Beispielsweise das Prinzip: Mitspieler unter Druck helfen - Mitspieler ohne Druck = Wegbleiben. Das ist ein sehr allgemeines Prinzip, wodran sich jeder Spieler ein wenig orientieren kann (Kommt beim DFB meine ich auch vor). Sagen wir der linke Innenverteidiger ist unter Druck und wir trainieren das Prinzip. Bedeutet es für die ballnahen Spieler rechter Innenverteidiger, linker Verteidiger, Sechser die Passdistanz zu verkürzen und somit gleichzeitig Gegenspieler zu binden. Die Spieler auf der nächsten Ebene, linker Mittelfeldspieler und Zehner, Schnittstellen besetzen und Passdistanz verkürzen und die letzte Ebene können durch tiefe Laufwege unterstützen. Also vieles in einem Prinzip drin mit der simplen Frage, wie kann ich meinem Mitspieler in diesem Moment helfen. Ich denke solche Oberprinzipien sind im Kinderbereich gefragt und dann die Kreativität der Kinder gefragt, um die Prinzipien zu füllen.
Allgemeine Prinzipien brauchen zwingend Unterprinzipien. Das obige Beispiel zeigt ja, wie komplex jede Situation ist. Wir müssen dann schon wieder weitergehen und fragen, welche Unterprinzipien gelten, damit wir dem Mitspieler unter Druck helfen können. [...] wie weit wird entgegengegangen und in welchem Winkel wird sich positioniert.
Das ist für mich ein ganz zentrales Thema, das ich bisher mit jeder Mannschaft bis zum Erbrechen durchgehen musste. Die Spieler müssen verstehen, dass es nicht immer eine Hilfe ist entgegen zu kommen. Dadurch macht man den bespielbaren Raum für den Ballführenden schließlich kleiner, bringt noch mehr Gegenspieler mit und erhöht zusätzlich den Druck, anstatt ihn zu reduzieren. Hier zeigt sich für mich immer wieder, ob ein Spieler "spielintelligent" ist, oder die absoluten Oberprinzipien noch nicht verstanden hat. Es ist meiner Meinung nach zugleich aber auch eine der am schwierigsten zu vermittelnden "Ebenen" im Fußball. Spiel ohne Ball, die Verbindung zu den Gegenspielern verstehen und intelligent nutzen, wenngleich man nicht unmittelbar an der Situation beteiligt ist. Da arbeiten die eigentlich zielführenden Verhaltensweisen häufig gegen den "Ball-haben-wollen"-Instinkt, der die Spieler immer wieder dazu bringt, sich in ungünstigen Räumen anzubieten, weil sie denken, das würde helfen.