Beiträge von RodnyScherzer

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    Sicherlich gibt es Unterschiede von Stützpunkt zu Stützpunkt. Bei unserem Stützpunkt ist es jedenfalls so, dass das Trainingskonzept und die Trainingsinhalte ein sehr hohes Niveau haben. Mein Sohn (2014er) spielt in der U12 eines Leistungsvereins und die Mehrheit seiner Mannschaftskameraden spielen an verschiedenen (wohnabhängig) Stützpunkten. Da das Training aller Stützpunkte am selben Wochentag stattfindet, verpassen die Stützpunktspieler dann eines von drei Vereinstrainings, haben aber den Vorteil, ein ebenfalls sehr hochwertiges "etwas anderes Training" zusätzlich zu bekommen und sich dadurch und durch den Vergleich mit anderen guten Spielern aus guten Vereinen mit Leistungsgedanken vielseitiger zu entwickeln. Es gibt auch nicht nur ein "Stützpunktturnier" pro Jahr sondern mehrere (zumindest ist das bei uns so) und diese "Vergleichsturniere" sind ebenfalls ein hilfreiches Mittel für die weitere, fussballerische Entwicklung und eine interessante Bühne, wo die jungen Talente ihre "Fortschritte" präsentieren und vergleichen können. Unsere Erfahrung ist jedenfalls, dass das Stützpunkttraining definitiv einenMehrwert bringt:

    Ist nicht ganz so - ja, jüngere Spieler können beliebig in älteren Mannschaften aushelfen, anders herum wird es schwierig. Zudem sind in den NLZs und Leistungsvereinen die Teams eigentlich nach Jahrgängen (U11, U12, U13) getrennt und der jeweilige Jahrgang von einem jeweils eigenen Trainerteam gemanaged.


    Es gibt eigentlich keine "Bankdrücker" da die Spieler nach Leistung gescoutet werden und für die jeweiligen Mannschaft eine Kaderzusage bekommen - wenn man sich nicht sicher ist, ob es leistungsmässig reicht, wird den Anwärtern / Eltern das auch klar kommuniziert, weil man eben gerade keine "Bankdrücker" möchte sondern auf hohem Niveau wechseln kann.


    Bei der hohen Spielfrequenz (Ligaspiele, Turniere, Leistungsvergleiche) ist ein 15er Kader eher knapp bemessen. Spielform 8+1 (bei 2 x Torwart sind es also 8 Spieler + 5 Wechselspieler - die Spielzeit für alle Kaderspieler ist also gesichert.

    also hat man für zwei 9v9 Spiele insgesamt 30 Feldspieler (U12 und U13) zur Verfügung.
    Ich finde das ehrlich sehr viel

    U12 und U13 sind doch 2 komplett verschiedene Teams. Die U12 hat einen Kader von 15 Personen - also bei 9 Spielern (8+1) sind es 6 "Auswechselspieler" - wo ist das denn bitte zuviel ? Ich denke, dass das bei Berücksichtigung von Krankheit/Verletzung von Spielern, etc. eher eng werden kann ... viele Breitensportvereine haben da deutlich größere Kader ....

    Oh - sorry, in der Eile überlesen. Ja, das ist die Kernaussage auf der Homepage - die Realität ist etwas anders. Der U12 Kader wurde aus verschiedenen Spielern von vielen Vereinen im Umkreis zusammengestellt. Der Trainer hat hier über einige Monate hinweg gescoutet und den Kader Stück für Stück weiter entwickelt. In der C Jugend spielt der FCE in der höchsten Spielklasse (ENBW Oberliga).

    Wir haben uns nach diversen Probetrainings (Kickers, VFB, KSC, etc.) bewusst für den FCE entschieden, weil uns das Konzept, die Entwicklungsmöglichkeiten und der "Spirit" dort sehr gefällt.

