Kings League Konzeptkarten im Trainingsspiel übernehmen ?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Da du u.a. auch über den wen wechselnden Spielstand argumentierst (Vorteil der Goldenen Karten), will ich den Punkt mal gerne aufgreifen.

    Situationen sorgen zu können die durchaus auch so im Spiel mal vorkommen können (Zwei Gegentreffer in kürzester Zeit zu kassieren oder die Mannschaft hat in einem realen Spieverlauf nichts zu verlieren als äquivalent zu der "Die Tore zählen doppelt in der nächsten Minute-Karte" was eine ähnliche Spielcharakteristik kreiert, was Wiederrum Raum zum kontern gibt und eine disziplinierte Verteidigung erfordert,


    Ich würde sagen, du schlägst da eine Lösung für ein Problem vor, dass ich so im Trainingsalltag (zumindest in meinem Training) nicht sehe. Daher wollte ich auch wissen, wie dein Bezug zum Fußball und der Trainerarbeit ist, um deine Sichtweise einfach besser einordnen zu können. Als Zuschauer (insbesondere womöglich als neutraler Zuschauer) kann man natürlich sagen, ein geschossenes Tor ändert alles. Es ändert jedoch in erster Linie den Spielstand (für mich eine Art statistischer Wert) und verändert bestimmt auch etwas in den Köpfen der Spieler. Die angestrebte Spielweise auf dem Platz soll sich durch ein geschossenes oder kassiertes Tor aber nicht zwangsläufig ändern. Für mich liegt der Fokus im Training viel mehr auf der Art und Weise wie gespielt wird, als auf einem möglichst hohen Spielergebnis. Und das Spielergebnis soll daher für mich auch nicht unmittelbar auf die Verhaltensweisen der Spieler Einfluss nehmen.


    Gedanken zum eigenen Spielverhalten/Matchplan erfolgen eher nach "Welche Mannschaft hat wo auf dem Platz den Ball und wie wollen wir darauf reagieren?".

    Hier mal ein kurzes knappes Beispiel was Adi Hütter dazu sagt:

    Wie entsteht ein Matchplan? (Adi Hütter)


    Und um das gewünschte Spielverhalten dann trainieren zu können, kann man natürlich als Trainer richtig kreativ sein, über den Spielstand das Spielverhalten zu trainieren ist da in meinen Augen jedoch weniger bis kaum Zielführend. Es geht dann eher darum, wie ich die Spieler in gewissen Spielfeldausschnitten und Rahmenbedingungen (das könnten dann auch Provokationsregeln sein) bringen kann, in denen sie ihr Spielverhalten üben und Verbessern können.


    Nochmal kurz zum "klassischen Trainingsspiel":

    Ich bin in der E-Jugend unterwegs. Viele andere, die hier häufig schreiben, ebenfalls eher im Kinderfußball. Das "klassische Trainingsspiel" (Abschlussspiel) gibt es in meinem Training eigentlich gar nicht. Es ist eigentlich in kaum einem Training identisch und wenn es nur eine andere Feldform ist. Zudem gibt es schon sehr lange die verschiedensten Provokationsregeln (oben bereits von vielen erwähnt), über die ein gewisses Spielverhalten zusätzlich getriggert werden kann. Gerade im Kinderfußball gibt es finde ich schon sehr viele Spielformen, die teilweise weit weg vom klassischen Trainingsspiel sind. Ich denke du hast beim "klassischen Trainingsspiel" das berühmte Abschlussspiel vor Augen: Oft auch angekündigt durch die Ansage "Und jetzt Freies Spiel!".;)

    Ideen und Anregungen für kreative Spielformen sind eigentlich schon bekannt und zugänglich (Webseiten, Bücher, dieses Forum). Und jeder Trainer darf das ja gerne weiter denken. Inwiefern das jedoch in der Breite (also auf den Trainingsplätzen, wenn man in der Woche mal die umliegenden Vereine abfahren und dort schauen würde) wirklich passiert (sowohl im Kinder-, als auch im Jugend- und Seniorenbereich), da fehlt mir persönlich der Überblick.


    Ist ein weites Feld und Kreativität ist durchaus erlaubt, insbesondere in Spielformen. Nicht nur für die Spieler/Kinder, sondern auch für die Trainer.

  • Gedanken zum eigenen Spielverhalten/Matchplan erfolgen eher nach "Welche Mannschaft hat wo auf dem Platz den Ball und wie wollen wir darauf reagieren?".

