Brauche Hilfe bei Lehrprobe: Trainingsform zur Schulung von Angriffspressing!!!

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  • Hallo zusamen,


    habe in genau drei Wochen meine Prüfung zum Trainer C Schein für den Kinder und Jugendbereich. Habe folgendes Thema erhalten. Trainigsform zur Schulung von
    Angriffspressing. Darüber muss ich eine Lehrprobe erstellen und am 07.06.2010 mit 10 Kindern (9 Spieler ein Torwart) in ca. 20 min etwas auf dem Rasen bringen.
    Frage 1: Wie sieht eine gute Lehrprobe überhaupt aus und was soll in Ihr drinstehen.
    Frage 2: Was kann man zu diesem Thema überhaupt trainieren,
    Habe schon mehrere Stunden gegoogelt, aber kein vernünftige Ergenis erhalten. Deshal b versuche ich es noch hier. Ihr seid meine Letzte Hoffnug.
    Für Eure Mühe im Vorus Vielen Dank.


    Gruss


    Dirk

    Einmal editiert, zuletzt von birkedn ()

  • Hallo,


    Wenn du noch die Möglichkeit hast das Thema zu wechseln, dann mach es. Insbesondere, wenn man die Kinder (wahrscheinlich D-Jugendliche) nicht kennt und deren Leistungsfähigkeit nicht einzuschätzen weiß. Gruppentaktik erscheint mir ein wenig zu schwer für diese Altersgruppe. Wenn das nicht mehr geht, dann kann ich dir nur folgende Tipps geben:


    1. Unterlagen zur Lehrprobe:
    Normalerweise müstest du Unterlagen bekommen haben, was die Probe beinhalten soll. Dann müßtest du dort auch "Blancopläne" mit Spielfeld- und Spielfeldausschnitten finden. Dort kannst du den Ablauf deiner Lehrprobe skizzieren. Desweiteren gibt es dort Formulare für die Beschreibung deiner Lehrprobe (Warmmachen, Übung, Spielform, Abschlußspiel). Hier solltest du in einfachen Worten den roten Faden (dein Trainingsthema: Angriffspressing) beschreiben.



    2.Übungen und Spielformen zum Schwerpunktthema der Lehrprobe


    Falls du Übungen und Spielformen dazu suchst, schon z.B. unter www.dfb.de beim Online-Training nach. Es gibt aber auch noch andere gute Internetseiten mit reichlich Übungen. Such dir sehr einfache Übungen aus. Je komplexer die Übung, desto schwierig ist sie den Kindern in der Lehrprobe zu vermitteln. Ferner soll bei den Varianten darauf geachtet werden, dass der Schwierigkeitsgrad vom Einfachen zum Schweren eingehalten wird.



    3. Worauf kommt es bei der Lehrprobe an?


    a. Hilfsmittel


    Setze nur wenig Hilfsmittel (Stangen, Hütchen, usw.) ein. Umgefallene oder weggeschossene Hilfsmittel stören den reibungslosen Ablauf deiner Lehrprobe. Außerdem geht so weniger Zeit geht mit dem Umbau für Varianten deiner Übung verloren. Wähle die Abstände der Hilfsmittel so, dass für die Teilnehmer genügend Platz für die Übungen vorhanden ist, aber die Übugen trotzdem sehr häufig wiederholt werden können. (ein Spielfeld von 20 x 30 Metern ist meistens O.K:)


    b. Varianten


    Auch hier: weniger ist häufig mehr! Es ist besser, 1 oder 2 Übungen funktioniert gut, als wenn du versuchst in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Varianten zu demonstrieren und nichts klappt richtig. Der Lehrerfolg für deine Trainingsgruppe muß sichtbar sein! Der Prüfer sagt dir dann schon, wenn es genug ist.


