Unsicher beim Trainer sein, was hiltgegen die Unsicherheit

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  • Das war bei mir genau so.

    Gerade die Diskrepanz zwischen der Einheit in meinem Kopf und der tatsächlichen Einheit war anfangs Extrem.

    Das gibt sich mit der Zeit.

    Und wenn deine Mannschaft zufrieden ist scheinst du mit dir kritischer zu sein als sein muss

  • Ich habe derzeit das Problem, dass ich mich die ganze Zeit hinterfrage ob ich alles richtig mache.

    Besser geht's doch nicht!


    Zitat von 123J

    Meine Spieler und dessen Eltern sind hoch zufrieden mit mir, aber irgendwie bin ich unzufrieden.


    Unzufriedenheit finde ich an sich gar nicht verkehrt. Vorausgesetzt es bedeutet, dass du dich weiterbildest, um eben deinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Das tun viele eben nicht, denen hast du in Bezug auf die Einstellung und Selbstreflexion dann schon was voraus.


    Das Hinterfragen solltest du unbedingt beibehalten. Nicht um an dir zu zweifeln, sondern um NOCH besser zu werden.

    Bereitest du deine Einheiten schriftlich vor und nimmst den Zettel mit auf den Platz? Ich bereite alle Einheiten auf dem PC via WORD vor, drucke den Zettel aus und nehme ihn mit auf den Platz. Und wenn nötig (selten, aber passiert z.B. bei vielen Variationen/Passfolgen/Laufwegen/Teameinteilungen, die ich mir nicht merken kann/will), schaue ich auch während des Trainings drauf. Den Spielern ist es egal. Ich mache meinen Job, sie machen ihren. Sie müssen mir die Zettel-Wirtschaft nur manchmal hinterhertragen, weil ich die beim Rumlaufen/Coachen/Vormachen gerne mal verliere.:D

    Auch ich (23 Jahre, B-Lizenz, U17-Kreisliga) bin vor einigen Einheiten noch unsicher. Vor allem wenn neue und/oder coaching-intensive Übungs- oder Spielformen auf dem Plan stehen. Da ist es wichtig, immer auch einen Plan B im Kopf zu haben (am besten eine schwerere Variante und eine leichtere) und improvisieren zu können - sowohl was Organisation als auch das Coaching anbetrifft.


    Grundsätzlich: Du bist der Chef, du gehst mit einem klaren Ziel in jede Einheit und stellst sicher, dass deine Jungs das umsetzen. Such dir deine Übungen nicht als Beschäftigungs-Therapie raus, sondern habe immer auch deine Schwerpunkte/Coachingpunkte im Kopf, die du durch die Übung vermitteln willst. Bzgl. der Schwerpunkt-Findung halte ich mich jetzt mal weitgehend raus, weil die D-Jugend generell nicht meine Baustelle ist. Aber klar, coache deine Jungs immer wieder in den technischen Bereichen und individual- und gruppentaktisch.


    Was mir für den Kopf geholfen hat, war ein Co-Trainer. Meine Co-Trainer suche ich mir grundsätzlich selbst aus, bislang kamen alle drei Co-Trainer aus meinem Freundeskreis, als Nächstes wohl ein befreundeter Fitness-Trainer. Wenn du eine vertraute Unterstützung hast, die dir Sachen abnimmt (Organisatorisch, aber vor allem auch auf dem Platz, z.B. das Stabilisationsprogramm oder eine Kleingruppe) und die dir den Rücken stärkt, ist das schon mal viel wert. Was ich in der Hinrunde bei einigen Konflikten festgestellt habe: Es hilft ungemein (!), wenn du deinen Frust mit einem Co-Trainer besprechen und gemeinsam lösen kannst. Ich musste die Hinrunde alleine bewerkstelligen und war echt froh, als endlich Winterpause war.


    Bzgl. der Trainingsleitung musst du deinen eigenen Weg finden, und der ist immer auch von deinen Spielern abhängig. In meiner U17 gibt's Jungs, die teilweise auch von der Schule und von vorigen Trainern suspendiert wurden. Da musst du mitunter andere Wege finden als bei den ohnehin Disziplinierteren. Böse gucken reicht da in der Regel nicht. Aber ich möchte auf diese Erziehungs-Schiene auch nicht allzu detailliert eingehen. Wenn du da konkrete Probleme hättest, hättest du die im Eingangspost ja bestimmt erwähnt.


    Spontan noch zur Trainingsnachbereitung: Hast du deine Coachingpunkte anbringen können? Daran anknüpfend: Hast du deine Trainingsziele erreicht? War die Organisation (Aufbau, Erklärung, Durchführung, Regeln, ...) gut? Gibt's Optimierungsbedarf? Waren einzelne Spieler lustlos oder unruhig? Warum? Wie kann ich die Jungs besser motivieren (emotionalere Sprache, Regeln, Wettbewerbsformen, ...)? War die Intensität hoch genug? Zu gering? Wie kann ich die gewünschte Intensität (höher/niedriger) nächstes Mal erreichen?


    Ich glaube, damit habe ich alle Punkte erstmal abgearbeitet bzw. angerissen. Vielleicht hilft dir ja irgendwas weiter!8)