtlich den Stürmer in das Ballfangnetz... oder der Stürmer ist noch schneller mit dem Kopf und dem Fuß, und geht eben am Gegner vorbei.


    Der letzte Verteidiger vor dem Tor soll den Stürmer bekannterweise ohnehin nur Stören, statt auf Gedeih und Verderb die Balleroberung suchen, um den Mitspielern das Einrücken in die Verteidigung zu ermöglichen. Mir kam dann mal in den Sinn, das es evtl. mehr Sinn macht, grundsätzlich nur zu Stellen. Die 1:1-Situationen ziehen sich dadurch in die Länge, die Kinder sind länger im Zweikampf. Ob der Lerneffekt da größer ist, weiß ich nicht, aber ich habe zumindest bei meinen Jungs beobachtet, das dort dann nicht mehr so oft der Gegner unabsichtlich umgehauen wird - die Fouls sind weniger geworden. Und da ich es nicht leiden kann, wenn beim Spiel auch nur einer weinend am Boden liegt, ist mir dieser Weg einfach lieber.
    "Richtig" in die Zweikämpfe gehen sie dann eben von ganz allein, wenn sie die Chance sehen, auch den Ball zu erwischen. Das bloße "Stellen" ist in meinen Augen einfach weniger Erwachsenenfußball, als volle Pulle dazwischen zu gehen. Bei den Erwachsenen werden in Zweikämpfen teils ja Verletzungen des Gegners prophylaktisch in Kauf genommen, hauptsache man hat den Ball oder den Angriff unterbunden. Bin ich persönlich einfach kein Fan von, dann schon lieber versuchen, auf den richtigen Moment für den Angriff zu warten, und der ist beim "Stellen" einfach leichter zu erreichen.

    Hallo Premutos,


    bevor der erste Post hier auftaucht, in dem an die Ziele im KiFu etc. erinnert wird, antworte ich mal schnell, denn ich glaube ich kann mir schon denken, was du mit "ungestüm" meinst: Abwehrspieler sprintet auf den Angreifer zu, dieser braucht quasi nur zur Seite ausweichen und Verteidiger läuft ins Leere...


    Du kannst beim Training mal eine Übung einbauen, bei der es für den Verteidiger nur darum geht, einen Torschuss zu verhindern - und nicht, den Ball zu erobern. Sie sollen den Stürmer also quasi nur "ärgern" und stören, nichts weiter.
    Dafür müssen sie sich immer zwischen Tor und Stürmer bewegen, und ihm immer nur den Weg zustellen. Hat bei mir damals bereits nach zwei Trainingseinheiten Wunder gewirkt, und wir brauchten sowas gar nicht mehr trainieren :)

    Aber wie lange dauert das ganze bei euch zirka??

    Kann ich nicht generell sagen. Bei Heimspielen (mit Treffpunkt 1 Stunde vorher), sind wir ja meist schon 45 Minuten vor Beginn auf dem Platz. Da es immer Nachzügler beim Umziehen gibt, oder jemand sein Trinken vergessen hat, haben die "Schnellen" meist schon 10 Minuten rumgekickt, bevor es mir dem Aufwärmen losgeht. Wir schlagen da also nochmal etwa 5 Minuten drauf, damit die "Langsamen" sich auch noch etwas warmspielen können.
    Da haben wir noch ca. 30 Minuten Zeit.
    Warmgelaufen im Wettkampf machen wir etwa 5 Minuten, das reicht vollkommen. Dann gehts nochmal schnell aufs Töpfchen, Trinken nachfüllen oder was auch immer, bleiben meist um die 10 Minuten fürs Warmschießen.
    5 Minuten Ansprache, und fertig ist die Laube.


    Bei Auswärtsspielen haben wir ca. 15 Minuten weniger Zeit für den Gesamtablauf, dann wird halt hier und da ´ne Minute abgeknapst, dann passt das schon.