    c. Wenn es losgeht: richtige Reihenfolge und richtige Position (Standort) wählen


    Bevor du mit der Übung anfängst, sollte das Spielfeld mit den Hilfsmitteln aufgebaut sein. Achte auf die Farben von Stangen, Hütchen usw., die können dir bei der Demonstration helfen (z.B. Hütchenfarbe u. Leibchenfarbe für Teammitglieder identisch). Auch die Leibchen sollten deine Trainerspieler bereits vor dem Start angezogen haben. Stelle dich so vor deine Gruppe, dass dich jeder sehen kann und du jeden sehen kannst (also nicht in die Mitte). Wenn die Sonne scheint, achte darauf, dass deine Zuhörer nicht in die Sonne schauen müssen! Sprich laut genug, damit dich auch der Prüfer versteht. Eine kurze Vorstellung deiner Person und momentanen Trainertätigkeit sowie die Bezeichnung deines Trainingsschwerpunkts reichen völlig aus. Nicht lange reden, machen! Für das Thema Angriiffspressing würde ich dir zu einer kurzen Präsentationsübung (z.B. 3 Devensivspieler mit Ball und 3 Angreifer, wovon einer den Ballführenden attakiert und die anderen Beiden den Passweg zustellen) raten. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass jeder aus der Gruppe mit dem Begriff "Pressing" etwas anfangen kann. Wenn du die Möglichkeit zum Üben im Heimatverein hast, nutze sie. Vielleicht kann dir ein erfahrener Trainer dabei zuschauen und dir helfen. Dann wirst du eine größere Sicherheit bei der Lehrprobe haben, weil du schon mal auf einige Dinge, die passieren können, vorbereitet bist.


    d. worauf es während der Lehrprobe ankommt?


    Stelle dich während der Übung zentral am Spielfeldrand, so dass du alle Teilnehmer beobachten kannst. Kleine Hinweise kannst du von deiner Position aus geben. Bei wichtigen Korrekturen sollst du aufs Spielfeld gehen und es für alle deutlich erkennbar domonstrieren und kurz erklären. Neben dem Erklären und Zeigen der Übung gehört das korrigierende Eingreifen. Wenn du z.B. erkennst, das ein Teil deiner Übung für die Gruppe zu schwierig ist, vereinfache sie (z.B. Abstände verkürzen, weniger Spieler oder den Teil ganz weglassen). Wenn einer oder mehrere aus der Gruppe die taktische Vorgabe nicht korrekt ausführen, unterbrich die Übung und erkläre bzw. zeige kurz, was sie andere machen sollen. Spare auch nicht mit Lob für deine Spieler, wenn sie Übungselemente gut gemacht haben!


    Wenn der Prüfer deine "sauber" ausgearbeiteten Skizzen der Übungen und Beschreibungen sieht und du in der praktischen Lehrprobe "Herr der Lage" bist, wird er dir kleinere Fehler wohlwollend verzeihen und dich nach Absolvierung darauf aufmerksam machen. Denn in dieser Stufe ist der angehende Lizenztrainer noch in der Ausbildung, die erst durch das Führen einer Mannschaft und weitere Fortbildungen bestätigt werden soll.



    Habe ich was vergessen?



    So, dann wünsche ich dir noch viel Glück für die Prüfung. Du kannst ja dann mal schreiben, wie es gewesen ist!

  • Hallo birkedn,


    vorab: ich habe keine C-Lizenz. Somit kann ich dir auch keine Tipps betreffend der Lehrprobe geben. Wie diese auszusehen hat müßtest du doch eigentlich in den Schulungen vorher vermittelt bekommen haben !?! Ich bin mir allerdings sicher, dass mehrere der User hier dazu viel mehr sagen können. Einfach mal ein paar Tage abwarten, dann wird es Antworten hageln ;) .