    Danke für deine schnelle Antwort :)


    Genau das Problem habe ich nicht, da wir versuchen, dass jeder Spieler gleiche Spielzeiten hat. Wir befinden uns in der F-Jugend und spielen FairPlayLiga, da sollen die Jungs Spaß haben.
    Deswegen habe Ich ja gesagt wer am Wochenende was unternehmen möchte, kann dies gerne tun. Auch besteht dann die Chance, dass man im nächsten Spiel im Kader steht sehr hoch, da wir versuchen, dass alle soviel wie nur möglich spielen.
    Und von den 19 Elternpaaren, kommen auch rund 13 damit zurecht und stehen voll hinter mit. Es sind immer die selben 5-6 denen es nicht passt, allerdings meckern die über jegliche Bagatellen.
    Ich finde man kann den Kader Mittwochs nicht bekannt geben, da Ich ja nicht weiß, ob jemand noch Krank wird, ob er am Freitag plötzlich einen schlechten Tag hat etc.


    Aber vielen Dank für deine Hilfe!

    Also ich finde, das Du das richtig machst, aus Deiner Sicht steht ja die optimale und faire Kaderplanung im Vordergrund und die meisten Eltern scheinen das ja auch zu akzeptieren. Es gibt immer Eltern, denen man nichts recht machen kann. Du giibst ja auch fair die Möglichkeit auf die Planung Einfluss zu nehmen. Leider sehen mache Eltern den Kinderfussball als "günstige Kinderbetreuung" wo die Kinder gut versorgt sind und man dann in Ruhe einkaufen gehen kann ....



    Hallo CoachT,

    ja das ist schon richtig, das mit der Glaskugel und dass ich nicht mit Sicherheit sagen kann ob er aufgehört hätte. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann ist, dass ich ihn eines Großteils seines Potenzials und seiner Entwicklungsmöglichkeiten beraubt hätte. Die Trainings auf hohem Niveau mit professionellen Trainern und Konzepten und in der von ihm praktizierten hohen Frequenz von durchschnittlich 6 Einheiten pro Woche haben ihn im letzten Jahr große Schritte nach vorn gebracht, sein spielerisches Können weiter entwickelt und auch sein Selbstbewusstsein gestärkt.

    Aus meiner Erfahrung ist die Idee "jetzt soll er Mal auf Breitensportlevel die nächsten Jahre trainieren, und wenn er gut ist, dann wird er sowieso irgendwann entdeckt" nicht realistisch. Das ist alles schön und gut wenn man das einfach als Freizeitbeschäftigung betreiben möchte als Ausgleich zur Schule und vielleicht neben weiteren Hobbies und Sportarten. Wenn ein Kind aber zusätzlich zu einem gewissen Grundtalent eine starke Motivation hat mehr zu erreichen, dann ist das nicht ausreichend. Dann ist eben "extremer Trainingsfleiss" und professionelle Training auf höchstem Niveau das, was am sichersten voranbringt. Gerade das Alter zwischen 10 und 14 Jahren ist aus meiner Sicht das Alter, in dem am einfachsten Fortschritte erzielt und Grundlagen gelegt werden können. Insbesondere auch, weil in diesem Alter die Regenerationszeiten zwischen Trainings sehr kurz und die Lern-und Adaptionskurven steilsind. Das ist wie gesagt unsere Meinung und unser individueller Ansatz ohne jeglichen Anspruch auf Allgemeingültigkeit - aber die Ergebnisse und der Fortschritt lassen uns hoffen, dass wir hier nicht komplett falsch liegen.

    Ich finde das grundsätzlich eine gute Idee, aber warum das nicht auf einen längeren Zeitraum (komplette Vorrunde oder Rückrunde) zu bewerten und dann die besten 3 mit etwas "Bleibendem" zu belohen, das laufend dran erinnert und vielleicht auch andere Mitspieler weiter motiviert - zum Beispiel eine Trainingstasche, ein Trikot, eine Hose mit Initialen. Damit bleibt die besondere Leistung länger in positiver Erinnerung und spornt Mitspielerinnen weiter an, das auch zu erreichen.

