Trainingsschwerpunkte - wie lange sinnvoll

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  • Hallo,


    mich würde interessieren wie lange man sich auf diverse Schwerpunkte im Training konzentrieren soll.


    Ich bin nun seit 2 Jahren Trainer einer mittlerweile E-Jungend und wir haben eigentlich immer von Training zu Training variiert. Nun möchte ich einmal wirklich Trainingsschwerpunkte erstellen. Dabei werden wir nicht strick einem Thema von A bis Z nachgehen (also z.B. nur Passübungen). Wir werden aber z.B. bei Schwerpunkt Passen, bei allen Übungen wie Torschuß, Koordination immer Passübungen dazu kombinieren. Haben wir dann z.B. Schwerpunkt, Balldribblings und Finten, werden wir bei Passübungen, Torschuß, etc. immer eben diverse Dribblings und Finten miteinbauen.


    Das ganze wollen wir immer für 6 Trainings durchziehen. Also 6x Schwerpunkt Passen, Ballannahme und Kontrolle, dann 6x Dribbling und Technik usw usf. Interessieren würd mich nun, ob die Dauer der Schwerpunkte eher zu gering oder eher zu lange ist. Bzw, wie ihr es anlegen würdet. Ich persönlich finde einfach dass bei einem ständigen Mischtraining die Kinder überfordert werden bzw. nicht intensiv genug Erlerntes auch wiederholt werden kann.


    Natürlich traininiert jede Mannschaft individuell. Nichts desto trotz würde mich interessieren, ob es hier gewisse Vorstellungen gibt, die mich in meiner Theorie bestätigen.


    Freu mich schon auf eure Antworten und somit auch Unterstützung ;)


    LG


    Dani

  • Hi dani79,


    Ich lege meine Schwerpunkte generell nicht länger als zwei Wochen bedeutet 4 Trainingseinheiten!


    Weil sonst fehlt mir die Variation und der Spaß für die Jungs.


    Ich mache es lieber in kleinen Häppchen und serviere das ganze nochmal in aufbauenden Übungen etwas später um das gelernte zu festigen.


    Sollte ich merken, dass sich das gelernte nicht eingestellt hat, vertiefe ich das ganze nochmal in 4 lerneinheiten usw.


    Damit haben die Jungs die Variation und fühlen sich nicht überfordert, sondern können über das gelernte nachdenken.



    Das gesagte bezieht sich dabei auf eine b- Jugend, ist aber für mich auch auch auf andere jungenden übertragbar.


    Gruß Xedo

  • Ich versuche möglichst alle Themen im Training zu haben. Möglichst nicht isoliert, sondern in Kombination in immer wieder neuen Varianten aus einem Grundstock ähnlicher Uebungen (damit muss ich nie viel erklären weil die Basis bekannt ist. Wird aber durch die Kombinatorik und Varianten trotztdem nicht langweilig).
    Pro Training habe ich für MICH einen Hauptbeobachtungspunkt wie z.B. Körperhaltung, Geschwindigkeit, Ballkontrolle, Mut, Kommunikation etc.
    Ausgehend von diesem "Schwerpunkt" zeige ich den Jungs, worauf ich in jeder einzelnen Uebung speziellen Wert lege.
    Sie sehen so, dass sich zum Beispiel "Geschwindigkeit" in ganz verschiedenen Zusammenhängen erfahren und - auf der individuellen Ebene - optimieren lässt.
    Am Ende des Trainings sprechen wir (im Beisein der Eltern die mögen) immer darüber was wir und jeder einzelne in diesem Training neu gelernt und wo wir uns verbessert haben. So kann man beim Schwerpunktthema nochmals nachhaken und Tips geben, was man zu Hause oder auf dem Pausenhof noch so machen könnte, um sich zu verbessern.


    Ab und zu mache ich Postentrainings wo jeder Spieler primär an seinen "Schwächen" arbeiten kann. Das heisst dann, dass nicht alle Spieler alle Uebungen machen, sondern primär die, wo er noch Gaps hat. Oft setze ich auch fortgeschrittene Spieler an diesen Posten als Hilfscoaches ein (Durchs Erklären und Vorzeigen lernen die oft mehr als ihre "Schüler").


    P.S. ich spreche hier von E-Jugend. Höher, resp. sobald Taktik dazukommt sieht es anders aus.

  • Bei der Ausbildung unserer Talente im Tor und auch im Verein, lege ich zum Saisonanfang erstmal ein Grundgerüst fest, was wir (der Torhüter und ich) innerhalb eines halben Jahres alles je nach Altersklasse und Leistungsstand erlernen wollen. Dabei lasse ich ein paar Wochen aus und bespreche die Themen mit den Torhütern. Er darf sich dann, für dieses Halbjahr eine Thematik aussuchen, welche wir durchgehen. Zum Beispiel kam vorgestern ein Torwart zu mir und fragte mich, ob wir Einzeltraining machen können und dann den Schwerpunkt "Fangen von halbhohen Bällen im Hechtsprung" Also nicht das bloße Ablenken, sondern fangen, was einige Problematiken stellt. Aber nun gut.


