Ein guter Co-Trainer

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • An alle aktiven Trainer unter uns:
    Ich habe einen klasse Artikel (http://www.fussballtraining.de/fussball ... =755657144) gefunden, der darüber geht, wieso ein guter Co-Trainer so wichtig ist.
    Oftmals werden die Co-Trainer nicht wirklich überschwänglich gelobt, weil sie nicht in der ersten Reihe stehen und das meiste auf den Chef-Trainer zurückgeführt wird, aber ohne den Co-Trainer wäre der gleiche Erfolg gar nicht vorstellbar.
    Zeigt Euren Co-Trainer diesen Artikel mal bei Gelegenheit und lobt ihn einfach mal für seine gute Leistung!

  • Weil keine Angaben darüber zu finden sind, für welchen Alters- und Ligabereich die Eigenschaften des Co-Trainers gelten sollen, hört sich das Ganze für mich eher wie ein Horoskop, aus dem sich jeder seinen Reim machen kann. an.


    Denn im Profibereich gibt es nicht nur den Co-Trainer, sondern im Regelfall einen Trainerstab. Dieser wechselt häufig mit dem Chefcoach, weil man sich als "eingespieltes Team" versteht, in aufgrund verteilter FAchkompetenzen jeder seinen Job macht, ein gutes Vertrauensverhältnis untereinander für einen reibungslosen Ablauf sorgt.


    Je weiter es "nach unten" geht, je besonderer wird die Funktion des Co-Trainers und damit eng verbunden auch das Konfliktpotenzial. Weil sich die Erfahrung (des Chefcoach) nicht per se als Wissensvorsprung gegenüber dem Co-Trainer deuten läßt, sondern auch Betriebsblindheit und mangelnde Fortbildungsbereichschaft ausdrücken kann, mag es vorkommen, dass der Co-Trainer trotz geringeren Alters über bessere Fähigkeiten verfügt als der Chefcoach. Hier sind Meinungsverschiedenheiten vorprogrammiert, die unbewußt auch auf die Mannschaft wirken.


    Will mal ein Beispiel geben:
    Es hat sich der Vorstand eines Kreisliga-Vereins dazu entschlossen sein Seniorenteam vom gegner- ins ballorientierte Spielsystem umzustellen, weil man nur mit moderner Taktik glaubt, die gesetzten sportlichen Ziele erreichen zu können. Der aktuelle Chefcoach ist zwar ein neter Kerl mit hohem Standing in der Mannschaft, hat jedoch keine Ahnung vom Spiel mit "Kette". Weil der Verein gern am Trainer festhalten möchte, holt es sich einen Co-Trainer, der diese taktische Systemumstellung in die Wege leiten soll.
    Es kommt jedoch schon während der ersten Trainingseinheiten zu unterschiedlichen Auffassungen. Während der Co-Trainer etwas von Abwehrpressing erklärt, gibt der Chefcoach "Manndeckung" vor. Während der Co-Trainer das anlaufen des ballführendes Spielers erläutert, verlangt der Chefcoach scharfes angreifen und abgrätschen. Na ja, so geht das eine ganze Weile und die Spieler schauen sich gegenseitig an, weil sie nunmehr vollkommen verwirrt sind, was sie denn nun machen sollen?


    Wen treffen nun die Versäumnisse? Die Vereinsführung, den Chefcoach oder dem Co-Trainer?


    Aber egal, zu welcher Ansicht ihr gelangt, zentraler Punkt zur Einstellung auf einen Co-Trainer ist nach meiner Meinung, dass er kein "Hütchenaufsteller" und "Platzaufräumer" ist, sondern ein ernstzunehmender Partner, mit dem man sich regelmäßig über alle Fragen austauscht und so gewährleisten kann, das man mit gleicher Sprache und identischen Ziele die sportlichen Trainerbelange vertritt. Die Kompetenzen können durchaus nach den jeweiligen Stärken vergeben werden, jedoch sollte die Mannschaft jeweils darüber informiert sein, wer wozu das Sagen hat, damit es nicht zu Mißverständnissen kommt.


    Je nach Aufgabe kann es wichtig sein, über spezifische Vorkenntnisse (z.B. Trainerlizenz) zu verfügen. Denn im Falle einer Abwesenheit (des Chefcoaches) soll er in der Lage sein, die Mannschaft stellvertretend erfolgreich führen zu können. Dazu ist ein gewisses Maß an Selbstbewußtsein m.E. unerlässlich, denn ein "Speichellecker" hätte wohl kaum die erforderliche Autorität für sein Team.