    wir kommen aus dem Raum Stuttgart. Mein Sohn (diesen Monat 11.Jahre alt) hat hier in einem "Dorfverein" mit 6 Jahren begonnen und es wurde schnell klar, dass er ein gewisses Grundtalent hat und dass ihm das zweimalige Training wöchentlich nicht reicht. Er hat dann zusätzliche Trainingseinheiten beim VFB (zuerst Fördertraining und jetzt Leistungsförderung) sowie bei den Kickers (Top Talente Programm Kleingruppe - maximal 4 Spieler) mehrfach pro Woche gemacht und als E2 Spieler in der E1 gespielt und als E1 Spieler öfters mal in der D-Jugend ausgeholfen. Für die Saison 25/26 ist er jetzt im Kader eines "Leistungsvereins" im Raum Stuttgart und trainiert zusätzlich 1 mal wöchentlich im Stützpunkt. Wenn ich die letzten Jahre zurückdenke, hat er trotz der vielen Einheiten (5 bis 6 Trainings pro Woche) nie das Gefühl der Überforderung gehabt und es gab nicht eine einzige Situation, in der er ein Training aus Motivationsgründen hätte ausfallen lassen wollen.

    Hätte er lediglich im Dorfverein nach einem "Gleichstellungsprinzip" trainiert würde er heute mit Sicherheit nicht mehr spielen - allein das Training auf höchstem Niveau - teilweise mit 2 bis 3 Jahre Älteren hat ihm immer wieder einen Kick gegeben, den nächsten Level zu erreichen, schneller im Kopf und in den Bewegungen zu werden und sich zu entwickeln.

    ich denke vieles hängt davon ab wieviel Motivation in einem Kind steckt und wie weit ein Kind schwierige Situationen als Ansporn sieht und auch einen gewissen "Frust" in Motivation umwandeln kann.

    Die Ansicht, alle sind gleich und müssen gleich behandelt werden teile ich hier nicht. Vielmehr geht es darum, individuelle Stärken weiter zu entwickeln und individuelle Schwächen "abzuschwächen und zu verbessern" Dass Kinder in der F oder E Jugend nur Spaß haben wollen und Ergebnisse grundsätzlich egal sind, halte ich für einen Trugschluß denn bereits in der F- und E-Jugend belohnen und motivieren Siege, vor Allem erkämpfte Siege viel mehr als ein "wir haben zwar hoch verloren, aber alle hatten Spaß" ...

    Meisterschaft kann den Jugendspieler auch einen enormen Push geben und spätestens im Leistungsbereich ist es normal (Ziel bei uns zum Beispiel Pokal und DM)

    Hab 2 die erzählen zum Beispiel immer noch davon das sie zusammen D Jugend Meister wurden.

    Danke. Dieser Aspekt kommt mir in allen Diskussionen zu kurz. Selbstverständlich gibt das einen enormen Push. Auch der Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung der Gewinner wird grob fahrlässig unterschätzt. Selbst für E und D Jugend. Ab C sowieso. Ich verstehe überhaupt nicht, warum man nicht versuchen sollte Kreismeister, Bezirksmeister oder Niedherreinmeister zu werden...wenn man die Chance dazu hat. Ich bin sicher das eine gewonnene Meisterschaft dich mehr durch die Jugend trägt und beflügelt als eine Rückrunde in der alle gleich viel spielen und man 5. wird.

    Nur wenn man keine Chance auf Platz 1 hat verstehe ich den Ansatz gleicher Spielzeit...aber tut man den Kids wirklich einen Gefallen wenn eine sich bietende Chance liegen lässt?

    ich stimme hier dem Ansatz von fahrender Vater voll und ganz zu. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und damit können durchaus auch 10-jährige bereits ansatzweise umgehen. Mir ist hier viel zuviel "gleiche Spielzeit für alle" mit Chancengleichheit argumentiert - aber wo bitte, ausser in einem idealen Paralleluniversum ist so etwas denn gegeben ?