    Treffpunkt:


    Bei uns ist 1 Stunde vor dem Spiel Treffpunkt. Zum einen kommt eh immer irgendjemand ein paar Minuten zu spät, zum anderen brauchen wir uns dann nicht abhetzen. Bei Auswärtsspielen treffen wir uns je nach Anfahrtsweg so, das wir ca. 30-35 Minuten vor Spielbeginn eintreffen. Während die Kinder sich Umziehen gibts von uns Trainern nochmal eine kleine Erinnerung, was wir in der vorausgegangenen Woche beim Training geübt haben, damit die Kinder das im Spiel sofort umsetzen können. Sobald die Erinnerung mal fehlt, sieht man bei einigen nämlich nichts von den geübten Dingen :D Kapitän bekommt die Binde (wird immer gewechselt)


    Aufwärmen:


    Unser Aufwärmprogramm hat keinen festen Ablauf. Zumeist haben wir soviele Bälle, das die Kinder sich in kleinen Gruppen den Ball zupassen oder -flanken können. Das ist oft auch der erste Teil der Aufwärmphase. Einfach ein bisschen Ballgefühl vor dem Spiel bekommen. Der Torwart macht hierbei mit.


    In der zweiten Phase wird etwas gelaufen, kurze oder mittellange Sprint als Wettlauf 1gg1. Für uns Trainer nicht sonderlich wichtig, aber den Jungs sieht man am Blick schon an, das sie langsam auf "Betriebstemperatur" kommen. Der Torwart wird währenddessen etwas warmgeschossen oder -geworfen.


    Dann geht es zum Torschuss... Ablauf hier meist derselbe: Schütze passt zu Mitspieler an der Torlinie, dieser passt direkt zu einem Spieler, der auf halber Strecke zwischen Tor und Schütze steht, dieser legt für den Schützen auf. Positionen wechseln nach jedem Schuss. Sportlich wertvoll finde ich das Warmschießen generell eher nicht, aber die Jungs brauchen das einfach :D


    Kurz vor Anpfiff dann die Ansage:


    Aufstellung, nochmal Starkreden.


    Während des Spiels kicken die Wechselspieler meist noch neben dem Spielfeld rum, oder üben Ballhochhalten. Grund war, das mir das Rumsitzen während des Spiels nicht ganz so gefallen hat. Da braten manche in der Sonne :D Ausserdem bleiben sie so in Bewegung. Das Ballhochhalten hat mittlerweile bewirkt, das der Mannschaftsinterne Rekord beim Wettbewerb im Training mittlerweile von 56 auf 85 angestiegen ist... Mittlerweile sind die Jungs auch sauer, wenn wir mal keine Bälle für die Wechselspieler dabei haben ;(


    Habt ihr Sponsoren? So wenig Mitgliedsbeitrag ist nämlich echt krass!


    Sagen wir mal, ihr habt 11 Spieler. Macht summa summarum 275 €. Natürlich werdet ihr nicht nur punktgenau 11 Spieler haben, aber so lässt es sich einfacher rechnen.


    Davon wollten Trikots bezahlt werden. Selbst die "Guten" von KiK kommen ja schon 180 €. Bleiben noch 95 € übrig. Bei Neuanmeldungen möchte auch noch die Passgebür bezahlt sein, und falls ihr auch nur ein einziges Turnier wegen eines Missverständnisses verpasst, seid ihr inklusive Strafgeld schon in den Miesen...


    Sollte das bei euch trotzdem hinhauen, weil ihr Sponsoren im Rücken habt, dann: Alle Achtung! Euren Finanzplan könnten wir dann wohl alle gebrauchen :D

    TomTom hat da mehr als Recht... leider!


    Sollten die Verantwortlichen der "kleinen" JSG auf deiner Seite stehen - bestens!


    Oftmals scheitert es aber daran, das in den Einzelvereinen Gipsköpfe sitzen, teils Leute, die seit 20, 30 Jahren das Amt bekleiden und für sowas gar nicht zu haben sind. Eine rotgrüngelbe JSG besteht eben leider immer auch aus Leuten, die meinen, sie seien die Roten, die Grünen, die Gelben. Lote erstmal die Stimmung aus, ob eine große JSG überhaupt wirklich machbar ist.


    Kleines Beispiel aus meinem Heimatort:


    Ein Stadtteil - 3 Vereine. Jeweils mit den Senioren teils höherklassig (Bezirksliga), aber bei den Junioren ging es die letzten Jahre immer weiter bergab. Nun, wo die alteingesessenen Betonköpfe weg sind, haben sie es endlich geschafft, eine JSG zu gründen. Diese ist insgesamt allerdings so groß wie mancher Einzelverein.

