In meinen Augen ist das Larifari - wie würdet Ihr reagieren?

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  • Bitte teil uns weiter ab und zu mit, was dabei rauskommt. Das ist nämlich echt spannend. Du wirst jetzt jede Menge Teambuilding-Effekte erleben, da sich die Hierarchie neu ausbildet. Ich denke, Du musst jetzt tierisch aufpassen, dass das nicht eskaliert (was Du ja bereits bei der Captain-Frage machst).

  • Die Junioren durften letzte Woche, Training und Spiel, selbständig und in voller Verantwortung, managen.
    Trainingsthemen wurden von mir vorgegeben. Uebungen mussten Spieler bringen. Zum grössten Teil verlief es wirklich gut. Insbesonder gefiel mir das Training vom Donnerstag sehr gut.


    Belastung war spürbar


    Die Junioren und insbesondere dessen Captain und Teamgremium wurden extrem gefordert.
    Vom Donnerstag bis zum Sonntag - Spiel erhielt ich viele SMS und Anrufe der Spieler. Die Unsicherheit, betreffen Aufgebot, Aushilfe organisieren aber auch Strategie und Aufstellung forderte meinen Captain und dessen Gremium sehr. Ich stand immer beratend zur Verfügung, nahm aber kein bisschen Arbeit ab. Bei Fragen, sagte ich nur, wie ich agieren würde.


    Nur 4:2 Verloren gegen Tabellenführer


    Vom Ergebniss her, bin ich zu 100% überzeugt, dass das Team mit meiner Unterstützung, trotzdem verloren hätte.
    Das Ergebnis und die Spielweise hätte sich nur unwesentlich mit der Führung des Trainerns verändert.
    Eigentlich handelt es sich mit der 4:2 Niederlage um ein ganz knappes Ergebnis. Unser Gegner war der ungeschlagene Tabellenführer. Irgendwie 50 Tore geschossen in 7 Spiele... nun ein 4:2 und dies mehr glücklich als gekonnt.
    Fazit; Die Junioren waren fabelhaft.


    Verantwortung


    Der Captain ist eher ein ruhiger Typ, der nicht gerne delegiert. Er gibt den Befehl nicht gern. Aber der Vize Captain war cool. Ausgerechnet er, da er ja der Spieler war, der meinte, er würde das Sagen des Captains nicht unterstützen. Er war perfekt. Er nahm die Aufgabe des Delegieren wunderbar auf und liess den Captain, dass Einlaufen machen. Eckfahnen aufstellen etc. wurde vom Vize Captain mit gutem Leumund delegiert.
    Auch während dem Spiel war Respekt vor der Unsicherheit des Anderen extrem zu spüren. Niemand hatte den Mut, den Kollegen wirklich anzumachen, wenn es Fehler gab. Man versuchte sich gegenseitig anzuspornen. Ausser in einer Szene... aber so Perfekt konnte es auch nicht sein, wobei ich anmerken muss, dass Captain und Teamgremium bei dieser Reklamation des einen Innen Verteidigers, super reagiert haben und diesem den Schnabel zu gemacht haben...


    Die Spielvorbereitung war Vorbildlich - ettliche Trainer die ich kenne, machen es nicht so gut


    Da wurde ganz klar was Vorbereitet. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Dem Team wurde klargemacht, wie man spielen möchte. Es wurden sogar Standardsituationen vorbereitet. Einleitung mit Erklärung der Wichtigkeit des Spiels war auch dabei. Ich war sprachlos. Es war einfach klasse, wie es die der 16 jährige Captain und der Vize Captain, das gemeistert haben.


    Das Team möchte diese Aufgabe dem Trainer wieder geben


    Am Montag kam vor dem Training der Captain samt Teamgremium zu mir.
    Als erstes machten sich diese Stark, um einen Suspendierten Spieler wieder frei zu machen. Ich war baff... "Wir brauchen den Vale. Er gehört zu uns. Er möchte das Team helfen" waren die Worte des Vize Captains, der eigentlich nicht viel hällt von diesem Spieler. Somit sehe ich, dass die Spieler die wichtigkeit der Präsenz verstanden haben. Somit habe ich das Ziel erreicht.
    Dann fragte der Captain, ob ich die Aufgabe des Aufgebots etc. wieder übernehmen könne. Er meinte, dass es ziemlich streng war, dass Ganze vor zu bereiten. Die Eltern reklamierten auch, weil der Junior extrem besorgt war. Muss zugestehen, dass ich diesen Stress nicht verursachen wollte.
    Somit werde ich den Donnerstagtraining wieder selbst machen und das Team ganz normal leiten, wobei ich mich bei den Spielen, weiterhin, eher zurückziehen werde um nur punktuell einzugreifen.


    Fazit


    Das Ganze Experiment ist Empfehlenswert.
    Verwöhnen wir unsere Spieler zu sehr? Unterschätzen wir die Selbständigkeit solcher 15 - 16 jähriger Junioren? Dürfen wir diese Fordern mit solchen Aufgaben? Wo ist die Grenze?


    Mache mir im Moment viele Fragen.
    Bin aber auf die Teamführung von Captain und Gremium, extrem stolz. Auch die Art und Weise, wie sich diese um den suspendierten Junior einsetzten. Vor 3 Tagen hätten diese, kaum den Mut gehabt um diese Entscheidung des Trainers, streitig zu machen. Vor 3 Tagen wäre dies einfach egal gewesen. Heute ist der suspendierte Spieler ein Spieler weniger und somit unverzichtbar.


    Bin glücklich über die Entwicklung der Junioren, die ich immer noch sehr schätze und mag.


    Viele Grüsse
    TRPietro