    Im Verlauf der E-Jugend oder spätestens zu Beginn der D-Jugend tun sich meiner Meinung nach 2 mögliche Wege auf - einerseits die Entwicklung in Richtung Leistungssport für die talentierten (und vor allem motivierten) Spieler und andererseits, die reinen "Freizeitspieler" die einen Ausgleich und eine sportliche Betätigung suchen - ohne den Anspruch hier ein höheres oder höchstes Niveau zu erreichen. Für den reinen Freizeitfussball kann dann durchaus eine Art "Gleichberechtigungsgedanke" sinnvoll sein aber für die Spieler, die mehr erreichen wollen und auch viel mehr in die Waagschale werfen wäre dies eine Gleichsetzung mit einer Bestrafung für überdurchschnittliche Leistung und Trainingsintensität, denn egal wieviel man macht und wie gut man ist, es ist sowieso alles gleich und man bekommt ohnehin auch nur die gleiche Spielzeit. Für Spieler, die ein hohes Maß an intrinsischer Motivation haben wäre dies eine große, nicht nachvollziehbare Bestrafung, die dazu führen würde, dass diese talentierten Spieler dann irgendwann frustiert die Fussballschuhe an den Nagel hängen würden.

    Es ist doch gut, dass es rein Freizeit orientierte Vereine gibt, bei denen der reine "Freizeitgedanke" zählt und andererseits auch leistungsorientierte Vereine, die Ergebnisse erreichen wollen. Etwas vollständig sinnfreies habe ich in einem anderen Thread hier gelesen, wo tatsächlich die These aufgestellt wurde, dass sehr talentierte "Ausnahmespieler" nicht versuchen sollten auf entsrechendem Niveau zu spielen oder zu trainieren - diese würden viel mehr davon profitieren, mit schlechteren Spielern zu spielen und zu trainieren, das würde sie weiter bringen als auf hohem Niveau zu lernen. Ein Spieler, der talentiert ist und ein gewisses Maß an intrinsischer Motivation hat, benötigt eben gerade das Training und den Leistungsvergleich auf höchstem Niveau und das Lernen von und mit Gleichwertigen oder Besseren. Nur dort kann er sich weiter entwickeln. Trainiert so ein Spieler auf niedrigem Niveau, dann verkümmert er, wird frustriert und wird irgendwann aufhören.

    Aus meiner Erfahrung wird in vielen Bereichen ein Linksfuß bei ansonsten vergleichbaren Stärken bevorzugt, weil es davon schlicht weniger gibt. Ich habe vor einem knappen Jahr begonnen, meinen 11-jährigen Sohn (Linksfuß) zur Beidfüssigkeit zu „erziehen“ und damals eigens die „CITYPLAY Sensoren“ angeschafft, mit denen sich das relativ gut tracken lässt. Bei der Schussstärke sind mittlerweile beide Füße relativ gleichauf - viel wichtiger ist aber, dass man in den wichtigen Situationen, wenn der Ball auf den weniger starken Fuß kommt intuitiv auch diesen verwendet und nicht umständlich Zeit verliert um auf den anderen Fuß zu legen - auch wenn mal etwas daneben geht. Es hat jetzt ein knappes Jahr gedauert bei 4 bis 6 mal Training wöchentlich auf relativ hohem Niveau bis er jetzt soweit ist, ohne nachzudenken den „richtigen“ Fuß direkt einzusetzen.

    Sorry - aber da bin ich ganz anderer Meinung, es gibt tatsächlich Kinder, die mit 10 Jahren schon einen Traum und ein Ziel haben - nicht vorgegeben sondern von Innen heraus. Mein grosser Sohn zum Beispiel ist jetzt 26 - er hat ebenfalls mit 10 Jahren seinen Traum entdeckt - für ihn war es die Luftfahrt. Ich habe ihm mit 13 Jahren den Segelflugschein ermöglicht - ich habe ihn nie mit anderen "Freunden" draussen mit Zigaretten, Bierflaschen oder schlimmeren Dingen gesehen. Sein Traum hat ihm die nötige Konsequenz und vor Allem das Verantwortungsgefühl gegeben, das dieser Traum mit sich bringt. Er wusste, dass mein Support für seinen Flugschein an dem Tag zu Ende gewesen wäre, hätte ich ihn irgendwo betrunken abholen müssen. Heute ist er europäischer Fluglotse in Maastricht - einer von 5 die von Anfangs 5000 Bewerbern üblich geblieben sind. War es immer leicht ? Nein, sicherlich nicht - aber für mich ist der richtige Weg, die Kinder bei der Erreichung ihrer Träume soweit zu unterstützen, wie es mir möglich ist - dazu gehört sicherlich nicht, ihrer eigenen Motivation zur Erreichung ihrer Träume Grenzen zu setzen. Es ist aus meiner Sicht keine zu hohe Belastung sondern vielmehr ein grosser Einsatz, der mit grossartigen Erlebnissen belohnt wird. Ein Mitglied hier hat bereits dazu geschrieben, dass alle, die im Bereich Fussball ihren Traum verwirklicht haben diesen grossen Einsatz gebracht haben - oftmals mehr - und auch mit gewissen "Einschränkungen" in der Jugend leben mussten - und dass alle die, die es geschafft haben, dies nicht bedauern und es wieder tun würden - dem stimme ich zu 100% zu.