    Grundsätzlich hört es sich für mich so an, das ein - wie du sagst - zerschlagen der alten Seilschaften sicher für alle förderlicher wäre.


    Ich habe mich mittlerweile damit angefreundet, wenn in der E-Jugend schon nach Leistung eingeteilt wird. Die Kinder, die wirklich nur gern mit ihren Freunden spielen wollen, können das bei uns weiter tun: im gemeinsamen Training.
    Wir haben keinen klaren Schnitt gezogen, die Übergänge in den Mannschaften sind frei. Bei uns gibt es kein "Der ist nur E3, der kann nichts" mehr. Der Leistungsträger der E1 hilft ohne zu nörgeln in der E2 aus, der Abwehrspieler aus der E3 hilft gerne in der E1.


    Wir haben das so eingeführt, damit die Trainer eben leistungsgerecht trainieren können. Die Übungen in der E1 sind anspruchsvoller, manche aus der E3 - wenn nicht sogar alle - würden an den Übungen verzweifeln, weil hier teilweise jede Grundtechnik fehlt.
    Ich habe für mich persönlich gemerkt, dass das Training einfach auch reibungsloser abläuft. Das annähernd gleiche Leistungsniveau (mit Ausreissern sowohl nach oben als auch nach unten) ist einfach förderlich für das Training, und den Jungs macht es auch Spaß. Die "Spaßkicker" machen leichteres Training, und haben eben auch ihren Spaß. Mit ihren Kumpels aus anderen Mannschaften bolzen sie vor oder nach dem Training, aber Samstags muss jeder seinem Team helfen.


    Und: Seit Einführung der leistungsbezogenen Mannschaftseinteilung gab es auch keine nennenswerten Abmeldungen. Ausser von denen, die ohnehin nur alle paar Wochen mal zum Training kamen.

    Ich zahle normalen Vereinsbeitrag (120 € / Jahr), aber dafür nehme ich auch Vereinsangebote in Anspruch, den Abteilungsbeitrag für die Jugend zahle ich nicht - ich gehe beim besten Willen nicht mehr als A-Jugendlicher durch =)


    Ansonsten kenne ich es eigentlich auch nur so, das Trainer beitragsfrei gestellt sind.


    Was Andre angeht:


    Ich kenne die Praxis bisher nur so, das der Verein dem Schiedsrichter die Grundausstattung bezahlt. Wenn er dann unbedingt das pinke Adidas-Trikot haben will, muss er das selbst zukaufen. Es gibt ansonsten nur Trikot, Hose, Stutzen, und eine Schiedsrichtermappe, in der Gelbe/Rote Karte, ein paar Schiedsrichterquittungen und eine Pfeife enthalten sind. Für das Auffüllen wiederum ist er dann selbst zuständig.


    Und den Trainingsanzug vom Kreis muss er auch selbst löhnen, aber der ist ja auch keine Pflicht.


    Vielleicht ist das auch der Grund, warum Beitragserhöhungen mir so gegen den Strich gehen würden - die Honorierung habe ich ja schon dadurch, das ich als Nur-Trainer ohnehin nichts zahlen würde. Und da bei uns Senioren und Jugend getrennte Kassen haben, muss ich auch nicht über die Senioren schimpfen.

    ausserdem merke ich gerade, dass einige hier sich einen kopp machen ohne ende, wie man das problem lösen kann,
    während andere hier nur auftreten und sagen "jawoll, ich bin was wert, kohle her"
    super, das ist dann der sog. überwiegende teil, der sich aber null kopp darüber macht wie die zukunft
    oder die gesellschaft dann aussehen oder reagieren müsste.


    super einfach, echt.


    andre, von der kritik bist du jetzt aber mal ausnahmsweise ausgenommen. ;)


    Genau das ist es, was mich ebenso aufregt! Wie man dem etwas älteren Thread über Aufwandsentschädigungen entnehmen kann, erhalten nicht gerade wenige bereits die 150 € oder mehr im Monat. Und trotzdem funktioniert es nicht, sonst bräuchten wir diese Forum hier nicht, und diese Mitglieder würden hier nicht aufkreuzen.


