- Mit Video - Was wurde hier bei Xavi gemessen?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
    • Offizieller Beitrag

    Artikel:


    Welche "fußballerischen Schwächen" wurden bei Xavi und Iniesta gemessen?
    Torbjörn Vestberg und Matthias Nowak im Interview


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • @Uwe


    Vielen Dank für das ausführliche Interview mit Torbjörn.


    Nicht ganz klar wird, warum er gerade 2 Spanier getestet hat? Vielleicht weil der Spanische Fussball über Jahre das Maß aller Dinge war und er dem Geheimnis auf die Spur kommen wollte?


    Doch wie ich bereits einige Monate vor der WM mittteilte, besteht eine besondere Gefahr in der Ableitung von Kausalitätsketten überall dort:
    - wo Trainer über ein bestimmtes Spielsystem die Kreativität ihrer Spieler lenken,
    - den Istzustand als Maßstab sieht und danach bestimnten Positionen die besonderen Eigenschaften zumißt.


    Nur dann, wenn man den Istzustand erkennt, kann man sich davon lösen! Sonst bekommt man nur etwas anderes, was aber nicht besser sein muß. Der Beweis folgt auf dem Fuß, wenn der Gegner erfolgreiche Mittel gefunden hat. Beim "Spanischen Fussball" hat es eben etwas länger gedauert.


    Schauen wir mal heute abend, was unsere U 19 im EM-Finalspiel so alles auf den Rasen zaubert?


    Je mehr Fähigkeiten ist dort besitze, wo der Ball gerade ist, je größer ist der Erfolg in dieser Aktion. Anders formuliert: wenn jeder auf allen Positionen gleich gut ist, dann habe ich ein homogenes Team. Sonst habe ich nur ein Team aus "Positionsidioten"! Das mag sich auf den ersten Blick arrogant anhören, weil wir ja diese Spezialistenteams haben. Aber hat nicht ausgerechnet Manuel Neuer in dieser WM durch sein geändertes Positionsspiel gezeigt, wieviel man als ausgewiesener Spezialist auch von den benachbarten Spezialisten verstehen muß, um sie dort, wo sie gerade fehlen, wirkungsvoll zu ersetzen?


    Aber selbst die Bundesligavereine reagieren ängstlich und zögerlich, in dem sie bis einschließlich der C-Jugend positionsunabhängig ausbilden und ab der B-Jugend eine Positionsausbildung betreiben. (Denn wer versteht schon, was ein Torwart macht? Häufig begnügt man sich damit sich über den Erfolg seiner Aktionen wie ein Kind zu freuen!)


    NIcht erst, aber hauptsächlich die WM hat gezeigt, wie man auf den "Spanischen Fussball" erfolgreich reagieren kann.


    Aber liegt darin überhaupt das Geheimnis eines Iniensta oder Xavi? Nein, ich glaube nicht!


    Das Geheimnis, das Torbjörn in besonders bemerkenswerter Weise lüften kann war ihre Kreativität, die nicht in den Beinen, sondern im Kopf steckt. Deshalb ist "vom Kopf in den Fuss gespielt" auch der richtige Titel und deshalb werden uns seine Erkenntnisse in den nächsten Jahren begleiten. Denn er würde, unabhängig, wer gerade Weltmeister wird, überall diese Fähigkeiten bei den Menschen, die Spitzenleistungen erbringen, messen. Er hat uns damit Beweise geliefert, warum es Sinn macht, auf die Arbeit anderer Trainer aus anderen Sportarten aufzubauen und zwecks fachgerechter Erläuterungen die wissenschaftlichen Hintergründe hierfür auf einfache Weise heruntergebrochen zu kommunizieren.


    Dabei ist die Aufgabe des Verstehens noch die Schwierigste!