    Von diesem Grundgerüst weiche ich zwangsläufig ab. Merke ich, dass wir ein Thema erstaunlich gut und schnell erlernen, dann fangen wir mit dem nächsten an, bauen das bereits erlernte aber zwischen den Trainingseinheiten ab-und-zu immer mal wieder ein. Merke ich, da brauchen wir noch etwas Zeit, dann nehmen wir uns diese Zeit auch und trainieren weiter. Wenn es allerdings dahingeht, dass die Technik auf Grund von individuellen Eigenschaften nicht verinnerlicht werden kann, dann breche ich ab, ziehe ein anderes Thema vor und versuche diese Technik dann im Laufe der Zeit wieder schwerpunktmäßig einzustreuen. Es gibt sehr viele Techniken, welche in gewissen Altersgruppen vorhanden sein müssen und es von den Eigenschaften machbar ist, diese zu erlernen.


    Zudem sind sehr viele Techniken dabei, wie zB. die Grundstellung, welche in jeder Ausbildungseinheit abgerufen wird. Diese verfeinert sich allerdings von alleine, nachdem ich die 6 Punkte, was dabei zu beachten ist, mit den Torhütern mehrmals durchgegangen bin. Wichtig ist, dass die Jungs die Theorie in abgespeckter Form kennen. Denn nur was in der Theorie bekannt ist, kann in der Praxis umgesetzt werden! :)

  • Danke für die Antworten. Mittlerweile hat sich das mit der Idee mit längeren Schwerpunkten aber von selbst erledigt. Nach einer halbwegs guten Hallensaison dachten wir das wie jetzt endlich gezielt über mehrere Trainings bestimmte Schwerpunkte setzen können. Das schlechte Abschneiden beim 1. Turnier gestern hat aber gezeigt dass wir leider wieder einen Schritt zurück müssen. Damit meine ich aber nicht das fußballerische Können. Es hat einfach an Mut und vor allem an Disziplin gefehlt. Die Gegner gingen alle ziemlich robuts zur Sache und meine Jungs hatten Angst, dass sie den Ball ins Gesicht oder sonst wo hin bekommen. Das konnten wir im Laufe des Turnier dann zwar etwas abstellen, die Aufteilung am Spielfel haben wir aber bei fast keinem Spiel hinbekommen. Da sind wir zu sechst auf einmal in den gegnerrischen Strafraum gelaufen usw usf. Ist halt jetzt mit 6 Feldspielern draußen doch auch wieder anders als noch mit 4 in der Halle. Bin zwar im Training kein Freund von 6 gegen 6 Spielen, ist aber nötig um das auch für die Spiele ins Gefühl zu bekommen. Und viel 1:1 ist die nächsten Tag auch angesagt ;)

  • Danke für die Antworten. Mittlerweile hat sich das mit der Idee mit längeren Schwerpunkten aber von selbst erledigt. Nach einer halbwegs guten Hallensaison dachten wir das wie jetzt endlich gezielt über mehrere Trainings bestimmte Schwerpunkte setzen können. Das schlechte Abschneiden beim 1. Turnier gestern hat aber gezeigt dass wir leider wieder einen Schritt zurück müssen. Damit meine ich aber nicht das fußballerische Können. Es hat einfach an Mut und vor allem an Disziplin gefehlt. Die Gegner gingen alle ziemlich robuts zur Sache und meine Jungs hatten Angst, dass sie den Ball ins Gesicht oder sonst wo hin bekommen. Das konnten wir im Laufe des Turnier dann zwar etwas abstellen, die Aufteilung am Spielfel haben wir aber bei fast keinem Spiel hinbekommen. Da sind wir zu sechst auf einmal in den gegnerrischen Strafraum gelaufen usw usf. Ist halt jetzt mit 6 Feldspielern draußen doch auch wieder anders als noch mit 4 in der Halle. Bin zwar im Training kein Freund von 6 gegen 6 Spielen, ist aber nötig um das auch für die Spiele ins Gefühl zu bekommen. Und viel 1:1 ist die nächsten Tag auch angesagt ;)


    Du schreibst jetzt aber nicht von F- oder E-Junioren, sondern von älteren Jahrgängen oder?...

  • Ich rede von einer E-Jugend Mannschaft.


    Beim nochmaligem Durchlesen meines Postings habe ich nun auch bemerkt, dass sich das ziemlich rupig anhört. Das war es aber in keinster Weise!!!!


    Der Gegner scheute halt einfach keine Zweikämpfe und hat munter drauf los gespielt. Meine Jungs haben teilweise gewähren lassen und sind dem Gegner einfach aus dem Weg gegangen. Auf die Frage warum sie denn niemanden angehen kamen dann die Antworten:"ich hab Angst das mir jemand ins Gesicht schießt", "oder dort hin",...usw. Die Angst konnten wir dann im Laufe des Turniers und mit vielem Zureden nehmen.


    Und mit Disziplin meinte ich dass wir mit 2 3er Reihen gespielt haben, dabei die hintere Reihe aber auch bei vielen Angriffen komplett mit vorne war oder der rechts außen sich au feinmal mit seinem Linksaußen auf der linken Seite dem Torwart angeboten hat, weil ja eh auch noch einer in der Mitte steht ;-). In der Halle haben wir immer 4gegen4 gespielt, die Aufteilung hatten sie nun schon inne. Ist jetzt wieder neu und ich muss wohl (leider) auch im Training öfter 6gegen6 trainieren, damit wir das auch etwas verinnerlichen.


    Ich hoffe ich konnte das etwas etwirren oder ist es noch etwas anderes das dir an meinem Posting aufgefallen ist? Ich bin für jeden Rat und für jede Hilfe dankbar!

    Einmal editiert, zuletzt von dani79 ()