    Ich möchte nicht wissen, wieviele dieser "Och ja, Geld will ich schon haben, ne?"- Leute bei der Umfrage "Ja" angeklickt haben, ohne auch nur einen weiterführenden Gedanken zu verschwenden, was die Auswirkungen sein könnten. Aber diese Umfrage ist ja präsentativ, wie mich dieser Thread hier gelehrt hat.


    Sollen die eben Schiedsrichter werden. Da gibts zu wenige, und noch weniger gute Schiri´s, aber Geld - Geld gibt´s da!


    Was verpflichtende Maßnahmen angeht: Schiedsrichter bekommen Geld für ihre Tätigkeit, sind verpflichtet, an Schulungsabenden teilzunehmen. Wer fehlt, muss Strafe zahlen.


    Wie mich die wöchentlich erscheinenden Verbandsmitteilungen lehren, fehlen viele Schiedsrichter trotzdem. Obwohl sie Geld bekommen, und verpflichtet sind, teilzunehmen. Die fehlen, obwohl es Strafe kostet. Muss man sich mal vorstellen, wenn man das jetzt mal 1:1 (nur als Gedankenspiel) auf das Traineramt übertragen würde.... welch Grauen!

    Zitat

    Und fettes Ja....in Sachen Kohle und Menschen machen was dafür. Wo liegt dein Preis? Ich geben dir am kommende Woche 180 Euro und du gehst zu den Fortbildungen und wechselst alle ein und bist still am Platzrand. Nein? Das machste nicht...gut dann 280 dero 2800 Euro ...wo ist dein Preis?

    0 € ist mein Preis. All das mache ich ja jetzt schon, und die Trainerkollegen im Verein ebenso. Genauso wie die Nachwuchstrainer, die aus der B- oder A-Jugend aufrücken. Wir haben uns nämlich dazu verpflichtet, ob Ehrenamt für lau oder nicht! Wenn ich irgendwo mithelfe, oder mich engagiere, gibt´s dort immer eine Hierarchíe, auch völlig ohne Bezahlung. Und der habe ich mich unterzuordnen. Was der Vorstand vorgibt, setze ich um. Mache ich es anders, kriege ich auf´s Dach, fertig, aus die Maus.


    Klar können wir gerne über mich reden, kein Problem.


    Ich provoziere ab hier allerdings bewusst ein wenig...


    Meine Lösung sieht so aus: Bezahlt nichts an die Trainer, und macht es so wie unser Vorstand. Bei uns funktioniert nämlich auch ohne Trainergelder alles wunderbar. Schildern brauche ich dazu nichts, denn:


    Bei dir würde das, wie du sagtest, mit einer Beitragserhöhung ja funktionieren, und das würde sich auf viele, wenn auch nicht alle, Vereine übertragen lassen. Dann bin ich mal genauso knallhart und sage: Was bei uns im Verein funktioniert, würde ebenso in vielen anderen funktionieren. Und da, wo es nicht geht, sind´se eben alle geil aufs Geld.

    Andre, ich komme - ähnlich wie siebener - langsam nicht mehr daran vorbei zu glauben, das du deine Meinung wirklich grundsätzlich als die einzig richtige ansiehst.


    Uwe kontert mit Artikeln, die du gleich als Klischee abtust ("Haste gehört? Hab ich so gelesen!") - deine "Kind darf kein Fußball spielen, aber rauchen geht!" - Meinung, die du hier inbrünstig vertrittst, ist immer noch dasselbe.


    Du glaubst doch nicht allen Ernstes, das eine Trainerentlohnung auch nur irgendwas Grundsätzliches daran ändern würde, das es weiterhin schreiende, den Kindern den Fußball madig machende Trainer gibt? Nur weil die Geld bekommen, und sich dann an hochgelobte Konzepte halten müssen? Da irrst du, aber gewaltig!
    Die Vereine - und somit die Vorstände - geben die Richtung vor. Wenn die nun Geld zahlen, soll sich das Trainerverhalten ändern? Wohnst du in einer Bananenrepublik? Ein Vorstand, der es durchsetzen will, das Trainer sich an Vorgaben halten und entsprechend verhalten, kann das auch ohne jeden Pfennig durchsetzen - wenn er denn will! Wer nicht spurt, fliegt raus, so einfach sieht´s aus!


