Was bewegt euch?

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  • Hallo,


    schreibe demnächst meien Bachelor-Arbeit in der Fachrichtung "Sport-Management".


    Dies soll jetzt beileibe keine "Gibt mir Futter, ich mach das Lay-Out"" sein.


    Mich beschäftigt aktuell die Themen-Lage.


    Ein wenig bewegt, hat sich bereits.


    1. Ganzheitliche Ausbildung von Nachwuchs-Spielern in Deu


    2. Auswirkungen FFP auf das Scouting


    3. Zertifizierung NLZ auf semi-professioneller Ebene (bei Regionalligisten, Tus Koblenz)


    4. Unterschiede Scouting Europäischer/Deutscher Fußball - US-Sport (Interessant, da Alkmaar nun den den legendären Billy Beane als Berater verpflichtete)


    5. Sport/Finanz/Marketing-Konzept eines B-KLasse-Vereins in einer 4000-Seelen-Gemeinde



    Ärgert euch das Vereins-Management beim DFB? Die Förderung des Breitensports? Ist der Fußball zukunftsfähig? :D


    Usw Usf...


    Es sollte, wie ihr merkt, kein sportwissenschaftliches Thema sein, sondern eher ein administratives, organisatorisches...


    Vielleicht ergeben sich ja interessante Ansätze, von denen unter dem Strich dann auch das Forum profitieren könnte.


    Oder viellleicht umtreibt euren eigenen kleinen Orts-Verein eine Frage, für die Man-Power und Ressourcen fehlen, um der Sache nachzugehen?



    Ich bin gespannt. =)

  • mahlzeit,


    also mich bewegt vor allem die zukunftsfähigkeit des fußballs in den ländlichen gebieten.
    der personelle und auch finazielle aufwand um einen wettspielbetrieb aufrecht zu erhalten übersteigt so nach und nach besonders die kleineren vereine.
    wenn ich nach sachsen-anhalt, brandenburg oder auch mc-pom schaue, so steht der nachwuchsspielbetrieb im bereich der c bis a-jugend kurz vor dem kollaps, da in einigen gebieten schon nicht mehr alle altersklassen in den kreisen vertreten sind, oder ligen mit nur wenigen mannschaften existieren, welche dann dreierrunden spielen. die reformierten fußballkreise sind teilweise größer als das saarland und die fahrwege selbst für die kleinsten kicker liegen bei weit über einer stunde für nur einen weg zum spiel.


    die kosten für den spielbetrieb sind teilweise für dorfvereine kaum noch zu stemmen, da in den regionen finanzstarke sponsoren mangelware sind und schon die schiedsrichterkosten (die ja in den fußballkreisen auch immer weitere fahrtwege haben und damit hohe kosten verursachen) teilweise das budget der vereine sprengen..............vom unterhalt für die sportstätten, die von den meisten vereinen im ländlichen raum auch komplett in eigenregie zu bewerkstelligen ist, mal ganz zu schweigen.


    ich würde mir wünschen, das vom dfb, der auch ganz besonders von dem vielen ehrenamtlichen engagement profitiert, viel mehr geld in den breitensport gegeben würde. zb teilweise übernahme von schiedsrichterkosten, oder beteiligung an den fahrkosten des nachwuchses oder ähnliches.


    es dreht sich leider auch im breitensport immer mehr nur noch um die kohle :/


    was mich aber so richtig ärgert ist die mit werbung überladene überarbeitete fußball.de seite :evil:


    gruss

  • Hallo DSV,


    vielen Dank für deine Rückmeldung.


    Ich habe im Rahmen meines Studiums bereits einen Breitensport-Verein, der vor allem für Fußball steht bzw. stand, unter die Lupe genommen.


    Man muss hier zweierlei differenzieren.


    1. Will man weiter als Fußball-Verein fungieren?


    2. Will man als Sport-Verein weiter überleben?



    Ich habe mit meiner Forschungs-Gruppe einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Den demografischen Wandel beleuchtet, die Entwicklung im aktiven Breiten-Fußballsport, Sport-Trends, gesellschaftliche Veränderungen etc...


    Wir sind letztlich zum Schluss gekommen: Fußball bringt es nicht mehr. Zumindest nicht in der Form, in der wir es noch alle kennen und lieben gelernt haben. IM Jahr 2013 ging zum ersten mal in der Geschichte des DFB in einem Jahr nach einer Fußball-Endrunde der Mitglieder-Bestand zurück.


    Der Verein, den wir untersuchten, wollte einfach nur seinen Mitglieder-Bestand halten bzw. erweitern, egal wie. Unsere Handlungs-Empfehlung ging dann in Richtung kollektivem Gesundheits-Sport. Andere Vereine, die mit sowas noch nix am Hut hatten, werden nachziehen.


    Der DFB wird denke ich sicherlich nix bezuschussen, was wie eine Dampf-Walze unaufhaltsam seinen Weg bahnt. Auch wenn langfrisitg auch der Spitzensport darunter leiden wird, wenn der Breitensport vernachlässigt wird. Schließlich fangen vlt. 1% aller Nationalspieler in einem NLZ ihre Laufbahn an.


    Alles in Allem ein Thema, das aber sehr interessant ist. Mal schauen, ob sich genügend wissenschaftliches Roh-Material finden lässt.


    Danke. :thumbup:

  • hallo,


    als reiner fußballverein auf dem platten land hat man es schwer, das stimmt.
    über eine zusätzliche ausrichtung im bereich reha/gesundheitssport wurde bereits nachgedacht. dieses funktioniert nur, wenn man zum einen verträge mit den krankenkassen bekommt, und zum anderen erfahrene rehasporttrainer zur verfügung hat. grade zweiteres ist eine echte herausforderung.


    habt ihr im rahmen eurer arbeit lösungskonzepte erarbeitet, die du hier konkret vorstellen kannst???


    mfg

  • Wir gaben Handlungsempfehlungen ab.


    Und haben uns bewusst nach Trendsportarten/Gesundheits/Alterssportarten umgeschaut, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen und möglichst eine hohe Mitglieder-Bindung erfordern (nat. nicht ganz wie beim Fußball, wo du pro Team 11,12,13 + brauchst).


    Gerade letzteres erfordert aber auch entsprechende barrierefreie Infrastruktur.


    Und man soll den Mädchen/Frauen-Fußball stärker forcieren.


    Denn deren Zahlen schießen nachwievor konstant nach oben. Zumindest in NRW.