Positionsspezifisches Training

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  • In der Schule lernen die Kinder auch nach wie vor Vokabeln und erfahren die Sprache nicht komplett von selbst und auch die Grundrechenarten müssen sie erstmal explizit vermittelt bekommen, bevor sie diese implizit durch knobeln und üben vertiefen dürfen.

    das stimmt ja auch nur bedingt...

    Kinder entschlüsseln ihre Muttersprache gänzlich ohne Anleitung im Alter von 0-2 Jahren und erproben sie dann...
    Auch das einfache Erfassen von Zahlen erfolgt im Kindergarten spielerisch und durch Nachahmung, nicht durch das explizite Erklären. Und gerade das Schulsystem, welches eigentlich eher dazu geeignet ist Neugierde, Entdeckergeist und Motivation zu brechen, sollte nicht in den Freizeitbereich runter gebrochen werden.



    Positionsgebunden ausbilden finde ich für einen Dorfverein sinnbefreit denn wie sieht es in der B-Jugend aus? Der Kader dünnt sich zumeist deutlich aus, aus dem Vollen schöpfen geht da häufig nicht mehr. Wenn sich dann noch die beiden IV 50 Min vor dem Spiel mit Restalkohol abmelden, was machste dann?
    Sicher haben die Spieler ihre Lieblingspositionen und auch ihre Stärken aber festgelegt werden mir die Kinder immer viel zu früh!


    Achtung crossover mit anderer Sportart:

    Als ich vor Jahren im Volleyball meine mC-Jugend hatte, hat ein Training der Trainer der Herren 1, seinerzeit in der zweiten Bundesliga, übernommen. Der hatte einen so derbe anderen Ansatz! Während ich kommend vom klassischen Technikerwerb, Technikerprobung, Technikfestigung kam - so wie es auch geschult wird - hat dieser Trainer den Jungs das Netz auf Kinnhöhe runter gezogen (so hoch springt ein guter Erwachsener) und hat sie mit dem Ball rumballern (Angriffsschlag und Block) lassen. Die Bälle sind aufgeknallt wie bei den Großen. Die Jungs waren am Ende alle vollgepumpt mit Adrenalin, die hatten Spaß und rote Köpfe.
    Der Trainer philosophierte dann mit mir: "mach sie doch erstmal richtig heiß aufs draufkloppen! Dann werden sie schnell begreifen, dass sie auch abwehren müssen und dass das Zuspiel wichtig ist."


    Zurück zum Fußball ist es bei den Bambinis Standard, dass jeder einen Ball hat und man versucht in vielen verschiedenen Spielen Tore zu machen. Dazu muss man sich mit dem widerspenstigem Ball beschäftigen.
    Zwei Jahre später stehen die Kinder schlechtestenfalls in einer Gasse und schießen gelangweilt hin und her. So wurde es auch in meinem Lehrgang vermittelt!
    Aber guck doch mal in die "glücklichen" Gesichter nach dem vierten mal hin und her spielen. Da ist keiner konzentriert mit Spaß bei der Sache, sie sehen schlicht nicht, dass sie einen Vorteil von einer sauberen Technik hätten. Wollen sie aber ein Tor schießen oder einen druckvollen, gut getimten Pass spielen, so werden sie sich damit sicher auseinander setzen WIE das am besten geht.
    In der Pubertät werden lt. Gehirnforscher Kausalketten komplett lahm gelegt. Da reicht es nur zu Aktion-Reaktion. Folgen oder weitere Schritte können nicht kalkuliert werden. Ob das nur bei elterlichen Ansagen greift oder auch im Freizeitsektor, weiß ich nicht, das ging aus den Publikationen nicht hervor. In sofern wäre der Weg von der Iso-Übung zur Spielsituation unendlich weit weg.