    Was du hier willst, kommt einem "Try and Error"-Prinzip gleich:


    Wir zahlen Geld. Trainer muss sich an Konzept und Verhaltensvorgaben halten. Tut er das nicht, wird er rausgeworfen, der Nächste steht ja wegen des Geldes schon auf der Matte. Was glaubst du eigentlich, wieviele Trainer du mit Zahlungen anlockst? Es gibt bereits jetzt Vereine, die nicht wenig zahlen und zu Kreuze kriechen müssen. Lies doch mal im Thread über Trainergelder nach (im alten Thread), und vergleich mal die Namen derer, die dort posten mit anderen Beiträgen, in denen sie sich darüber beklagen, das in ihrem Verein zuwenig Trainer sind.


    Ich finde es wirklich sehr beruhigend... wir sollen uns künftig also durch Zahlungen Trainer anlocken, und dann schauen wir mal, wie der sich so macht. Nach 1 Jahr steht fest, er taugt nix... holen wir halt den Nächsten! Wieviele Trainer lockst du wohl an, die sich eben nicht daran halten werden, obwohl sie Geld bekommen? Der Vorstand sieht ja schließlich nicht alles...


    Für dich gibt´s immer nur Schwarz und Weiss, Grau gibt es nicht. Das viele Vereine, Trainer, Eltern und Kinder aber eben in der Grauen Welt rumlaufen, ignorierst du völlig! Für dich ist es kein Problem, auch bei geringem Einkommen die Beiträge raufzujagen. An anderer Stelle rätst du jemandem davon ab, für 900 Euronen in der Türkei Fußball zu spielen, bei wesentlich geringeren Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Deutschland. Weil 900 Euro sind ja nix.


    Wie Uwe schon mehr als deutlich klarmachte, ziehen die Schulen das Tempo im Sportangebot deutlich an. Wo es früher, mit viel Fantasie, eine Fußball AG gab, gibt es heute Schach, Tennis, Tischtennis, Schwimmen, Judo und weiß der Geier was. Mitunter für einen Zusatzbeitrag, der zwar nicht hoch ist, sich aber dennoch summiert. Da werden die Eltern geschröpft, zahlen es aber trotzdem. Ist ja für die Kinder. Und dann kommst du, und willst auch noch mehr Geld, weil du dafür nicht-schreiende Trainer garantieren kannst, die deine mitunter sehr strikte und sture Sicht vom KiFu durchdrücken werden, entgegen allen Anspruchsdenkereien von zahlenden Eltern?


    Tut mir leid, aber darüber mit dir zu diskutieren gleicht schon einem Kampf gegen Windmühlen. Das verdeutlicht sich schon in der recht einseitigen Fragestellung in deiner ersten Umfrage. Du vertrittst deine Meinung - wie auch ich es mache. Soweit kein Problem. Aber du weichst auch nicht annähernd davon ab, oder lässt dich auf Kompromisse ein. Du redest jeden Einwand klein, oder schiebst ihn völlig beiseite. Wir sind hier in einem Forum, und kein dienstliches Gegenüber, und müssen schlucken, was uns vorgesetzt wird.


    Du kannst nicht einfach den Trend ignorieren, das Schulen ihre Angebote immer weiter ausbauen, der Trend in der Schule geht ohnehin zur Ganztagsschule. Die Schulen sind teils auf jeden Schüler angewiesen und stehen in Konkurrenz zueinander. Da kann dir dein KiFu noch so heilig sein: Gegen Schulen kommst du nicht an, so groß ist der Stellenwert des Sportvereines eben doch nicht mehr. Für dich ist das nur ein Gerücht, das man irgendwo mal aufgeschnappt hat, mehr nicht.


    Deine Meinung, bzw. deine "Vision" ist für mich auch nichts weiter als ein Gerücht. Aber schön, das wir drüber gesprochen haben. Dann können wir die Diskussion ja beenden, denn deine Meinung ist eine Meinung, kein Wissen. Und wenn es für dich so schlimm ist, das andere das Gegenteil meinen, aber eben nicht wissen, dann gibt´s hier ja ohnehin keine Diskussionsgrundlage.