    Es ist richtig, dass das Top-Talente-Programm bei den Kickers ein "Bezahlprogramm" ist, allerdings ein Programm, zu dem man sich nicht einfach nur anmelden kann - es erfolgt dort eine Talent-abhängige Selektierung. Es ist eines der besten Ausbildungstrainings, das wir bisher gesehen haben - mit sehr viel 1 vs 1 und 2 vs 2. Quasi die Vorstufe /Vorbereitung auf das NLZ. Dazu trainiert er im Perspektivteam beim KSC als Vorbereitung auf das U11 NLZ. Er wird voraussichtlich zum Ende der aktuellen Saison dann in eines dieser beiden NLZ wechseln.

    Ja - natürlich muss man ein wenig steuern, ich würde meinem Sohn aber nie Trainingslimits geben, solange ich das Gefühl habe, dass es weder auf die Schule noch auf die Familie negative Auswirkungen hat - Er definiert vieles über den Fussball und alle seine engeren Freunde sind auch Fussballkameraden. Aktuell hat er mindestens 6 Triningseinheiten pro Woche und am Wochenende mindestens 2 Spiele - einmal in der U11 und einmal in der U13. Dass ihm das nicht zuviel wird sehe ich einerseits and seiner Ausgeglichenheit und an den schulischen Leistungen und andererseits daran, dass er mir an freien Tagen oder freien Abenden solange auf die Nerven geht, bis ich mit ihm auf den Platz gehe. Ja, die Jugend ist anders als bei ganz „normalen Klassenkameraden“ und ja - er sagt oftmals Geburtstagseinladungen etc. ab weil ihm Training und Spiel wichtiger sind. Er sieht das aber nicht als Opfer an sondern als eine von ihm gewünschte Entwicklung dahin, seinen großen Traum zu verwirklichen. Ein gutes Training oder ein spannendes Match sind ihm wichtiger als

    Ins Kino oder ins Freibad zu gehen. Solange er das so sieht, werde ich Ihn immer unterstützen und nicht einschränken - vorausgestzt ich sehe an dem Leuchten in seinen Augen, dass es ihm unendlich Spaß macht, dieses Weg zu gehen.

    Manchmal habe ich das Gefühl dass wir in Deutschland hier einen „Überprotektionismus“ leben und unseren Kindern vorschreiben wollen, was für sie zu viel oder zu wenig ist. Ich kenne viele Kinder, die das im Alter von 10 Jahren durchaus selbst einschätzen können. Deshalb würde ich mein Kind grundsätzlich in alle Entscheidungen mit einbinden und seine individuellen Wünsche an erste Stelle setzen.

    Hier bin ich aber ganz anderer Meinung.

    Natürlich müssen wir unsere Kinder immer wieder einschränken und ein zu viel oder zu wenig für sie definieren. Oder um es positiver auszudrücken: ihnen einen Rahmen geben, in dem sie sich dann austoben können.

    Denk dir andere Szenarien aus:

    • dein Sohn ist ein Nerd, steht in allen Fächern 1 außer in Sport und dennoch lernt, lernt, lernt er.
    • dein Sohn zockt zu viel und er erklärt dir wortreich, dass das nicht zu viel ist weil er ja auch als E-sportler werden könnte.
    • Gemüse ist doof, Schokolade ist auch Obst und überhaupt, warum ist die Kiste Cola schon wieder leer.