    Zu Frage 2 kann ich dir allerdings ein paar Tipps geben. Ich denke es empfiehlt sich zunächst eine vorbereitende Übung durch zu führen, um später in einer Spielform das Thema in die realitätsnahe Praxis umzusetzen. 20 Minuten sind meiner Ansicht nach nicht sehr viel Zeit. Man will wohl einfach nur sehen, ob du das Prinzip verstanden hast und dieses praktisch auch gut vermitteln kannst ( logisch - bei einer Prüfung ).


    Als vorbereitende Übung könntest du z. B. folgendes durchführen: 4 vs. 4 ohne Tore in einem entsprechend der Spieleranzahl markiertem Raum. Den Torwart könntest du event. als freie Anspielstation einbinden ( also keinem der beiden Teams zugehörig ). Die Ballberührungen des Torwarts würde ich auf z. B. 3 begrenzen. Somit ist er zu einem schnellen Abspiel gezwungen. Für z. B. 10 Abspiele innerhalb des Teams gibt es einen Punkt. Um dies zu vermeiden wird/sollte das Team, welches nicht im Ballbesitz ist, unter Zeitdruck schnellstens versuchen den Ball zu erobern ( mittels dem Doppeln ). Es wendet also das Pressing an. Es wird folgendes passieren: zunächst wird sich jeder Spieler einen Gegenspieler suchen. Der jeweils verteidigende Spieler wird sofort versuchen jedes Anspiel an seinen Gegner, den er gerade deckt, zu unterbinden. Der Spieler im Ballbesitz wird die freie Anspielstation suchen ( Torwart ). Um zu punkten müssen sich die Teams aber den Ball untereinander zuspielen. Die freie Anspielstation ist also nur eine Notlösung, um im Ballbesitz zu bleiben. Wenn der Ball nun gepasst wird sollte der Spieler, der den Paßempfänger deckt, Unterstützung vom nahestehenden Mitspieler zum Doppeln fordern/erhalten. Dieser verläßt dann seinen "Gegner" und versucht zusammen mit seinem Mitspieler den Paßempfänger unter Druck zu setzen.


    Als abschließende Spielform wäre folgendes möglich: 4 Abwehrspieler + Torwart ( mit Tor ;) ) gegen 4 Angreifer in einer Spielhälfte. Die Spieleröffnung erfolgt durch den Torwart. Ziel der Abwehr ist es über die Mittellinie zu dribbeln. Ziel der Angreifer ist der Torabschluß. Die Angreifer sollten vor Spielbeginn darauf hingewiesen werden, dass sie den linken oder rechten Abwehrspieler ( dem vom Ball entferntesten Spieler ) ganz bewußt außer Acht lassen und erst nach seinem Anspiel zwecks Balleroberung doppeln. Es soll also ein Verschieben zu dem Spieler stattfinden, der im Ballbesitz ist. Somit hat das angreifende Team immer die Möglichkeit in Überzahl die Balleroberung anzustreben. Bildlich gesehen: wenn der rechte Abwehrspieler im Ballbesitz ist wird er durch die 2 Angreifer in unmittelbarer Nähe attakiert. Der linke Verteider wird nicht gedeckt. Die übrigen Angreifer versuchen ein Anspiel der anderen Verteider zu verhinden. Weitere Regel: Rückpass zum TW ist nicht erlaubt.


    Ich denke mal, dass man damit gut 20 Minuten ausfüllen kann und hoffe, dass ich die Übungen einigermaßen verständlich erklärt habe.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Hallo Jungs,


    vielen lieben Dank für die rasche Antwort. Zur Frage zwei habt Ihr mir schon echt gut geholfen. Aber zur Frage eins: Wir haben bisher noch nicht über die Lehrprobe


    gehört. Der Ausbilder hat uns nach der praktischen Stunde mal kurz zwei drei Lehrproben gezeigt, dass ging aber so schnell das man nicht alles behalten konnte. Also wer eine hat oder weiss wie es geht kann die mir ja mal an folgende Adresse mailen. d.birx@fz-juelich.de. Abgabe der schriftlichen Lehrprobr ist nächste Woche Freitag.


    Danke im Voraus