    Zitat

    ... das "könnte" der falsche Ansatz sein. Die UNICEF bemängelt in der neusten Untersuchung zur "Kinderarmut in Europa" drei Punkte in Deutschland. fehlende Internetzugänge, finanzierbare Freizeitangebote, den dritten Punkt müsste ich nachschauen, ist jetzt aber nicht wichtig. Die Zeiten haben sich tatsächlich geändert und ändern sich wieder. Deshalb ist es gerade wichtig, dass jeder sich auch Fußball leisten kann.

    Vorsicht Uwe! Das hast du doch nur irgendwo gelesen, das weisst du doch gar nicht :D


    Zitat

    Ihr glaubt doch wohl nicht im ernst, das eine Schule einen schreienden Trainer zulassen würde. Der würde entlassen und ein neuer eingestellt. Also ich seh da nur parallelen zu Andre seinem Konzept

    Doch, das glaube ich. Ich hatte damals einen Lehrer, der es fertig gebracht hat, Schüler vor der versammelten Klasse fertig zu machen. Schreien war für da für ihn auch ein probates Mittel. Solche Lehrer gibt es auch heute noch, und selbst dieser Lehrer unterrichtet weiterhin. Gnade seinen Schülern... Schulen haben Probleme, ausreichend qualifizierte Lehrer zu finden, viele Lehrer schmeissen nach wenigen Jahren resignierend das Handtuch. Aber Trainer, qualifizierte Trainer, Vorbilder, ruhige Zeitgenossen, die gibt´s ja wie Sand am Meer.


    Gründe mal eine Firma, und versuch mal, für 1.200 Euro im Monat eine vernünftige Arbeitskraft zu finden, in deren Bewerbung keine Rechtschreibfehler sind. Und dann wunder dich, wieviele Idioten es gibt. Ich hatte sie eine Weile vor meinem Schreibtisch stehen. Allesamt nahezu überqualifiziert, Pseudoakademiker, aber zu blöd um auf dem Klo zu stinken, ich sag´s dir!


    Aber für 150 Taler im Monat findest du Top-Trainer. Is klar.

    Wie ich schon geschrieben hatte kann ich mich mit den Beiträgen von Andre vol identifizieren.


    Ich möchte aber noch auf 2 Dinge hinweisen:


    1. In einem beitrag wurde gesagt, dass der Seniorentrainer ja auch mehr einnahmen haben würde aufgrund von höheren Beiträgen. Es war eine summe von 800 Euro geschrieben worden für eine komplette Mabnnschaft. Also für 800 Euro würde in unserer Liga kein Seniorentrainer die Mannschaft übernehmen, zumindest nicht für monatlich. Ich hatte ja schon mal geschrieben, das bei uns beträge zwischen 400 bis 1000 Euro pro Monat geboten werden (Kreisliga, ich war selber sauer als ich das ehört hatte). Es wurde dann geschrieben das es ja ok wäre wenn der Trainer diese 800 Euro bekäme. dann stelle ich mir aber die Frage, wer bildet denn die Spieler aus, die der Trainer der Seniorenmannschaft bekommt?

    Das war ich.


    Hier im Thread ging es u.a. kurz darum, das man durch höhere Beiträge eben Trainergelder generieren könnte, sanft verpackt in diverse Rechenbeispiele. Schließlich bekämen die Seniorentrainer ja auch etwas. Ich wollte nur kurz klarmachen, das Senioren ohnehin höhere Beiträge zahlen als Kinder und Jugendliche, und die Trainergelder bei den Senioren ja vllt. genau aus diesem Grund überhaupt gezahlt werden können. Das ist aber nichts weiter als eine Mutmaßung, ich persönlich gehe weiterhin davon aus, das die meisten Trainergelder im Seniorenbereich über Eintrittspreise bei den Spielen, oder aber durch Sponsoren generiert werden.


    Für mich ist es auch keine Maßgabe, wer die Spieler ausbildet, die bei den Seniorentrainern ankommen. Die, die heute A-Jugend spielen und morgen bei den Senioren antreten, habe ich nicht ausgebildet, soviel steht fest. Aber auch wenn dem so wäre: Ich würde mich für jeden einzelnen freuen, der bei mir trainiert hat und sich später bei den Senioren in der Ersten durchbeisst. Ich wüsste nicht, warum ich dafür Geld bekommen sollte.