    Hier mal ein kurzes knappes Beispiel was Adi Hütter dazu sagt:

    Wie entsteht ein Matchplan? (Adi Hütter)

    Da denke ich daran, dass auch Edin Terzic sagte, dass das Spiel auf Prinzipien beruhe. Teilt Guardiola das Feld nicht in 16 Quadrate, also verschiedene Zonen ein?

    Hütter erwähnt ja quasi die vier Phasen des Spiels .. Ich kann mir gut vorstellen, dass jede Mannschaft ihre Prinzipien im Aufbau, in der Balleroberung, in der Phase nach der Balleroberung und auch in der Verteidigung hat, klar.

    Was mir noch nicht so klar ist, auch wenn es die ganzen Videoschulungen vor den Spielen gibt (Spieltagsanalyse) inwiefern man auf den Gegner reagiert, oder ob man sich daran hält seinen eigenen Fußball durchzuziehen unabhängig vom Gegner. Da gibt es ja durchaus Mannschaften, welche sagen, dass man zwar wusste wie bspw. Man City spielt, aber weil sie es eben so gut beherrschen kann man trotzdem nichts dagegen anrichten. Da frage ich mich manchmal ob es eine Wahl ist die Taktik nach dem Gegner auszurichten, oder eine Haltungsfrage ob man nicht selbst so dominant aufspielt (egal in welcher Form) das der Fokus mehr auf sich selbst liegt. Vielleicht ist es aber auch eine Mischung aus beiden.


    Im Jugendbereich werden doch keine Videoanalysen zum Gegner vor den Spielen abgehalten oder? (vll. Ausnahme NLZ)

    da macht es ja durchaus Sinn sich nicht beirren zu lassen und sich auf sich selbst zu konzentrieren.


    Da gibt es ja durchaus verschiedene Ansätze (Beispiel Xavi) :

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Kreativität scheint generell so mein Ding zu sein, deswegen finde ich das Thema auch spannend.

    Generell würde ich in einem Trainingsspiel auch gerne die Teile umgesetzt sehen, welche wir auf dem Platz zuvor trainiert haben. Wonach sollte man sonst beurteilen?


    Ich glaube als Trainer würde ich es einfach mal ausprobieren und schauen, wie die Spieler_innen darauf reagieren.

    Wie gesagt, ist es nur eine Idee, oder Assoziation aus der Beobachtung der Kings League heraus, weil ich das Konzept Innovativ finde, auch wenn es den traditionellen Fußball nicht ersetzt sondern eher Co-existiert.


    Generell finde ich es immer spannend so viele Eindrücke wie möglich zu sammeln, wie du sagtest aus Büchern, hier im Forum, Videos o.ä und mit diesen Assoziationspunkten dann sein ganz eigenes zu bauen und seine eigenen Linien zu finden. Umso breiter das Wissen (das Fundament), umso stabiler das Konstrukt. T. Tuchel steckt sein Trainingsfeld auch in Diamantenform ab und schneidet die Seiten damit raus, was ja durchaus in den Medien für ein Aufschrei gesorgt hat, als wäre es eine totale Innovation, dabei sagte ja bereits J.Cruyff das er auf dem ganzen Feld in Diamantform spielen lässt, was ja konsequent umgesetzt das Abschneiden der Ecken zufolge hat.


    Es geht hier aber weniger darum wie welcher Trainer in welcher Phase spielen lässt und aus welcher Idee welcher Trainer seine Philosophie anlehnt.

    Die Frage ist ja eigentlich ob jemand die Regeln so bereits mal übernommen hat und ob es Spaß gemacht hat, gewisse Wirkungen zu beobachten waren, bzw. wie das Feedback der Spieler_innen dazu ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Leodinho ()

  • Ich glaube als Trainer würde ich es einfach mal ausprobieren und schauen, wie die Spieler_innen darauf reagieren.

    Auf jeden Fall, du musst es ausprobieren! Und dann beobachten. Allein durch überlegen und anlesen kommst du da nicht weiter. Du brauchst das direkte Feedback aus der Praxis auf dem Trainingsplatz, damit du mit deinen Gedanken weiter kommst. Falls du tiefergreifende Erfahrungen aus der Trainingspraxis aus anderen Spielsportarten hast, dann hilft dir das eventuell bei deinen theoretischen Überlegungen ein Stückchen weiter. Aber früher oder später musst du auf den Platz, um zu überprüfen, ob deine Trainingsgedanken der Praxis standhalten können.