    Die Fußballer trainiern insgesamt echt wenig. Bei Turnern o.ä. sind Einheiten von >3h üblich. Aber die Anzahl der blockierten Tage muss man wirklich im Auge behalten. Schule, Hausaufgaben, Training, Schlafen... repeat. An wievielen Tagen ist das anders? Wo könnte er sich mit seinem Kumpel verabreden?

    Ja - aber definiert sich Freizeit nicht als Zeit zur freien Verfügung in der ich ohne Verpflichtungen das machen kann was mir Spaß macht ? Und wenn nun einmal Fußball das „Hobby“ ist, das am Meisten Spaß macht, dann ist das doch eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Zudem leben wir ja irgendwo alle in einer durch Leistung definierten Gesellschaft und wenn wir unsere Kinder vor allem und jedem Risiko oder vor jeder Enttäuschung schützen wollen, nehmen wir ihnen dann nicht in gewissem Maße die Möglichkeit zu lernen und zu wachsen ?

    Manchmal habe ich das Gefühl dass wir in Deutschland hier einen „Überprotektionismus“ leben und unseren Kindern vorschreiben wollen, was für sie zu viel oder zu wenig ist. Ich kenne viele Kinder, die das im Alter von 10 Jahren durchaus selbst einschätzen können. Deshalb würde ich mein Kind grundsätzlich in alle Entscheidungen mit einbinden und seine individuellen Wünsche an erste Stelle setzen. Wie hier auch schon von jemandem sehr gut angemerkt wurde sind es ja oft gerade die Nationen, in denen weniger „Elternvorgaben und Kontrollen“ erfolgen, die deutlich mehr Ausnahmetalente hervorbringen. Die Fahrzeiten zu Trainings und Turnieren sehe ich persönlich eher unproblematisch und nicht als Belastung - ganz im Gegenteil ergeben sich daraus sogar Möglichkeiten, diese als Quality-Familienzeit zu gestalten. Wir haben zum Beispiel die Probetrainingstage bei der Barca Akademie in Zürich jeweils in einen Familienausflug in die Schweiz integriert. Auch dass ein 10jähriger nicht immer nur in derselben Vereinsmannschaft oder mit denselben Kindern spielt sondern lernt, sich in verschiedene Mannschaften, Situationen und Trainingsabläufe zu integrieren und sich dort zurechtzufinden halte ich für positiv, da es auch für neue Situationen im späteren Leben vorbereitet.

    Dass man mit 10 Jahren noch nicht weiß wie sich Talent weiter entwickelt (Wachstumsschübe, neue Ideen und Präferenzen) ist allen klar aber warum soll ich das negativ auslegen und sagen „Das alles lohnt sich nicht weil ich ja eh nicht weiß wie sich alles weiter entwickelt“ wenn ich es auch positiv sehen kann „Für den Fall, dass sich das Talent weiter gut entwickelt, hat er alle Erfahrungen auf seinem Weg machen dürfen, die ihm später helfen“ und ihn sportlich und charakterlich festigen.

    Ich finde die Entscheidung, ob es zu viel ist sehr schwer.

    Es kommt natürlich in erster Linie auf das Kind an aber auch auf die Eltern. Oft sind es die Väter, die den Sport des Kindes zu ihrem eigenen Hobby machen (gehöre leider selbst dazu) und das Kind mit allen Mitteln nach vorne puschen. Man will als Vater oder Mutter natürlich das "vielleicht" vorhandene Talent fördern und hat Angst die gebotenen Möglichkeiten zu verpassen. Aber...

    Man sollte dem Kind vermitteln, dass es sich dabei nur um ein Hobby handelt. Wenn er Lust auf kicken hat, soll man ihn natürlich nicht zu sehr bremsen, aber Freizeit und soziale Kontakte sehe ich in diesem Alter viel wichtiger als eine weitere Einheit oder ein mentales Training.