    Der profitable Nutzen hält sich zumindest bei uns im Verein in Grenzen. Bei uns wird nichts für Spieler gezahlt, die den Verein wechseln, oder aber ich hörte bis heute nichts davon. Auch im Jugendbereich zahlen wir rein gar nichts, und bekommen auch nichts.
    Somit fällt das schonmal als Finanzierungshilfe weg.


    Senioren bezahlen bei uns 120 € Jahresbeitrag, Kinder und Jugendliche 80 €.
    Die Senioren haben Lizenztrainer. Jeder Spieler dort zahlt 40 € mehr im Vergleich zu den Jüngeren. Theoretisch habe ich also gar nicht das Recht mich darüber zu beklagen, wenn Seniorentrainer entschädigt werden. Bei einem Kader von 20 Spielern nimmt der Verein gegenüber einer gleichgroßen Jugendmannschaft ja geschmeidige 800 € mehr im Jahr ein, und würde mir dann wohl gerade das als Grundlage der Trainerentlohnung um die Ohren klatschen - die 800 Euro können ja dafür ausgegeben werden.


    Wir haben einen Kunst- und einen Naturrasenplatz, und ebenfalls keine Halle für den Winter (ausser denen, die von der Stadt zur Verfügung gestellt wurden, aber die um die müssen sich die Vereine prügeln). 15 Jugendmannschaften, 4 Senioren, 2 Alte-Herren. Und die wollen alle unter der Woche trainieren. Durch die Zahl der Mannschaften steigen auch die Vereinsausgaben. Mehr Wasserverbrauch, mehr Stromverbrauch, alle wollen ja auch unter Flutlicht trainieren im Herbst. Gleichzeitig stehen für alle Mannschaften 2 Trikotsätze bereit, die ohne zu Murren ersetzt werden, wenn mal einer "durch" ist. Bei uns rennt keine Mannschaft in 5 Jahre alten Trikots rum, wie das andernorts teils Gang und Gäbe ist. Kaputte Bälle werden ersetzt. All das ist dem Verein wichtiger, als den Jugendtrainern Gelder in den Rachen zu werfen. Und uns Trainern im Verein ist das auch wichtiger.
    Trainer kommen aus anderen Vereinen zu uns. Genauso, wie ich den Verein gewechselt habe. Und warum? Wegen der guten Bezahlung? Unter Garantie nicht! Es sind die Trainingsbedingungen, und vor allem der Umgang untereinander, die dafür sorgen. Da gratuliert der Bezirksligaspieler den F-Jugendspielern zum letzten Sieg, da kennt jeder Trainer die Kollegen, man hilft sich.


    Bei uns gibt es kein "Das sind meine Bälle!", bei uns gibt´s höchstens "Brauchst du noch Bälle?". Die Ehefrau des Vorsitzenden steht jedes Wochenende in der Pommeshütte, und wäscht anschließend die Trikots aller Mannschaften, die im Einsatz waren. Ich als Trainer fühle mich so pudelwohl wie noch nie.


    Die älteren Jugendspieler engagieren sich ebenfalls bei den Jüngeren. Einer macht Torwarttraining, ein weiterer bietet Koordinationstraining mit den Kleineren an. Und die kriegen auch nichts dafür. Sie könnten die Zeit eher in einen Nebenjob investieren, machen es aber nicht. Vielleicht liegt es daran, das sie trotz ihres jungen Alters sofort als gleichwertige Trainerkollegen angesehen werden, ihr Wort genauso Gewicht hat wie das eines Trainers, der den Job schon seit 30 Jahren macht. Es wird bei uns auch nicht jeder Trainer genommen. Die Vorständler arbeiten, bzw. haben selbst als Trainer gearbeitet, und schauen sich natürlich auch Turniere und Spiele an. Fremdtrainer, die da negativ auffallen und ihre Kinder zusammenscheißen können sich den Wunsch abschminken, bei uns anzufangen.


    Der Verein bietet Erste-Hilfe-Kurse an, die extra bezahlt werden müssen - aber der Verein tut bei jedem noch etwas Geld dazu. So ist für die A-Jugendlichen der nötige Kurs für den Führerschein gleich etwas billiger. Das sorgt dafür, das die natürlich schon eher freiwillig mit anpacken im Verein. Auch völlig ohne Geld. Die Jungs machen das aus Überzeugung, teils auch einfach aus "Dankbarkeit" oder einem Pflichtgefühl heraus. Das ist mehr wert als jeder Trainer, der es nur macht, weil er ´nen Hunni im Monat bekommt.


    Bekommen die Abteilungsleiter im Schützenverein Kohle? Die Vorständler in Fördervereinen? Nein? Ehrenamt ist und bleibt Ehrenamt. Wer es machen will, ist herzlich Willkommen, und wer es für Kohle machen will, kann bleiben wo der Pfeffer wächst.


    Ich werde mich jedenfalls nicht damit abfinden, das die Knete ein Anreiz für Trainernachwuchs sein soll. Gleichfalls könnte ich ja auch sagen, für 300 € im Monat würde ich auf Teilzeit gehen und dafür 2 Mannschaften trainieren. Der Breitensportverein kann doch nicht allen Ernstes eine Konkurrenzsituation heraufbeschwören um den Leuten mehr Geld zu bieten, als sie irgendwo mit einem kleinen Nebenjob bekommen - nur damit sie es machen.


    Man nehme 5 Vereine. 4 davon erhöhen ihre Beiträge um 10 €, einer um 20 € im Monat. Der 5. Verein hat dadurch mehr Geld zur Verfügung, das er in Trainer investieren kann, würde den Nachwuchs hier also besser rekrutieren können.
    Wieviele der 4 Vereine werden auf Dauer die Beiträge ebenfalls nochmal anheben, mittels des Argumentes, das man dadurch ja bessere Chancen hätte Trainer zu gewinnen?


    Die Spirale lässt sich dann beliebig zuspitzen.


    Bei einer Anhebung um 25 € im Monat wäre es bestimmt auch förderlich für die Kinder, einen Shuttle-Service anzubieten, damit Eltern ohne eigenes Auto ihr Kind auch ganz sicher zum Fußballplatz bekommen.


    Es ist schwachsinnig mit Geld zu argumentieren, um Trainer zu irgendwas zu verpflichten. Entweder ich halte mich auch ohne Bezahlung an ein Konzept, oder ich lasse es, ganz einfach. Der Maurer hat ja bekanntlich ein quadratisches Loch in der Wand gelassen.


    Mal abgesehen davon: Jugendliche tragen Zeitungen etc. aus, nur um ein paar Euro zu verdienen. Ein Schiri, der sich ins Zeug legt und sagen wir mal inkl. Spesen 15 € pro Spiel bekommt, kann Wochenends 2 Spiele pfeifen, unter der Woche auch. Sagen wir mal, er pfeift einfach 3, 4 Mal die Woche. Das sind einfach mal eben 180 € im Monat, wenn er sich reinhängt.


    Vom Zeit- und Arbeitsaufwand nicht zu vergleichen mit Zeitung austragen, oder?
    Kriegt einer von den Jungs etwa 180 € für das Verteilen der Zeitungen? Bei vergleichbarem Zeitaufwand?


    Und trotzdem das Schiri-Leben ja fast schon lukrativ wirkt im Vergleich dazu, und man da ja sogar noch eine Mini-Karriere hinlegen könnte (man muss es ja nur gut machen!), fehlt da der Nachwuchs.


    Aber für den fehlenden Trainernachwuchs sind Gelder die ultimative Lösung. Da glaub ich Pflaumenpfingsten noch nicht dran!


    Die kleinen Vereine werden dann ausgeblutet, so einfach sieht´s aus! Wenn durch Geld die Trainerqualität kommt, was ist mit denen, deren Infrastruktur gelinde gesagt für´n Arsch ist? Denen werden die Mitglieder wegbrechen. Ganz einfach deswegen, weil sie anderswo mehr für ihr Geld bekommen. Nämlich nicht nur qualitativ gleichwertige Trainer, sondern mehr Kabinen, mehr Plätze, mehr Drumherum.
    Die kleineren Vereine können sich teilweise jetzt schon nur dadurch am Leben halten, weil sie mit niedrigeren Beiträgen locken was dazu führt, das ihnen Gelder anderswo wieder fehlen.


    Und somit ist Fußball eben nicht mehr für Alle da, sondern nur noch für jene, die es sich leisten können. Der Rest hat eben Pech gehabt. Große Klasse!